| Titel: | Kochapparate für Zuckersäfte, von Zambaux in Saint-Denis. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. CXVIII., S. 418 | 
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                        CXVIII.
                        Kochapparate für Zuckersäfte, von Zambaux in Saint-Denis.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Zambaux's Kochapparate für Zuckersäfte.
                        
                     
                        
                           Wir entnehmen einem Aufsatze in Armengaud's
                              Génie industriel, Juliheft 1861 S. 1–7,
                              nur die folgende Beschreibung der bezeichneten Apparate, aus welcher man ersehen
                              kann, was dieselben Eigenthümliches und von den in deutschen und anderen Fabriken
                              gebräuchlichen Abweichendes enthalten, indem die übrigen Erörterungen des genannten
                              Aufsatzes nichts Bemerkenswerthes oder Neues bieten dürften.
                           Die Apparate von Zambaux sind zweierlei: die einen
                              entsprechen unseren Tischbein'schen oder Robert'schen und arbeiten demnach mit dreifacher Wirkung
                              des Dampfes zur Concentrirung verdünnter Säfte, diese sind in Fig. 20–22
                              dargestellt; die anderen, in Fig. 23 und 24 in zwei
                              Querschnitten gezeichneten, sollen statt der gewöhnlichen Vacuum-Apparate zum
                              Fertigkochen gebraucht werden.
                           Bei den ersteren Apparaten (Fig. 20–22) tritt der
                              Dampf in das Innere eines Systems von je zwei concentrischen Röhren g, g, während die zu concentrirende Flüssigkeit sich
                              außerhalb derselben befindet. Die inneren engeren und die äußeren weiteren Röhren
                              sind auf den oberen Böden zweier verschiedenen Büchsen so befestigt, daß sie leicht
                              herausgenommen und mit der Hand, ohne Anwendung von Säure, gereinigt werden
                              können.
                           A, B, C sind die Flüssigkeitsbehälter; E, E¹, E² sind
                              die Behälter für den eintretenden, F, F¹, F² diejenigen für den condensirten Dampf.
                           In dem Zwischenboden dieser beiden Behälter sind die inneren kupfernen Röhren
                              befestigt. Ueber dieselben sind die äußeren gestülpt und in den oberen Boden I dadurch gedichtet, daß die Kautschukplatte j durch die Metallplatte i
                              mittelst der Mittelschraube i¹ fest an den Boden
                              angedrückt wird.
                           Das Röhrensystem wird umgeben von dem sechsseitigen Kranz V, der nicht bis zum Boden hinabgeht, und von der am Deckel X befestigten Kappe U,
                              wodurch die gewöhnlich angewandten Sicherheitsapparate ersetzt werden sollen (?),
                              weßhalb diese Kochapparate nur die einfache Saft-Standröhre enthalten.
                           Die Saftbehälter stehen mit dem Apparat durch das Rohr N
                              und dessen Hähne in Verbindung; die Röhre S mit den
                              Hähnen s dient zum Reinigen der Räume E, E¹, E².
                           
                           Die concentrirten Säfte werden durch Y aufgenommen. Die
                              übrigen Theile des ganzen Apparates sind ohne Beschreibung aus Figur 20
                              verständlich.
                           Der zum Fertigkochen bestimmte Apparat (Fig. 23 und 24) besteht
                              aus einem großen Metallcylinder A mit hölzerner Hülle.
                              Die Schlußböden desselben sind von convexer Gestalt und enthalten die Stopfbüchsen
                              a, durch welche die hohle Achse D hindurchgeht, die auf den Trägern K ruht, welche durch den Querstab k verbunden sind und das Gestell des Apparates bilden. Vier Klingen c, welche in dem Cylinder angebracht sind, wirken beim
                              Umdrehen desselben um seine Achse als Rührwerk.
                           An einer der Stopfbüchsen a, welche das Lager des
                              Cylinders bilden, ist ein Zahnrad b angebracht, in
                              welches die Schraube I an der Welle i eingreift, um mittelst der Riemenscheibe H die Umdrehung des Cylinders zu bewirken. Die dadurch
                              hervorgebrachte unaufhörliche Bewegung der Zuckersyrupmasse soll deren
                              Krystallisation erheblich befördern.Das heftige Kochen bewirkt eine ähnliche starke Bewegung, welche diesen Zweck
                                    gewiß hinreichend erfüllen dürfte. A. d. Red.
                              
                           Der Heizapparat besteht aus einem System von sieben Doppelröhren, welche wie
                              diejenigen in dem vorher beschriebenen Apparat eingerichtet sind. Sie sind an den
                              Böden der Dampfbüchse E befestigt, welche zum Austritt
                              des Dampfes dient, während derselbe durch die über das Röhrenbündel übergreifende
                              Büchse D¹ mittelst des Dampfrohres D eingelassen wird. Wasser und nicht condensirter Dampf
                              aus den inneren Röhren werden durch die Büchse F und das
                              Rohr F¹, welches mit der Luftpumpe (?) in
                              Verbindung steht, entfernt.
                           Der Röhrenansatz j mit dem Hahn j¹ dient, zugleich mit einem von Außen beweglichen, in der Figur
                              nicht gezeichneten Rechen oder Schaber zum Entleeren des Apparates. – Wir
                              müssen sehr bezweifeln, ob dieser Apparat vor unseren gewöhnlichen so sehr
                              vervollkommneten Vacuum-Apparaten erhebliche Vortheile bietet, müssen aber
                              bemerken, daß die Wirksamkeit der einzelnen Theile desselben aus dieser etwas
                              mangelhaften Beschreibung nicht deutlich und insbesondere die Art, wie in den
                              beweglichen Apparaten die Luftleere hervorgebracht wird, nicht ersichtlich ist. Die
                              Verbindung des Raumes F und des Rohres F¹ mit der Luftpumpe ist offenbar eine irrige
                              Angabe.
                           
                        
                     
                  
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