| Titel: | Schornstein-Ventilator von C. Venant in Orleans. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. LXXI., S. 247 | 
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                        LXXI.
                        Schornstein-Ventilator von C. Venant in Orleans.
                        Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, August 1861, S. 201.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Venant's Schornstein-Ventilator.
                        
                     
                        
                           Dieser auch zur Hervorbringung von Luftzug im Allgemeinen anwendbare Ventilator ist
                              in Fig. 14
                              dargestellt.
                           Auf den Schornstein ist das Rohr C aufgesetzt. Auf einem
                              in diesem Rohre angebrachten Querstabe steht die verticale Achse D, deren oberes Ende durch ein Loch in dem an der Röhre
                              festgeschraubten Stützbogen E läuft. Dieses Ende der
                              Achse ist von der Haube F bedeckt.
                           An der Achse D ist innerhalb des Rohres eine
                              archimedische Schraube und außerhalb die offene Kugel A
                              mit ihrem Kranz B so befestigt, daß sich beide Theile
                              gleichzeitig mit der gemeinschaftlichen Achse drehen.
                           Die offene Kugel A ist aus Blechstreifen zusammengesetzt,
                              welche aus einem Stücke geschnitten und nach Art der Windmühlenflügel gestellt sind.
                              Der Kranz B dient zur Befestigung der Spitzen.
                           Schon ein schwacher Wind versetzt die Kugel in Drehung; dadurch wird in Folge der
                              Bewegung der Schraube ein entsprechender Luftzug in der Röhre hervorgebracht. Der
                              Apparat empfiehlt sich daher besonders da, wo Windstöße den Zug zu stören pflegen.
                              Die bisweilen zu große Stärke des bewirkten Zuges kann man leicht durch einen
                              Schieber reguliren.
                           Für gewöhnliche Ventilation bietet der Apparat allerdings die Nachtheile jeder
                              Einrichtung, deren Wirkung von einem so veränderlichen Motor, wie der Wind ist,
                              abhängt. Indessen gestattet der niedrige Preis (der Apparat soll für 10 Franken
                              herzustellen seyn) doch die Möglichkeit allgemeiner Anwendung.
                           Besonderen Nutzen gewährt der Ventilator in den Fällen, wo er an einer permanenten
                              Bewegung Theil nimmt; so z.B. zur Ventilirung der Rauchzimmer auf Dampfschiffen und
                              Eisenbahnzügen, der Schiffsräume u.s.w. Auch hat er sich bei Oefen in kleinen
                              Gebäuden, welche, wie die Wächterhäuschen der Eisenbahnen, keinen hohen Schornstein
                              besitzen, sehr gut bewährt.
                           
                        
                     
                  
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