| Titel: | John Fowler's patentirter Dampf-Pflug. | 
| Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. LX., S. 265 | 
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                        LX.
                        John Fowler's patentirter
                           Dampf-Pflug.
                        Aus dem London Journal of arts, December 1858, S.
                              338.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Fowler's Dampfpflug.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anwendung zweier Dampfmaschinen, welche auf getrennten
                              Wagen angeordnet sind, um den Pflug oder das sonstige Ackergeräth gemeinschaftlich
                              hin- und herzuziehen. Zu dem Ende sind beide Maschinen mit Trommeln versehen
                              und an beiden Enden des Ackers einander gegenüber aufgestellt, und ein endloses Tau
                              geht, die Trommel jeder
                              Maschine zwei- bis dreimal umschlingend, von einer Maschine zur andern. Der
                              Pflug wird an das Tau befestigt, und zwischen beiden Maschinen über das Ackerland
                              vor- und zurückgezogen. In dem Maaße als die Arbeit vorschreitet, bewegen
                              sich die Maschinen längs der Enden des Ackers hin, die Länge des endlosen Taues aber
                              wird nach dem Abstande beider Maschinen dadurch adjustirt, daß man eine größere oder
                              geringere Länge desselben auf eine besondere am Pfluge angebrachte Trommel
                              aufwindet. Auf diese Weise brauchen die Maschinen nur halb so viel Kraft zu haben,
                              als diejenige deren man sich bedient, wenn der Pflug durch eine einzige Maschine
                              nach beiden Richtungen gezogen wird.
                           Die ideale Skizze Fig. 12 stellt zwei Locomobilen an den Enden eines Ackers dar, welche ein
                              Tau, woran ein Doppelpflug befestigt ist, in Thätigkeit setzen. Fig. 13 stellt diesen
                              Pflug nebst Apparat zur Aufnahme des schlaffen Taues in der Seitenansicht, Fig. 14 im
                              Grundrisse dar.
                           A, A und B, B, Fig. 12, sind
                              die beiden Enden des Ackerlandes, längs welchen beide Maschinen in dem Maaße als die
                              Arbeit des Pflügens vorschreitet, sich fortbewegen. C, C
                              und D, D sind Theile des zur Fortbewegung der Maschinen
                              E und F dienenden
                              Apparates. Jede der Maschinen hat zwei Trommeln, welche beide oder einzeln in
                              Umdrehung gesetzt werden können. H, H ist ein Tau,
                              dessen beide Enden in die beiden Trommeln I, J des
                              Pfluges befestigt sind. In Fig. 12 ist der Pflug in
                              der Bewegung von A nach B
                              begriffen. K, L sind die beiden Trommeln der Maschine
                              auf der Seite A, M, N die beiden Trommeln der Maschine
                              auf der Seite B. Diese vier Trommeln setzen das Tau H zuerst nach der einen, dann nach der andern Richtung
                              in Bewegung, wodurch der an das Tau befestigte Pflug zwischen A und B hin- und hergezogen wird. Der
                              den Pflug begleitende Mann sitzt, wenn die Bewegung von A nach B erfolgt, auf dem Sitz O, und wenn die Bewegung von B nach A erfolgt, auf dein Sitz P. Angenommen nun, der Pflug gehe von A nach B, so macht der Mann
                              mittelst des Rades b den Bremskranz a von seinem Rade los. Da der Zug des Taues von der
                              Trommel I ausgenommen wird, so setzt er diese und somit
                              auch die Achse c in Umdrehung. An der letztern befindet
                              sich eine Rolle d, welche durch ein Sperrrad nebst
                              Sperrkegeln verhindert wird sich um die Achse c zu
                              drehen, wenn diese durch das endlose Tau in Rotation gesetzt wird. Die Rolle d setzt mittelst eines Riemens e die Achse f in Bewegung, welche die Trommel
                              J treibt; der Riemen wirkt nämlich auf die Rolle g, welche durch ein Sperrrad nebst Sperriegeln mit der
                              Achse f verbunden ist. Die Trommel J dreht sich schneller als die Trommel I, so daß das schlaffe Tau rasch aufgewickelt ist.
                              Hierauf legt der Arbeiter die Bremsen an und hindert dadurch jede weitere Rotation der Trommel I. Ist der Pflug auf der Seite B angekommen, so setzt sich der Arbeiter auf das Ende P. Werden nun die Maschinen nach entgegengesetzter
                              Richtung in Thätigkeit gesetzt, so wirkt das Tau zuerst auf die Trommel J, und da die Bremse a' das
                              Rad der mit J verbundenen Achse nicht berührt, so kommt
                              diese Achse und mit ihr die Rolle d' in Rotation. Diese
                              Rolle setzt mittelst eines Riemens eine Rolle f' in
                              Bewegung, welche an der mit der Trommel I verbundenen
                              Achse c sitzt. Dadurch erlangt die Trommel I eine größere Geschwindigkeit als die Trommel J und windet daher das schlaffe Seil auf, worauf die
                              Bewegung des Pfluges von B nach A beginnt. Man darf nicht vergessen, daß die Trommeln d, d' und f, f' nach der
                              einen Richtung fest mit ihren Achsen verbunden sind, nach der andern Richtung aber
                              frei auf denselben sich drehen.
                           
                        
                     
                  
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