| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. , S. 462 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Ireland's Cupolofen.
                           Bei der großen Wichtigkeit, welche bei allen metallurgischen Processen in einer
                              Brennmaterialersparung liegt, wird begreiflicherweise solchen Erfindungen immer
                              große Aufmerksamkeit geschenkt, welche diese Ersparung zu bewirken versprechen. In
                              letzterer Zeit ist auf einigen großen Gießereien der von Jonathan Ireland erfundene Patent-Cupolofen (beschrieben im
                              polytechn. Journal Bd. CXLII S. 256) eingeführt worden und scheint man damit überall
                              die befriedigendsten Resultate erzielt zu haben. Es wird damit eine
                              Brennmaterialersparung von 35 bis 45 Proc. bezweckt. Das Besondere in der
                              Construction des neuen Ofens besteht darin, daß eine Anzahl kleiner Düsen in
                              passender Höhe über den unteren, gewöhnlichen angebracht werden. Das Eisen, deßhalb
                              schon in einer höheren Region des Ofens zum Schmelzen gebracht, wird, indem es durch
                              die weiter unten befindlichen Kohks fällt, hitziger und erhält eine größere Reinheit
                              als bei dem gewöhnlichen Schmelzverfahren. Man kann sich, wenn von den Vortheilen
                              des neuen Ofens die Rede ist, auf das Zeugniß der HHrn. Milburn und Söhne, auf der
                              Britannia-Gießerei in Staleybridge, beziehen. Diese Herren erklären, daß die
                              bezweckte Brennmaterialersparung 40 Proc. betrage und daß man bei viel kürzerer
                              Schmelzzeit ein bedeutend hitzigeres Eisen erhalte. „Wir können
                                 anführen“, fügen sie hinzu, „daß wir jetzt in einer Stunde
                                 und fünf Minuten – nach dem Anlassen des Gebläses – 5 Tonnen Eisen
                                 schmelzen, während wir dazu vor Annahme des Patents 1 3/4 Stunden brauchten. Wir
                                 haben unsern zweiten Cupolofen jetzt ebenso zugestellt und finden, daß er eben
                                 so gut arbeitet, als der unter Leitung Ireland's
                                 gebaute.“ – Es bleibt schließlich nur eine Frage zu
                              beantworten und ein Umstand aufzuklären, ob die große Hitze in der Region der oberen
                              Düsen nicht durch die Verbrennung einer gewissen Quantität Eisen hervorgebracht
                              wird. Wenn diese Frage zu Gunsten des Ofens beantwortet werden kann und man daher
                              keinem größeren Eisenverluste ausgesetzt ist, als beim gewöhnlichen Cupolofen, so
                              wird der allgemeinen Einführung der Erfindung sicherlich nichts im Wege stehen. (Mining Journal, Nr. 1338; berg- und
                              hüttenmännische Zeitung, 1861, Nr. 32.)
                           
                        
                           
                           Verbesserungen beim Zinkhüttenbetriebe zu Birkengang bei
                              Stolberg.
                           Außer, daß das Ofensystem mit zurückkehrender Flamme noch weiter ausgedehnt ist, hat
                              man bei den schlesischen Muffelöfen stattstat der rechtwinklich gebogenen Vorlagen geradgestreckte, unten mit einer
                              Ausbauchung versehene Thonvorlagen von 1/2'' Wandstärke angewandt. Auf diese schiebt
                              man gußeiserne Vorstöße und auf diese wieder cylindrische Tuten von Eisenblech mit
                              engerem Halse. Letztere enthalten im Boden eine Oeffnung zum Entweichen der Gase und
                              nehmen Zinkstaub auf; aus der Ausbauchung der Vorlage wird das dickflüssige Zink
                              mittelst Krätzers und Löffels entfernt. Auf der Altenberger Hütte hat man schon
                              längere Zeit ähnliche derartige Vorrichtungen. (Preußische Zeitschrift, Bd. VIII S.
                              151.)
                           
                        
                           Verhalten des Braunsteins zum salpetersauren Natron.
                           Durch Glühen von Braunstein mit salpetersaurem Natron ohne Luftzutritt entsteht keine
                              Spur mangansaures Natron; dasselbe kann auf diese Weise nicht dargestellt werden.
                              Der Grund davon ist offenbar, daß das salpetersaure Natron zu leicht zersetzt wird
                              und schon zersetzt ist, bevor noch der zur Bildung der Mangansäure erforderliche
                              Temperaturgrad erreicht ist. Die Zersetzung ist so vollständig, daß man dieses
                              Verhalten zur Bereitung von reinem Natronhydrat anwenden kann. Wöhler. (Annalen der Chemie und Pharmacie, Bd. CXIX S. 375.)
                           
                        
                           Verhalten der Schwefelsäure zur geglühten Thonerde und zum
                              geglühten Eisenoxyd; von Alexander Mitscherlich.
                           Ich fand, daß die geglühte Thonerde sich in einem Gemisch
                              von 8 Gewichtstheilen Schwefelsäure und 3 Gewichtstheilen Wasser sich am schnellsten
                              löst; je mehr von dieser Mischung angewendet wird, desto schneller löst sich die
                              Thonerde. – Auch sehr verdünnte Schwefelsäure löst etwas Thonerde auf; ist
                              die Schwefelsäure so concentrirt, daß ihr Kochpunkt höher als 240° C. ist, so
                              scheidet sich die gelöste Thonerde wieder als die in Wasser schwer lösliche
                              schwefelsaure Thonerde aus, die sich in verdünnter Schwefelsäure sehr leicht
                              löst.
                           Geglühtes Eisenoxyd verhält sich zur Schwefelsäure auf
                              ähnliche Weise wie die Thonerde. (Journal für praktische Chemie, Bd. LXXXI S.
                              110.)
                           
                        
                           Ueber die Producte der Verbrennung des Schießpulvers unter
                              verschiedenem Druck; von B. F. Craig in
                              Washington.
                           Die Abhandlung von Bunsen und Schischkoff
                              „über die chemische Theorie des Schießpulvers“ (polytechn.
                              Journal Bd. CXLVII S. 413) veranlaßte mich einige Versuche über den bei der
                              Pulverexplosion bleibenden festen Rückstand anzustellen.
                           Die genannten Chemiker haben ihre Untersuchungen mit den Producten von Schießpulver
                              angestellt, welches in kleinen Quantitäten und unter sehr schwachem Druck verbrannt
                              wurde, und äußern am Schluß ihrer Abhandlung die Vermuthung, daß unter abweichenden
                              Umständen die Verbrennungsproducte wesentlich verschieden von denjenigen seyn
                              dürften, welche sie selbst erhielten.
                           Dieß ist in der That der Fall, denn wenn man einen Büchsenlauf sogleich nach dem
                              Abschießen mit gut gekochtem destillirtem Wasser auswascht, so findet man daß die
                              entstandene Lösung, noch heiß filtrirt, Schwefelkalium mit sehr geringen Mengen
                              anderer Substanzen enthält, während Bunsen und Schischkoff Rückstände erhielten, welche hauptsächlich aus schwefelsaurem
                              und kohlensaurem Kali bestanden. Ein solcher Unterschied war nach den chemischen
                              Gesetzen zu erwarten, überdieß variiren selbst die Verbrennungsproducte im Feuerrohr
                              ein wenig, je nachdem die Explosion des Pulvers unter einem größeren oder geringeren
                              Druck stattfindet. So wird man bei Anwendung eines im Verhältniß zur Pulverladung
                              sehr schweren Geschosses, wie beim Abfeuern eines Mörsers, finden daß das
                              Waschwasser des Geschützes eine deutlich grüne Farbe hat, während das gewöhnliche
                              Waschwasser einer Büchse farblos ist, nachdem man die darin suspendirte Kohle
                              absetzen ließ, oder durch Filtriren absonderte.
                           Die erwähnte grüne Farbe hat genau die Nüance einer Chromoxydsalzlösung; sie wird
                              durch Filtriren der Flüssigkeit nicht verändert, verschwindet aber beim Stehen
                              derselben an der Luft in wenigen Stunden, und augenblicklich auf Zusatz von Säuren.
                              Ich habe gefunden, daß dieselbe Farbe erzeugt wird, wenn man einer Auflösung von
                              Einfach-Schwefelkalium eine sehr geringe Menge frisch gefällten
                              Schwefeleisens zusetzt; eine merkliche Spur von Eisen dürfte aber stets im
                              Schießpulver einhalten seyn.
                           Man beobachtet häufig eine grünliche Farbe, wenn Schwefeleisen bei Gegenwart eines
                              Schwefelalkalis gefällt wird, da sie aber beim Stehenlassen der Flüssigkeit
                              verschwindet, so schrieb man sie gewöhnlich vorhandenen suspendirten Theilchen von
                              Schwefeleisen zu; diese Meinung ist jedoch offenbar eine irrige, denn ich erhielt
                              eine Auflösung von Eisen in Schwefelkalium von intensiv grüner Farbe, welche
                              vollkommen klar und durchsichtig ist, und in einer verschlossenen Röhre viele Tage
                              unverändert bleibt.
                           Wenn das Schießpulver unter schwachem Druck explodirt, so bleibt das Kali, wie die
                              genannten Chemiker gezeigt haben, großentheils als schwefelsaures Salz zurück; aber
                              unter höherem Druck und entsprechender Temperatur wird es zu Schwefelkalium
                              reducirt. Hiermit analog, scheint es, daß bei den gewöhnlichen Ladungen einer Büchse
                              oder Muskete das Eisen nicht zu Schwefelmetall reducirt wird, daß hingegen wenn, wie
                              es oft bei einem Mörser der Fall ist, das Geschoß wenigstens das fünfzigfache
                              Gewicht des Pulvers hat, die Gase eine große Spannung erlangen ehe sich das Geschoß
                              bewegt, und unter diesen Umständen wird die Kohle vollständig in Kohlensäure
                              verwandelt, und das Eisen, eben so gut wie das Kalium, in Schwefelmetall
                              umgewandelt. (American Journal of science and arts, Mai
                              1861, S. 429.)
                           
                        
                           Respirations- und Rettungsapparat.
                           Vom Mechaniker C. E. Kraft in Wien ist nach den
                              Mittheilungen der Abtheilung für Berg- und Hüttenwesen in Wien ein solcher
                              Apparat erfunden worden, mittelst dessen Menschen in mit irrespirablen Gasarten
                              gefüllte Räume ungefährdet eindringen und darin längere Zeit verweilen können.
                           Der Apparat besteht im Wesentlichen aus einer metallenen Flasche mit comprimirter
                              Luft, welche am Rücken des Mannes befestigt wird, und aus einem ledernen Wammse,
                              welches den ganzen Oberleib bis zu den Hüften einhüllt und mit kleinen Fenstern für
                              die Augen versehen ist. Beim Eintritt in irrespirable Gasarten öffnet der Mann den
                              Ausflußhahn der innerhalb des Wammses befindlichen Luftflasche und läßt so viel Luft
                              entweichen als zum ungehinderten Athmen nothwendig ist. Ein kleines durch die
                              ausströmende Luft in Wirksamkeit versetztes Pfeifchen gibt durch seinen Ton
                              hinreichenden Anhalt zur Regulirung des Hahnes, so wie zum Rückzuge des Mannes,
                              sobald der Luftvorrath in der Flasche zu Ende geht.
                           Hr. C. E. Kraft hat von diesem Apparate seit einer Reihe
                              von Jahren zahlreiche Exemplare für das k. k. Genie-Corps geliefert, und
                              glaubt, daß derselbe auch beim Bergwerksbetriebe willkommene Dienste leisten dürfte,
                              wie auch bereits mehrere Bergverwaltungen derlei Apparate bestellt haben.
                           Auch die Wiener Feuerlöschanstalt besitzt ähnliche Apparate für sechs Mann.
                           Eine Flasche hält beiläufig 1/3 Kubikfuß Luft, und genügt bei einer Compression auf
                              15 Atmosphären zum Unterhalte des Athmungsprocesses durch eine Viertelstunde. Ein
                              vollständiger Apparat für drei Mann, bestehend aus einer Compressionspumpe und drei
                              armirten Flaschen kostet 350 fl., die zugehörigen drei Wämmser 150 fl. mit Einschluß
                              der geeigneten Verpackung.
                           
                        
                           
                           Ferrier's präparirte Baumwolle zum
                              Neutralisiren des im Tabakrauch enthaltenen Nicotins.
                           Der Apotheker Ferrier in Paris hat der Société d'Encouragement Proben seiner
                              besonders präparirten Baumwolle zur Prüfung übergeben, die er coton antinicotique nennt, weil sie die Eigenschaft besitzt, das Nicotin
                              zurückzuhalten, welches sich in Dampfgestalt entwickelt, wenn man Tabak als Cigarre
                              oder aus einer Pfeife raucht.
                           Damit die Baumwolle die Nicotindämpfe zurückhalten kann, weicht sie Ferrier in eine sehr verdünnte wässerige Auflösung von
                              Gerbstoff ein, bis sie damit vollständig getränkt ist, dann nimmt er sie heraus,
                              preßt sie stark, und läßt sie hernach in einem geheizten Raum liegen, bis sie
                              vollständig ausgetrocknet ist.
                           Von der so präparirten Baumwolle braucht man nur ein Paar Finger voll in einen
                              besondern Pfeifen- oder Cigarrenhalter zu füllen, der aus einem hohlen Rohr
                              besteht, welches an einem Ende sehr ausgeweitet ist und am andern Ende in eine sehr
                              enge Oeffnung ausgeht. Letztere wird mit den Lippen in Verbindung gebracht, während
                              man in der entgegengesetzten Oeffnung das Ende der Cigarre oder des Rohrs der Pfeife
                              (letzteres mittelst eines Pfropfs) befestigt. Indem die durch den Mund angesogene
                              äußere Luft durch die auf einander folgenden Schichten zum Rothglühen gekommenen
                              Tabaks zieht, veranlaßt sie die langsame Verbrennung desselben. Ein Theil des
                              Nicotins verbrennt von nun an, während ein anderer in Gasform mit den
                              empyreumatischen Dämpfen fortgerissen wird, welche das Product einer wahrhaften
                              Destillation sind, der ein Theil der organischen Substanz unterzogen wird. Indem
                              diese Dämpfe durch die mit Gerbstoff getränkte Baumwolle ziehen, setzen sie auf
                              derselben alles Nicotin ab, welches sie enthalten.
                           Daß dieses der Fall ist, davon kann man sich leicht mittelst eines Apparats
                              überzeugen, welchen Ferrier construirt und zu diesem
                              Zweck der Société d'Encouragement
                              übergeben hat. Derselbe besteht aus einer kleinen kupfernen Saugpumpe, welche mit
                              zwei Glasglocken oder Cylindern verbunden wird, die mit zwei ähnlichen, in gleicher
                              Weise mit Tabak gestopften Pfeifen in Verbindung stehen. Beide Glocken enthalten
                              destillirtes Wasser; an jeder Pfeife ist die oben besprochene Vorrichtung
                              angebracht, und zwar enthält diejenige an der ersten Pfeife gewöhnliche Baumwolle,
                              diejenige an der zweiten Pfeife aber präparirte Baumwolle. Man kann alsdann leicht
                              mittelst der Reagentien die Gegenwart des Nicotins in der Glocke nachweisen, welche
                              mit der ersten Pfeife in Verbindung stand, wogegen die andere nicht die geringste
                              Spur von diesem Alkaloid enthält.
                           Da die mit Gerbstoff imprägnirte Baumwolle die Eigenschaft besitzt, die geringe Menge
                              Nicotin, welche vom Tabakrauch mitgerissen wird, zurückzuhalten, so gewährt sie den
                              großen Vortheil, die Einführung dieser sehr giftigen Substanz in den Organismus zu
                              verhüten, welche, obgleich sie in denselben nur in sehr geringen Mengen eindringt,
                              doch mit der Zeit auf Personen von gewisser Constitution eine sehr bedauerliche
                              Wirkung ausüben muß. Die gleichzeitig mit dem Nicotin entstehenden empyreumatischen
                              Dämpfe vermag hingegen die gerbstoffhaltige Baumwolle nicht zurückzuhalten, daher
                              der Tabakrauch, welcher durch die Antinicotin-Baumwolle zog, von seiner
                              Schärfe und seinem unangenehmen Geschmack nichts verloren hat. Cahours, Berichterstatter. (Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, Juli 1861, S. 391.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der kreosothaltigen
                              Steinkohlentheer-Oele zum Imprägniren von Hölzern in England.
                           Hierüber findet sich ein Aufsatz von Hrn. Vogt in Bromberg
                              in der Berliner „Zeitschrift für Bauwesen“, Jahrg. XI, Heft VII
                              bis X, S. 427. Die Oele bilden den Theil der Destillationsproducte, welcher
                              übergeht, nachdem die Temperatur 180° C. überschritten hat. Einige treiben
                              die Hitze bei der Destillation so weit, daß alle öligen und fettigen Bestandtheile
                              des Theers entfernt werden, daß ein völlig kohksartiger Körper als Residuum in den
                              Destillationsblasen bleibt, während Andere die Gewinnung eines noch ziemlich ölreichen Pechs
                              erzielen. Cannelkohlen geben ein kreosotreicheres Oel als die gewöhnlichen
                              Steinkohlen, weßhalb namentlich das Liverpooler Oel dem Londoner vorgezogen wird;
                              auch ist dasjenige Oel, neben welchem noch Pech gewonnen wird, besser als dasjenige,
                              wo bei der Destillation nur mehr die Kohks übrig bleiben. Die Wirkung ist eine
                              doppelte. Das Kreosot coagulirt den vegetabilischen Eiweißstoff und verhindert
                              dadurch dessen Fäulniß, während die bituminösen Oele die Capillargefäße des Holzes
                              vollständig durchdringen, die Holzfaser mit einer schützenden Decke umgeben und die
                              Poren gegen den Zutritt von Wasser und Luft völlig verschließen. Die seitherigen
                              Erfolge sind so günstig, daß fast alle übrigen Imprägnirungs-Methoden
                              gegenwärtig verlassen worden, und fast alle englischen Eisenbahnen mit kreosotirten
                              Schwellen versehen sind. In vielen Seehäfen sind auch die hölzernen Uferwerke, die
                              Piers und alle der Atmosphäre, dem Wechsel von Ebbe und Fluth, und namentlich alle
                              den Angriffen der Seewürmer ausgesetzten aus Holz bestehenden Theile der Seebauwerke
                              aus kreosotirten Hölzern ausgeführt, und hat auch in Bergwerken das Kreosotiren der
                              Hölzer ausgedehnte Anwendung gefunden. Außer der sehr allgemeinen Einführung des in
                              Rede stehenden Verfahrens, nicht allein in England, sondern auch in Belgien,
                              Holland, Frankreich, Amerika, Ostindien u.s.w. sprechen viele Zeugnisse bedeutender
                              Ingenieure sehr entschieden den günstigen Erfolg aus und hat sich der Verfasser des
                              Aufsatzes auch durch eigene Anschauung und specielle Untersuchungen auf
                              verschiedenen Punkten Englands die Ueberzeugung von der Richtigkeit solcher
                              Zeugnisse verschafft. Eisenbahnschwellen, welche vor etwa 20 Jahren mit Kreosotöl
                              imprägnirt sind und fortdauernd in der Bahn gelegen haben, befinden sich gegenwärtig
                              noch in völlig gesundem Zustande. In neuerer Zeit hat man die Kreosotirung auch auf
                              Telegraphenstangen, Barrièreständer, Einfriedigungshölzer u.s.w. angewendet.
                              Der Verfasser erwartet, daß das Verfahren auch in Deutschland an die Stelle der
                              üblichen Imprägnirungsmethoden treten wird. Die Direction der preußischen Ostbahn
                              hat nach dem Vorgange der Cöln-Mindener, der Aachen-Düsseldorfer
                              u.s.w. Bahnverwaltung die Errichtung einer derartigen Tränkungs-Anstalt auf
                              dem Bahnhof Bromberg begonnen. Das Oel dafür wird freilich vorläufig aus England
                              bezogen, und stellt sich franco Bahnhof Danzig per Zollcentner auf 1 Thlr. 26 Sgr. bis 2 Thlr. 3
                              Sgr.
                           
                        
                           Ueber die Nachweisung des Rüböls in anderen fetten Oelen; von
                              Ferd. Schneider aus Frankfurt a. M.
                           Bei Gelegenheit der Prüfung eines Olivenöls auf einen Gehalt an Rüböl wurden im
                              Laboratorium des Hrn. Prof. Dr. Kühn in Leipzig die verschiedenartigsten Versuche angestellt, um eine
                              derartige Beimischung mit Gewißheit nachweisen zu können. Von allen zu diesem Zwecke
                              angewandten Reagentien zeigt sich das neutrale salpetersaure Silberoxyd
                              (Höllenstein) als das einzige, wirklich untrügliche Mittel zur Auffindung selbst
                              geringer Mengen von Rüböl in anderen Oelen, und empfiehlt sich zugleich dieses
                              Reagens durch die Bequemlichkeit und Einfachheit seiner Anwendung.
                           Die Versuche wurden mit raffinirtem und rohem Rüböl von verschiedenen Bezugsquellen
                              und verschiedenem Alter angestellt; das Resultat blieb stets das nämliche und ließen
                              sich noch 2 Proc. mit Sicherheit nachweisen.
                           Man verfährt dabei folgendermaßen: 1 Theil des zu prüfenden Oels wird in zwei
                              Raumtheilen Aether gelöst. Zu dieser Mischung setzt man 20 bis 30 Tropfen einer
                              gesättigten weingeistigen Lösung von salpetersaurem Silberoxyd. Das Ganze wird stark
                              geschüttelt oder mit einem Glasstäbchen wohl unter einander gerührt und einige Zeit
                              an einem schattigen Orte der Ruhe überlassen. War der Rübölgehalt ein bedeuten er,
                              so färbt sich bald die unterste Flüssigkeitsschicht bräunlich und wird endlich fast
                              schwarz; war nur eine geringe Menge Rüböl zugegen, so erfolgt eine deutlich
                              schwarzbraune Färbung erst nach etwa 12 Stunden. Recht entschieden tritt in beiden
                              Fällen die Reaction nach dem Verdunsten des Aethers ein.
                           Kein anderes Oel, wenigstens von denen, die dem Verf. zu Gebote standen, wie
                              Olivenöl, Mandelöl, Mohnöl, Sesamöl, zeigte eine ähnliche Erscheinung, nicht einmal
                              das fette Senföl, von dem der Verf. sich frisch ausgepreßtes verschafft hatte, da
                              die Vermuthung nahe lag, es komme diese Reaction, die zum Theil auf dem
                              Schwefelgehalt des
                              Rüböls beruhen könnte, allen fetten Oelen aus der Familie der Cruciferen zu.
                           Die von Mailho zur Nachweisung des Rüböls und aller von
                              Cruciferen abstammenden fetten Oele empfohlene Reaction ist weniger zuverlässig und
                              viel umständlicher auszuführen. Man verfährt dabei folgendermaßen:
                           2 Grm. Aetzkali löst man in 20 Grm. Wasser, setzt hierzu 25 bis 30 Grm. des zu
                              untersuchenden Oels und erhitzt einige Minuten lang zum Kochen. Darauf bringt man
                              den ganzen Seifenschleim auf ein vorher gehörig befeuchtetes Filter und läßt
                              abtropfen. Setzt man von dem Filtrat eine geringe Menge zu einer Lösung von
                              essigsaurem Bleioxyd, so entsteht, wenn Rüböl vorhanden war, alsbald eine bräunliche
                              Färbung. Deßgleichen zeigt sich eine Reaction, wenn man eine geringe Menge des
                              Filtrats zu einer Lösung von Nitroprussidnatrium setzt; dieß geschieht am besten auf
                              einem Uhrglase, das auf einem weißen Blatt Papier steht. Man bringt die beiden
                              Flüssigkeiten, sowohl die zu prüfende, als das Reagens, an zwei verschiedene Stellen
                              auf ein Uhrglas und sucht vermittelst eines Glasstabs sie langsam mit einander in
                              Berührung zu bringen. Im Augenblicke der Berührung tritt, falls Rüböl vorhanden war,
                              eine schön violette bis purpurrothe Färbung ein, die aber sehr rasch wieder
                              verschwindet. Diese Reaction ist dem Verf. nur bei reinem Rüböl, nicht bei Senföl,
                              gelungen, und erfordert eine ziemliche Vertrautheit mit chemischen Arbeiten, während
                              jeder Laie die Reaction mit salpetersaurem Silberoxyd leicht ausführen kann.
                              (Illustrirte Gewerbezeitung, 1861, Nr. 4.)
                           
                        
                           Die Ausnutzung der Weintrebern bei der
                              Branntweinbrennerei.
                           Von der Branntweinbrennerei aus Weintrebern bleibt wie bekannt ein Rückstand nach der
                              Ausscheidung des Weingeistes zurück, der bisher nur zur Fütterung des Viehes
                              verwendet wurde.
                           Man hat nun den Versuch gemacht, diesen Rückstand von den Trebern (Schalen)
                              abzusondern und die Flüssigkeit allein in Fässer oder Bottiche zu füllen und davon
                              Weinstein absetzen zu lassen. Der Versuch ist ganz gut gelungen; diese Flüssigkeit
                              setzt, wenn auch nicht soviel wie der Wein, so doch Weinstein genug ab, um die Sache
                              sehr lohnend zu machen, und das Verfahren wird in Frankreich und der Schweiz mit
                              Erfolg betrieben.
                           Das Verfahren ist einfach dieses: man nimmt die im Kessel nach der Auskochung und
                              Ausscheidung des Weingeistes zurückgebliebene Maische, sondert die Trebern (Schalen)
                              aus, und gießt die Flüssigkeit in Fässer oder Bottiche, worin sie, nachdem sie eine
                              zeitlang gestanden, ohne alle Zuthat Weinstein an den Boden und die Wände ansetzt.
                              Ist die Flüssigkeit oftmal erneuert, so wird die Weinsteinkruste ziemlich dick und
                              kann ausgeklopft werden. Die Schalen kann man wie früher zur Viehfutterung und
                              dergleichen verwenden. J. Ehmiel. (Stamm's neueste
                              Erfindungen, 1861, Nr. 30.)
                           
                        
                           Einfluß des Schwefels und der Thonerde auf die Gährung; von
                              Joh. Carl Leuchs.
                           Setzt man feingestoßenen Schwefel zu Weinbeerabsud, so erfolgt die Gährung wie
                              gewöhnlich, sie ist lebhaft, es entwickeln sich viel Gasblasen, und besonders viel
                              Schwefelwasserstoffgas. Ist der Weinbeerabsud nicht zu sehr mit Wasser verdünnt, so
                              wird der Geruch und selbst der Geschmack dem des Knoblauchs oder der Zwiebeln ganz
                              ähnlich, ist er aber wässerig, so ist er mehr schwefelleberartig. Der Zucker selbst
                              scheint dabei nur sehr langsam zersetzt zu werden, da die Flüssigkeit lange süß
                              bleibt. Wahrscheinlich könnte man mit Vortheil mineralische Wasser, die zugleich
                              Schwefelwasserstoff, Kohlensäure u.s.w. enthielten, bereiten, wenn man zu gährenden
                              Flüssigkeiten fein gestoßenen Schwefel setzte und die Dämpfe, welche sich
                              entwickeln, in Wasser auffangen wollte. Auch das Baden in einer mit Schwefel
                              versetzten gährenden Flüssigkeit müßte von der ausgezeichnetsten Heilkraft seyn und
                              verdient die Aufmerksamkeit der Aerzte. Trauben, die zur Beseitigung des Oidiums mit
                              Schwefel bestreut werden, geben Wein, der nach Schwefelwasserstoff riecht, doch
                              verliert sich der Geruch nach einem halben Jahre, indem der Schwefel durch
                              Sauerstoffaufnahme zu Schwefelsäure wird. Schwefel (gepulvert) zu
                              Traubenzuckerlösung gesetzt, erregte in den ersten 8 Tagen keine Gährung. Später
                              erfolgte sie unter Trübung und mit Entwickelung von Schwefelwasserstoffs. Die
                              Flüssigkeit ging sehr schwer durch Filtrirpapier, es schien sich Gummi gebildet zu
                              haben.
                           Ward Thonerde in reine Traubenzuckerlösung gegeben, so erregte sie die Weingährung
                              ohne Hefe, und diese Eigenschaft hat selbst die aus Alaun gefällte und gut mit
                              Wasser ausgewaschene Thonerde, und zwar im hohen Grade. (Aus des Verf.
                              „Port-Folio“,
                              Gedenkbuch für Bierbrauer u.s.w. Nürnberg 1861.)
                           
                        
                           Ueber die Aufbewahrung des Heu's.
                           Die Schwierigkeiten, die mit der Conservation von Heu und Oehmd, namentlich von
                              solchem, das bei ungünstiger Witterung eingebracht werden mußte, verbunden sind,
                              kennt jeder Landwirth und es wird wenige geben, die nicht manchen ihnen hieraus
                              entstandenen Schaden zu beklagen haben; indem selbst dasjenige Dürrfutter, das beim
                              Einführen vollkommen trocken erscheint, doch noch genug Vegetationswasser enthält,
                              um durch dieses wieder in einen feuchten Zustand versetzt zu werden, so daß selbst
                              scheinbar gut eingebrachtes Heu und Oehmd schon häufig verdarb.
                           Das sicherste Mittel, sich vor solchem Schaden zu schützen, ist die Bereitung von
                              Braunheu; indem bei diesem das Schwitzen schon auf der Wiese statt hat und das
                              Einführen erst vorgenommen wird, wenn der Theil des Vegetationswassers, der durch
                              das Schwitzen an die Oberfläche tritt, entfernt ist. Ein nochmaliges Schwitzen auf
                              dem Heuboden kann aber bei gut bereitetem Braunheu eben so wenig, als eine
                              Selbstentzündung vorkommen,
                           Von den Mitteln, die man anwendet, um feucht eingebrachtes Grünheu vor dem Verderben
                              zu schützen, ist das Salzen das bekannteste. Der Werth des Salzes wird aber durch
                              ein von vielen englischen Landwirthen angewandtes Verfahren bedeutend erhöht, das
                              darin besteht, daß man Stroh unter das Heu mischt, indem man auf jede Lage Heu eine
                              Lage Stroh bringt. Das Stroh nimmt einen Theil der Feuchtigkeit aus dem Heu auf und
                              zieht den Geschmack des Heu's an.
                           Man wird solches Stroh hiezu nehmen, das zum Futter gebraucht werden soll, und es
                              wird dieses durch das angegebene Verfahren verdaulicher und wohlschmeckender. Nach
                              den Erfahrungen englischer Landwirthe soll es kein besseres Mittel geben, das Vieh
                              zum Strohfressen zu vermögen. (Württembergisches Wochenblatt für Land- und
                              Forstwirthschaft, 1861, Nr. 36.)
                           
                        
                           Vertilgung der Wanzen.
                           Ohne auf eine Beurtheilung der vielen, mehr oder weniger wirksamen Mittel gegen jene
                              Plage der Menschheit eingehen zu wollen, theilen wir eine Vertilgungsart und dazu
                              gehörige Vorrichtung mit, welche in Petersburg schon länger im Gebrauche seyn soll,
                              in unseren Gegenden aber wenig oder gar nicht bekannt zu seyn scheint, und doch bei
                              angestellten Versuchen sich als eben so leicht in der Handhabung wie sicher im
                              Erfolge gezeigt hat.
                           Veranlassung zu dieser Veröffentlichung gab ein bei der letzten Generalversammlung
                              des Gewerbevereins in Hannover von dem Hofdrechslermeister Schnath ausgestelltes Exemplar des Wanzenvertilgers, wie solcher auch bei
                              dem genannten Herrn zu haben ist.
                           Schon lange hat man kochendes Wasser, aber mit geringem
                              Erfolge angewandt, offenbar, weil dasselbe entweder nicht gehörig in die
                              Schlupfwinkel der Thiere eindrang, oder bei zu langsamem Eindringen ihnen Zeit ließ,
                              eilig die Flucht zu ergreifen, oder auch, bevor es dieselben erreichte, schon zu
                              sehr abgekühlt war, um ihrem zähen Leben gefährlich werden zu können.
                           Der neue Apparat wirkt ebenfalls durch kochendes Wasser, aber in Gestalt eines feinen
                              Strahls, der mit großer Vehemenz aus einer feinen Oeffnung ausspritzt und daher in
                              die tiefsten Löcher und Ritzen mit solcher Gewalt und Schnelligkeit eindringt, daß
                              den Thieren keine Zeit zur Flucht bleibt. Es ist ein kleiner, überall geschlossener
                              Kessel von Blech von
                              etwa 5 Zoll Durchmesser und 6 Zoll Höhe, welchen man zur Hälfte mit kochendem Wasser
                              füllt und dann über einer Spirituslampe so stark erhitzt, daß sich in ihm wie in
                              einem kleinen Dampfkessel Dampf von ziemlich starker Spannung sammelt. Durch den
                              oberen Deckel geht ein Rohr bis nahe auf den Boden herab. Das obere Ende dieses
                              Rohres ist seitwärts umgebogen, mit einem kleinen Hahn, und sodann mit einer
                              drehbaren, d.h. sowohl aufwärts wie abwärts stellbaren langen, in eine sehr feine
                              Oeffnung auslaufenden Spitze versehen, aus welcher beim Oeffnen des Hahnes das
                              heiße, über den Siedepunkt erhitzte Wasser durch den
                              Druck des Dampfes mit großer Gewalt ausgetrieben wird. Zur bequemen Handhabung ist
                              der Kessel mit einem hölzernen Handgriff versehen, der so weit vom Kessel absteht,
                              daß der Operirende weder von der Hitze des Kessels, noch von der Flamme der Lampe
                              belästigt werden kann. Zur Vermeidung von Gefahr bei übermäßigem Dampfdruck, der den
                              Kessel sprengen könnte, dient ein kurzer, an der von dem Handgriff abgewendeten
                              Seite angelötheter Rohransatz, der mit einem Korke verschlossen wird und als
                              Sicherheitsventil dient, indem bei zu starkem Druck der Kork ausgetrieben wird. Es
                              will uns bedünken, daß man ohne erhebliche Vermehrung der Kosten diese Sicherung
                              mittelst eines Korkes wohl durch ein wirkliches kleines Sicherheitsventil ersetzen
                              könnte, welches, durch eine Feder zugehalten, sich öffnet, sobald der Dampf eine
                              gewisse Spannung erreicht hat, nach dem Entweichen des überschüssigen Dampfes aber
                              sich wieder schließt, wogegen beim Abfliegen des Korkes sämmtlicher Dampf entweicht,
                              und man genöthigt ist, mit dem Erhitzen des Kessels von vorn wieder anzufangen. Um
                              eine kräftige Erhitzung des Kessels zu erzielen, wird, statt des Dochtes in die
                              weite Oeffnung der Spirituslampe ein Klumpen Baumwolle gesteckt, der eine recht
                              große Flamme gibt, und ist in der Mitte des Kessels ein, etwa 1 Zoll weites, von
                              unten bis oben durchgehendes an beiden Enden offenes Rohr eingelöthet, welches die
                              Stelle eines Schornsteins versieht und zur raschen Erhitzung des Wassers wesentlich
                              beiträgt. Es ist außerdem die Einrichtung getroffen, daß der Kessel nach Belieben
                              mit oder ohne Spirituslampe benutzt werden kann; letzteres besonders in dem Falle,
                              wo man, vielleicht auf einer Leiter stehend, um die höheren Regionen des Zimmers,
                              welche die Wanzen vorzugsweise bewohnen, zu purificiren, nicht gern der möglichen,
                              durch die brennende Spirituslampe drohenden Gefahr sich preisgeben mag.
                           Die Wirkung soll eine überraschend energische seyn und erstreckt sich nicht allein
                              auf die Thiere, sondern, was von großer Wichtigkeit, auch auf die Brut.
                           Man hat Versuche gemacht, einen ähnlichen Apparat in der Art anzuwenden, daß er statt
                              des Wassers einen Dampfstrahl gab, ohne jedoch befriedigende Resultate zu erlangen,
                              weil nämlich der Dampfstrahl häufig die Thiere fortblies bevor sie getödtet waren,
                              oft auch, der langsameren Wirkung wegen ihnen gestattete mit Benutzung ihrer
                              bekannten Schnellfüßigkeit das Weite zu suchen. Das flüssige Wasser dagegen klebt,
                              so zu sagen, die Thiere fest, wirkt auch, seiner größeren Masse wegen schneller
                              verbrühend auf dieselben ein. (Monatsblatt des hannoverschen Gewerbevereins, 1861,
                              Nr. 6.)
                           
                        
                           Befestigung von Flugsand.
                           Durch den sogenannten Götterbaum Aylanthus glandulosus
                              ist es einem reichen Gutsbesitzer, dem Grafen Lambert in
                              der Nähe von Odessa gelungen, einen Boden, der 12'' hoch aus reinem Flugsande
                              bestand, der von seiner felsigen Unterlage durch den leichtesten Wind aufgerührt und
                              zu wechselnden Dünenhügeln aufgethürmt wurde, zu befestigen und auf diese Art dem
                              undankbaren Boden noch eine immerhin beträchtliche Rente an Holz abzugewinnen. Die
                              Anpflanzungen von Pinus maritima und Acacien hatten so
                              gut wie kein Resultat gegeben, während die vortreffliche Eigenschaft des Aylanthus,
                              sich mit seinen wuchernden Wurzeln überall hin zu verbreiten, sehr bald dicke
                              Dickige geschaffen, die der austrocknenden Eigenschaft der Sonnenstrahlen und der
                              Bewegung der Winde vollkommen Widerstand leisteten. Graf Lambert und andere große Eigenthümer dortiger Gegend denken jetzt
                              ernstlich daran, die neue Aylanthus-Seidenraupe, einzuführen, die im wilden
                              Zustande auf diesen Bäumen fortkommen soll. (Breslauer Gewerbeblatt, 1861, Nr.
                              15.)