| Titel: | Behandlung der silber- und goldhaltigen Rückstände von den photographischen Operationen; von Peligot. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. XXXVI., S. 114 | 
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                        XXXVI.
                        Behandlung der silber- und goldhaltigen
                           Rückstände von den photographischen Operationen; von Peligot.
                        Aus dem Répertoire
                                 de Chimie appliquée, April 1861, S. 113.
                        Behandlung der silber- u. goldhaltigen Rückstände von den
                           photographischen Operationen.
                        
                     
                        
                           Diese Rückstände, welche unterschwefligsaures Natron, Pyrogallussäure, Eisenvitriol,
                              Cyankalium, Essigsäure und Silber- und Goldsalze etc. enthalten, werden
                              gewöhnlich mit Schwefelleber behandelt, welche das Eisen, Silber und Gold als
                              Schwefelmetalle ausfällt.
                           Die Anwendung der Schwefelleber ist aber mit zahlreichen Uebelständen verbunden;
                              abgesehen von ihrem üblen Geruch können durch den Einfluß des Schwefelwasserstoffs
                              welchen sie entbindet, Lichtbilder welche man darzustellen beschäftigt ist,
                              verändert werden. Ueberdieß erschwert das dem ausgefällten Schwefelgold und
                              Schwefelsilber beigemengte Schwefeleisen deren Reduction.
                           
                           Nach meinen Versuchen ist das zweckmäßigste Verfahren zur Behandlung dieser
                              Rückstände (welche gewöhnlich alkalisch sind und im Liter einige Gramme Silber und
                              Gold enthalten) folgendes: man stellt in die Flüssigkeit ein dünnes Zinkblech und
                              läßt es darin beiläufig 24 Stunden lang. Das Silber und Gold werden in metallischem
                              Zustande gefällt. Um sich zu versichern daß die Fällung beendigt ist, erhitzt man
                              eine kleine Quantität der klaren Flüssigkeit mit Salzsäure zum Sieden; es entsteht
                              ein Niederschlag von Schwefel, welcher auf Zusatz von einigen Tropfen Salpetersäure
                              verschwinden muß. Wenn in dieser Flüssigkeit Silber zurückgeblieben wäre, so würde
                              es als Chlorsilber gefällt, welches in Salpetersäure unlöslich ist.
                           Das erhaltene schwarze Pulver von Silber und Gold wird in der Kälte mit ein wenig
                              verdünnter Schwefelsäure behandelt und dann auf einem Filter ausgewaschen; man fügt
                              ihm auch das Pulver bei, welches man beim Abbürsten des Zinkblechs unter Wasser
                              erhielt. Dieses Zinkblech wird dann zu neuen Fällungen verwendet.
                           Das Filter wird verbrannt und die Metalle, mit ein wenig calcinirter Soda und Borax
                              gemengt, werden in einem irdenen Tiegel zu einem König geschmolzen. Diesen König
                              behandelt man mit Salpetersäure, wodurch man salpetersaures Silber erhält, während
                              das Gold in pulverförmigem Zustande zurückbleibt.