| Titel: | Verfahren zur Darstellung der Legirungen des Aluminiums mit Kupfer und mit Eisen; als Mittheilung patentirt für E. L. Benzon, Stahlfabrikant in Sheffield. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XCIV., S. 356 | 
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                        XCIV.
                        Verfahren zur Darstellung der Legirungen des
                           Aluminiums mit Kupfer und mit Eisen; als Mittheilung patentirt für E. L. Benzon, Stahlfabrikant in
                           Sheffield.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
                              1859, S. 130.
                        Benzon, Verfahren zur Darstellung der Legirungen des Aluminiums mit
                           Kupfer und mit Eisen.
                        
                     
                        
                           Legirungen des Aluminiums mit Kupfer. – Zur
                              Darstellung derselben vermengt man metallisches Kupfer, oder Kupferoxydul oder
                              Kupferoxyd, in möglichst fein zertheiltem Zustande, mit fein pulverisirter reiner
                              Thonerde (aus Alaun dargestellt), und ebenfalls fein pulverisirter Kohle,
                              vorzugsweise Thierkohle. Die Vermengung dieser drei Körper muß so vollkommen
                              geschehen, als es auf mechanischem Wege möglich ist. Die Thonerde und das Kupfer
                              oder dessen Oxyde werden in stöchiometrischen Verhältnissen angewendet, von der
                              Kohle muß man aber etwas mehr zusetzen, als zur Reduction der Thonerde und der
                              Kupferoxyde erforderlich ist. Dieses Gemenge gibt man in einen Tiegel, wie sie zum
                              Schmelzen des Gußstahls gebräuchlich sind, und dessen Boden und Wände mit Kohle
                              ausgefüttert wurden; nachdem man das Gemenge mit Kohle bedeckt hat, setzt man es
                              einer hohen Rothglühhitze aus, nahezu dem Schmelzpunkt des Kupfers, bis die
                              Reduction der Thonerde stattgefunden hat; dann muß man die Hitze eine halbe bis
                              ganze Stunde lang verstärken, um die Metallmischung zu einer gleichförmigen Legirung
                              niederzuschmelzen. – Auf diese Weise kann man eine Reihe von Legirungen
                              erhalten, deren Härte, Geschmeidigkeit und Farbe von ihrem Procentgehalt an
                              Aluminium abhängen. Um Legirungen von bestimmter Zusammensetzung zu erhalten, ist es
                              am zweckmäßigsten, zuerst mit dem Kupfer so viel Thonerde zu legiren, als es angeht,
                              und dann die erzeugte Legirung zu analysiren, um ihren Aluminiumgehalt genau zu
                              bestimmen, wornach man ihr leicht so viel Kupfer zusetzen kann, daß sie beide
                              Metalle im gewünschten Verhältniß enthält.Nach diesem Verfahren wird man nun die Aluminiumbronze zu einem Preise
                                    herstellen können, welcher ihre industrielle Anwendung gestattet.A. d. Red.
                              
                           Legirungen des Aluminiums mit Eisen. – Der vorher
                              für das Kupfer und dessen Oxyde beschriebene Proceß kann auch zum Reduciren der
                              Thonerde mit Eisen und dessen Oxyden angewendet werden, nur muß man dabei die Kohle
                              in größerm Ueberschuß zusetzen, ferner eine stärkere Hitze geben und dieselbe auch
                              länger andauern lassen als zur Darstellung einer Kupferlegirung. In Berührung mit
                              Eisenoxyden (z.B. Hammerschlag) wird die Thonerde leichter reducirt als mit
                              metallischem Eisen.
                           Die auf diesem Wege erzeugte Legirung von Aluminium und Eisen kann man dem Gußstahl
                              im Schmelztiegel zusetzen, um demselben eine größere Gleichartigkeit und Härte zu
                              ertheilen; zu demselben Zweck kann man aber auch ein feinpulverisirtes und inniges
                              Gemenge von Thonerde und Kohle in den Tiegel geben und in diesem selbst die Thonerde
                              reduciren.
                           Die Eisenlegirung läßt sich auch zur Darstellung von reinem Aluminium benutzen.Prof. Calvert behandelte eine aus 2 Aeq. Aluminium
                                    und 3 Aeq. Eisen bestehende Legirung mit schwacher Schwefelsaure, welche das
                                    Eisen auszog und die Aluminium-Kügelchen zurückließ. Das so gewonnene
                                    Aluminium besaß alle Eigenschaften des auf dem bisherigen Wege dargestellten
                                    (polyt. Journal Bd. CXXXVIII S.
                                       287).A. d. Red.