| Titel: | Neuer Apparat zur Destillation der Steinkohle, des Torfs etc.; von W. M. Williams. | 
| Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XXXIII., S. 106 | 
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                        XXXIII.
                        Neuer Apparat zur Destillation der Steinkohle,
                           des Torfs etc.; von W. M.
                              Williams.
                        Aus dem Technologiste, Juni 1863, S. 458; durch das
                           polytechnische Centralblatt, 1863 S. 1163.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Williams' Apparat zur Destillation der Steinkohle etc.
                        
                     
                        
                           Fig. 15
                              stellt einen Längsdurchschnitt des Destillationsapparates dar, welcher die Gestalt
                              eines Flammofens besitzt. g ist der Feuerherd, c ist die aus Eisenplatten bestehende Sohle, unter
                              welcher sich der eigentliche Destillationsraum a mit
                              einem geneigten Boden b befindet. Das zu destillirende
                              Material wird in die Kästen e, e gepackt und langsam
                              durch den Destillationsraum hindurch geschoben. Zum Einschieben der Kästen in den
                              Ofen dient der (von der Feuerung am weitesten entfernte) Vorraum e', welcher vermittelst der Thür i von der äußeren Luft und mittelst des Schiebers d von dem Destillationsraum abgesperrt werden kann. Man schließt erst den
                              Schieber d, öffnet dann die Thür i, schiebt den Kasten in den Vorraum, schließt die Thür i wieder, öffnet den Schieber d und schiebt endlich den Kasten mit Hülfe einer Stange in den
                              Destillationsraum hinein; zur leichteren Bewegung der Kästen sind in diesem Raume
                              Rollen f, f angebracht, von denen in der Zeichnung aber
                              nur einige skizzirt sind. Durch die nach einiger Zeit erfolgende Einschiebung eines
                              zweiten Kastens in den Destillationsraum wird der erste Kasten um eine Kastenlänge
                              weiter nach der Feuerung hin geschoben; schließlich, wenn der Ofen ganz gefüllt ist,
                              befindet sich der erste Kasten ganz in der Nähe der Feuerung, der größten Hitze, und
                              zugleich auch vor der seitlich liegenden (und daher in der Zeichnung nicht
                              sichtbaren) Vorkammer, welche eine ähnliche Construction wie der eben beschriebene,
                              zur Beschickung dienende Vorraum hat, und durch welche die Kästen nach beendeter
                              Destillation herausgezogen werden. Die Geschwindigkeit, mit welcher die Kästen den Destillationsraum
                              passiren, ist von der Art, daß die Destillation ziemlich vollendet ist, wenn der
                              Kasten in die letzte Stelle, neben der Feuerung, einrückt. Die Dicke der Schicht des
                              Destillationsmaterials in den Kästen beträgt 15 bis 30 Centimeter.
                           Die Destillationsproducte gelangen (die schon condensirten, indem sie auf dem
                              geneigten Boden b des Destillationsraums fortfließen)
                              nach dem Raum h, welcher mit kaltem Wasser zur
                              vollständigen Abkühlung und Condensation der Producte gekühlt werden kann. Durch das
                              weite Rohr k gelangen die flüssigen Producte von hier
                              aus in die Cisternen, die gasförmigen in den Gasometer.
                           Bei b' ist das Mauerwerk des Destillationsraums
                              unterbrochen, und der Boden des letzteren besteht nur aus einer dünnen Zinkplatte;
                              der darunter befindliche weite Gang l führt ins Freie.
                              Diese Vorrichtung dient als Sicherheitsventil bei Explosionen innerhalb des
                              Destillationsraums und soll, weil die Zinkplatte leicht zerstört und den Gasen dann
                              eine weite Ausströmungsöffnung geboten wird, eine Zertrümmerung des Ofens
                              verhüten.
                           Will man die Destillationsproducte je nach den verschiedenen Perioden der
                              Destillation getrennt gewinnen, so ist nur nöthig, den Destillationsraum durch
                              Register einzutheilen, welche bei der Bewegung der Kästen geöffnet werden
                              können.
                           
                        
                     
                  
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