| Titel: | Blechglühofen von Smal-Delloye. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. LXXIV., S. 261 | 
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                        LXXIV.
                        Blechglühofen von Smal-Delloye.
                        Aus
                           Armengaud'sGénie
                                 industriel, Juni 1659, S. 304.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Smal-Delloye's Blechglühofen.
                        
                     
                        
                           Dieser Blechglühofen (patentirt in Frankreich am 5.
                                 Januar 1853) ist mit drei über einander befindlichen Abtheilungen
                              construirt, und hat nur einen einzigen Feuerungsraum. Der ganze Apparat besteht 1)
                              aus einem Feuerungsraum mit Rost; 2) aus einem darüber angebrachten Glühofen,
                              welcher von dem Feuerraum durch ein Gewölbe getrennt ist; 3) aus einem zweiten
                              Glühofen, der von dem ersten ebenfalls durch ein Gewölbe geschieden wird; 4) aus
                              einer Reihe von Canälen, welche die Hitze aus dem Feuerungsraum nach den beiden
                              Glühräumen führen; 5) aus einer gemeinschaftlichen Esse, die mit einer Klappe und
                              auch mit Schiebern oder Registern versehen ist, um den Luftzug zu reguliren.
                           Diese Ofeneinrichtung gewährt bei der Fabrication von Eisen-, Kupfer-,
                              Messing- und Zinkblechen wesentliche Vortheile, weil dieselben, sey ihre
                              Dicke welche sie wolle, eine Geschmeidigkeit, Zähigkeit und Politur erhalten, welche
                              mit gewöhnlichen Glühöfen niemals erreicht werden kann; liefe Eigenschaften
                              verdanken die Bleche der stets gleichen Temperatur der Oefen, und dem Umstand, daß
                              sie mit dem Brennmaterial nicht in unmittelbare Berührung kommen. Ein ebenfalls sehr
                              wesentlicher Vortheil dieser Oefen ist der, daß sie nach Angabe des Erfinders eine
                              Ersparung an Brennmaterial gewähren, die man auf 60 Proc. veranschlagen kann.
                           Fig. 28 ist
                              ein senkrechter Längendurchschnitt des Ofens, und Fig. 29 ein senkrechter
                              Querdurchschnitt desselben.
                           Man sieht, daß der ganze Apparat aus einem untern Feuerraum B besteht, welcher mit einem Rost a und dem
                              unmittelbar darunter befindlichen Aschenkasten A
                              versehen ist; über diesem Feuerraum befindet sich der erste Glühofen C, mit einem viel flacheren Gewölbe als der Feuerraum,
                              mit welchem er durch Canäle E in Verbindung steht, die
                              im Mauerwerk angebracht sind. Ueber diesem ersten Glühofen befindet sich ein zweiter
                              D von derselben Einrichtung, mit ebenfalls flachem
                              Gewölbe, welcher mit dein Feuerungsraum durch mehrere Canäle F in Verbindung steht.
                           Der Rauch und die Gase entweichen mit der Wärme aus dem Feuerungsraum durch die
                              Canäle in die Glühöfen und aus diesen in die gemeinschaftliche Esse. Letztere ist
                              mit dem Feuerungsraum und dem unteren Glühofen durch die Canäle H und mit dem oberen Glühofen durch den Fuchs I verbunden.
                           Der Zug der Oefen kann nach Belieben durch eine auf der Esse angebrachte Klappe,
                              welche durch eine bis unten hinabziehende Kette bewegt wird, und durch eine Reihe
                              von Registern, welche für die beiden Glühöfen vorgerichtet sind, regulirt
                              werden.
                           Aus dem Vorstehenden und aus den Abbildungen ersieht man, daß jeder der beiden
                              Glühöfen eine stufenweise Erhitzung gestattet; die feineren Bleche, welche man
                              hauptsächlich gegen jede Berührung mit dem Brennmaterial schützen muß, werden in den
                              oberen Glühofen gelegt, während die gröberen Bleche, denen die Berührung des
                              Brennmaterials weniger schadet, in den unteren Glühofen geladen werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
