| Titel: | Reinigungsmethode für das Speisewasser der Dampfkessel, von Lelong-Burnet. | 
| Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. LVIII., S. 253 | 
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                        LVIII.
                        Reinigungsmethode für das Speisewasser der
                           Dampfkessel, von Lelong-Burnet.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Lelong-Burnet's Reinigungsmethode für das Speisewasser der
                           Dampfkessel.
                           
                        
                     
                        
                           In dem von E. Burnet und E. Dubied erstatteten Berichte über die auf Veranlassung eines von der
                              Mülhauser Industriegesellschaft ausgeschriebenen Preises veranstalteten Versuche mit
                              Dampfkesseln (Bulletin de
                                    la Société industrielle de Moulhouse, 1860, t.
                                 XXX) wird im Anhange des Apparates von Lelong-Burnet gedacht, welcher zur Reinigung des Speisewassers
                              bestimmt ist.
                           Das Wasser enthält theils suspendirte Stoffe, theils aufgelöste Salze, wovon erstere sich durch
                              Stehenlassen absetzen. Letztere bestehen aus Chlorsalzen, erdigen Sulfaten und
                              Carbonaten. Von diesen Salzen können die sehr leicht löslichen alkalinischen
                              Chlorverbindungen, z.B. von Kalkerde und Magnesia, unbeschadet im Speisewasser
                              bleiben, da sie nur concentrirter werden und beim Reinigen des Kessels ausgespült
                              werden können. Die Sulfate von Kalkerde u.s.w. werden durch caustischen Baryt zersetzt, wenn man die Dosis so wählt, daß die
                              Schwefelsäure neutralisirt wird. Die Carbonate von Kalkerde können durch
                              Neutralisirung der Kohlensäure niedergeschlagen werden, was man bewirkt durch Zusatz
                              von Baryt und von genügendem caustischem Kalk, um die Wirkung des durch den Baryt
                              freigewordenen Kalkes zu vollenden.
                           Als Apparat, Fig.
                                 12, bedient man sich zweier Fässer, welche mindestens so viel Wasser
                              fassen können, als zur Speisung für einen Tag gebraucht wird, und in deren Mitte
                              sich eine, an beiden Enden offene, 0,4 Meter weite Röhre befindet, welche auf drei
                              Füßen steht und oben am Deckel befestigt ist. In dieser Röhre bewegt sich eine
                              Schraube von 0,2 Meter Ganghöhe mit 100 Umdrehungen pro
                              Minute, getrieben von einer horizontalen Welle mit Schwungrad V¹, einer festen P und einer losen
                              Rolle P'. Bei A sind die
                              Hähne der Speisepumpe angebracht, bei B das Rohr für das
                              ungereinigte Wasser, bei C ein Ueberfallrohr. T ist eine 0,3 Meter weite Klappe zum Ablassen der
                              Niederschläge. Die blechernen Fässer stehen in einem Schauer und sind gegen den
                              Frost geschützt.
                           Hat man die zu verwendende Menge von Baryt und Kalkerde berechnet, so löst man
                              ersteren in einem unter der Klappe a, b gefüllten Eimer
                              auf, setzt die Schraube in Umdrehung, um eine Strömung im Fasse zu erzeugen, und
                              schüttet die barytische Lösung langsam ein. Ist der Eimer leer, so wird er
                              ausgespült und der Kalk in derselben Weise behandelt. Man läßt die Schraube 1/2 bis
                              3/4 Stunden gehen, um eine gute Mischung zu erzielen und läßt das Faß dann 22 bis 23
                              Stunden ruhen, ehe man das Speisewasser daraus entnimmt. Der Niederschlag sammelt
                              sich in dichten Lagen am Boden an, und wenn der Bodensatz 0,3 Meter stark geworden
                              ist, so entleert man ihn durch die Klappe T in einen
                              untergefahrenen Karren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
