| Titel: | Der Flyerflügel von J. J. Rieter in Winterthur. | 
| Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XXX., S. 107 | 
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                        XXX.
                        Der Flyerflügel von J. J. Rieter in Winterthur.
                        Patentirt für Bayern am 19. November 1857.
                           – Aus dem bayer.
                                 Kunst- und Gewerbeblatt, 1860 S. 665.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Rieter's Flyerflügel.
                        
                     
                        
                           Die Eigenthümlichkeiten dieser neuen Flyerflügel, welche in Fig. 14 bis 16 in mehreren
                              Ansichten abgebildet sind, bestehen: 1) in der Anwendung spiralförmig gewundener
                              Federn, 3) in der Befestigung dieser Federn und 3) in der Form des Fingers zur
                              Leitung des Fadens auf die Spule.
                           Die Gestalt der Feder A gibt den Vortheil eines
                              regelmäßigen Druckes auf die Spule, sey dieselbe groß oder klein, weil die Feder
                              eine große Länge hat. Die Befestigung der Feder bei B
                              gibt ein sehr leichtes Mittel an die Hand, die Feder nach Belieben zu spannen, indem
                              zu diesem Behufe das obere Ende derselben bloß aus der am Rohre angelötheten Litze
                              herauszuziehen, nach Bedürfniß auf- oder zuzudrehen, so wie es der nöthige
                              Druck eben verlangt, und nach erfolgter Regulirung der Spannung wieder an ihren
                              Platz zu stellen ist. Die Form des Fingers bringt hauptsächlich Vortheile in der
                              Bedienung der Maschine. Bisher wurde der Faden ein-, zwei- und selbst
                              dreimal um den Finger herumgewunden, bis derselbe zur Aufwindung auf die Spule
                              gelangte; der Zeitaufwand, welchen diese Arbeit erfordert und welcher bei jedem
                              Fadenbruch sich wiederholt, ist durch die neue Form des Fingers gänzlich beseitigt.
                              Der Faden kommt hier von der Mündung des Rohrs unmittelbar in die Oeffnung des
                              Fingers und wird von dieser Stelle rückwärts, statt wie bei der bisherigen
                              Einrichtung vorwärts, geführt. Ob die Spule oder der Flügel aufwindet, ist gleichgültig; in
                              den Abbildungen ist der erste Fall vorausgesetzt.
                           Da die beschriebene Pressionsart leichter ausgeführt werden kann als jede andere, so
                              kann auch der ganze Flügel leichter ausgeführt werden, was zu einem ruhigeren Gange
                              der ganzen Maschine oder zur Anwendung größerer Spindelgeschwindigkeiten nicht
                              unwesentlich beiträgt.
                           
                        
                     
                  
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