| Titel: | Ueber eine Handstemm-Maschine für Tischler- und Zimmerarbeiten; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin. | 
| Autor: | Robert Schmidt | 
| Fundstelle: | Band 166, Jahrgang 1862, Nr. LXXXVI., S. 407 | 
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                        LXXXVI.
                        Ueber eine Handstemm-Maschine für
                           Tischler- und Zimmerarbeiten; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in
                           Berlin.
                        Schmidt, über eine Handstemm-Maschine für Tischler-
                           und Zimmerarbeiten.
                        
                     
                        
                           In der Maschinenfabrik des Hrn. Wedding zu Berlin wird
                              gegenwärtig eine Handstemmmaschine ausgeführt und zum Verkauf geboten, deren
                              Construction im Allgemeinen folgende ist:
                           Das zu stemmende Holz ruht auf einem Tischchen, das mit einem verticalen Anschlag
                              versehen ist, gegen welchen dasselbe durch eine Schraube festgeklemmt wird. Dieses
                              Tischchen ist nach zwei, auf einander rechtwinkelig stehenden und horizontalen
                              Richtungen bewegbar, in der Richtung der Längendimension des zu stemmenden Loch's
                              durch ein Rad, das bequem durch die linke Hand des
                              Arbeiters in Umdrehung gesetzt werden kann. – Das über dem Holze, in
                              verticaler Richtung bewegbare Stemmeisen ist mit einer Schraubenspindel verbunden,
                              deren Gänge aber hier wie die Zähne einer Zahnstange benutzt werden. Es greift
                              nämlich in diese ein mit Zähnen versehenes Kreissegment, das seinen Drehpunkt an dem
                              Maschinenständer hat. An diesem Kreissegment ist der Druckhebel befestigt, der an
                              dem einen Ende mit einem Gewicht versehen ist, welches das Stemmeisen fortwährend zu
                              heben strebt, an dem anderen dagegen von der rechten Hand
                              des Arbeiters ergriffen wird, der beim Abwärtsbewegen desselben das Stemmen
                              ausführt. Die erwähnte, mit dem Stemmeisen verbundene Schraubenspindel ist an zwei
                              Stellen cylindrisch bearbeitet, und an diesen erhält dieselbe ihre Geradführung. Die
                              eine, untere, dieser Stellen bewegt sich beim Arbeiten mit Feder und Nuth in einer
                              Hülse, welche sich mittelst einer einfachen Vorrichtung um 180° umdrehen und
                              wieder fixiren läßt. Durch diese Einrichtung ist es, wie ersichtlich, möglich, jede
                              der Querseiten des zu stemmenden Loch's sauber zu bearbeiten.
                           
                           Nachdem das zu stemmende Holz auf der Maschine befestigt und richtig eingestellt ist,
                              wird das Stemmen, wie bereits aus dem Vorstehenden hervorgeht, in der Weise
                              ausgeführt, daß der Arbeiter mit der rechten Hand das Stemmeisen abwärts bewegt,
                              während die Linke das Holz in der Richtung der Langseite des zu stemmenden Loch's
                              bewegt. Ein Vorbohren des Loch's sowie besondere Hebungen sind nicht erforderlich,
                              und die Arbeit kann bequem verrichtet, dabei circa.
                              achtmal so viel als mittelst des gewöhnlichen Stemmeisens geleistet werden.
                           In der genannten Fabrik werden diese Maschinen in zwei verschiedenen Größen
                              ausgeführt; die kleinere, für Tischlerarbeiten bestimmte, kostet 150 Rthlr., die
                              größere, für Zimmerarbeiten passende, dagegen 250 Rthlr. – Bestellungen auf
                              diese Maschinen so wie nähere Auskunft über ihre Leistungen werden auch durch mein
                              Bureau für die mechanischen Gewerbe (in Berlin)
                              angenommen und ertheilt.