| Titel: | Kritische und experimentelle Beiträge zur Theorie der Färberei; von Prof. Dr. P. A. Bolley in Zürich. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XCVII., S. 363 | 
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                        XCVII.
                        Kritische und experimentelle Beiträge zur Theorie
                           der Färberei; von Prof. Dr. P. A. Bolley in Zürich.Der Verfasser hat diese Abhandlung als Beigabe zum Programm des eidgenössischen
                                 Polytechnicums veröffentlicht, dessen Director er d. Z. ist.A. d. Red.
                           
                        Bolley's kritische und experimentelle Beiträge zur Theorie der
                           Färberei.
                        
                     
                        
                           Schon bei den frühesten Versuchen der Chemiker, der in diesem Gebiete weit
                              vorausgeeilten Praxis die Unterlage eines wissenschaftlichen Princips zu geben,
                              haben sich zwei Fragen als unabweislich eingestellt:
                           
                              1)An welcher Stelle der Faser haftet der Farbstoff? An
                                 ihrer Oberfläche? Ist er durch ihre ganze Masse hindurchgedrungen, also bei den
                                 Pflanzenzellen (Baumwolle und Leinwand) in die Zellwände? Oder endlich, ist er
                                 bei diesen hohlen Fasern in den Schlauch einfiltrirt und dort abgelagert?
                              2) Findet zwischen dem Pigment und der Faser, die damit gefärbt
                                 worden ist, eine chemische Verbindung statt oder ist
                                 die Farbenfixirung lediglich auf Flächenanziehung zurückzuführen?
                              
                           Es liegt vor Augen, daß ein sicherer Aufschluß über die erste dieser Fragen vieles
                              Licht auch über die zweite verbreiten müßte, und zugleich ist damit der Weg
                              angedeutet, auf welchem vorzuschreiten war, um zur gesuchten Erkenntniß zu gelangen.
                              Man hat von Seite des chemischen Experiments wie von der der mikroskopischen
                              Beobachtung die Sache angegriffen, keineswegs aber, weder in der einen noch der
                              andern Weise in erschöpfendem Maaße. Derartige speciell auf den Gegenstand
                              gerichtete Untersuchungen sind überdieß erst in neuern Zeiten gemacht worden, früher
                              begnügte man sich zur Erklärung der fraglichen Erscheinungen lediglich mit
                              inductiven Methoden. Es gibt mehrere auf diesem Wege entstandene Theorien des Färbeprocesses, die
                              einander in allen ihren Theilen aufs vollständigste widersprechen; keine derselben
                              beachtet die zahllosen Instanzfälle, auf die man bei genauer Sichtung der Thatsachen
                              stößt, und die sich in dem Maaße vermehren, als man den Dingen genauer
                              nachforscht.
                           Es ist unerläßlich, die Grundzüge der verschiedenen Erklärungsweisen hier
                              vorauszuschicken, um die aus der Erweiterung der Kenntniß des positiven
                              Thatbestandes hervorgehenden Berichtigungen derselben, ohne allzu viele
                              Wiederholungen am Schlusse der Abhandlung darlegen zu können.
                           PersozPersoz, Traité
                                       théorique et pratique de l'impression des tissus vol. II p. 126 ff. macht eine verdienstliche Zusammenstellung wenigstens der ältern
                              theoretischen Lehren über diesen Gegenstand. Es ist für unsern Zweck völlig
                              ausreichend, die wesentlichsten Züge einiger derselben, so weit sie sich in der
                              genannten Quelle finden, dieser zu entnehmen.
                           Am frühesten fand die Ansicht ihre Verfechter, daß wir es in der fraglichen Gruppe
                              von Erscheinungen mit Adhäsion zu thun haben. Hellot
                              meint, das Färben der Wolle z.B. beruhe darauf, daß man den Farbstoff in möglichst
                              zarter Vertheilung in die Poren der Wollfaser einzuführen habe, und daß der
                              Unterschied zwischen Aechtfärbigkeit und Falschfärbigkeit darin beruhe, daß im
                              erstem Falle durch „eine adstringirende Substanz“ die gefärbte
                              Faser gleichsam eingehüllt werde, so daß von Außen die gewöhnlichen Agentien: Licht,
                              Wasser u.s.w. nicht zu dem Farbstoff gelangen können, während beim Mangel einer
                              solchen Hülle unächte Farben entständen. An einem andern Orte sagt er: die Poren
                              müßten gereinigt, geöffnet, gefüllt und wieder geschlossen werden, damit darin der
                              Farbstoff festgehalten werde wie der Diamant in seiner Fassung. Er kennt die Bildung
                              von Lacken beim Zusammenbringen gewisser Erd- oder Schwermetallsalze, und
                              meint, wenn man die Feinheit dieser Lacke beliebig so einrichten und die Poren der
                              Faser weit genug öffnen könne, daß die ersteren sich in die letzteren einlagern
                              könnten, so wäre dem Fehler der Falschfärbigkeit abgeholfen.
                           Dieser allzu plastisch gehaltenen Vorstellungsweise, die sich auf den ersten Blick
                              als höchst unklar und in sich selbst widerspruchsvoll erweist, ist bald eine etwas
                              mehr ausgeführte von Le Pileur d'Apligny gefolgt. Er
                              bespricht die Fähigkeit der Wolle, Seide, Baumwolle und Leinwand Farbstoffe
                              aufzunehmen in einer Weise, daß man seine geläuterte Bekanntschaft mit der
                              Färbetechnik deutlich daraus ersieht. Die (übrigens nur unter gewissen Bedingungen
                              richtige) Beobachtung, daß die Wolle in einer Cochenilleabkochung von bestimmter Stärke sich
                              tiefer färbe als Seide, und diese wieder intensiver als Baumwolle, führt er auf die
                              Ursache zurück, daß die Poren der Wolle größer seyen, um den Farblack (den der
                              Farbstoff der Cochenille mit Zinnchlorid bildet) aufnehmen zu können, während die
                              Seide mit engern Poren es nicht könne, und Baumwolle wie Leinwand aus dem gleichen
                              Grunde noch weniger.
                           Persoz ist wohl der erste, der die Ansicht, das Fixiren
                              der Farben bestehe in einer Flächenanziehung, in durchaus wissenschaftlicher Weise,
                              und ohne das täuschende Spielzeug willkürlicher Vorstellungen von der Constitution
                              der Fasern verficht. Die Grundgedanken seiner Anschauungen sind die folgenden:
                           Alle Anziehungserscheinungen lassen sich in drei Gruppen bringen.
                           Die erste umfaßt solche, deren Resultat wir chemische Verbindungen nennen; dieß sind
                              Juxtapositionen von Atomen oder Atomgruppen, die unter gleichzeitiger wesentlicher
                              Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Products, verglichen mit jenen der
                              Componenten, stattfinden.
                           Die zweite Reihe sind unmittelbare Juxtapositionen von Atomen oder Atomgruppen,
                              solche Nebeneinanderlagerungen, die nur stattfinden können, wenn die Form und Größe
                              der Atome es zulassen; diese Reihe umfaßt das, was man gewöhnlich
                              Cohäsionserscheinungen nennt. Persoz
                              Ausführlicher in seinem Werke: Introduction à
                                       l'etude de la chimie moléculaire, Strasbourg 1839, –
                                    in welchem viele treffliche, zum Theil später von Andern erfolgreich weiter
                                    ausgearbeitete Ideen zur Molecularchemie, z.B. die vom Atomvolum starrer und
                                    flüssiger Körper niedergelegt sind. setzt auseinander, wie die beiderlei Erscheinungen, die man gewöhnlich als
                              höchst verschieden von einander bezeichnet, sich sehr nahe kommen.
                           Die dritte Gruppe von Anziehungserscheinungen, weniger genau verfolgt, steht von
                              jeder der beiden vorigen ferner als diese unter sich, und sie umfaßt: die Anziehung
                              von Gasen und porösen Körpern; die Verbindung von Gasen unter Gegenwart poröser
                              Körper (Contactwirkungen); die Absorptionsfähigkeit gewisser Gase in Wasser; die
                              Abscheidung farbiger Substanzen aus ihren Lösungen durch Kohle; die zerlegende
                              Wirkung von Kohle auf gelöste Salze.
                           Die diesen einleitenden Betrachtungen folgende Frage: in welche der drei Reihen
                              gehört nun die Fixirung der Farben auf den Zeugen und Garnen? wird in folgender
                              Weise beantwortet. Man hat beim Färbeproceß zwei Stadien zu unterscheiden:
                           
                              1) Das Unlöslichwerden des Farbstoffes. Dieß geschieht entweder
                                 durch chemische Veränderung die das Pigment an sich erfährt (Oxydation wie Eisenoxydul und
                                 Indigweiß), oder Fällung (Safflor), oder Verdunstung des Lösungsmittels
                                 (Schwefelarsen aus ammoniakalischer Auflösung) – alles Beispiele
                                 sogenannter substantiver Farbstoffe – oder durch Erzeugung salzartiger
                                 chemischer Verbindungen (Lacke), worin das Pigment den einen Bestandtheil
                                 ausmacht – das Färben mit Beizen und den sogenannten adjectiven
                                 Farbstoffen. Kein Zweifel, daß diese Vorgänge
                                 sämmtlich in die Reihe chemischer Anziehungen gehören.
                              2) Ein anderes Stadium aber ist das Haftendmachen der unlöslich
                                 gewordenen Pigmente an der Faser. Diese Erscheinungen reiht Persoz in die zweite Gruppe der Anziehungen, das
                                 heißt er erklärt sie für Flächenanziehungen.Seine Worte sind: Selon nous, cette
                                          adhérence des couleurs est due à une juxtaposition
                                          immédiate, la matière colorante se déposant,
                                          non dans les pores des brins de coton, de laine et de soie, mais à leur surface, qui, ainsi
                                          qu'on peut s'en assurer au microscope, se compose de facettes, assez
                                          semblables pour la laine aux écailles de poisson.
                                 
                              
                           Man bemerkt, daß hiermit zugleich mit der zweiten der Eingangs erwähnten Fragen, um
                              die sich die Untersuchung dreht, auch die erste in sehr unzweideutiger Weise
                              beantwortet ist.
                           Die von Persoz für seine Ansicht angeführten, der Praxis
                              entnommenen Beweismittel werden von ihm gleichzeitig gegen eine von Walter Crum aufgestellte Theorie der Baumwollfärberei
                              gebraucht. Wir wollen deßhalb von dieser ebenfalls eine kurze Skizze geben, bevor
                              wir die Argumentation von Persoz darlegen.
                           Nach W. Crum
                              Ueber die Art, in welcher Baumwolle sich mit Farbstoffen verbindet, im
                                    polytechn. Journal Bd. XCII S.
                                       130. wäre die Gestalt der Baumwollfaser die, daß die Zelle im reifen Zustande
                              ihrer ganzen Länge nach zusammengedrückt, die beiden Ränder aber röhrenförmig hohl
                              und erhaben geblieben wären. Er beruft sich auf die mikroskopischen Beobachtungen
                              von Thomson zu Clitheroe und von Bauer (die aber, wie alle neueren Forschungen beweisen, unrichtig sind),
                              und stellt sich die Sache so vor, daß die Beize durch seitliche Poren in diese
                              Canäle eindringe, dort sich zersetze und eintrockne, und daß die später dargebotene
                              Farblösung den gleichen Weg mache, um mit der Beizbasis einen Lack zu bilden. Der
                              bei der Baumwollfärberei so häufig vorkommenden und nöthig gefundenen Arbeit des
                              Waschens weist er den Zweck zu, daß dadurch alle äußerlich an der Faser anhängende Beize entfernt werde. Er zieht zum
                              Schlusse eine Vergleichung zwischen dem Anziehungsvermögen der Kohle gegen
                              Farbstoff- und
                              Salzlösungen, und erklärt verschiedene Färbeoperationen, namentlich die welche der
                              Beize entbehren können, als zurückführbar auf eine Rolle der Faser, die derjenigen
                              der Kohle analog sey.
                           Persoz fragt sehr richtig: wie soll das Färben der Faser beim Zeugdruck, wo das
                              Pigment mit einem Klebmittel verdickt ist, nach W. Crums
                              Theorie erklärt werden? Man könne doch wohl nicht annehmen, daß die dickliche Masse
                              in die Poren eindringen und die Luft in dem röhrenförmigen Raume austreiben werde.
                              – Küpenblau zu färbende Stoffe werden häufig vorher mit einem dicken Appret
                              von Stärkekleister und Kupfervitriollösung versehen; es ist daher unmöglich daß das
                              Indigblau in die Seitenschläuche der Zelle eingelassen werde. Der Proceß des
                              sogenannten Enlevage- oder Aetzdrucks wäre schwer begreiflich, wenn die
                              Färbung im innern Hohlraume der Baumwolle und nicht äußerlich stattfände. Beim
                              Färben in der Indigküpe wie beim Nankingfärben kann man leicht die Beobachtung
                              machen, daß durch wiederholtes Eintauchen und Trocknen die Indigo- oder
                              Eisenrostschichte immer mehr zunimmt. – Ein Stück küpenblau gefärbtes
                              Baumwollzeug wurde wochenlang in reines fließendes Wasser eingelegt und man fand es
                              zuletzt beinahe ganz entfärbt. – Wie sollte es kommen, daß ein satt
                              rothgefärbter Stoff, das hieße nach W. Crum ein solcher,
                              an welchem die Zellen vollständig angefüllt sind, durch Bedrucken mit Blau ein
                              tiefes Schwarz, und durch Bedrucken mit Gelb ein Orange liefere? – Durch
                              diese Einwürfe macht es Persoz plausibel, daß die Färbung
                              auf der Oberfläche geschehe.
                           Dufay hat schon 1737 und Bergmann 1776 eine der obigen ganz entgegengesetzte Meinung ausgesprochen;
                              ihnen folgte später Macquer (1778), Berthollet und endlich Chevreul. Die ganze
                              Reihe dieser Forscher, unter welchen wir die glänzendsten Talente ihrer Zeit finden,
                              hält die Verbindung der Pigmente (und Lacke) mit den Fasern für eine chemische. Die Eigenschaft der Wolle, sich besser als
                              Seide, und diejenige dieser, sich besser als Baumwolle und Leinwand färben zu
                              lassen, wird den verschiedenen Graden chemischer Verwandtschaft, den diese Fasern zu
                              den Farbstoffen haben, zugemessen.
                           Wir dürfen nicht unterlassen, den Darlegungen der Ideen und Versuche Chevreul's, die Persoz ganz
                              unerwähnt läßt, genauer zu folgen. Dieselben finden sich in der Abhandlung:
                              Allgemeine Theorie der Färbekunst.Dictionnaire technologique T. XXI p. 365; polytechn. Journal Bd. LIV S. 343. Er hebt im Eingang der manches Lehrreiche enthaltenden Abhandlung hervor, daß der
                              Gegenstand der Färberei der sey: auf den verschiedenen Fasern gefärbte Körper
                              anzubringen, „welche sich darauf durch die chemische
                                    Verwandtschaft und nicht mechanisch“ befestigen.
                           Die unser Thema berührende Partie der Abhandlung zerfällt in sechs Abtheilungen,
                              worin von zahlreichen eigenen Beobachtungen und Versuchen berichtet wird.
                           
                              1) Das Verhalten der vegetabilischen und thierischen Fasern, als
                                 ternärer und quaternärer Verbindungen zu den Grundstoffen ist, wie zu erwarten, das, daß letztere sich ungern und
                                 in geringer Menge mit ersteren verbinden.
                              2) Die Säuren verhalten sich nach Chevreul's Versuchen in folgender Weise: Eine
                                 Flüssigkeit, die 1 Gramm Schwefelsäure mit Wasser auf 10 Kubikcentimeter
                                 verdünnt enthielt, gab an Wolle und Seide, die damit digerirt wurden, Säure ab,
                                 da die abgegossene saure Flüssigkeit sich weniger sauer erwies. Bei Baumwolle
                                 hat sich das entgegengesetzte Resultat gezeigt, d.h. die Faser hatte Wasser
                                 aufgenommen und eine stärkere Säure zurückgelassen. Das Verhalten der
                                 Chlorwasserstoffsäure wurde nur gegen Wolle geprüft. Eine Lösung, die in 10
                                 Kubikcentimeter 1,1628 Gram. Cl H enthielt, hat an Wolle Säure abgegeben.
                                 Die Säuren können aus den Fasern wieder durch längeres Auswaschen entfernt
                                 werden.
                              3) Von den Basen berichtet Chevreul: Bittererde und Kalk können sich mit der
                                 Wolle verbinden, über die Art des Zusammenbringens ist nichts gemeldet.
                                 Eisenoxydhydrat, in Wasser vertheilt, färbte nach einem Jahr in verschlossenen
                                 Flaschen Wolle und Seide, aber nicht Baumwolle.
                              4)Salze, mit Fasern zusammengebracht, liefern vier
                                 Möglichkeiten: a. Keine Einwirkung: ein Fall der
                                       unentschieden gelassen, von dem aber bezweifelt wird, ob er je
                                       vorkomme.b. Es können sich die Salze in ihrer
                                          Zusammensetzung unverändert mit den Stoffen verbinden.
                                       Kaliumeisencyanid soll, sich aus einer verdünnten wässerigen Lösung
                                       abscheidend, mit Wolle und Seide sich verbinden, und aus diesem
                                       Verhalten wird abgeleitet, daß dasselbe bei vielen Salzen der Fall seyn
                                       werde. Es wird der Versuch von Thenard und
                                       Roard angeführt, daß Alaun sich mit den
                                       Fasern (welchen?) verbinde und aus ihnen wieder ausgewaschen werden
                                       könne.c. Ein anderer Fall ist die Aufnahme eines
                                          basischen Salzes aus einem neutralen und das Zurücklassen eines
                                       sauren. Eine Lösung von schwefelsaurem Eisenoxyd, mit Seide
                                       zusammengestellt, färbt diese nach kurzer Zeit rostfarben, was von
                                       Ablagerung eines schwer löslichen basischen Salzes herkommt. Chevreul hebt ausdrücklich hervor, daß diese
                                       Zersetzung nur der chemischen Verwandtschaft der Seide zum basischen
                                       Eisensalze zugeschrieben werden könne. Das Anziehungsvermögen der
                                       Seide zu dem basischen Salze ist größer bei einer gewissen
                                       Concentration, kleiner in verdünnter Lösung: bei zu starker
                                       Concentration nimmt aber die Ausscheidungstendenz des basischen Salzes
                                       eher wieder ab. Verschiedene Eisensalze werden um so mehr basisches Salz
                                       abgeben, je größer ihre Neigung ist, basische Salze zu bilden.d. Die letzte Möglichkeit ist, daß nur
                                          einer der beiden Bestandtheile eines Salzes, die Säure oder die Basis fixirt wird. Es soll nach Thenard und Roard die Wolle den
                                       Weinstein zersetzen, indem sie sich mit Weinsäure und etwas unzersetztem
                                       Salze verbinde und neutrales weinsaures Kali zurücklasse. Baumwolle in
                                       essigsaure Alaunerde getaucht, getrocknet, dann mit heißem Wasser
                                       gekocht, soll lediglich Alaunerde zurücklassen.
                                 
                              5) Ist die Rede von der Wirkung der Faser auf die neutralen, nicht salzartigen, binären, ternären etc.
                                 Verbindungen.
                              
                           Verbindungen unorganischer Natur, die hieher gezählt werden müssen, sind die
                              Schwefelmetalle, die entweder aus ammoniakalischer Lösung durch Verdunsten des
                              Ammoniaks, oder in Lösung eines fixen Alkalis durch Nachbehandlung mit einer Säure,
                              oder durch Beizen in einem Metallsalz und passiren durch Schwefelkaliumlösung
                              niedergeschlagen worden.
                           Die organischen Farbstoffe endlich werden noch in ihrem Verhalten bei directem
                              Zusammenkommen mit der Faser betrachtet. Es wäre völlig nutzlos, die Mittheilungen,
                              die in dieser Beziehung gemacht sind, zu wiederholen. Die Erfahrungen, die man seit
                              dem Jahre 1833, in welchem der Aufsatz geschrieben seyn mag, über die organischen
                              Farbstoffe gemacht hat, haben so wichtige Veränderungen in diesem Gebiete der
                              organischen Chemie hervorgebracht, daß das Wenigste aus Chevreul's Abhandlung noch auf der Höhe unserer Kenntnisse steht.
                           Eben so wenig erheblich sind die Betrachtungen in der Abtheilung:
                           
                           6) der Abhandlung: Wirkung der Fasern, der basischen Säuren oder salzartigen
                                 Verbindungen und der organischen Pigmente, d.h.
                              also Ueberblick der Verhältnisse, die sich ergeben bei gleichzeitigem
                              Zusammentreffen von Beize, Faser und Pigment. Es werden in den beiden letzten
                              Abtheilungen zudem ganz bekannte Erscheinungen aus der Praxis der Färberei
                              berichtet, die zu den Beweisen, daß wir es mit chemischen Verbindungen zu thun
                              haben, so viel als nichts beitragen.
                           Auf Chevreul's Ansichten und Arbeiten werden wir später
                              noch zurückkommen müssen. Es ist nun noch über drei verschiedene Arbeiten, die das
                              Verdienst der beobachtenden Methode für sich haben, in ihren hauptsächlichsten
                              Ergebnissen zu berichten, um so mehr, als dieselben noch nirgends im Zusammenhang
                              mit einer allgemeinen Theorie der Färberei besprochen worden sind.
                           A. Oschatz
                              Berliner Gewerbe-, Industrie- und Handelsblatt Nr. 1–11;
                                    im polytechn. Journal Bd. CX S.
                                       342. lieferte im Jahre 1848 eine sehr beachtenswerthe Abhandlung: „Ueber den Bau der wichtigsten, technisch verwendbaren
                                    Faserstoffe,“ an deren Schluß sich eine kurze Betrachtung:
                              „Mikroskopische Grundlagen zur Theorie des
                                    Färbens“ findet. Die Folgerungen, die er aus seinen
                              Beobachtungen zieht, sind, in seinen eigenen Worten ausgedrückt, die folgenden:
                           
                              „Wenn man feine Querschnitte gefärbter Fasern herstellt und diese der
                                 mikroskopischen Prüfung unterwirft, sieht man, daß die ganze solide Substanz der
                                 Fasern gleichmäßig gefärbt ist. Die selbst bei der Baumwolle verhältnißmäßig
                                 beträchtliche Stärke der Wandung läßt darüber auch bei dieser keinen Zweifel
                                 übrig. Daß indessen, namentlich bei türkischrother Baumwolle, die äußerste
                                 Schicht der Wandungen mitunter eine größere
                                 Intensität in der Färbung zeigt, ist nicht in Abrede zu stellen, wogegen bei
                                 Wolle und Seide die ganze Fläche des Querschnittes die größte Gleichförmigkeit
                                 zeigt.
                              
                           
                              „Es ist somit den fernerhin aufzustellenden Theorien über die Färberei
                                 durch Feststellung dieser durchgängigen Thatsache, von der mall sich auf dem
                                 angegebenen Wege leicht überzeugen kann, wenigstens ein sicherer Ausgangspunkt
                                 gegeben. Eine Ausscheidung von Farbenpartikeln, die etwa durch die ganze
                                 organische Substanz vertheilt wären, ist hier eben so wenig, selbst nicht bei
                                 den stärksten Vergrößerungen wahrzunehmen, wie die Kalksalze in der organischen
                                 Grundlage der Knochen sich gesondert erkennen lassen, oder die Kieselsäure in den
                                 Zellenwandungen des Schachtelhalms und der Gräser. Wenn man daher nicht eine
                                 chemische Verbindung der Farbstoffe mit der Substanz der Fasern annehmen will,
                                 so ist man genöthigt vorauszusetzen, daß die ausgesonderten Partikeln so klein
                                 und so gleichmäßig vertheilt sind, daß sie selbst der stärksten Vergrößerung
                                 sich noch entziehen.“
                              
                           VerdeilComptes rendus, Dec. 1858 Nr. 24; polytechn.
                                    Journal Bd. CLI S. 204. übermachte im December 1858 der französischen Akademie der Wissenschaften
                              eine Mittheilung „über die Färbung der Zeugfasern
                                    thierischen und vegetabilischen Ursprungs,“ deren Inhalt
                              sich im Folgenden zusammenfassen läßt:
                           1) Es sind Wolle, Seide und Baumwolle mittelst Durchdringung gefärbt. Sie erscheinen
                              unter dem Mikroskop gleichmäßig mit Farbe imprägnirt und
                              durchsichtig. Eine Ausnahme bilden die mit chromsaurem
                              Bleioxyd oder mit Chromoxyd gefärbten Stoffe, denn diese sind zum Theil mittelst Ablagerung des Farbstoffs auf der Oberfläche der Faser,
                              zum Theil mittelst Durchdringung gefärbt. In einigen ausnahmsweisen Fällen ist die schwarzgefärbte Seide durch eine der Faser
                              wenig anhaftende Kruste gefärbt; diese Hülle zerbricht und zeigt die Faser
                              gleichmäßig mittelst Durchdringung gefärbt. Abgesehen von diesen eigenthümlichen
                              Fällen sind die gefärbten Zeugfasern stets mittelst
                              Durchdringung des Farbstoffs und durch seine innige Vereinigung mit der Substanz der
                              Faser gefärbt.
                           2) Die Verfahrungsarten, welche man in der Praxis zum Färben der Stoffe anwendet,
                              sind nach der Natur der Gewebe verschieden. Während nämlich die Fasern thierischen
                              Ursprungs, Wolle und Seide, sich der Farbstoffe bemächtigen, die in einem Färbebad
                              aufgelöst sind, welches ein Metallsalz als Beize enthält, wird dagegen der Holzstoff
                              unter denselben Umständen keine Spur von Farbe fixiren. Damit Baumwolle, Flachs oder
                              Hanf sich so färben können, daß weder das Waschen mit Wasser noch das Reiben die
                              Farbe beseitigt, muß nothwendig der Farbstoff, nachdem er die Substanz der Faser
                              durchdrungen hat, unauflöslich gemacht worden seyn. Die Wolle
                                 und die Seide scheinen hingegen eine wirkliche Verwandtschaft zu den mit den
                                 Beizen gemischten Farbstoffen zu besitzen.
                           3) Fand er, daß Wolle und Seidenstoffe, mit Lösungen von Thonerde-,
                              Eisen- und Zinnsalzen zusammengebracht, die Eigenschaft besitzen, eine
                              gewisse Menge „von der Basis“ der
                              Beize zu fixiren.
                           
                           Die kleine Zusammenstellung ist folgende:
                           
                              
                                 Wolle,
                                 gebeizt
                                 mit
                                 Alaun,
                                 enthielt
                                 in 100
                                 Theilen
                                 0,75 Asche
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 deßgleichen
                                 „
                                 „
                                 „
                                 0,72     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 schwefelsaurer Thonerde
                                 „
                                 „
                                 „
                                 0,86     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 Alaun und Weinstein
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,12     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 essigsaurem Eisen
                                 „
                                 „
                                 „
                                 0,75     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 Zinnchlorid
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,25     „
                                 
                              
                                 Seide,
                                 gebeizt
                                 mit
                                 essigsaurer Thonerde
                                 „
                                 „
                                 „
                                 0,50     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 essigsaurem Eisen
                                 „
                                 „
                                 „
                                 1,00     „
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 Alaun
                                 „
                                 „
                                 „
                                 0,40     „
                                 
                              
                           Es hat endlich O. Maschke
                              Journal für prakt. Chemie von Erdmann und Werther, Bd. LXXVI S. 37. eine Abhandlung bekannt gemacht, deren Tendenz zwar nicht ist, eine Theorie
                              der Färberei zu geben, in der aber Beobachtungen aufgezeichnet sind, die so sehr in
                              die vorliegende Frage einschlagen, daß wir sie nicht unberührt lassen dürfen. Die
                              Abhandlung führt den Titel: „Pigmentlösung als Reagens bei
                                 mikroskopisch-physiologischen Untersuchungen.“
                              
                           Im Eingang werden die erheblichsten Resultate aus den Untersuchungen Hartig's, über die Einwirkung gewisser Pigmente auf die
                              Zellkernmasse, zusammengestellt. Der für unsere Zwecke allein wichtige Satz Hartig's betrifft die Erklärung der Erscheinung, daß der
                              Zellkern Pigmente anziehe. Maschke gibt Hartig's Meinung in folgender Redaction. Auch für Maschke's eigene Erklärung dieser Beobachtungen bedienen
                              wir uns seiner eigenen Worte.
                           
                              „1) Carmin sey keineswegs der einzige Farbstoff, der von
                                 dem Chlorogen (Kernmasse) des Zellkernes aufgenommen werde; ein Gleiches
                                 geschähe mit dem Safte von Phytolacca decandra, mit
                                 Lackmus, Gummigutt, Kupfervitriollösung, Zinnober, Tinte.
                              „2) Das Chlorogen habe er als Pflanzenleim und Eiweiß
                                 erkannt und ebenso bestehe der Kleber des Weizens aus denselben Bestandtheilen,
                                 deren jeder einzelne die Eigenschaft der Farbenaufspeicherung zeige. Auch das
                                 thierische Eiweiß (aus Eiern), die Faserbündel der Hausenblase vor und nach
                                 ihrer Auflösung in Leim, ferner das stickstoffreiche Klebermehl der übrigen
                                 Sämereien und die stickstofffreien Schleimschichten
                                 der Gummi-Traganth Zellen und anderer schleimiger Zellwandungen
                                 (Entwickelungsgeschichte des Pflanzenkeims von Hartig
                                 S. 6) besäßen ein gleiches Verhalten gegen Farbstoff.
                              „3) Von einer chemischen Reaction könne keine Rede seyn,
                                 aber auch nicht von einer einfachen Färbung oder Durchdringung, da die geringste
                                 kaum wahrnehmbare Beimengung zum Zellsaft das Chlorogen und nur dieses färbe,
                                 nicht die Zellhäute und Zellsäfte, in die es eingeschlossen sey. Die Färbung
                                 trete schon nach einigen Secunden ein und steigere sich nach wenigen Minuten zur
                                 gesättigten Färbung.
                              „4) Es lasse sich die ganze Erscheinung wohl nicht anders
                                 erklären, als durch die Annahme eines außerordentlich raschen Durchganges der
                                 umgebenden Flüssigkeit durch die Chlorogenmasse, wie durch einen Filtrirapparat,
                                 wobei dann der in dieser Flüssigkeit gelöste Farbstoff in ihr zurückbleibe und
                                 in Folge dessen sich anhäufe.
                              „5) Unter den verschiedenen in Anwendung gebrachten
                                 Farbstoffen behalte Carminlösung den Vorzug, weil die gefärbten Objecte trotz
                                 tiefer Röthe noch durchscheinend genug bleiben.
                              
                           
                              „Wenn die unter 1) aufgeführten Beobachtungen Hartig's vollständig richtig wären, so hätte seine Ansicht über die
                                 Färbung des Zellkernes wenig Befremdendes, namentlich in Anbetracht seiner schon
                                 vor längerer Zeit aufgestellten Theorie über die physiologische Bedeutung dieses
                                 Centralorgans.
                              
                           
                              „Es ist aber leicht nachzuweisen, daß die stickstoffhaltigen Bestandtheile
                                 der Zelle durch Pigmente sich leicht färben, wenn sie nur im vertheilten Zustande dargeboten werden, wie das beim
                                 Zinnober z.B. nur der Fall seyn kann.
                              
                           
                              „Wenn lösliche Pigmente allein zur mikroskopischen Färbung geeignet sind,
                                 so liegen hier offenbar dieselben Verhältnisse, wie beim Färben der Wolle und
                                 Seide im Großen, vor: stickstoffhaltige Substanzen und Farbebäder. Man weiß nun
                                 schon lange, daß die Pigmente zur Substanz der Wolle und
                                    Seide in einer chemischen Verwandtschaft
                                 stehen; auch ist es bekannt, daß gewisse Farbestoffe, z.B. Indigo, die man
                                 deßhalb substantive Farben nennt, eine so große Verwandtschaft besitzen, daß
                                 selbst die Anwendung von Mordants überflüssig wird;
                                 es ist demnach nichts natürlicher, als daß man etwas Aehnliches auch bei den
                                 mikroskopischen Färbungen vermuthet und die am Zellkern durch irgend ein Pigment
                                 entstehende Farbenreaction einfach durch die chemische
                                    Verwandtschaft zwischen der Substanz des
                                    Zellkernes und dem angewandten Pigmente erklärt.
                              
                           
                              „Daß hierbei in der That die chemische Verwandtschaft im Spiele sey, geht
                                 a priori schon daraus hervor, daß andere körnige
                                 oder bläschenartige Gebilde der Zelle, die in morphologischer Hinsicht ganz
                                 ähnliche Verhältnisse darbieten, aber von anderer chemischer Constitution sind, sich
                                 nicht mit Pigmenten zu verbinden im Stande sind; noch klarer wird die
                                 Richtigkeit dieser Ansicht sich im Verlaufe der vorliegenden Arbeit bei den
                                 einzelnen Stoffen herausstellen.
                              
                           
                              „Allein so ganz und gar ohne Wirksamkeit scheint mit die physikalische
                                 Beschaffenheit des zu färbenden Stoffes nicht zu seyn; außer der chemischen
                                 Anziehung ist sicherlich in einigen Fällen auch die Flächenanziehung, wie wir
                                 sie bei der Kohle und dem Platin kennen, thätig, so daß die Wirkungen der
                                 ersteren durch die der letzteren um ein Bedeutendes erhöht werden.
                              
                           
                              „Ich habe nun die folgenden Versuche vorläufig darauf gerichtet,
                                 diejenigen physiologisch wichtigen Substanzen zu ermitteln, denen die
                                 farbeanziehende Kraft inne wohnt; da es aber aus der Färberei bekannt ist, daß
                                 stickstoffhaltige Substanzen, wie Wolle und Seide, sich vorzugsweise zum Färben
                                 eignen, so habe ich mit dieser Gruppe, oder vielmehr mit der Gruppe der
                                 Proteinsubstanzen, die Reihe meiner Versuche begonnen.“
                              
                           Maschke theilt auch eine Reihe eigener Beobachtungen mit,
                              aus welchen wir nur einiges für uns Bemerkenswerthes herausheben.
                           Ueber die Hornsubstanz z.B. sagt er:
                           
                              „Die Farbenanziehung der Hornsubstanz ist durch die Kunst der Färberei
                                 bekannt; desto mehr mußte es mich überraschen, als ich bei wiederholt und auf
                                 die sorgsamste Weise ausgeführten Färbeversuchen kaum eine Andeutung von Färbung
                                 unter dem Mikroskope erhielt, selbst wenn die mit Aether behandelten Haare oder
                                 die Wolle viele Stunden lang in einem Farbebade gelegen hatten; nur an ihren
                                 Schnitt- oder Bruchstellen wurde nach längerer Einwirkung die Färbung
                                 sichtbar, oder da, wo durch Druck oder Reibung das Oberhäutchen des Haares in
                                 der Weise entfernt worden, daß die Rindensubstanz der Einwirkung des Pigmentes
                                 bloß lag.
                              
                           
                              „Dieser Widerspruch löste sich jedoch sofort, als ich das Object unter dem
                                 Deckgläschen in der Farbelösung stark erwärmte; alsdann sieht man die Färbung
                                 von den Schnittflächen der Haare ausgehen, dann an den Haarspitzen auftreten und
                                 von hier sich über die ganze Länge der Haare herabziehen. Es scheint demnach,
                                 daß diese Eigenthümlichkeit daraus entspringt, daß das Oberhäutchen sich dem
                                 Eintritt der Pigmentlösung hartnäckig widersetzt, und daß dieses sowohl, wie die
                                 Rindensubstanz in wässerigen Flüssigkeiten bei gewöhnlicher Temperatur nur sehr
                                 langsam aufzuquellen vermag.“
                              
                           Endlich wird auch der Cellulosegruppe gedacht und darüber Folgendes berichtet:
                           
                           „Diese Stoffe, sämmtliche Cellulose (und auch die Substanz wohl
                                 sämmtlicher Schlauch- oder Bläschenmembranen, die ich für Korksubstanz zu
                                 halten geneigt bin, d.h. für dieselbe Substanz, aus der die Kartoffelschalen und
                                 die Cuticula der Pflanzen bestehen), ferner Amylum, Zucker, Schleim, gaben
                                 durchaus negative Resultate;“ und am
                              Schlusse heißt es:
                           
                              „Wir haben also zwei Gruppen von organischen Körpern, von denen die eine
                                 sich mit Farbstoffen verbindet, während die andere nichts derartiges unter dem
                                 Mikroskope erkennen läßt; beide Gruppen gewinnen dadurch an Bedeutung, daß zu
                                 der einen sämmtliche Glieder der Proteinfamilie, während zu der anderen die der
                                 Cellulose-Familie gehören, und daß fast alle Glieder dieser Familien
                                 beinahe ausschließlich den Pflanzenkörper zusammensetzen.“
                              
                           Es geht aus dieser Zusammenstellung aufs deutlichste hervor, daß über die beiden
                              Eingangs erwähnten Fragen, um welche sich die Untersuchung dreht, durchaus keine
                              Uebereinstimmung unter den verschiedenen Autoren herrscht.
                           
                              
                                 (Der Schluß folgt im nächsten Heft.)