| Titel: | Imbert's Glashafen. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. VIII., S. 23 | 
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                        VIII.
                        Imbert's
                           Glashafen.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, April 1859, S.
                              196.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Imbert's Glashafen.
                        
                     
                        
                           Um das geschmolzene Glas aus dem Schmelzgefäß oder sogenannten Hafen
                              herauszuschaffen, benutzt man entweder kupferne Löffel oder man bringt die Häfen
                              hierzu mittelst besonderer Zangen in eine geneigte Lage, wie es bei der
                              Spiegelfabrication geschieht.
                           Hr. Imbert zu Sars-Poteries im
                              Nord-Departement, hat in der letzten Zeit ein sehr einfaches und ökonomisches
                              Gießsystem ermittelt. Es besteht im Ausgießen des geschmolzenen Glases durch eine am
                              untern Theil des Hafens angebrachte Oeffnung, welche er bei seinen ersten Versuchen
                              mit einem thönernen Stöpsel verschloß, den er nach dem Guß wieder eintrieb und
                              öfters benutzen konnte.
                           Jetzt wendet er einen hohlen Stöpsel von Metall, mit einem ebenfalls hohlen Stiel an.
                              Damit sich dieser Stöpsel nicht zu stark erhitzt und folglich bald unbrauchbar wird,
                              geht fortwährend ein Wasserstrom durch den Stiel und durch den Stöpsel selbst und
                              tritt durch eine kleine Röhre wieder aus. Nachdem dieser Stöpsel in die Oeffnung
                              eingebracht worden ist, hört der Abfluß des Glases sofort auf, und soll ein neuer
                              Guß vorgenommen werden, so zieht man den Stöpsel mittelst seines Stiels wieder
                              heraus.
                           
                           Die Abflußöffnung wird in der Regel am untern Theil des Schmelzgefäßes angebracht,
                              kann aber auch an einer höheren Stelle angebracht werden, wie Fig. 15 zeigt, und
                              befindet sich in einer Abtheilung des Schmelzgefäßes, welche von derjenigen getrennt
                              ist, worin das Eintragen des Glassatzes und das Schmelzen desselben erfolgt. Man
                              bringt den Glassatz in den obern Theil der Abtheilung A
                              auf den schon schmelzenden Satz, und da er leichter als letzterer ist, so bleibt er
                              natürlich an der Oberfläche; er treibt aber durch sein Gewicht eine gewisse Menge
                              geschmolzenen Satzes durch die Oeffnung O in der
                              Abtheilung B, von wo eine gleiche Menge durch die
                              Oeffnung E ausfließt, welche niedriger liegt als die
                              Ränder der Abtheilung A. Wie man leicht einsteht, fließt
                              hierbei der Glassatz, welcher am längsten im Schmelzgefäß verweilte und daher in der
                              Schmelzung am weitesten vorgeschritten ist, zuerst aus.
                           
                        
                     
                  
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