| Titel: | Ueber die Schaffner'sche Zinkprobe; von Dr. A. Streng. | 
| Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. XXVIII., S. 124 | 
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                        XXVIII.
                        Ueber die Schaffner'sche Zinkprobe; von Dr. A. Streng.
                        Aus der berg- und hüttenmännischen Zeitung, 1859,
                              Nr. 16.
                        Streng, über die Schaffner'sche Zinkprobe.
                        
                     
                        
                           Schon seit längerer Zeit wird in dem Clausthaler Laboratorium bei Untersuchung von
                              Zinkerzen die Schaffner'sche Zinkprobe in Anwendung
                              gebracht, und sind damit stets die besten Resultate erzielt worden. Ich habe
                              mehrmals die durch diese Methode erhaltenen Resultate durch Gewichtsanalysen
                              controlirt und dabei gefunden, daß die Differenzen sich nur innerhalb sehr enger
                              Gränzen bewegen, so daß die Probe, wenigstens für technische Zwecke, kaum etwas zu
                              wünschen übrig läßt. Nur eine kleine Unbequemlichkeit scheint mir der Schaffner'schen Methode eigen zu seyn: es ist dieß der
                              Umstand, daß man bei dem Zusatz von Schwefelnatrium sehr vorsichtig umschütteln muß,
                              um nicht das am Boden des Glases befindliche Eisenoxydhydrat aufzurühren. Barreswil (polytechn. Journal Bd. CXLVII S. 112) sucht dieser
                              Unbequemlichkeit dadurch abzuhelfen, daß er mit Eisenchlorid getränkte verglühte
                              Porzellanscherben in die Flüssigkeit wirft. Da dieselben in der ammoniakalischen
                              Flüssigkeit sich mit Eisenoxydhydrat überziehen und stets am Boden des Gefäßes
                              liegen bleiben, so vertreten sie völlig die Stelle der Flocken von Eisenoxydhydrat
                              und man kann während des Schwefelnatrium-Zusatzes stärker und weniger
                              vorsichtig umschütteln. Ich habe diese Einrichtung etwas abgeändert und zwar mit dem
                              besten Erfolg, indem ich die Porzellanscherben durch ein 5 Linien langes und 3
                              Linien breites Stückchen Druckpapier ersetzte, dieses vor dem Versuche mit einem
                              durchgesteckten und um das Papier gebogenen Platindraht beschwerte, und zuerst in
                              Eisenchlorid-Lösung, dann in concentrirtes Ammoniak tauchte und es dann in
                              die auf Zink zu prüfende ammoniakalische Flüssigkeit hineinwarf. Auch hier bleibt
                              das mit Eisenoxydhydrat überzogene Papier auf dem Boden des Kölbchens liegen, so daß
                              man stärker und rascher umschütteln kann, während man das Schwefelnatrium zufügt. In
                              dem Augenblicke, in welchem man einen ganz kleinen Ueberschuß dieses Körpers
                              zusetzt, geht das reine Braun des Papiers in einen mißfarbigen, grünlichen Farbenton
                              über. Läßt man, sobald die allergeringste derartige Farbenänderung wahrgenommen
                              wird, die Flüssigkeit nur eine Minute stehen, so färbt sich, wenn wirklich schon ein
                              kleiner Ueberschuß an Schwefelnatrium vorhanden war, das Papier ganz schwarz oder
                              dunkelgrün. Der Punkt der vollendeten Reaction läßt sich dadurch sehr scharf
                              bestimmen, nur muß man den zum Beschweren des Papierchens dienenden Platindraht derart biegen, daß
                              sich jenes gut an die untere Fläche des zum Versuche dienenden Glaskölbchens anlegt.
                              Es versteht sich von selbst, daß bei jedem Versuche ein frisch zubereitetes
                              Papierstückchen angewendet werden muß.Wir verweisen auf die zwei neuen Methoden zur maaßanalytischen Bestimmung des
                                    Zinkes von Carl Mohr im polytechnischen Journal
                                    Bd. CXLVIII. S. 113. A. d.
                                    Red.