| Titel: | Maschine zum Sengen von Garnen und Geweben, von Thomas Kay zu Oxenhope in Yorkshire. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. VII., S. 21 | 
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                        VII.
                        Maschine zum Sengen von Garnen und Geweben, von
                           Thomas Kay zu Oxenhope
                           in Yorkshire.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar
                              1859, S. 94.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Kay's Maschine zum Sengen von Garnen und Geweben.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung (patentirt in England am 12. April
                                 1858) besteht darin, daß ich atmosphärische Luft in einem geeigneten
                              Behälter mit gewöhnlichem Leuchtgas mische, und das Gemisch durch Oeffnungen oder
                              Löcher drücke, wo es angezündet wird. Ein geeigneter Apparat leitet das Garn durch
                              die Flammen oder das Gewebe über dieselben hinweg, wodurch die lockeren Fasern
                              abgebrannt werden. Die erzeugte Hitze kann zugleich zum Wärmen von Wasser, sowie zum
                              Heizen von Zimmern benützt werden.
                           Fig. 9 stellt
                              einen meiner Erfindung gemäß construirten Apparat zum Sengen des Garns in der
                              Endansicht,
                           
                           Fig. 10 in der
                              Frontansicht und
                           Fig. 11 im
                              Querschnitt nach der Linie AB in Fig. 10 dar.
                           C ist ein Behälter mit vielen in den Deckel eingesetzten
                              Brennern c, welcher an beiden Enden in dem Gestell D ruht. Auf den Schienen E,
                              welche das Gestell D verbinden, ruht ein Ventilator F, welcher durch einen Hahn G mit dem Behälter verbunden ist. Seitwärts von diesem Hahn erstreckt sich
                              eine kleine mit einem Hahn H versehene Gasröhre. I ist ein Gestell, welches an Ketten hängt, die über
                              Rollen J laufen und mit den an der Achse C befestigten Quadranten verbunden sind. M ist ein an dem Ende der Achse angebrachter Hebel, mit
                              dessen Hülfe das Gestell I niedergelassen und gehoben
                              werden kann. Die an den verticalen Führungen O laufenden
                              Frictionsrollen N vermitteln eine stetige Bewegung. Ein
                              Haken P hält das Gestell I
                              in gehobener Lage. Zur Leitung der Fäden sind an den gegenüber liegenden Seiten des
                              Gestells Oehre i angebracht und so adjustirt, daß wenn
                              das Gestell in seiner tiefsten Lage sich befindet, dieselben mit den Mittelpunkten
                              jeder Reihe von Gasbrennern in einer geraden Linie liegen, so daß ein von dem einen
                              Oehr zu dem gegenüberliegenden geführter Faden genau über den Löchern der Brenner
                              hinläuft. An das Gestell I sind die Stangen R und Q befestigt. Diese
                              sind mit adjustirbaren Hälsen versehen, welche bei Hebung oder Senkung des Gestells
                              auf die Hebel der Hähne wirken, und auf diese Weise die Zuströmung von Luft und Gas
                              nach dem Behälter öffnen und absperren. Der Ventilator wird durch einen Riemen s getrieben, welcher auf die lose oder feste Rolle
                              geschoben wird, je nachdem das Gestell I steigt oder
                              sinkt. T, T¹ sind Bürsten an oscillirenden Armen,
                              welche mittelst Ketten, die unter den Rollen U hinweg
                              über die Rollen J laufen und mit den anderen Ketten
                              verbunden sind, gehoben und niedergelassen werden. Andere Bürsten V, V¹ sind in einer solchen Lage angebracht, daß
                              die Bürsten T, T¹, wenn sie herabgelassen werden,
                              auf sie zu liegen kommen, wodurch ein stetiger Durchgang der Fäden erzielt wird und
                              die verbrannten Fasern abgebürstet werden.
                           Fig. 12
                              stellt einen Theil des Behälters mit den Gasbrennern im Grundrisse, Fig. 13 im Querschnitte
                              dar. Fig. 14
                              ist ein Längendurchschnitt (nach der Linie yz in
                              Fig. 13),
                              welcher ebenso wie Fig. 13 eine durchlöcherte Scheidewand zur Regulirung des Druckes und der
                              Flammen zeigt. Die zu sengenden Fäden laufen von den Spulen über die Bürste V und durch die Oehre nach der Bürste V¹ und von da nach einem Haspel oder anderen
                              Spulen, welche vermöge ihrer rotirenden Bewegung dieselben vorwärts ziehen. Das
                              Gestell I wird sodann mit den Bürsten T, T¹ herabgelassen, bis die Fäden mit den
                              Gasbrennern beinahe in Berührung kommen, und der Ventilator in Bewegung gesetzt. Zugleich
                              werden die Hähne geöffnet, so daß Gas und Luft in den Behälter strömen, dort sich
                              mischen und sofort durch die durchlöcherte Scheidewand x
                              nach den Gasbrennern getrieben werden. Man setzt hierauf das Garn in Bewegung und
                              steckt die Brenner an, deren kleine blaue aber intensiv heiße Flämmchen die lockeren
                              Fasern der hindurchpassirenden Fäden absengen. Das Verhältniß von Gas und Luft läßt
                              sich mittelst Adjustirung der Hälse, welche auf die Hebel der Hähne wirken,
                              adjustiren. Die Brenner sind so angeordnet, daß die Breite der Flamme in der Linie
                              der Fäden sich befindet, und in solchen Abständen von einander, daß die Flammen in
                              dieser Richtung einander berühren, wodurch eine ununterbrochene Flamme entsteht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
