| Titel: | Apparate zur Vertheilung des Gases und Regulirung des Gasdruckes, und Vorrichtung zum Anzünden der Straßenlaternen, von William und Joseph Clibran. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. LXIX., S. 252 | 
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                        LXIX.
                        Apparate zur Vertheilung des Gases und Regulirung
                           des Gasdruckes, und Vorrichtung zum Anzünden der Straßenlaternen, von William und Joseph
                              Clibran.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1859,
                              S. 355.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Clibran's Apparate zur Regulirung des Gasdruckes etc.
                        
                     
                        
                           Der erste Theil unserer Verbesserungen (patentirt in England am 23. Juni 1858) bezieht sich auf ein
                              Verfahren, Gasleitungsröhren vollkommen gasdicht zu
                                 verbinden und ihnen zugleich den beim Legen neuer Röhren nöthigen Spielraum
                              an den Fugen zu gestatten. Dieses geschieht mittelst eines Kugelgelenkes an den
                              Fugen, welches nicht nur eine Verschiebung der Röhren in verticaler Richtung zuläßt, sondern auch das Legen
                              der Röhre in einer horizontalen Curve gestattet.
                           Fig. 34
                              stellt die Verbindung im Längendurchschnitte, Fig. 35 in der Endansicht
                              dar. Jede Röhre ist an dem einen Ende a mit einem
                              Kugelsegment, an dem andern Ende a¹ mit einer
                              entsprechenden Kugelhülse, ferner mit zwei Ohren b
                              versehen. Durch diese Ohren gehen Bolzen c, mit deren
                              Hülfe die Röhrenenden zusammen geschraubt werden. Die Köpfe dieser Bolzen und die
                              Muttern c¹ sind halbkugelförmig und passen in
                              entsprechende Vertiefungen der Ohren b. Die Mittelpunkte
                              der halbkugelförmigen Vertiefungen der Ohren des convexen Röhrenendes befinden sich
                              in einer durch das Centrum der Kugel gezogenen Linie. In die Fuge zwischen Kugel und
                              Hülse kommt ein Ring aus mit Fett getränktem Tuche.
                           Die zweite Verbesserung bezieht sich auf Gasregulatoren und
                                 Hähne und besteht in einer eigenthümlichen Combination beider. Der untere
                              Theil des Regulatorgehäuses ist mit Canälen versehen, welche das Gas nach und von
                              dem Regulator leiten. In einem dieser Canäle ist ein Ventilsitz angebracht und ein
                              Raum für einen Schraubenstöpsel, welcher der Ventilöffnung genähert oder von ihr
                              entfernt werden kann.
                           Fig. 36 zeigt
                              einen Horizontaldurchschnitt durch die Canäle und das Ventil am unteren Theil des
                              Regulatorgehäuses;
                           Fig. 37 einen
                              Grundriß des Regulators mit Hinweglassung des Deckels und Gasometers;
                           Fig. 38 einen
                              senkrechten Durchschnitt nach der Linie 1, 2 in Fig. 36;
                           Fig. 39 einen
                              ähnlichen Durchschnitt nach der Linie 3, 4 in Fig. 36.
                           Das Gas strömt in die Kammer a, dann durch die
                              Ventilöffnung b und das Regulatorventil c in den Gasbehälter d, von
                              diesem durch eine Oeffnung e in die Kammer f, von der es der Gasuhr oder den nach den Brennern
                              führenden Röhren zuströmt. Der Stöpsel g, welcher
                              mittelst eines Handrades g³ gedreht wird,
                              schraubt sich durch einen Theil g¹, welcher die
                              Packung gegen die Spindel des Stöpsels dicht andrückt.
                           Unsere dritte Verbesserung bezieht sich auf kleine
                                 Gasregulatoren für einzelne Flammen, insbesondere für Straßenlaternen, und
                              besteht in einer besonderen Anordnung und Construction des Ventils und der Canäle,
                              hauptsächlich um den Eintritt des als Absperrungsmittel dienenden Quecksilbers in
                              die letzteren zu verhüten. Unter dem Ventilsitz befindet sich eine ringförmige
                              Vertiefung, welche einen Theil des Weges nach der Ausströmungsröhre bildet.
                           Fig. 40
                              stellt die Anordnung im senkrechten Durchschnitte, Fig. 41 in der äußeren
                              Ansicht dar. a ist das Gehäuse, b der Ventilsitz; c ist die ringförmige Vertiefung,
                              welche mittelst zweier Löcher mit dem für die Ventilspindel d gelassenen Raum und dem Ausströmungscanal e
                              communicirt. f ist ein Deckel, durch welchen der
                              Ausströmungscanal e geht. Dieser Deckel läßt sich um
                              eine hohle Schraube g auf die Seite drehen, so daß man
                              zu dem Gasbehälter h gelangen kann, und mittelst einer
                              Schraube i feststellen. Die Gascanäle sind gebohrt und
                              können im erforderlichen Falle leicht gereinigt werden.
                           Der vierte Theil unserer Verbesserungen bezieht sich auf Anordnungen zum Anzünden der Straßenlaternen, und hat den Zweck,
                              dieselben von Außen anzuzünden, ohne sie öffnen zu müssen. Man bedient sich einer
                              Röhre, deren eines Ende direct über den Gasbrenner gebracht wird, während das andere
                              Ende außerhalb der Lampe zu liegen kommt. Man braucht alsdann nur ein Licht an die
                              außerhalb der Laterne befindliche Mündung der Röhre zu halten, um das aus dem
                              Brenner strömende Gas anzuzünden, denn die Flamme pflanzt sich im Innern der Röhre
                              bis zum Brenner fort. Zum Anzünden dient eine an dem Ende eines Stockes angebrachte.
                              Laterne; einer Leiter bedarf es hiezu nicht.
                           Fig. 42
                              stellt eine solche Lampe im Aufrisse, Fig. 43 im Grundrisse
                              dar. a ist das zum Schutz der Lampe dienende Glas; b ist die Anzündröhre, welche an eine verticale Achse
                              b¹ so befestigt ist, daß das innere Ende
                              derselben über den Brenner gebracht und, wie die Punktirung in Fig. 43 zeigt, auf die
                              Seite gedreht werden kann. Ein Hebel d mit zwei
                              rechtwinkelig zu einander gestellten Armen befindet sich am Ende des Gashahns. Einer
                              der Hebelarme ist vertical, der andere horizontal, wenn der Hahn offen oder
                              geschlossen ist, so daß man, um den Hahn zu öffnen oder zu schließen, nur den
                              horizontalen Hebelarm in die verticale Lage zu bringen braucht. Dieß geschieht
                              mittelst einer an der Anzündelampe angebrachten Hervorragung. Der Laternenanzünder
                              stößt demgemäß einen Arm des Hebels d in die verticale
                              Lage, bringt die Anzündelampe über das äußere Ende der Röhre b, dreht die letztere bis sie gegen einen Anschlagstift stößt, zum Zeichen
                              daß sie sich nun direct über dem Brenner befindet, und zündet das entweichende Gas
                              an; dann wendet er die Anzünderöhre wieder auf die Seite.
                           
                        
                     
                  
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