| Titel: | Apparate zur Stahl- und Eisenfabrication, von G. B. Wilson in London. | 
| Fundstelle: | Band 168, Jahrgang 1863, Nr. CXV., S. 436 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXV.
                        Apparate zur Stahl- und Eisenfabrication,
                           von G. B. Wilson in
                           London.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, März 1863, S.
                              321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Wilson's Apparate zur Stahl- und
                           Eisenfabrication.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 5. Mai
                                 1862) bezieht sich auf die Einrichtung des Gefäßes, worin das flüssige
                              Roheisen nach dem Bessemer'schen Verfahren mit Luft
                              behandelt werden soll. Dieses Gefäß wird nämlich so construirt, daß der es
                              größtentheils umgebende Windcanal nahezu in der Mittellinie desselben ausmündet, mit
                              seinem unteren Rande in
                              das flüssige Metall taucht und sich noch ein wenig über die Mitte des Gefäßes hinauf
                              erstreckt. Um die untere Mündung des (oben geschlossenen) Windcanals herum, zwischen
                              dessen äußeren Seiten und den inneren Seiten des Gefäßes, bleibt der Raum frei, mit
                              Ausnahme eines Theiles an einer Seite, welcher den Austrittscanal für die Gase und
                              Verbrennungsproducte zu bilden hat. Auch ist die Einrichtung getroffen, daß das
                              Gefäß an zwei Seitenzapfen aufgehangen werden kann. Die Luft wird entweder bis in
                              das flüssige Metall geblasen oder nur auf die Oberfläche desselben getrieben.
                           Fig. 31 und
                              32 zeigen
                              den Durchschnitt und Querschnitt eines solchen Schmelzgefäßes; Fig. 33 ist der
                              Querschnitt einer modificirten Form dieser Construction.
                           Das Gefäß, welches eine kreisförmige oder andere Gestalt haben kann, besteht aus dem
                              Mantel a von Eisenblech und dem Futter b aus feuerfestem Material. Von diesem Gefäße aus
                              erstreckt sich nach oben, ein wenig gegen eine Seite hin, der Hauptausgangsraum A für die Gase und Verbrennungsproducte, welcher mit dem
                              Ausguß C für das geschmolzene Metall versehen ist.
                           An der einen Seite des Gefäßes ist ein segmentförmiger Canal B für den Eintritt des Windes angebracht; derselbe erstreckt sich bis c nahe am Boden des Gefäßes A, und taucht daselbst in das flüssige Metall, so daß die Theile A und B zusammen einen
                              umgekehrten Heber (s. Fig. 31) darstellen.
                           In dem geschlossenen oberen Ende des Canals B, welcher
                              die Hauptkammer A des Gefäßes größtentheils umgibt, sind
                              eine oder mehrere Düsen E eingepaßt, deren Mündungen
                              entweder in das Metall eintauchen, oder etwas über demselben endigen, so daß sie mit
                              dem Metall nicht in Berührung kommen.
                           Der Wind wird auf die Oberfläche des flüssigen Metalls in dem Raum B gerichtet und drückt folglich den Spiegel desselben
                              abwärts, daher die Luft in Form eines dünnen Blattes unter der Lippe c hindurch und dann in Blasenform durch die flüssige
                              Metallmasse im Hauptgefäß A hinaufdringt, aus welchem
                              die Gase und Verbrennungsproducte durch die Mündung C
                              abziehen.
                           Nachdem der Windstrom lange genug gewirkt hat, wird das Gefäß um die Zapfen D gedreht und seines Inhaltes entleert.
                           Bei der abgeänderten Construction Fig. 33, liegt der
                              Windraum B nur an einer Seite des Gefäßes A, anstatt fast ganz um dasselbe herum (wie in Fig. 31 u.
                              32). Die
                              Luft wird durch eine oder mehrere Düsen eingeblasen und tritt in das Gefäß durch
                              eine gerade Längsöffnung, welche zwischen dem Boden des Gefäßes und dem untersten Theile
                              der Rückwand des Windcanals angebracht ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
