| Titel: | Verbesserte Maschine zum Glätten des Garnes, von W. Evans in Derby. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. VI., S. 20 | 
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                        VI.
                        Verbesserte Maschine zum Glätten des Garnes, von
                           W. Evans in Derby.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, April 1861, S. 201.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Evans' Maschine zum Glätten des Garnes.
                        
                     
                        
                           Anstatt wie früherPolytechn. Journal Bd. CLVIII S. 255. das Garn in Strähnen oder während seines Weges von einer Walze zur andern zu
                              glätten (lüstriren), empfiehlt Evans in seinem neuen
                              Patent (vom 8. Mai 1860), dasselbe (im geschlichteten und feuchten Zustande)
                              spiralförmig um zwei oder mehr Walzen an parallelen Achsen zu winden, und dabei die
                              Fäden einzeln oder einige wenige zusammen durch ein Rietblatt von einander getrennt
                              zu halten. Einer der
                              Walzen gibt man eine langsam drehende Bewegung, wodurch das Garn am einen Ende der
                              Windungen ab- und am andern aufgewunden wird. Alsdann streckt man es zwischen
                              den Walzen und unterwirft es zugleich in Folge feiner Fortbewegung durch die
                              Umdrehung der Walzen, der Reibung durch polirende Flächen, wie z.B. durch einen
                              glatten und heißen Metallcylinder, welcher mit Bürstenreihen an seinem Umfang
                              besetzt ist.
                           Fig. 15 ist
                              eine Seitenansicht und Fig. 16 ein Vorderaufriß
                              dieser Maschine.
                           a, a sind die Spulen, worauf sich das zu glättende Garn
                              befindet, b ist ein Gefäß mit Schlichte, durch welche
                              dasselbe geleitet wird; die überflüssige Schlichte wird durch die Walzen c und d ausgepreßt, indem
                              die erforderliche Spannung des Fadens dadurch hervorgebracht wird, daß man die Walze
                              c durch ein angehängtes Gewicht e aufhält.
                           f ist das Gestell der Glättmaschine, g ein hohler glatter Metallcylinder mit hohler Achse,
                              durch welche einerseits das Dampfrohr h Dampf einführt,
                              während andererseits das condensirte Wasser durch die Röhre h' ausfließt, deren inneres Ende bis auf die Wandung des Cylinders reicht.
                              An der Peripherie des Cylinders sind Bürstenreihen befestigt.
                           i und k sind Walzen, auf
                              welche die Fäden von einem Ende zum andern spiralförmig aufgewunden werden; sie
                              stehen so, daß die aufgewundenen Fäden sanft gegen den erhitzten Cylinder angedrückt
                              werden. Beide Walzen sind schwach conisch, mit dem schmäleren Ende nach der Seite wo
                              die Fäden auf dieselben gelangen.
                           An der Welle der obern Walze ist ein Zahnrad m
                              angebracht, welches durch andere Räder getrieben wird, die das Rad n an der Welle des großen Cylinders g treibt und wodurch die Schnelligkeit der Walzen
                              regulirt wird.
                           Die Achsen der Walze k werden von den Armen l' getragen, deren andere Enden auf dem Hebel l ruhen, welcher seinerseits um den Stützpunkt r an dem Gestell der Maschine drehbar ist; es kann also,
                              wenn die Maschine still steht, die Walze k in die mit
                              punktirten Linien gezeichnete Lage gebracht werden (Fig. 15), indem die Enden
                              der Walze k in zwei Schlitzen an der inneren Seite des
                              Gestells gleiten, welche Kreisbogen bilden, deren Centrum die Achse der oberen Walze
                              i ist.
                           Um die zwischen den Walzen i und k gespannten Fäden von der Berührung mit dem Cylinder g abzuhalten, da sonst die Hitze sie trocken und an den
                              Cylinder ankleben machen würde, wird ein Rietblatt t zur
                              Führung und Trennung der Fäden angewandt.
                           
                           Die Fäden werden also, nachdem sie in Gestalt einer kleinen Strähne durch die
                              Schlichtbütte gegangen sind, unter der Walze k, dann
                              über die Walze i hingeführt und hernach durch die
                              Oeffnungen des Riets, beim Punkt p anfangend, entweder
                              einzeln oder mehrere Fäden zugleich hindurchgezogen. Alsdann gehen sie unter der
                              Walze k hindurch, über die obere Walze i, und wieder durch die nächstfolgenden Oeffnungen des
                              Riets, und so weiter bis die Walzen belegt sind und das Riet gefüllt ist, wo dann
                              die Fäden eine continuirliche Spirale über beiden Walzen bilden, deren Windungen
                              durch das Riet von einander getrennt gehalten werden.
                           Wenn der Cylinder g durch die Treibwelle o (Fig. 16) in Bewegung
                              gesetzt ist, so kommt die obere Walze i zugleich durch
                              die Mittelräder in langsame Drehung. Dadurch werden die Fäden mitgezogen und langsam
                              von den Spulen ab durch die Schlichtbütte gezogen und über die Walzen gewickelt und
                              am anderen Ende abgegeben. Auf diesem Wege werden die Fäden zwischen beiden Walzen
                              gespannt, geglättet und getrocknet, und erhalten durch die Reibung an der Bürste des
                              Cylinders, und durch die Hitze und Bewegung des Cylinders selbst, das gewünschte
                              glatte Ansehen.
                           Die fertigen Fäden können beim Verlassen der Walze i
                              entweder unmittelbar auf die Spulen einer Aufwindemaschine aufgewunden oder erst auf
                              eine kleine Walze geleitet und von dieser auf die Spulen gebracht werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
