| Titel: | Kleine Dampf-Speisepumpe, von Le Brun und Lévêque, Mechaniker in Creil. | 
| Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XCV., S. 345 | 
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                        XCV.
                        Kleine Dampf-Speisepumpe, von Le Brun und Lévêque, Mechaniker
                           in Creil.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, März 1861, S.
                              136.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Le Brunn's kleine Dampf-Speisepumpe.
                        
                     
                        
                           Diese Speisepumpe zeichnet sich dadurch aus, daß sie sich leicht aufstellen läßt und
                              nur einen sehr kleinen Raum einnimmt; mittelst einiger Bolzen kann man sie an einer
                              Holzstütze oder einer Mauer befestigen und sie hat nur 1,40 Meter Länge auf 0,70
                              Meter Breite. Außerdem arbeitet sie äußerst regelmäßig, indem sie ein sehr großes
                              Schwungrad besitzt, dessen Durchmesser das 7fache des Kolbenhubes von nur 2
                              Decimetern beträgt.
                           Die Maschine arbeitet ohne Expansion und kann auch zum Heben des Wassers aus einer
                              Cisterne auf 25-30 Meter Höhe benutzt werden. Zu diesem Zweck braucht man an
                              die Welle nur einen Krummzapfen mit einer Pumpe mit Auslösung anzuhängen. Zu der
                              Zeit wo nicht gespeist wird, läßt man die Pumpe gehen, und kann so die ganze
                              Dampfkraft ausnutzen und 10-12 Kubikmeter Wasser in der Stunde heben. Endlich
                              kann die Maschine mittelst Anbringung einer Treibrolle auch als Betriebsmaschine
                              benutzt werden.
                           Der Apparat ist in Figur 26 und 27 dargestellt; erstere
                              ist ein Längendurchschnitt des Apparates durch die Ventilbüchse und die
                              Cylinderachse, letztere ein Grundriß der Maschine.
                           Auf der Gußplatte A sind die beiden Cylinder B und C angebracht, wozu die
                              gegossenen Theile b', c' dienen. Die Platte kann die
                              geschweifte, in Fig. 27
                              abgebildete oder auch die einfachere in punktirten Linien angedeutete haben.
                           Der erste Cylinder B ist der Dampfcylinder mit der
                              Steuerung s, dem Dampfrohr mit Hahn v, dem Schieber l, dem
                              Deckel d' mit der Stopfbüchse o, dem Kolben b und der Kolbenstange d.
                           In dem Pumpencylinder C und dessen Stopfbüchse e' bewegt sich der Kolben n;
                              in demselben ist der Ventilapparat angebracht.
                           Die Pumpe ist eine doppelwirkende; die Büchse S enthalt
                              die zwei Ventile, welche in zwei getrennten Etagen stehen, so daß das Saugen durch
                              das Rohr N geschieht, welches das Wasser in den unteren
                              Raum unter den beiden Ventilen t führt, während der
                              Abfluß des Wassers durch das Rohr N' bewirkt wird,
                              welches im oberen Theil befindlich ist, an dessen Deckel die kleine Windbüchse S' angegossen ist.
                           Die Stangen des Dampf- und des Pumpencylinders d
                              und e vereinigen sich in den Büchsen der beiden
                              Verbindungsstücke f und f',
                              welche durch die Riegel g, g verbunden sind und so einen
                              beweglichen Rahmen bilden, in welchem sich das messingene Lager des Krummzapfens
                              bewegt, wodurch die Welle D in Drehung versetzt wird;
                              diese ruht auf den Lagern P, deren Stützen an die
                              Grundplatte A angegossen sind. Auf die Welle D sind das Schwungrad V und
                              das Excentric h aufgezogen, wodurch die Steuerung
                              mittelst der Stange j regiert wird. Außerdem ist der
                              Krummzapfen M daran angebracht, an dessen Griff m die Wasserpumpe angehängt werden kann.
                           Dimensionen der Haupttheile.
                           
                              
                                 Durchmesser des Dampfcylinders
                                   0,12 Met.
                                 
                              
                                 Kolbenhub desselben
                                   0,20   „
                                 
                              
                                 Durchmesser des Pumpencylinders
                                   0,08   „
                                 
                              
                                 Kolbenhub desselben
                                   0,20   „
                                 
                              
                                 Durchmesser des Schwungrades
                                   1,40   „
                                 
                              
                                 Gewicht          
                                    „            „
                                   100 Kilogr.
                                 
                              
                                 Umdrehungen der Welle in der Minute
                                   60
                                 
                              
                                 Theoretisches Volum der Wasserpumpe pro Minute
                                   116 Liter.
                                 
                              
                                 Wirklich geleistete Arbeit pro
                                    Minute
                                   100   „
                                 
                              
                                       „            
                                    „            
                                    „     pro
                                    Stunde
                                 6000   „
                                 
                              
                           Nimmt man einen Wasserverbrauch von 30 Liter pro
                              Pferdekraft und Stunde bei mittlerer Geschwindigkeit an, so könnte die Pumpe also
                              die Kessel für 200 Pferdekräfte speisen.
                           Der Preis dieser Speisepumpe in Creil ist 1000 Franken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
