| Titel: | Maschine zum Kneten und Formen der Seife, von dem Mechaniker Lesage in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. LIII., S. 182 | 
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                        LIII.
                        Maschine zum Kneten und Formen der Seife, von dem
                           Mechaniker Lesage in Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1861, S. 260.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Lesage's Maschine zum Kneten und Formen der Seife.
                        
                     
                        
                           Nachdem die Seifenmasse fertig ist, muß man dieselbe in ziemlich gleiche Stücke
                              schneiden, dann zusammenkneten, um ihr bessern Zusammenhang zu geben, und endlich in
                              Formen bringen. Diese Operationen erfordern viel Zeit und Mühe. Sie lassen sich aber
                              auf mechanischem Wege durch die in den Figuren 13–15 gezeichnete
                              Maschine sicher, schnell und mit großer Genauigkeit ausführen. Diese Maschine
                              (patentirt in Frankreich am 12. November 1857) liefert fertige Handelswaare.
                           Auf dem Gerüst A, a der Maschine ruhen die Lager b für die Treibwelle B mit
                              den Rollen C und C¹
                              und der Scheibe D. In den Lagern e, e¹ und e² ruhen die Achsen
                              der Knetcylinder E, E¹ und E²; die Lager des letzten sind beweglich und mittelst der Schrauben
                              c verstellbar, um den Zwischenraum zwischen E¹ und E² und
                              mithin die Art des Knetens zu regeln.
                           An dem einen Ende der Welle B befindet sich das Getriebe
                              d, welches in das Rad e³ auf der Welle von E eingreift. Am andern
                              Ende befindet sich das Getriebe d¹, welches
                              mittelst eines Zwischenrades d² ein großes
                              Zahnrad e⁴ auf der Achse des Cylinders E¹ bewegt. Endlich enthält das andere Ende der
                              Achse von E¹ ein Getriebe d³, welches durch das Rad e⁵ den
                              Cylinder E² in Bewegung setzt.
                           Es folgt aus den Verhältnissen der Räder, daß der Cylinder E sich rascher umdreht als E¹ und
                              dieser schneller als E², welcher die langsamste
                              Bewegung hat.
                           Ueber den Cylindern E¹ und E² befindet sich der Trichter F, in
                              welchen die zu bearbeitende Masse kommt, welche von diesen Cylindern geknetet und
                              fortgeführt, und endlich von E mittelst eines
                              Schabmessers abgenommen wird.
                           
                           Wenn die Masse ungeformt bleiben soll, so wird sie durch den Schaber G auf die Achse g
                              abgestrichen; der Druck desselben wird durch die Flügelschraube s und g¹ regulirt,
                              welche durch das Ende des Hebels g² an der Achse
                              g hindurchgeht. Die Seife wird in der Schale G¹ aufgefangen.
                           Um die Seife zu formen, ohne sie zu kneten und zu wägen, kann man eine die Maschine
                              sehr vereinfachende Anordnung benutzen. Der letzte Cylinder wird dann entfernt und
                              durch eine mit Klingen versehene Scheibe ersetzt, welche die Masse in die innen mit
                              Schraubenzügen versehene Büchse schiebt, deren Mündung auf diese Scheibe stößt.
                           Wenn aber die Operation mit dem Formen der Seife abschließen soll, so wird die
                              Maschine folgendermaßen zusammengesetzt.
                           Vor und über dem letzten Cylinder E befindet sich eine
                              Büchse aus Gußeisen H, welche zum Theil auf dessen
                              Oberfläche übergreift und mit einem Schaber h versehen
                              ist, der die Seifenmasse vom Cylinder abstreicht und in die Büchse befördert. Diese
                              ruht auf dem Gestell mittelst der Ansätze h¹,
                              welche in Führungen H¹ gehen, durch die sie
                              mittelst der Schrauben h² dem Cylinder E genähert oder davon entfernt werden kann (Fig. 14). In
                              der Büchse H wird die Masse durch das Metallstück H² zertheilt, welches in Form eines Prismas mit
                              rautenförmiger Basis, dem Brei eine scharfe Kante bietet. Von hier kommt dieser an
                              das vordere Ende von H. Hier sind an die kreisförmige
                              Ausbreitung i die Messer oder Führer I angeschraubt, welche unter sich eine
                              schwalbenschwanz- und keilförmige Wange bilden, in die man eine Platte I' mit der Oeffnung i' von
                              der der Seife zu gebenden kreisförmigen, viereckigen etc. Gestalt einsetzt. Von
                              diesen Lehren, deren man verschiedene zur Verfügung haben kann, ist in Fig. 15 die
                              elliptische i' angenommen.
                           Die Seife tritt also hier in Gestalt eines Cylinders mit elliptischer Basis aus und
                              wird von dem Tisch J aufgenommen. Dieser Tisch besteht
                              aus zwei Theilen, zwischen denen ein Messer oder Metalldraht hindurch geht, welcher
                              den Seifencylinder in größere oder kleinere Stücke zerschneidet, je nachdem man das
                              Schneiden rascher oder langsamer ausführt.
                           Dieß geschieht in folgender Weise.
                           Der eine Theil des Tisches J wird von der Stütze j mit dem unbeweglichen angegossenen Kranze J¹ getragen; der andere Theil ruht auf dem Träger
                              j¹, welcher so gekrümmt ist, daß er über den
                              Umfang der unbeweglichen Rolle J hinaustritt und
                              dahinter befestigt ist.
                           An dem Umfang dieser Rolle J' ist ein eiserner oder
                              stählerner Ring K angebracht, welcher frei auf derselben
                              drehbar ist. An einem Punkt dieses Ringes, an der Seite der Vorderfläche der Rolle
                              J', ist eine Klinge k
                              angebracht, deren anderes Ende mit der Schraube k¹ verbunden ist, welche dieselbe mehr oder weniger anspannen kann und durch eine Hülfe K' hindurchgeht, die um den Mittelpunkt der Rolle oder
                              Krone J' drehbar ist.
                           Wenn man also den Ring K sich drehen läßt, so dreht sich
                              die Klinge k mit ihm, und da sich der Zwischenraum der
                              beiden Tische J in der Ebene der Klinge k befindet, so geht diese bei jeder Umdrehung dazwischen
                              durch und durchschneidet den Seifencylinder.
                           Der Ring K wird von folgendem, seine Geschwindigkeit und
                              mithin die Anzahl der auszuführenden Schnitte regelnden Mechanismus bewegt, wodurch
                              also die Länge der Seifenstücke bestimmt wird.
                           Auf dem Träger A' liegt die Welle L in der Längsrichtung der Maschine, also senkrecht auf der Hauptwelle.
                              Auf derselben ist die Frictionsrolle M aufgezogen,
                              welche durch die Berührung und den Druck der großen Scheibe D in Bewegung kommt.
                           Um nach Willkür die Berührung zwischen dieser Scheibe D
                              und der Rolle M herstellen und aufheben zu können, ruht
                              die Welle B auf verlängerten Zapfen, welche eine geringe
                              Hin- und Herbewegung in ihren Lagern gestatten. In einer oder der andern
                              Stellung wird sie durch einen gabelförmigen Vorstecker erhalten und je nachdem
                              dieser im Innern des Maschinengestells oder von der andern Seite eingesteckt wird,
                              findet die Berührung von D und M statt oder nicht.
                           Das Ende der Welle L trägt ein Rad m, welches mittelst einer Kette das Rad n an
                              der Welle N bewegt. Die Welle N ist hohl und wird einerseits von der Stange o' an dem Maschinengestell, andererseits von dem Arm O an dem Träger A'
                              gestützt.
                           Diese Welle N trägt eine Reibungswelle, deren Umkreis mit
                              Leder oder dgl. überzogen ist und die bei ihrer Umdrehung den Ring K und mithin das damit verbundene Messer k mit sich fortbewegt.
                           Die Rolle M kann auf ihrer Welle L verschoben und dem Mittelpunkt der Scheibe D
                              genähert oder davon entfernt werden. Das Feststellen derselben geschieht mittelst
                              einer Schraube.
                           Es ist klar, daß, je näher sich die Rolle M an dem
                              Umkreis der Scheibe D befindet, desto größer ihre
                              Geschwindigkeit seyn muß. Es drehen sich dann auch die Reibungsrolle, der Ring K und das Messer k um so
                              rascher, und es werden die abgeschnittenen Seifenstücke um so kleiner. Das
                              Umgekehrte findet statt, wenn man die Rolle M näher an
                              die Mitte der Scheibe D stellt.
                           Die Welle L ist graduirt, so daß man leicht die Stellung
                              von M für jede Länge der Seifenstücke bestimmen
                              kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
