| Titel: | Maschine zum Ausfüllen dünner Gold- und Silberwaaren mit Kitt; von A. Nellinger, Mechaniker in Pforzheim. | 
| Autor: | Alexander Nellinger | 
| Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. LXXV., S. 260 | 
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                        LXXV.
                        Maschine zum Ausfüllen dünner Gold- und
                           Silberwaaren mit Kitt; von A.
                              Nellinger, Mechaniker in Pforzheim.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Nellinger's Maschine zum Ausfüllen dünner Gold- und
                           Silberwaaren mit Kitt.
                        
                     
                        
                           Um den aus sehr dünnem Blech gefertigten Gold- und Silberwaaren mehr Stärke
                              und Dauerhaftigkeit zu verleihen, werden solche gewöhnlich mit einem aus Pech und
                              Thonstaub erzeugten, erwärmten Kitte ausgefüllt; da diese Operation sehr zeitraubend
                              ist, habe ich eine Maschine construirt, mit welcher man etwa fünfmal so schnell als
                              von freier Hand arbeiten kann.
                           Diese Maschine besteht aus dem genau gebohrten Cylinder A, Fig.
                                 17, in welchem sich der Kolben B mittelst der
                              Schraube C bewegen läßt. Um dieselbe anzuwenden, wird
                              der Kolben B so weit zurückgezogen, daß der Kitt durch
                              die Oeffnung D in den leeren Cylinder in kleinen festen
                              Stückchen eingelegt, oder nach vorheriger Erwärmung eingegossen werden kann. Ist der Cylinder A mit Kitt angefüllt, so bringt man die Lampe E unter denselben, welche mittelst einiger sehr kleinen Gasflämmchen den Kitt in nur mäßiger Wärme
                              erhält, und um nun den Kitt in den leeren Gegenstand zu bringen, wird der Kolben B mittelst des Rädchens F
                              langsam nach innen bewegt, während man den zu füllenden Gegenstand an der Spitze G so lange fest hält, bis derselbe vollkommen angefüllt
                              ist. Der zu füllende Gegenstand erhält zwei kleine Oeffnungen, so daß durch eine
                              derselben der Kitt eindringt, während durch die andere die Luft entweichen kann.
                           Durch mäßiges Erwärmen der leeren Gegenstände wird die Luft in denselben verdünnt,
                              und dadurch das Eindringen des Kittes erleichtert.
                           Nachdem aller Kitt aus dem Cylinder A gedrängt ist,
                              schraubt man den Kolben B mittelst des Rädchens F so weit zurück, daß die Oeffnung D frei wird, so daß neuerdings Kitt in den Cylinder A eingebracht werden kann, und setzt die Arbeit wie
                              bisher fort.
                           Ein zu starkes Erwärmen des Kittes würde feste Theile in demselben erzeugen, welche
                              nicht durch die Spitze entweichen könnten.
                           In Ermangelung einer Gaslampe kann man eine Weingeistlampe anwenden.
                           Ich liefere solche Maschinen mit Lampe zu 18 fl., ohne Lampe zu 16 fl. 30 kr.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
