| Titel: | Thermometer zum Gebrauche bei öffentlichen Vorlesungen; von Dr. J. A. van Eyk in Amsterdam. | 
| Autor: | J. A. Eyk | 
| Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. IX., S. 29 | 
| Download: | XML | 
                     
                        IX.
                        Thermometer zum Gebrauche bei öffentlichen
                           Vorlesungen; von Dr. J. A. van
                              Eyk in Amsterdam.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        van Eyk's Thermometer.
                        
                     
                        
                           An ein senkrecht stehendes Bretchen, Fig. 26, ist eine doppelt
                              Vförmig gebogene Glasröhre befestigt, deren unteres
                              Ende zu einem Cylinder oder einer Kugel ausgeblasen ist.
                           Eine Seidenschnur, die über eine Rolle geht, trägt an ihrem einen Ende ein kleines
                              Gewicht, welches in die Oeffnung der Röhre eingeführt wird und in derselben auf
                              einer Quecksilbersäule schwimmt; diese Schnur ist mittelst eines an ihrem anderen
                              Ende befestigten Gegengewichtes schwach gespannt.
                           Auf der Rollenachse befindet sich ein gut äquilibrirter Zeiger, welcher auf einem
                              Zifferblatt die Temperaturgrade andeutet, denen die Kugel ausgesetzt ist. Behufs der
                              Graduirung dieses Zifferblattes wird die Kugel in Flüssigkeiten von
                              0–100° C. oder darüber eingetaucht, deren Temperatur man mit einem
                              Quecksilberthermometer ermittelt.
                           Wegen der Wirkung des veränderlichen Druckes der Atmosphäre auf die Quecksilbersäule
                              ist der Zeiger bloß durch Reibung auf der Rollenachse befestigt, so daß man ihn
                              jederzeit z.B. vor Anfang der Vorlesung, leicht auf den Temperaturgrad richten kann,
                              welchen ein gewöhnliches im Zimmer aufgehängtes Thermometer anzeigt.
                           Die Dimensionen des Instrumentes sind willkürlich. Ein Zifferblatt von 3–4
                              Decimeter im Durchmesser genügt, um die Anzeigen einer ziemlich großen Anzahl von
                              Zuhörern zu verdeutlichen. Der körperliche Inhalt der Kugel muß in einem gewissen,
                              leicht zu bestimmenden Verhältniß zum Durchmesser der Röhre stehen, damit die
                              Ausdehnung der Luft nicht die Grenze übersteigt, innerhalb welcher die
                              Quecksilbersäule sich bewegen kann.
                           Die Empfindlichkeit eines solchen Wärmemessers ist sehr bedeutend; wenn man z.B.
                              einige Tropfen Schwefeläther auf die mit ein wenig Watte umwickelte Kugel fließen
                              läßt, sieht man selbst während der heißesten Sommertage den Zeiger bald eine
                              Temperatur unter Null andeuten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
