| Titel: | Fixirung schwingender Wellbäume; von Sigmund v. Lasser, k. k. Berg- und Hüttenverwalter zu Klausen in Tirol. | 
| Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. CIX., S. 409 | 
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                        CIX.
                        Fixirung schwingender Wellbäume; von Sigmund v.
                              Lasser, k. k. Berg- und Hüttenverwalter zu Klausen in
                           Tirol.Aus den: „Erfahrungen im berg- und hüttenmännischen Maschinen-, Bau-
                                       und Aufbereitungswesen, Jahrgang 1860 Wien 1861.“
                                 
                           
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        v. Lasser, über Fixirung schwingender Wellbäume.
                        
                     
                        
                           Es kommt nicht selten vor, daß man lange, verhältnißmäßig dünne Wellbäume anwenden
                              muß, welche dann nicht steif genug sind, und sich bei einseitigem Drucke
                              durchbiegen. Wo solche Wellbäume schon eingezogen sind, läßt sich eine Aufsattlung
                              nicht überall anbringen, auch würden sie die Welle unnöthiger Weise beschweren, und
                              je nach Localverhältnissen große Kosten verursachen.
                           Dieser Uebelstand zeigte sich in vorzüglich unangenehmer Weise bei den
                              Waschwerkswellen der 5600 Fuß hoch gelegenen Pochwerke am Schneeberge. Diese Wellen
                              haben je drei Herde zu jeder Seite in Bewegung zu setzen, und sind beim
                              abwechselnden Angriffe einem starken Hin- und Herschwanken unterworfen, wodurch ein
                              fortwährendes Stoßen, ein häufiges Lockern der Anwellen oder Zapfenlager und viele
                              Reparaturen veranlaßt wurden. An so hoch gelegenem Orte ist der Ersatz durch eine
                              neue Welle und selbst deren Aufsattlung sehr mühsam und kostspielig.
                           Man hat nun diesem schädlichen Schwanken dadurch zu begegnen gesucht, daß man an
                              einem schicklichen Orte, möglichst in der Mitte zwischen Rad und innerer Anwelle,
                              eine feste Bank a, Fig. 22, unverrückbar
                              unterbaute, und daran ein Paar eiserne Walzen m
                              anbrachte, die so gestellt sind, daß sie einen Kranz s
                              tangiren, der am Wellbaum aufgesattelt wurde, und daß die Verbindungslinie der
                              beiden Berührungspunkte der Seite eines in den Kreis eingeschriebenen gleichseitigen
                              Dreieckes angehört. Die Welle stützt sich daher bei jedem Angriff auf die
                              entgegengesetzte Walze, die nun zugleich mit ihr umgeht.
                           Diese Vorrichtung ist seit zwei Jahren in Anwendung, und hat sich entsprechend
                              gezeigt; es muß aber darauf gesehen werden, daß der Kranz sorgfältig centrisch und
                              an der Peripherie glatt hergestellt werde; auch darf zwischen ihm und den Walzen
                              kein Spielraum gestattet werden. Zu den Walzen wurden gußeiserne 7'' hohe Lauftruhenräder (Räder von Grubenhunden)
                              benützt. Die Anwellen b der Rollen sind von hartem
                              Holze, am Fuße mit einer kurzen Zunge in einem Falz der Bank verschiebbar, und
                              werden durch Keile c, c, c; festgestellt.
                           
                        
                     
                  
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