| Titel: | Selbstthätiger Gas-Regulator von W. Edwards in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. XCII., S. 335 | 
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                        XCII.
                        Selbstthätiger Gas-Regulator von W. Edwards in Manchester.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, Juli 1861, S. 20.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Edward's selbstthätiger Gas-Regulator.
                        
                     
                        
                           Bei diesem Apparate (patentirt in England am 1. November 1860) dient als Regulator
                              ein umgekehrter, mit Quecksilber gefüllter Heber; im einen Schenkel drückt die
                              Atmosphäre, in dem andern das Gas, dessen Druck regulirt werden soll. Auf der
                              Oberfläche des Quecksilbers in dem einen Schenkel befindet sich ein Schwimmer,
                              welcher mit einem die Durchgangsöffnung für das Gas abschließenden Ventil in
                              Verbindung steht. Wird die Zuströmung und mithin der Druck zu groß, so drückt
                              derselbe das Quecksilber in den entgegengesetzten Schenkel gegen den
                              Atmosphärendruck, der Schwimmer geht herab und mit ihm das Ventil; dadurch wird die
                              Oeffnung theilweise gesperrt und damit der Zufluß gehemmt. Ist aber der Druck oder
                              Zufluß des Gases zu gering, so drückt die Atmosphäre einen Theil des Quecksilbers in
                              den andern Schenkel, hebt den Schwimmer und öffnet also das Ventil entsprechend
                              mehr.
                           Fig. 12 ist
                              ein Durchschnitt dieses Regulators, Fig. 13 der Grundriß von
                              den unteren Theilen desselben. a, a ist der Boden des
                              Apparates; b, b der mittlere Theil, und c, c der Deckel. d, d ist
                              das Zuströmungsrohr und e, e ein Zweig desselben,
                              welcher unter das Regulirungsventil führt; f, f ist ein
                              anderer Zweig, welcher durch den mittleren Theil b
                              hindurch zu einer Kammer über diesem Ventil führt.
                           
                           Das Ventil ist ein zusammengesetztes Gleichgewichtsventil und besteht aus zwei
                              einzelnen Ventilen g und g¹; das Gas drückt unter das erstere und über das letztere, und da
                              beide Ventile von genau gleicher Größe und Construction sind, so ist der Druck zu
                              beiden Seiten im Gleichgewicht.
                           Fig. 14 ist
                              einer der Ventilsitze und Fig. 15 eines der Ventile
                              im Grundriß und Durchschnitt. Man sieht, daß beide mit ringförmigen Vertiefungen,
                              von denen Löcher ausgehen, versehen sind – eine Einrichtung, welche den
                              leichtern Durchgang des Gases bezweckt. Das Ventil g hat
                              eine aufwärtsgerichtete Achse; g² ist eine
                              Schraube, welche durch eine Oeffnung in der Mitte des Ventils g¹ geht und deren Spitze auf der durch g hindurchreichenden Achse steht. Durch Drehung dieser Schraube wird das
                              Ventil g¹ so eingestellt, daß beide Ventile ihre
                              Sitze zugleich berühren und gleichzeitig wirken.
                           h, h ist ein Querstück, durch welches die Achse des
                              Ventils g hindurchgeht. Von diesem Querstück gehen zwei
                              Arme abwärts zu dem Ring oder Schwimmer h', h' welcher
                              in dem Canal i, i angebracht ist, der durch eine oder
                              mehrere Oeffnungen in seinem untersten Theil mit den beiden Kammern k, k in Verbindung steht. Auf diese Weise bilden die
                              Kammern i, i und k, k mit
                              den Oeffnungen zusammen einen umgekehrten Heber.
                           Der kreisförmige Rand um die kreisförmige Kammer i, i
                              trifft auf einen entsprechenden Rand am Mitteltheile b,
                                 b und bildet damit einen luftdichten Verschluß, indem der Mitteltheil b, b an den unteren Theil a,
                                 a durch vier Schrauben befestigt ist, deren Löcher in Fig. 13 sichtbar sind;
                              hierdurch sind die Kammern i, i und k, k wirksam getrennt, die oben erwähnten Oeffnungen
                              ausgenommen. k, k' sind enge Löcher, welche die Kammern
                              k, k mit der äußeren Luft in Verbindung setzen; l, l ist ein für den Durchgang des eintretenden Gases
                              offener Canal (wenn dieses am Gleichgewichtsventil g, g'
                              vorüber ist), von wo es zum Gebrauche durch m, m
                              abfließt. In die Kammern i, i und k, k wird Quecksilber gegossen, welches in beiden gleiche Höhe annehmen
                              und den Schwimmer h', h' heben wird, wodurch dann das
                              Gleichgewichtsventil gehoben wird. Tritt nun das Gas ein, so geht es durch die
                              Oeffnungen des Ventils in den Canal l, l und drückt auf
                              die Oberfläche des Quecksilbers in der ringförmigen Kammer i,
                                 i mit einem höhern Druck als die Atmosphäre. Hiedurch wird ein Theil des
                              Quecksilbers in die Kammern k, k gedrückt: die
                              Oberfläche desselben in i, i sinkt und damit der
                              Schwimmer und die Ventile g und g¹. Sollte der Gasdruck in der Kammer l,
                                 l zu groß werden, so wird die Quecksilberoberfläche in i, i noch weiter niedergedrückt und ebenso der Schwimmer
                              und das Gleichgewichtsventil. Dadurch wird in Folge theilweiser Schließung der Ventilöffnungen
                              der Zufluß und mithin der Gasdruck in der Kammer l, l
                              vermindert. Ist dagegen der Druck in l, l zu gering, so
                              steigt das Quecksilber in der Kammer i, i in Folge des
                              Atmosphärendruckes und der Schwimmer h', h' steigt
                              zugleich, ebenso wie das Ventil g, g¹; dadurch
                              werden die Ventilöffnungen weiter geöffnet und der Zufluß vermehrt sich.
                           n ist eine mit gerändertem Kopf versehene Schraube,
                              welche genau in eine Oeffnung paßt, die in eine Erhöhung am unteren Theile a, a des Apparates gebohrt ist; o ist eine Oeffnung in der ringförmigen Kammer i,
                                 i, welche auf jene Oeffnung trifft. Das Quecksilber füllt nothwendig das
                              Loch o und einen Theil des anderen Loches, so daß durch
                              Verstellung der Schraube n die Höhe des Quecksilbers in
                              i, i und k, k jederzeit
                              mit der größten Genauigkeit regulirt werden kann, ohne daß man den Apparat
                              auseinander zu nehmen braucht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
