| Titel: | Loup's magnetischer Zählapparat. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XLIV., S. 184 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLIV.
                        Loup's magnetischer
                           Zählapparat.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, April 1859, S.
                              180.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IIIIV.
                        Loup's magnetischer Zählapparat.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat hat den Zweck, das durch irgend eine Vorrichtung in einer gegebenen
                              Zeit gelieferte Wasserquantum zu registriren, oder die Geschwindigkeit eines
                              Schiffes zu messen.
                           Hiezu dient eine kleine, äußerst empfindliche Turbine, welche durch den Wasserdruck
                              in Bewegung gesetzt, die Bewegung auf eine Zählvorrichtung überträgt. Die Bewegung
                              der Turbine steht mit der Zählvorrichtung mittelst eines Magnetstabes in Verbindung,
                              welcher durch seine magnetische Kraft einen andern ähnlichen Magnetstab, der einen
                              Theil der Zählvorrichtung bildet, mit sich herumführt. Der Apparat kann an einem
                              hydraulischen Zähler, oder einer Speisepumpe oder einem Sillometer angebracht
                              werden.
                           Fig. 24
                              stellt diesen Apparat im Verticaldurchschnitt, Fig. 25 im Grundrisse
                              dar.
                           Er besteht aus einem starken gußeisernen Gehäuse E,
                              welches auf der Seite der Transmission durch einen kupfernen Deckel F geschlossen ist. Letzterer ist dünn genug, um die
                              magnetische Wirkung nicht zu schwächen, und stark genug, um dem Druck zu
                              widerstehen; im Uebrigen hat er die Form eines Hohlspiegels. Das Gehäuse ist nur mit
                              zwei Oeffnungen H und I
                              versehen, wovon die eine für den Eintritt, die andere für den Austritt der
                              Flüssigkeit bestimmt ist.
                           In einer gewissen Höhe über dem Ausgange I befindet sich
                              ein Gesimse; dieses trägt:
                           
                              1) das untere Leitstück J;
                              2) einen cylindrischen kupfernen Kranz c, welcher den Abstand der Schaufeln der Turbine K begränzt;
                              3) das obere Leitstück L.
                              
                           Die eigentliche Turbine K ruht mit ihrem unteren Zapfen
                              auf einer Achatpfanne; ihr oberer Zapfen läuft in einem Achatring.
                           Damit die Flüssigkeit die Achse der Turbine nicht beschädigen kann, ist diese von
                              einer Röhre e umgeben, welche sich in einen Trichter e¹ endigt, der den Zweck hat, schwimmende Körper
                              von den unteren Theilen des Mechanismus abzuhalten. Der Trichter ist mittelst dreier
                              Schrauben an die Scheidewand f und das Leitstück L an die Röhre e
                              befestigt.
                           Die Scheibewand f enthält zwei oder drei Oeffnungen,
                              welche mit Drahtgewebe bedeckt sind, um schwimmende Körper vom Räderwerk abzuhalten.
                              Der Strom wird regulirt durch die festen Schaufeln g der
                              oberen und unteren Leitung L und J, die ihm eine schraubenförmige Bewegung ertheilen. Die Achse der Turbine
                              enthält eine endlose Schraube h, welche in ein Zahnrad
                              i greift. Letzteres greift in ein anderes Zahnrad,
                              an dessen Achse gleichfalls eine endlose Schraube k
                              angebracht ist, welche das horizontale Rad l in Bewegung
                              setzt. Der Zapfen des Rades l trägt einen Magnetstab M, welcher ganz nahe an dem hohlen kupfernen Deckel sich
                              dreht, ohne ihn jedoch zu berühren. Ueber dem Magnetstab M und außerhalb der kupfernen Kuppel F
                              befindet sich ein zweiter dem ersteren paralleler Magnetstab N, welcher sich auf einem feinen Zapfen dreht. Letzterer trägt ein
                              Getriebe m, welches das die Einheiten anzeigende erste
                              Zifferblatt rechts beherrscht. Das Getriebe n des
                              Einerzapfens greift in das Rad o des
                              Zehner-Zifferblattes. Der Zapfen des Hunderter-Zifferblattes p steht mittelst des Rades q
                              mit dem vorhergehenden Mechanismus in Verbindung; eben so verhält es sich mit dem
                              Zapfen des Tausender-Zifferblattes, welcher durch Vermittlung des Rades r mit dem Hunderter-Zifferblatt verbunden
                              ist.
                           Die Magnetstäbe M und N sind
                              einander hinreichend genähert, um sich stark anzuziehen. Daher nimmt bei erfolgender
                              Rotation der Turbine der Magnet M den Magneten N mit und setzt dadurch das Zeigerwerk in Thätigkeit. Am
                              Eingange ist ein Rohr P angebracht, das durch eine
                              einfache Klappe t geschlossen ist. Letztere ist mit
                              einer Bleiplatte u beschwert. Unter diesen Umständen
                              kann das Wasser nur durch die kleine Röhre v in den
                              Zählapparat treten, und da dasselbe mit einer gewissen Kraft circulirt, so trifft es
                              unter einem rechten Winkel die Schaufeln der Turbine, welche sofort zu rotiren
                              beginnt. Indem man mehr und mehr die Hähne öffnet, wird das durchpassirte Wasser
                              fortwährend gemessen, obgleich alsdann die Klappe sich ein wenig hebt und das Wasser
                              sich theils durch die kleine Röhre v, theils durch die
                              Klappe t verbreitet. Bei vollständiger und halber
                              Oeffnung ist die Klappe ganz gehoben und der Zähler geht sehr regelmäßig. In
                              letzterem Falle ist die Wirkung der kleinen Röhre Null, sey es daß der Effect durch
                              die Klappe größer ist, oder daß am Eingang der kleinen Röhre in Folge eines größeren
                              Durchmessers an dieser Stelle eine Depression stattfindet.
                           Die Klappe t wird an ihrer Stelle gehalten durch einen
                              kleinen Kranz Q, der sich einerseits mittelst der
                              Druckschraube x an den Apparat, andererseits an Vorsprünge
                              lehnt, die an den Seiten der Klappe angeordnet sind.
                           Um größere Körper zurückzuhalten, bringt man über den Leitschaufeln ein Drahtgewebe
                              an. Die Magnete sind mit einer oder zwei Schichten mit Oel angeriebener Mennige
                              überzogen. Der untere Magnet kann vor der Magnetisirung galvanisch versilbert und
                              dann angestrichen werden, um ihn gegen Oxydation möglichst zu schützen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
