| Titel: | Daniel Adamson's hydraulischer Hebebock. | 
| Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. XLVIII., S. 164 | 
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                        XLVIII.
                        Daniel Adamson's hydraulischer Hebebock.
                        Aus der Zeitschrift des österreichischen Ingenieurvereins,
                              October 1862, S. 187.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Adamson's hydraulischer Hebebock.
                        
                     
                        
                           Diese sinnreiche Winde, welche sich auf der allgemeinen Londoner
                              Industrie-Ausstellung im Jahre 1862 befand, besteht aus einem eisernen
                              Cylinder, in welchem sich ein Kolben auf und ab bewegt, der an seinem oberen Ende
                              einen festen Kopf trägt, welcher unmittelbar die zu hebende Last unterstützt. Fig. 10 zeigt
                              den Querschnitt; a ist der Cylinder, in welchem sich der
                              Kolben b, mittelst der Liederung c flüssigkeitsdicht bewegt. Diese Dichtung kann verschiedentlich angebracht werden,
                              wie in Fig.
                                 16 und 17 gezeigt ist.
                           Der Kolben b selbst ist ebenfalls hohl und gibt das
                              Reservoir für die Flüssigkeit ab.
                           Das Pumpwerk besteht aus einer Kolbenstange e, welche von
                              dem Hebel f durch den Zahn f₄ in Bewegung gesetzt wird; an ihrem unteren Ende paßt sie vermöge
                              einer Lederpackung flüssigkeitsdicht in den Kolben b₃ und pumpt beim jedesmaligen Niedergange durch die beiden
                              Klappenventile e₁ und b₄ (Fig. 12) die Flüssigkeit
                              in den unter dem Kolben befindlichen Raum des Cylinders a und treibt auf diese Weise denselben in die Höhe.
                           Damit aber während des allmählichen Verbrauchs von Flüssigkeit im oberen Theile des
                              Kolbens b₁ kein Vacuum entstehe, wird beim
                              Gebrauche die Schraube b₅ (Fig. 8) mittelst des am
                              Ende des Hebels f befindlichen Schlüssels ein wenig
                              herausgeschraubt, und da sie mit einer Kreuzbohrung versehen ist, so genügt schon
                              eine halbe Umdrehung, um so viel Luft eintreten zu lassen, als zur Vermeidung
                              obengenannten Uebelstandes erforderlich ist.
                           Will man nun, nachdem die Last gehoben wurde, den Kolben wieder sinken lassen, so
                              schiebt man den Hebel f, welcher an der Achse g lose aufsitzt (Fig. 9), etwas heraus
                              (Fig. 8).
                              Hierauf drückt man denselben so weit herab, bis der Vorsprung f₂ des Hebels an der Kante des Reservoirs anstößt. Dadurch wird die
                              Ventilstange h von dem an der Pumpstange befindlichen
                              Vorsprunge e₂ (Fig. 12) herabgedrückt,
                              auf diese Weise der unter dem Kolben befindlichen Flüssigkeit der Rücktritt durch
                              das geöffnete Ventil in das Reservoir b gestattet, und
                              der Kolben wird durch das eigene Gewicht herabsinken.
                           Fig. 15 zeigt
                              die innere Seite des Hebels mit den beiden Vorsprüngen, deren einer f₁ das Herabdrücken desselben bloß soweit
                              gestattet, daß man die Flüssigkeit unter den Kolbenpumpen, nicht aber die
                              Ventilstange h berühren kann (der Hebel ist dann auf der
                              Achse g ganz aufgeschoben), deren anderer f₂ hingegen (bei herausgeschobenem Hebel) schon
                              ein Herabdrücken der Stange h und somit ein Sinken des
                              Kolbens bewirkt. Will man denselben schneller sinken lassen, so braucht man bloß den
                              Hebel auf der Achse g noch mehr herauszuschieben und
                              ganz hinabzudrücken, wo dann das Ventil h ganz geöffnet
                              wird.
                           Fig. 11 zeigt
                              den Hebel in drei verschiedenen Stellungen.
                           Fig. 13 ist
                              ein Durchschnitt unter dem Vorsprunge e₂ und
                              zeigt den kleinen Canal, durch welchen die Flüssigkeit vom Reservoir durch die
                              Pumpstange unter dieselbe gelangt.
                           
                           Fig. 14 zeigt
                              den Cylinderdeckel mit dem Schlüssel zum Aufschrauben desselben.
                           Gewöhnlich wird als Flüssigkeit Oel benützt, da es zugleich als Schmiermittel dient
                              und die feineren Bestandtheile vor Rost bewahrt.
                           Es ist kaum nöthig hinzuzufügen, daß diese Winden sehr wirksamer Natur seyen,
                              schneller arbeiten als die Schraubenwinden von gleicher Hebekraft, und ungleich
                              weniger dem Zerbrechen ausgesetzt sind als diese.
                           Sie haben deßhalb in England auch schon große Verbreitung gefunden und werden von
                              mehreren Eisenbahnen ausschließlich verwendet.
                           Die Preise stellen sich folgendermaßen:
                           
                              
                                 für
                                 eine
                                 Winde
                                 von
                                 4
                                 Tonnen
                                 Hebekraft
                                 8
                                 Pfd. Sterl.
                                 
                              
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                                 10
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                                 10
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                                 15
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                                 20
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                                 26
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