| Titel: | Verfahren zur Darstellung von Krapp-Dampfroth für den Zeugdruck, von Fr. Albert Gatty, Chemiker zu Accrington in Lancashire. | 
| Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XCVIII., S. 374 | 
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                        XCVIII.
                        Verfahren zur Darstellung von
                           Krapp-Dampfroth für den Zeugdruck, von Fr. Albert Gatty, Chemiker zu Accrington in
                           Lancashire.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
                              1859, S. 112.
                        Gatty's Verfahren zur Darstellung von Krappdampfroth für den
                           Zeugdruck.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung (patentirt in England am 17.
                                 November 1858) besteht in der Anwendung von Essigsäure oder Holzsäure in
                              Verbindung mit Thonerdebeize, als Befestigungsmittel des Krappfarbstoffs zur
                              topischen Darstellung von Dunkelroth und Hellroth auf baumwollenen, leinenen und
                              seidenen Zeugen vermittelst des Dämpfens.
                           Hierzu bereite ich eine concentrirte Auflösung des Krappfarbstoffs, indem ich
                              Garancin, Krappblumen oder irgend ein den Krappfarbstoff enthaltendes Extract
                              beiläufig eine Viertelstunde lang mit kochender Essigsäure oder Holzsäure behandle,
                              dann filtrire und den Rückstand noch heiß auspresse. Ein Extract, welches an
                              Farbstoffgehalt beiläufig sein fünfzehnfaches Gewicht Krapp repräsentirt, erfordert
                              sein zwölf- bis fünfzehnfaches Gewicht Essigsäure oder Holzsäure von 8 1/2
                              Grad Baumé (1060 spec. Gew.), um eine concentrirte Lösung zu liefern.
                           
                           Um Roth zu erhalten, wird die concentrirte Lösung des Farbstoffs mit Gummi verdickt,
                              und auf jeden Gallon (4 Liter 536 Kubikcentimeter) der Lösung 1 Pint (567
                              Kubikcentimeter) essigsaure Thonerde von 7 1/5 Grad Baumé (1050 spec. Gew.)
                              beigemischt; für Hellroth wird diese Farbe mit der erforderlichen Menge Gummiwasser
                              abgeschwächt.
                           Wenn man ein Extract anwenden kann, welches an Farbstoffgehalt sein zwanzig-
                              bis dreißigfaches Gewicht Krapp repräsentirt, so ist es nicht nöthig, eine heiße
                              Auflösung desselben in Essigsäure zu machen; es genügt dann, dasselbe mit einer
                              kleinen Menge Wasser zu zerreiben und es mit der Essigsäure und der vorher mit Gummi
                              verdickten essigsauren Thonerde zu mischen. In diesem Falle nehme ich ein halbes
                              Pfund (453 6/10 Gramme) von dem Extract auf 1 Gallon Essigsäure, und 1 Pint
                              essigsaure Thonerde von 7 1/5 Grad Baumé.
                           Nachdem die Zeuge mit diesen Farben bedruckt worden sind, werden sie gedämpft und
                              gewaschen; um die Farben zu beleben, kann man sie hernach durch kochendes
                              Seifenwasser passiren.