| Titel: | Daelen's Dampfhammer, construirt vom Maschinenbauer Egells in Berlin. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. LXVI., S. 243 | 
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                        LXVI.
                        Daelen's Dampfhammer, construirt vom Maschinenbauer Egells in Berlin.Nach einem Vortrag des Fabrikanten Schwarzkopf im Verein für Eisenbahnkunde zu
                                 Berlin am 14. December v. J. kommen unter den gegenwärtiggebräuchlichen
                                 Dampfhämmern besonders drei Arten in Betracht, 1) die Nasmyth'schen, 2) die Condie'schen und 3)
                                 die Daelen'schen. Die Nasmyth'schen, seit 16 Jahren in Gebrauch, haben den Nachtheil, daß
                                 bei der hohen Stellung des Dampfcylinders, dessen Kolbenstange am unteren Ende
                                 den eigentlichen Hammer trägt, die Erschütterungen in ungünstiger Weise
                                 übertragen werden und daß die Kolbenstangen sehr leiden. Ersteres wird bei den
                                 Condie'schen Hämmern, bei welchen das schlagende
                                 Gewicht durch den Cylinder selbst gewonnen wird, in vortheilhaftester Weise zwar
                                 vermieden, um so vergänglicher aber ist bei denselben das den Dampf dem Cylinder
                                 zuleitende Rohr als Kolbenstange. Dem zweiterwähnten Uebelstande bei den Nasmyth'schen Hämmern wird durch Anwendung thunlichst
                                 elastischer und demnach entsprechend schwacher Kolbenstangen noch am einfachsten
                                 entgegengetreten. Beispielsweise ist diese Stärke für die Hämmer von 60 Cntr.
                                 Gewicht in dem Borsig'schen Eisenwerke zu Moabit mit
                                 Vortheil von 3 1/2 Zoll auf 1 3/4 Zoll Durchmesser vermindert worden.Abgesehen von den unter andern in der Krupp'schen
                                 Gußstahlfabrik bei Essen benutzten Dampf-Stielhämmern sind es die seit fünf Jahren vorzugsweise häufig gebauten Daelen'schen
                                    Dampfhämmer, welche sich als zweckentsprechend construirt bewährt
                                    haben. Bei denselben bildet der Kolben den Hammer, welcher zu diesem Behufe
                                 bei kleineren Abmessungen aus Schmiedeeisen, bei größeren aus Gußeisen in einem
                                 Stück hergestellt wird. Der Betrieb dieser Hämmer ist besonders leicht und
                                 einfach, wenn die Apparate mit dem Wilson'schen
                                 Entlastungsschieber (beschrieben im polytechn. Journal Bd. CLI S. 252) versehen sind.A. d. Red.
                           
                        Aus Armengaud's Publication industrielle, t. XI, durch das
                           polytechnische Centralblatt, 1858 S. 567.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Daelen's Dampfhammer.
                        
                     
                        
                           Fig. 1 stellt
                              diesen Dampfhammer in der Vorderansicht dar, Fig. 2 ist der Grundriß
                              desselben, Fig.
                                 3 ein Querschnitt durch die Mitte des Cylinders, Fig. 4 ist der Hammer von
                              der linken Seite aus gesehen, mit den Mechanismen, durch welche der Kolbenhub
                              veränderlich gemacht wird, Fig. 5 ein
                              Horizontaldurchschnitt nach der Richtung 1, 2.
                           Der Hammer besteht aus folgenden wesentlichen Theilen: 1) dem Gestelle, dem festen
                              Theil des Hammers mit seinem Amboß; 2) dem verticalen Hammerklotz mit seiner Stange
                              und dem an dieser befestigten Dampfkolben; 3) dem Dampfcylinder mit den
                              Steuerungstheilen; 4) den Mechanismen, durch welche die Schieberbewegung, der
                              Hammerhub und die Stärke der Schläge regulirt werden.
                           Das Gestelle besteht aus zwei einzelnen für sich gegossenen Säulen A, A¹. An jeder dieser beiden Säulen sind starke
                              Rippen A² angegossen, welche die Führungen
                              aufnehmen. Diese sind auf ihrer ganzen Länge gehobelt und, damit die Bewegung des
                              Hammers zu jeder Zeit vertical ist, mit den Rippen A² starke Schrauben B (Fig.
                                 5) verbunden. Oberhalb der Säulen A, A¹
                              ist eine Platte C, welche zu beiden Seiten auf den
                              Rippen der Säule aufgeschraubt ist. Auf dieser Platte, die oben noch durch besondere
                              Nippen verstärkt ist, ruht der Dampfcylinder, welcher den zur Bewegung des Hammers
                              dienenden Kolben enthält. Der schmiedeeiserne Amboß D
                              liegt in der gußeisernen Chabotte D¹, welche auf
                              der Fundamentplatte der ganzen Maschine aufruht. Die Platte selbst liegt auf einer
                              massiven Balkenlage, damit sie den Stößen des Hammers Widerstand leisten kann. Der
                              Hammer E besteht wie der Amboß aus Schmiedeeisen und ist auf der Bahn
                              verstählt. Derselbe ist in der Grundfläche eines schweren eisernen Blockes E¹, der an dieser Stelle eine Verstärkung hat,
                              eingelassen und durch einen Schwalbenschwanz verbunden. An diesen Block E¹ ist ein Cylinder F
                              angegossen, durch welchen seiner ganzen Länge nach die Kolbenstange geht, eine
                              Anordnung, welche sich den bisher gebräuchlichen gegenüber durch ihre Solidität
                              empfiehlt. Diese Kolbenstange F¹ ist oben mit dem
                              Kolben F² durch Schraube und Mutter verbunden.
                              Bei dieser Einrichtung umgeht man die Nachtheile, welche den Dampfhämmern gewöhnlich
                              vorgeworfen werden, nämlich die, daß, wenn man die Geschwindigkeit des Hammers oder
                              den Dampfdruck vergrößern will, die Kolbenstange und der Kolben selbst durch die
                              Einwirkung des Stoßes Brüchen ausgesetzt werden. Der Kolben F² selbst hat die Einrichtung eines gewöhnlichen Dampfkolbens mit
                              metallener Liederung und einer gußeisernen Bodenplatte f.
                           An der Hammerstange ist ein Vorsprung e, der nach einer
                              schiefen Ebene geformt ist, angegossen. Derselbe bewirkt vermittelst einer weiter
                              unten zu besprechenden Hebelverbindung die Dampfvertheilung und ist der starken
                              Benutzung wegen mit einer Lage Stahl bedeckt. Der Dampfcylinder ist an der einen
                              Seitenfläche seiner ganzen Höhe nach gehobelt, und auf dieser gehobelten Fläche ist
                              der gußeiserne Schieberkasten, in welchem der Vertheilungsschieber H¹ liegt, aufgeschraubt. Auf dem oberen Spiegel
                              dieser gehobelten Fläche liegt ein kleiner Messingschieber i, der in einem Weiten gußeisernen Schieberkasten I¹ liegt. Durch diesen Schieber i wird
                              der Dampf, nachdem er den Hammer gehoben hat, über den Kolben geleitet; hier wirkt
                              er noch durch seine Expansion und ertheilt den Schlägen des Hammers gegen die
                              Arbeitsstücke eine mehr oder weniger intensive Wirkung. Ueber der Schieberkammer H liegt noch eine kleine Kammer J, in welcher in horizontaler Richtung ein Schieber J¹ bewegt werden kann, der als Zulaßventil für den durch die Röhre
                              j einströmenden Kesseldampf dient und mit der Hand
                              gestellt wird; er ist der eigentliche Regulator, weil man mit ihm nicht nur den
                              Hammer sofort anhalten, sondern auch nach Bedarf der zu leistenden Arbeit die
                              Dampfmenge beliebig vermehren und vermindern kann. Dieser Schieber erhält seine
                              Bewegung durch einen Hebel K¹, welcher sich an
                              einer kleinen Welle k dreht. Diese letztere findet ihre
                              Auflagerung auf zwei Lappen h, h¹, die an den
                              Schieberkasten H angegossen sind; der Handgriff, welcher
                              an den Hebel H angeschmiedet ist, gestattet, den
                              Dampfzutritt in den Schieberkasten H zu reguliren.
                           Um die Handhabung der verschiedenen Hebel, welche zur Regulirung der Hammerbewegung
                              dienen, zu erleichtern, muß man dem Arbeiter einen Platz anweisen, von welchem aus
                              er dieselben bequem zur Hand hat. Zu diesem Zwecke befinden sich an der Säule A die kleinen Fußtritte a,
                              welche in Form einer Wendeltreppe angeordnet sind, und auf welchen der Arbeiter bis
                              auf das mit einem Geländer umgebene Plateau a¹
                              gelangen kann; oben ist der Dampfcylinder durch einen Boden g geschlossen, der mit einem Hahn zum Schmieren des Kolbens versehen ist;
                              unten ist der Boden g¹ aufgeschraubt und durch
                              eine Stopfbüchse abgedichtet; die Rippen g², mit
                              denen sich der Cylinder an die Platte b anschließt,
                              dienen zur Absteifung desselben.
                           Fig. 12 zeigt
                              den Horizontaldurchschnitt des Dampfcylinders nach der Richtung 3, 4 mit der
                              äußersten Stellung des Schiebers H¹. Die
                              Schieberstange L nimmt an ihrem Ende einen Dampfkolben
                              auf, welcher in einem an den Schieberkasten H
                              angegossenen Cylinder L¹ gerade geführt wird. Die
                              Stange L geht durch den Deckel l hindurch und endigt in eine Scheibe l¹, die eine starke Kautschukfeder gegen einen gleichen Schieber l andrückt. Der Schieber l² wird von einem schmiedeeisernen Bügel l³ festgehalten, der auf dem Deckel befestigt ist. Diese
                              Kautschukgarnitur hat den Rückgang des Schiebers von Rechts nach Links beim Steigen
                              des Hammers zu erleichtern und die Wirkung der an der Hammerstange angegossenen Nase
                              e zu unterstützen. Auf der anderen Seite des
                              Schieberkastens H¹ endigt die Stange in einen
                              Kopf, der vermittelst einer Nuth das Ende eines horizontalen Hebels M aufnimmt. Dieser letztere ist auf das Ende der
                              stehenden Welle M¹ aufgekeilt und ertheilt durch
                              seine Schwingungen dem Schieber H¹ eine
                              hin- und hergehende Bewegung. Die Welle M¹
                              ist vertical aufwärts verlängert und ruht in einer Pfanne m, die an eine der Rippen der Säulen befestigt ist; außerdem sind in
                              verschiedener Höhe noch mehrere mit der Welle schwingende Theile angebracht. Der
                              obere Theil ruht in einem Halslager m¹, welches
                              auf der Platte b befestigt ist.
                           Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Nehmen wir den Hammer im Zustande der
                              Ruhe an, so wird durch Niederdrücken des Handgriffs K¹ der Schieber J¹ verschoben, und
                              dem Dampf der Zutritt zum Schieberkasten H eröffnet.
                              Hier drückt er auf den Kolben L im Cylinder L¹ und bringt dadurch den Vertheilungsschieber in
                              die in Fig.
                                 12 angegebene Lage. Die Folge hiervon ist, daß der Canal N frei wird und dem Dampf den Zutritt unter den Kolben
                              gestattet, wodurch der Hammer zum Steigen kommt.
                           Beim Aufsteigen trifft die Nase l gegen die Laufrolle O, welche in der Gabel eines gekrümmten Hebels O¹ läuft, und dieser ist, wie Fig. 6 und 7 zeigen, auf die
                              horizontale Achse M¹ so befestigt, daß er an
                              derselben auf- und niedergeschoben werden kann. Durch den Anstoß der Nase I an die Laufrolle O wird
                              M¹ von rechts nach links gedreht und dadurch
                              der Hebel M in Schwingung versetzt; dabei nimmt der
                              letztere den Schieber H¹ in seiner Bewegung mit
                              und bringt ihn in die in Fig. 12 punktirt
                              angegebene Stellung. Diese Bewegung wird durch die Kautschukfeder unterstützt,
                              welche nach ihrer Compression durch den Kolben L den
                              Schieber zurückschiebt und wieder in die Stellung zurückgeht, welche sie vor der
                              Compression hatte. Der Dampf, der vorher gegen die untere Fläche des Kolbens wirkte,
                              tritt durch den Schieber H¹ in den Dampfcanal N¹ und aus diesem in die Schieberkammer I; von hier tritt er über den Kolben und unterstützt
                              nach Maaßgabe der Oeffnung, welche der Schieber i läßt,
                              den Schlag des Hammers, welcher durch den Hammermeister mit Hülfe eines um die Achse
                              K drehbaren Hebels i¹ durch die Hand regulirt wird.
                           Soll der Hammer ganz selbstthätig wirken, so muß er nicht nur selbst die Stellung des
                              Schiebers ändern, sondern der Schieber muß auch, so lange der Hammer niedergeht, in
                              seiner Lage verbleiben, damit der Dampf, welcher gegen den Kolben gedrückt hat,
                              durch die Austrittsmündung N² und den an den
                              Cylinder G angegossenen Rohrstutz N³ entweichen kann. Ist der Kolben in seiner höchsten Stellung, so
                              hat der Schieber die in Fig. 12 punktirte
                              Stellung; und der Dampf würde, wenn der Hammer beim Niederfallen die Laufrolle O verläßt, durch seinen Druck gegen den Kolben L die vom Schieber H¹
                              bedeckte Oeffnung wieder öffnen. Um dieß zu vermeiden, ist auf der stehenden Welle
                              M¹ eine Knagge P
                              befestigt, welche mit einer zweiten an der stehenden Welle Q befestigten Knagge P zusammen treffen kann.
                              Die Welle Q läuft in einer Pfanne m², die an der Rippe der Säule A
                              befestigt ist, und erhält oben ihre Leitung durch ein Halslager q¹; außerdem ist diese Welle durch zwei Stifte
                              p¹ mit einem rectangulären bandartigen
                              Eisenstreifen S verbunden, welcher sich gegen eine an
                              der Führung befestigte Flachfeder R anlegt. Die Feder
                              R drückt das Eisenband nach vorn, und dadurch wird
                              der Welle Q eine oscillirende Bewegung ertheilt. Bei
                              dieser Bewegung faßt eine Stufe an der Knagge P¹
                              das Ende der Knagge P, gerade während der Schieber durch
                              die Einwirkung des kleinen Kolbens L sich von links nach
                              rechts zu bewegen sucht. Die Knagge P¹ verhindert
                              diese Bewegung, so daß der Dampf so lange oberhalb des Kolbens wirken kann, bis der
                              Hammer seinen Schlag ausgeführt hat. Beim Auftreffen des Hammers auf den Amboß
                              ändern sich sofort alle Stellungen der Bewegungsmechanismen.
                           Dieser Hammer ist wie der Nasmyth'sche mit einem
                              beweglichen Hebel D versehen, welcher auf einer kleinen
                              flachen Feder t ruht und frei in einer an der Hammerstange
                              befestigten Achse schwingt. Die Feder D ist an einem
                              Vorsprung der Hammerstange befestigt.
                           Vermöge der Trägheit nimmt der Hebel D beim Auftreffen
                              des Hammers auf den Amboß das Bestreben an, auf und nieder zu gehen, und drückt
                              daher einen Augenblick auf die Feder d. Beim Niedergehen
                              beschreibt der Hebel D einen Kreisbogen und wird dabei
                              in der schiefen Ebene e, durch welche er hindurch geht,
                              geführt. Dabei trifft er gegen das Blatt S und drückt
                              dasselbe gegen die Feder R zurück; mit derselben
                              Geschwindigkeit steigt er dann auch wieder in die Höhe, bis er in die in Fig. 1
                              dargestellte Lage kommt. Diese plötzliche Umsteuerung genügt, den Hammer
                              auszurücken, und der Schieber, der nun durch kein Hinderniß mehr festgehalten wird,
                              setzt seinen Weg fort, macht die Oeffnung N wieder frei
                              und gestattet dem Kesseldampf, unter den Kolben in den Cylinder zu treten und den
                              Kolben mit dem Hammer zu heben. Der Dampf oberhalb des Kolbens wird durch den
                              Gegendruck des gegen die untere Kolbenfläche wirkenden Dampfes kräftig
                              herausgetrieben und entweicht durch die Mündung N².
                           Die Umsteuerung wird auf folgende Weise bewirkt: Wenn der Hebel D das Blatt S gegen die
                              Feder zurück drückt, wird die Welle Q in Schwingungen
                              versetzt. Dabei wird die Knagge P¹ mitgenommen,
                              so daß sie die Welle frei zu ihrer Umdrehung läßt. Durch die Kautschukfeder zwischen
                              den Platten C¹ und C² kann nun, da die Welle M¹ nicht
                              an der Drehung gehindert ist, der Schieber H¹
                              zurückgedrückt werden.
                           Ganz schwache Hammerschläge werden wie gewöhnlich dadurch hervorgebracht, daß der
                              Maschinist Dampf unter den Kolben läßt, ehe der Hammer vollständig niedergefallen
                              ist.
                           Auf diese Weise kann man sogar den Hammer in seinem Niederfallen aufhalten. Man
                              bewirkt dieß, indem man den Hebel U von rechts nach
                              links verschiebt.
                           Dieser Hebel dreht sich lose auf der Welle M¹
                              (Fig. 10
                              und 11) und
                              endigt in eine Nase u, welche gegen eine gleiche u¹ auf der Welle Q
                              trifft. Dreht man nun den Hebel U, so verstellt man u¹ und dreht dadurch die Knagge P¹ mehr als gewöhnlich. Diese fällt mit ihrer
                              zweiten Stufe ein, wenn der Schieber rückwärts geht, und dadurch erhält der Schieber
                              so viel Spiel, daß der Dampf unmittelbar vor den Kolben treten kann. Der Hebel U ruht auf einer kleinen schmiedeeisernen Stütze z, die auf der Platte C
                              befestigt ist. Diese Stütze hat zwei Kerben, in deren eine man je nach Bedarf den
                              Hebel U einlegt.
                           Zu demselben Resultat kann man auch ohne Dampfverlust gelangen. Zu diesem Zweck zieht
                              man mit Hülfe des Hebels den Schieber i¹ in eine
                              solche Lage, daß er
                              den Dampfweg N¹ verdeckt. Verhindert man auf
                              diese Weise den Eintritt des Dampfes, so bleibt derselbe unter dem Kolben, oder
                              entweicht nur langsam.
                           Eine andere Dampfvertheilung ist in Fig. 14 bis 16
                              dargestellt. Diese Anordnung besteht darin, daß auf einem an den Cylinder
                              angegossenen Spiegel ein Kreisschieber sich bewegt. Wenn der Dampfhammer nicht in
                              Thätigkeit ist, so hat der Kreisschieber M die Stellung
                              aa¹ in Fig. 16. Ist der Hammer
                              im Gange, so dreht man vermittelst des Hebels G den
                              Kreisschieber M, so daß er die Stellung b¹ annimmt. Dadurch wird der Dampfweg E, welcher die Mündung des Rohres D bildet, mit dem Canäle U in Verbindung
                              gesetzt, und der Dampf kann mithin unter den Kolben treten und ihn heben.
                              Gleichzeitig entweicht der Dampf über dem Kolben durch die Canäle O, A, und zwar steht O mit
                              dem oberen Schieber des Dampfcylinders und A mit der
                              Atmosphäre in Verbindung. Der Schieberkasten M¹
                              ist am Dampfcylinder befestigt, und zwar dient als Verbindungsfläche der Spiegel N, in welchem die Canäle O, A, E,
                                 U liegen.
                           Wenn der Kolben in seiner höchsten Stellung angekommen ist, so wirkt die am unteren
                              Theile angebrachte schiefe Ebene gegen die Walze i des
                              Hebels K und ertheilt dem Kreisschieber die Stellung cc¹; dadurch werden die Canäle U und O in Verbindung
                              gesetzt, und der Dampf, welcher den Kolben gehoben hat, tritt über den Kolben, wo er
                              durch Expansion arbeitet. Bei dieser Einrichtung arbeitet der Hammer schneller und
                              kräftiger als ein bloß durch sein eigenes Gewicht niederfallender Hammer.
                           Die Bewegung des Kreisschiebers wird mit dem Hebel G
                              (Fig. 16)
                              durch die Hand ausgeführt. Die Drehachse g des Hebels
                              G trägt ein Gegengewicht l und einen Aufhalter m, welcher am Gestelle
                              hingleitet und den Hebel verhindert, weiter auszuschwingen.
                           Die Fallhöhe des Hammers wird auf folgende Weise regulirt: An der Knagge P ist vermittelst eines Stiftes eine kleine Welle V, die auf ihre ganze Länge mit Schraubengewinde
                              versehen ist, befestigt. Diese Welle ist vertical und parallel zu M¹ Q, und geht durch
                              den gekrümmten Hebel O¹, welcher mit einem Ring
                              O, der zugleich als Mutter dient, versehen ist. Am
                              Ende der Welle V sitzt ein kleines Diagonalrad v, das in ein größeres v¹ eingreift. Die Welle des letzteren dreht sich lose in einer Hülse
                              X, die auf der Welle M¹ sitzt, und endigt in eine Kurbel x, die
                              der Maschinist bequem zur Hand hat. Stellt man z.B. die Fallhöhe des Hammers am
                              größten, so dreht man vermittelst x das Rad v¹. Dadurch werden v
                              und V ebenfalls gedreht, die letztere hebt den
                              Winkelhebel O¹ mit seiner Laufrolle, und es
                              trifft nun die schiefe Ebene e die Laufrolle erst später als
                              vorher. Der Schieber H¹ also schließt die
                              Eintrittsöffnung n erst später. Der Hebel O¹ kann auf der Welle M¹ höher oder tiefer gestellt werden, indem er mit Federn versehen
                              ist, die in Nuthen an der Welle V eingreifen. Will man
                              dagegen die Fallhöhe verkleinern, so muß man die Kurbel x nach der entgegengesetzten Richtung drehen. Die Laufrolle, die nun
                              tiefer als vorher sich einstellt, trifft die schiefe Ebene früher und der Canal N wird demgemäß auch früher geschlossen.
                           
                        
                     
                  
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