| Titel: | Ein zweckmäßiges Korn für Kugelbüchsen; von Conrad Walter. | 
| Autor: | Conrad Walter | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. CXVI., S. 409 | 
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                        CXVI.
                        Ein zweckmäßiges Korn für Kugelbüchsen; von
                           Conrad Walter.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Walter's Korn für Kugelbüchsen.
                        
                     
                        
                           Die gewöhnlich auf Jagdbüchsen oder Feldgewehren befindlichen Körner, sind entweder
                              schwarz und dann sehr geeignet zum Scheibenschießen oder um damit gegen einen
                              anderen hellen Gegenstand zu schießen, aber im Walde oder in der Dämmerung taugen
                              sie nicht viel; oder sie sind hell glänzend, dann sind sie im Walde oder in der
                              Dämmerung brauchbar, aber zum Scheibenschießen oder um gegen den hellen Himmel oder
                              einen anderen hellen Gegenstand zu schießen, sind sie unbrauchbar. Ein Korn, welches
                              beide Zwecke in sich vereinigt und sich durch mehrjährige Erfahrung zum Schießen
                              unter allen Verhältnissen vollkommen bewährt hat, ist in Fig. 8–11
                              abgebildet.
                           
                           a zeigt es von der Visirseite, c von der Seite des Laufes, b von oben (in
                              doppelter natürlicher Größe).
                           Die obere Fläche des Korns ist gegen das Visir unter einem sehr kleinen Winkel
                              geneigt und wird durch zeitweiliges Reiben blank erhalten. Diejenige Seite, welche
                              gegen das Visir gerichtet ist, wird so viel als möglich matt erhalten. Das Korn kann
                              von Silber oder Kupfer, nicht so gut von Stahl seyn, da dieser sich nicht so leicht
                              blank hält.
                           Zielt man mit diesem Korne gegen einen dunklen Gegenstand, so erscheint es
                              außerordentlich deutlich, es täuscht auch bei vollkommen schief auffallendem Lichte
                              nicht, und ist selbst in der tiefsten Dämmerung sichtbar, so daß man in einer nur
                              einigermaßen hellen Nacht noch mit ziemlicher Sicherheit schießen kann. Zielt man
                              hingegen auf einen hellen Gegenstand, oder einen dunklen Gegenstand, der den hellen
                              Himmel oder eine helle Wasserfläche zum Hintergrunde hat, so erscheint das Korn,
                              resp. die dem Visire und Auge zugewandte Seite vollkommen deutlich, während die
                              obere Fläche verschwindet, nur hält man dabei die Büchse ein wenig tiefer, weil der
                              Schuß dann selbstverständlich etwas höher geht.
                           Augsburg, im September 1861.
                           
                        
                     
                  
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