| Titel: | Apparat zum Imprägniren der Eisenbahnschwellen, von Meyer, D'Huslar und Comp. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. IV., S. 12 | 
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                        IV.
                        Apparat zum Imprägniren der Eisenbahnschwellen,
                           von Meyer, D'Huslar und Comp.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Novbr. 1858, S.
                              257.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Meyer's Apparat zum Imprägniren der Eisenbahnschwellen.
                        
                     
                        
                           Der Apparat von Meyer, D'Huslar und Comp. zum Imprägniren
                              der Hölzer im Großen auf möglichst billigem und raschem Wege, eignet sich
                              hauptsächlich für die Längs- und Querschwellen der Eisenbahnen. Zu dem Ende
                              bringt man eine Anzahl Schwellen in metallene Gefäße, die einen starken Druck
                              aushalten und ganz dicht verschlossen werden können. Darauf wird das Gefäß luftleer
                              gemacht und hernach Dampf eingelassen, der so lange darin bleibt, daß die Holzfasern
                              gehörig erweicht werden. Dieser Dampf wird dann durch raschen und reichlichen Aufguß
                              von kaltem Wasser auf die äußere Wand des metallenen Gefäßes verdichtet. Nachdem das
                              Condensationswasser nun aus dem Gefäße abgelassen worden ist, erzeugt man wiederum
                              einen luftverdünnten Raum, um die mit Dampf gesättigte Luft, welche zwischen die
                              Holzfasern eingedrungen seyn könnte, auszuziehen. Zuletzt wird die
                              Imprägnirungsflüssigkeit eingespritzt und zwar unter einem Druck von 8 bis 10
                              Atmosphären, damit sie möglichst tief in die erweichten Holzfasern eindringt. Als
                              Imprägnirungsflüssigkeit dient hierbei Kupfervitriol oder Eisenvitriol.
                           Fig. 27 ist
                              der Längenaufriß dieses Apparats;
                           Fig. 28 ist
                              ein Querdurchschnitt nach der Achse der Imprägnirungspumpen;
                           Fig. 29 ist
                              der Grundriß ohne die Pumpen.
                           Der große, aus zusammengenieteten Blechen bestehende Cylinder A ist an dem einen Ende durch eine aufgenietete halbkugelförmige Haube
                              geschlossen; das andere Ende, das nach Bedarf geöffnet werden kann, wird durch einen gußeisernen Deckel
                              a dicht verschlossen, der zu seiner bequemeren
                              Handhabung an einem krahnartigen, auf dem Blechcylinder befestigten Gestelle a² aufgehängt ist und vermittelst der Bügel a mit Schrauben gegen den Cylinder angedrückt wird. Im
                              Innern des Cylinders befinden sich zwei Schienen zum Transport der Wagen, auf
                              welchen die zu imprägnirenden Hölzer aufgeladen sind und die, nachdem diese Hölzer
                              in den Cylinder abgelegt sind, wieder zurückgefahren werden, worauf der Deckel a dicht aufgeschraubt wird.
                           In der Nähe des Blechgefäßes A steht ein Dampfcylinder
                              B, der seinen Betriebsdampf durch die Dampfleitung
                              b¹ erhält. Die Bewegung, welche in diesem
                              Dampfcylinder erzeugt wird, wird den Luftpumpen F und
                              F¹, die den luftverdünnten Raum im Gefäße
                              herstellen, mitgetheilt. Diese Luftpumpen können durch Eröffnung eines Hahns f³ in der Leitung f² mit einem Recipienten f⁴ und dem
                              Blechgefäße nach Bedürfniß in Verbindung gesetzt werden.
                           Nach Herstellung des luftverdünnten Raums im Blechgefäße A wird der Absperrungshahn b¹⁰
                              in der Dampfleitung b⁹ hinter dem Schieberlasten
                              b⁵ geschlossen, und dadurch die Verbindung
                              zwischen dem Dampfcylinder und dem Dampfkessel unterbrochen. Dagegen eröffnet man
                              nun die mit dem Dampfkessel communicirende Rohrleitung D, aus der von jetzt an der Dampf durch die beiden Zweigrohre d' in das Gefäß A einströmt.
                              Der Dampf erfüllt das Blechgefäß A und sammelt sich
                              darin so weit an, daß er eine gewisse Spannung erreicht, deren Größe durch das mit
                              dem Blechgefäß in unmittelbarer Verbindung stehende Manometer a³ erkannt wird. Ist die Spannung bis auf den gewünschten Grad
                              gestiegen, so wird der Hahn in der Dampfleitung D
                              geschlossen, und die zu imprägnirenden Hölzer bleiben so lange der Einwirkung des
                              gespannten Dampfes ausgesetzt, als es die Erfahrung und die Beschaffenheit des
                              Holzes vorschreibt. Der Zweck dieser Operation ist eine durchgängige Erweichung
                              aller Holzfasern.
                           Hierauf muß der Dampf condensirt werden. Zu diesem Zweck setzt man einen Behälter mit
                              kaltem Wasser durch eine Rohrleitung e mit einem über
                              die ganze Länge des Gefäßes sich erstreckenden Rohre e¹, das an dem unteren Theile seiner Umfläche mit vielen feinen Löchern
                              durchbohrt ist, in Verbindung. Durch die kleinen Oeffnungen strömt das Wasser in
                              Form eines Regens über die Wand des Blechgefäßes aus und condensirt dadurch den in
                              dem Gefäß befindlichen Dampf. Dann öffnet man einen oben am Blechgefäße angesetzten
                              Hahn a⁶, um das Innere des Gefäßes mit der
                              atmosphärischen Luft in Communication zu setzen, die den etwa noch vorhandenen Dampf
                              niederschlägt und das Ausfließen des Condensationswassers durch den unten am Kessel
                              befindlichen Hahn a⁷ gestattet. Mit diesem Wasser
                              entweicht zugleich der noch vorhandene Dampf, theils durch den unteren Hahn a⁷, theils durch den oberen a⁶. Die Hölzer haben nun einen schwammigen
                              Zustand angenommen und sind frei von Saft und allen fremden Bestandtheilen, die dem
                              Einbringen der Imprägnirungsflüssigkeit ein Hemmniß entgegensetzen könnten.
                           Sodann werden die Hähne a⁶ und a⁷, sowie der Hahn in der Rohrleitung e geschlossen, und dagegen der Hahn f³ der Luftpumpen wieder geöffnet. Der
                              Dampfcylinder B wird wieder in Thätigkeit gesetzt, und
                              von neuem ein luftverdünnter Raum in dem Gefäße A
                              erzeugt. Nach Beendigung dieser Operation durch Schließen der Hähne f³ und b¹⁰ öffnet man den Schieber g,
                              welcher das in das Reservoir H der
                              Imprägnirungsflüssigkeit einmündende Rohr G bisher dicht
                              abgeschlossen hat. Da mm das Rohr G mit dem Gefäße A in Verbindung steht, in diesem aber die Spannung weit
                              unter den atmosphärischen Druck herabgezogen ist, so strömt die
                              Imprägnirungsflüssigkeit in das Gefäß nach und füllt dasselbe bis zu einer gewissen
                              Höhe, die man an dem Wasserstandsglas a⁴
                              beobachtet. Während man den Schieber g vermittelst der
                              durch eine Stopfbüchse geführten Stange g¹
                              schließt, öffnet man gleichzeitig den Hahn a⁶ und
                              darauf den Hahn i⁶, wodurch die Druckpumpen I und I¹ mit dem
                              Behälter H in Verbindung gesetzt werden. Diese Pumpen
                              drücken die Imprägnirungsflüssigkeit durch das Rohr i⁴ mit dem geöffneten Hahne i⁵ in
                              das Gefäß A, so daß der Spiegel in demselben höher
                              steigt, als er durch das bloße Ansaugen erlangt werden konnte. Man unterbricht nun
                              das Spiel der Druckpumpen I und I¹, schließt die Hähne i⁵ und
                              a⁶ und setzt die Compressionsluftpumpe in
                              Thätigkeit, wodurch die in dem Gefäße A befindliche Luft
                              bis zu 8 bis 10 Atmosphären Druck comprimirt wird. a⁵ ist ein Sicherheitsventil.
                           Die Imprägnirungsflüssigkeit durchdringt unter diesem Drucke rasch die erweichten
                              Fasern, und hat die Einwirkung lange genug gedauert, so öffnet man den Hahn a⁶ und den Schieber g, worauf die comprimirte Luft durch a⁶
                              entweicht und die Imprägnirungsflüssigkeit durch G nach
                              dem Behälter H zurückfließt. Der Cylinder wird geöffnet
                              und entleert.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
