| Titel: | Verbesserungen an Wasserpumpen, von Lambert und Perrin, Mechaniker in Vuillafans. | 
| Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. II., S. 6 | 
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                        II.
                        Verbesserungen an Wasserpumpen, von Lambert und Perrin, Mechaniker in
                           Vuillafans.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Februar 1859,
                              S. 66.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Lambert's Verbesserungen an Wasserpumpen.
                        
                     
                        
                           In Fig. 15 und
                              16 sind
                              zwei Systeme von Pumpen dargestellt, welche bei sehr geringen Dimensionen und sehr
                              einfacher Anordnung doch sehr befriedigende Resultate geben, sowohl in Bezug auf
                              ihre Ausgußmenge, als auch in Bezug auf ihre Handhabung.
                           Diese Pumpen sind so angeordnet, daß man in sehr kurzer Zeit ihre Hauptbestandtheile
                              abnehmen kann, um sie zu untersuchen oder nach Bedürfniß durch andere zu ersetzen, was
                              besonders bei Feuerspritzen nothwendig ist.
                           Sie sind so eingerichtet, daß sie das Wasser entweder aus einem Kasten oder von
                              Auswärts ansaugen, sind also sogenannte Zubringer, oder sie saugen nur aus dem
                              Kasten, in welchen sie gestellt sind, und dienen als gewöhnliche Spritzen.
                           Die Wassermenge, die Strahlweite, die nöthige Triebkraft und das Gewicht der Apparate
                              ist nach der Größe der Pumpe verschieden.
                           So kann bei dem in Fig. 15 dargestellten Systeme die Wassermenge bei sechzig Hüben in der
                              Minute 300, 200 oder 120 Liter betragen, und die Strahlweite beträgt dann 30, 27 und
                              24 Meter horizontal, oder 27, 25 und 22 Meter vertical. Im ersten Falle sind 14 bis
                              16 Menschen zum Treiben erforderlich, im zweiten 10 bis 12, und im dritten 6 bis
                              8.
                           Das Gewicht der Apparate selbst beträgt bei der größten Sorte 200, bei der mittleren
                              150 und bei der kleinsten Sorte 100 Kilogramme.
                           Die Wassermenge für die Zubringer ist für den Fall angegeben, wo dieselben einen
                              halben Meter hoch unter dem Kasten anzusaugen haben, und es verringert sich die
                              Wassermenge wie die Saughöhe zunimmt. Pumpen dieser Art sind besonders für Städte
                              geeignet, oder für Gemeinden und Fabriken, die hinreichend mit Wasser versehen sind,
                              welches dann auf eine ziemlich große Entfernung fortgeführt oder fortgeleitet werden
                              kann.
                           Die in Fig. 16
                              dargestellten Pumpen sind für den Fall construirt, wo das Ansaugen von Außen nicht
                              angeht, wo die Pumpe also ihr Wasser nur aus dem Kasten bekommt.
                           Die Wassermenge dieser Art von Pumpen beträgt entweder 250 oder 160 Liter in der
                              Minute bei einer Strahllänge von 28 oder 26 Metern horizontal, oder 26 und 24 Metern
                              vertical, und die Pumpe erfordert im ersten Falle 12 bis 14 Mann, im zweiten 8 bis
                              10. Die erste Sorte wiegt 150, die zweite 100 Kilogr.
                           Der in Fig. 15
                              im Durchschnitte abgebildete Apparat besteht aus einem Fußgestell M mit oder ohne Kasten oder Kufe. Auf dem Gestelle sind
                              mittelst der Träger a, a' zwei Pumpencylinder A, A' befestigt, die durch einen Ventilkasten f mit einander verbunden sind, der die zwei Ventile oder
                              Klappen d, d' enthält. Diese Klappen stellen die
                              Verbindung zwischen den Pumpencylindern A, A' und der
                              Kufe mittelst der Saugröhre g her. Der Ventiltasten f hängt mit einem Recipienten D zusammen, der durch die Verbindungsröhre E
                              getragen wird, in welcher die Steigventile h und h' liegen. Ueber diesen Steigventilen befindet sich in
                              dem Windkessel ein Scheider F, der mit einem
                              aufgeschraubten Deckel G versehen ist, nach dessen
                              Abnahme man zu den Ventilen gelangen kann.
                           
                           Zwei Kolben B, B' sind mit den Kolbenstangen b, b' verbunden, und bewegen sich in den Pumpencylindern
                              A, A'. Beide Kolbenstangen sind durch einen
                              rechtwinkeligen Rahmen c vereinigt. Dieser Rahmen erhält
                              seine absetzend geradlinige Bewegung durch den Hebel L,
                              welcher durch einen doppelten Bügel m getragen wird, der
                              sich um Zapfen dreht. Arme, welche über den Bügeln m an
                              dem Hebel L befestigt sind, treten in Einschnitte oder
                              Ruthen an dem Rahmen c. Auf diese Weise wird die
                              absetzend kreisförmige Bewegung des Hebels in die geradlinige für die Bewegung der
                              Kolben verwandelt. Jeder Kolben hat zwei Lederkappen oder Stulpen, die mit dem
                              hohlen Kolbenkörper und den Kolbenscheiben s, s'
                              verbunden sind. Das Wasser entweicht durch eine Steigröhre, welche in die
                              Verbindungsröhre E einmündet. Diese Anordnungen
                              gestatten, sich von dem Gange der Pumpe überzeugen zu können.
                           In Fig. 16 ist
                              eine Pumpe abgebildet, welche ihr Wasser aus der Kufe schöpft, worin die Pumpe
                              befestigt ist. Der Pumpencylinder A hat unten einen
                              hohlen erweiterten Fuß a, dessen mit Löchern versehener
                              Rand als Seiher dient. Oben auf dem Fuße liegen die zwei Saugklappen b, b', deren Hubhöhe durch die Scheibe e bedingt ist.
                           In dem Pumpencylinder bewegt sich der Kolben h, welcher
                              mit einem Lederstulpen versehen ist. Dieser Kolben hat zwei Klappen i, i', die den Saugklappen b,
                                 b' ähnlich sind. Seine Bewegung geschieht durch eine Kolbenstange d, welche an ihrem oberen Ende einen zweiten Kolben mit
                              ähnlicher Liederung t trägt, der in einen hohlen
                              Cylinder o paßt, welcher mit dem Hauptcylinder A verbunden ist. Die Kolbenstange d ist an das Gelenk g angehängt, welches sich
                              um zwei Zapfen n, n' dreht und die Verbindung mit dem
                              Hebel B herstellt, dessen Drehungspunkt bei C liegt. Die geradlinige Bewegung der Kolben ist durch
                              diese ebenfalls gesichert. Ueber die Kolbenstange d ist
                              ein hohler Cylinder r geschoben, der oben geschlossen
                              ist, und ungefähr ein halb so großes Volum hat als der Cylinder A. Der Cylinder r bewegt
                              sich mit dem Kolben, und hat den Zweck, den Windkessel zu vertreten und den
                              Wasserstrahl gleichförmig zu machen, der dann ohne Unterbrechung und nicht stoßweise
                              austritt.
                           Die Art wie die Pumpe in Bewegung gesetzt wird, ist von selbst verständlich.
                           Die gute Leistung dieser Pumpen ist so anerkannt, daß die Erfinder fortwährend eine
                              große Anzahl derselben für ganz Frankreich und selbst für das Ausland zu liefern
                              haben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
