| Titel: | Verfahren zur Fabrication von zinnsaurem Natron und einigen Nebenproducten; von Thomas Roberts und John Dale in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. LV., S. 205 | 
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                        LV.
                        Verfahren zur Fabrication von zinnsaurem Natron
                           und einigen Nebenproducten; von Thomas
                              Roberts und John
                              Dale in Manchester.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1859, S. 474.
                        Roberts' Verfahren zur Fabrication von zinnsaurem
                           Natron.
                        
                     
                        
                           Darstellung von salpetrigsaurem
                                 Natron.
                           Um salpetrigsaures Natron zur unten angegebenen Darstellung des zinnsauren Natrons zu
                              gewinnen, wenden wir zweierlei Methoden an:
                           Erstes Verfahren. Wir gießen auf arsenige Säure so viel
                              Salpetersäure, als zur Umwandlung derselben in Arsensäure erforderlich ist; das
                              hierbei sich entbindende Salpetergas (Stickoxydgas) leiten wir in ein Gefäß mit
                              Aetznatronlauge, welches mit einem Rührapparat versehen ist;Durch das Umrühren sollen stets frische Portionen der Flüssigkeit mit
                                    atmosphärischer Luft in Berührung gebracht werden, um das Stickoxyd (NO²) in salpetrige Säure (NO³) überzuführen.A. d. R. oder wir leiten das Salpetergas in einen hohen Behälter, der mit Kohks
                              gefüllt ist, über welche die Aetznatronlösung fließt.
                           
                           Zweites Verfahren. Wir zersetzen in einem gußeisernen
                              Cylinder ein Gemenge von 2 Aeq. Kochsalz, 1 Aeq. Natronsalpeter und 3 Aeq.
                              Schwefelsäure, wodurch wir einerseits Glaubersalz und andererseits ein gasförmiges
                              Gemisch von salpetriger Säure und Chlor erhalten; letzteres leitet man in verdünnte
                              Schwefelsäure von beiläufig 1,50 spec. Gew. (48° Baumé); diese
                              absorbirt die salpetrige Säure, während das Chlorgas austritt und zur Gewinnung von
                              Chlorkalk verwendet werden kann. Man verdünnt dann die Salpetersäure mit einer
                              Quantität Wasser, wodurch sämmtliches in derselben enthaltene Salpetergas frei wird,
                              welches man in Aetznatronlösung leitet. Die verdünnte Schwefelsäure concentrirt man
                              zu neuer Verwendung.
                           
                        
                           Darstellung von arsensaurem Natron.
                           Wir versehen Kochsalz mit der zu seiner Zersetzung hinreichenden Menge von Arsensäure
                              im Zustande wässeriger Lösung, wodurch wir einerseits arsensaures Natron und
                              andererseits eine Lösung von Salzsäure erhalten. Bei Anwendung von Natronsalpeter
                              anstatt des Kochsalzes erhält man freie Salpetersäure.
                           
                        
                           Darstellung von zinnsaurem Natron.
                           Wir bringen in einem eisernen Gefäß metallisches Zinn mit Aetznatronlösung zum Kochen
                              und setzen dann so viel salpetrigsaures Natron zu, als erforderlich ist, um die
                              Auflösung des Zinns zu bewirken. Das metallische Zinn wird durch die Zersetzung des
                              angewandten salpetrigsauren Natrons rasch oxydirt, wodurch Zinnsäure und Ammoniak
                              entstehen; das Ammoniak wird gesammelt und die Zinnsäure verbindet sich mit dem
                              Natron. Wir wenden bei diesem Verfahren 1 Aeq. Natron auf 1 Aeq. sich bildender
                              Zinnsäure an, und so viel salpetrigsaures Natron als zur vollständigen Oxydation des
                              Zinnes erforderlich ist.
                           Von Weißblechschnitzeln kann man durch Kochen derselben
                              mit einem Gemisch von salpetrigsaurem Natron und freiem Natron alles metallische
                              Zinn abziehen und dasselbe als zinnsaures Natron gewinnen. – Patentirt am 8.
                              October 1858.