| Titel: | Bemerkungen über die Anwendung des zweifach-schwefligsauren Kalkes bei der Fabrication des Zuckers aus Zuckerrohr; von Alvaro Reynoso. | 
| Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XVIII., S. 63 | 
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                        XVIII.
                        Bemerkungen über die Anwendung des
                           zweifach-schwefligsauren Kalkes bei der Fabrication des Zuckers aus Zuckerrohr;
                           von Alvaro Reynoso.Man vergl. polytechn. Journal Bd. CLXVII S.
                                    220.
                           
                        Nach dem Diario de la Marina aus den Comptes rendus, t. LVI p. 46.
                        Reynoso’s Anwendung des zweifach-schwefligsauren
                           Kalkes bei der Zuckerfabrication.
                        
                     
                        
                           1) Der zweifach-schwefligsaure Kalk darf nur mit einem Ueberschuß von Kalk
                              angewendet werden; andernfalls wirkt er eher schädlich als nützlich.Dieß wäre also gleichbedeutend mit der Anwendung des neutralen Salzes mit
                                    Kalk.A. d. Red.
                              
                           2) Die Säfte müssen stets deutlich die alkalische Reaction zeigen; mit sauren Säften
                              darf nie gearbeitet werden. Man erhält zwar weniger helle Zucker, aber sie sind von
                              besserer Qualität und werden sich nie säuern, wenn sie hinreichend gereinigt
                              waren.
                           3) Ein Ueberschuß des zweifach-schwefligsauren Salzes wirkt zunächst wie ein
                              zu geringer Kalkzusatz, dann aber auch vermöge des überschüssigen Atoms schwefliger
                              Säure, ähnlich wie freie Schwefelsäure. Es wird nämlich Sauerstoff absorbirt und
                              durch die entstehende Schwefelsäure der Zucker zersetzt. So entstehen Verluste und
                              dunkle Färbung.
                           Es muß also stets so viel Kalk zugesetzt werden, daß nicht allein alle schweflige
                              Säure gesättigt ist, sondern auch noch ein Kalküberschuß bleibt. Nur auf diese Weise
                              sind überall die besten Resultate erzielt worden.
                           Endlich bemerkt der Verf. in Betreff der Prioritätsfrage, daß die Versuche von Possoz und Perier allerdings
                              im November 1860 stattfanden, daß aber ihr Patent erst vom 1. April 1861 datirt
                              ist.
                           
                           Hierzu bemerken die HHrn. Possoz und Perier (Comptes rendus t. LVI p. 85), daß ihr Patent sich nicht auf den
                              zweifach-schwefligsauren Kalk beziehe und daß sie niemals vorgeschlagen
                              haben, dieses Salz kalkhaltigem Zuckerrohrsaft zuzusetzen, da hierdurch bekanntlich
                              sehr bedeutende und unangenehme Incrustationen der Verdampfapparate, aus
                              schwefligsaurem und schwefelsaurem Kalk und Verunreinigungen des Zuckers bestehend,
                              bewirkt werden.