| Titel: | Verfahren zum Bronziren oder Färben von Artikeln aus Kupfer oder Kupferlegirungen mittelst Platinchlorid; von John Hunt in Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. XII., S. 36 | 
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                        XII.
                        Verfahren zum Bronziren oder Färben von Artikeln
                           aus Kupfer oder Kupferlegirungen mittelst Platinchlorid; von John Hunt in Birmingham.
                        Aus dem London Journal of arts, Februar 1863, S.
                              102.
                        Hunt's Verfahren zum Bronziren von Artikeln aus Kupfer mittelst
                           Platinchlorid.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 17. Juni
                                 1862) besteht in der Behandlung von Artikeln aus Kupfer oder
                              Kupferlegirungen mit einer Auflösung von Platinchlorid, wodurch eine dünne Schicht
                              metallischen Platins auf dem Artikel abgelagert und folglich dessen Oberfläche
                              bronzirt wird, nämlich eine lebhafte Stahlfarbe oder graue Farbe erhält, deren
                              Intensität und Nüance von dem Zustand der Oberfläche des behandelten Artikels
                              abhängt. Wenn der Artikel vor der Behandlung mit der Platinchlorid-Lösung
                              polirt worden ist, so nimmt er eine blaue oder dunkle Stahlfarbe an, welche nach der
                              Dauer des Eintauchens und der Stärke und Temperatur der Lösung variirt.
                           Das Verfahren ist folgendes. Man bereitet sich eine schwache Auflösung von
                              Platinchlorid, indem man kochendes Wasser mit festem Platinchlorid versetzt, so daß
                              in 10 Pfund der Flüssigkeit beiläufig 20 Gran metallisches Platin enthalten sind.
                              Außerdem ist eine Lösung von Platinchlorid erforderlich, welche stärker als jene ist
                              und nur eine Temperatur von beiläufig 43° C. hat. Die zu bronzirenden oder zu
                              färbenden Artikel werden, an Kupferdraht befestigt, einige Secunden lang in eine
                              heiße Lösung von Weinstein getaucht, welche beiläufig eine Unze dieses Salzes in 10
                              Pfd. Wasser enthält. Nach dem Herausnehmen aus der Weinsteinlösung werden die
                              Artikel zwei- oder dreimal gewaschen, das letztemal vorzugsweise mit destillirtem
                              Wasser, und sofort in die erste oder heißere Lösung von Platinchlorid gebracht,
                              worin man sie in beständiger Bewegung erhält und sorgfältig beobachtet. Sobald man
                              eine deutliche Veränderung der Farbe bemerkt, werden die Artikel aus der heißen in
                              die kühlere und stärkere Lösung von Platinchlorid gebracht, worin man sie ebenfalls
                              in beständiger Bewegung erhält, bis die gewünschte Farbe erzielt wurde; alsdann
                              werden sie herausgenommen, und nach zwei- oder dreimaligem Waschen in heißen
                              Sägespänen getrocknet.
                           Durch die beschriebene Behandlung lassen sich sehr mannichfaltige Nüancen erhalten,
                              je nach der Dauer des Eintauchens der Artikel in die
                              Platinchlorid-Lösung.
                           Wenn die messingenen oder kupfernen Artikel mittelst der Platinchloridlösung nur
                              theilweise bronzirt oder gefärbt werden sollen, so werden die Artikel vollständig
                              vergoldet oder lackirt, wornach man die Vergoldung oder Lackirung mittelst des
                              Polirstahls von den zu färbenden Theilen entfernt. Die Artikel werden dann in oben
                              beschriebener Weise behandelt, wobei sich nur die von der Vergoldung oder dem
                              Lackfirniß entblößten Theile färben werden. Diese Behandlung eignet sich besonders
                              für verzierte Artikel, wobei die Verzierung erhaben ist, so daß alle Theile
                              derselben in gleicher Ebene liegen; oder für Artikel deren Verzierung vertieft ist,
                              so daß der Grund oder unverzierte Theil das Relief bildet und in gleicher Ebene
                              liegt.