| Titel: | Regulator für das elektrische Licht von Prof. Spakowski in St. Petersburg; Bericht von Le Roux. | 
| Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. VII., S. 25 | 
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                        VII.
                        Regulator für das elektrische Licht von Prof.
                           Spakowski in St. Petersburg; Bericht von Le
                              Roux.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Mai 1862, S. 270.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Spakowski's Regulator für das elektrische Licht.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat, welcher seit dem Monat August 1856 in Moskau angewandt wird, zeichnet
                              sich durch einige sinnreiche Einrichtungen aus.
                           Der Erfinder beabsichtigt durch denselben die Entfernung der Kohlenspitzen nur
                              während ihrer Verbrennung constant zu erhalten, und da bloß eine derselben eine
                              fortschreitende Bewegung erhält, so rückt der leuchtende Punkt stets um die
                              Abnutzung der feststehenden Spitze vorwärts. Es folgt daraus, daß der Apparat nur
                              als einfaches Leuchtfeuer benutzt werden kann, und sich nicht mit einem optischen
                              System zur Concentrirung der Strahlen verbinden läßt. Er enthält aber eine
                              sinnreiche Einrichtung, welche gewiß da von Nutzen seyn wird, wo das elektrische Licht zur
                              öffentlichen Beleuchtung benutzt werden soll. Diese Einrichtung macht es möglich,
                              daß der Lichtbogen von selbst zwischen den Kohlen entsteht, sobald der elektrische
                              Strom circulirt, und sie verhindert dabei jede Lichtunterbrechung in Folge
                              zufälliger Berührung der Kohlenspitzen.
                           Die untere Kohle ist nämlich in unmittelbarer Verbindung mit einem Cylinder von
                              weichem Eisen, welcher in der Mitte einer starken, vom Strom durchlaufenen Spirale
                              aufgehängt ist. Das Gewicht dieses Systems und die größere oder geringere Anziehung,
                              welche die Spirale auf den Eisenkern ausübt, werden durch eine Spiralfeder im
                              Gleichgewicht gehalten, die um den Stift, welcher die Kohle trägt, gewunden ist, und
                              deren Spannung durch eine Stellschraube geregelt werden kann. Es ist klar, daß wenn
                              die Kohlen sich berühren, die Stromstärke ihr Maximum erreicht und daß dann die
                              Anziehung der Spirale die Kraft der Feder überwindet und diese um so viel zum Biegen
                              bringt, daß der Lichtbogen sofort entsteht.
                           Sobald aber dieser Rückschlag erfolgt, muß die obere Kohle in ihrem Vorangehen
                              aufgehalten werden. Zu diesem Zweck trifft ein kleiner Vorsprung am Eisenkern auf
                              einen kleinen Hebelarm, der zu dem Uhrwerk gehört, durch welches die Bewegung der
                              oberen Kohle gehemmt wird, sobald der Eisenkern in die magnetisirende Spirale
                              eindringt.
                           Der Mechanismus zur Bewegung der oberen Kohle bietet keine besondere Einrichtung
                              dar.
                           Fig. 22ist ein Verticaldurchschnitt des Apparates.
                           A ist die Kohle, welcher allein eine Fortbewegung
                              ertheilt wird. B ist der Träger dieser Kohle, mit einer
                              Zahnstange C am unteren Theile versehen, welche ihre
                              Bewegung auf die Kohle überträgt.
                           D Gehäuse für das Uhrwerk zur Bewegung der Zahnstange
                              C.
                           E dicke Spirale für den Strom; sie steckt in einer auf
                              dem Fuße des Apparates ruhenden Messinghülse und enthält den weichen Eisenkern F.
                           G ist ein Stift, welcher einerseits den Kern F und andererseits in einer Hülse die untere Kohle H trägt.
                           I Spiralfeder, welche den Stift G umgibt und das Gewicht desselben, sowie dasjenige der Kohle H und des Cylinders F, nebst
                              der Anziehungskraft der Spirale auf diesen, ausgleicht. Sie wird durch die
                              Stellschraube J regulirt.
                           K ist ein zweiarmiger Hebel, welcher sich um seinen in
                              dem Uhrwerksgehäuse befindlichen Mittelpunkt dreht; sein längerer Arm ist mit einem Daumen versehen,
                              welcher in das Uhrwerk eingreift und dadurch dessen Bewegung, mithin auch diejenige
                              der oberen Kohle hemmt.
                           L ist der Vorsprung am Eisenkern, welcher auf den Hebel
                              K zu diesem Zwecke einwirkt. Wenn die Anziehung der
                              Spirale die Kraft der Feder I überwindet, so macht die
                              Kohle H mit dem Eisenkern eine rückgehende Bewegung,
                              wodurch der Hebel K frei wird und das Uhrwerk hemmt.
                              Wird im Gegentheil die Wirkung der Feder überwiegend, so geht die Kohle H in die Höhe, der Kopf L
                              begegnet dem Hebelarm K, hebt ihn und löst dadurch das
                              Uhrwerk aus; die Kohle A senkt sich daher, bis der Strom
                              seine ursprüngliche Stärke wieder erhalten hat, der Eisenkern wieder angezogen, der
                              Hebel K frei gemacht und das Uhrwerk gehemmt wird
                              u.s.w.
                           M ist ein kleiner, in das Hebelende eingeschraubter
                              Stift, gegen welchen der Kopf L trifft. Durch die
                              Einstellung dieses Stiftes kann man also den Rückgang der unteren Kohle
                              reguliren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
