| Titel: | Verfahren zur Reinigung oder Destillation des Magnesiums; von Ed. Sonstadt. | 
| Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. XXXVIII., S. 115 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XXXVIII.
                        Verfahren zur Reinigung oder Destillation des
                           Magnesiums; von Ed.
                              Sonstadt.
                        Aus der Chemical News, 1863, Nr. 189.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Sonstadt's Verfahren zur Reinigung oder Destillation des
                           Magnesiums.
                        
                     
                        
                           Wie ich in meiner früheren Mittheilung (polytechn. Journal Bd. CLXIX S. 442) bemerkt habe, stelle ich
                              zur Gewinnung des Magnesiums wasserfreies Chlormagnesium-Natrium dar, indem
                              ich die Lösung von Chlormagnesium im Gemisch mit Kochsalz eindampfe und schmelze;
                              das erhaltene Chlormagnesium-Doppelsalz zersetze ich dann in einem
                              schmiedeeisernen Tiegel durch Natrium.
                           Seitdem habe ich gefunden, daß bei der Bereitung des Doppelsalzes das Kochsalz
                              vortheilhaft durch Chlorkalium ersetzt werden kann.
                           Um das durch Zersetzung des Chlormagnesium-Doppelsalzes mit Natrium erhaltene
                              rohe Magnesium zu reinigen, destillire ich es in einem besonderen Apparat. Derselbe
                              besteht aus zwei, durch ein Rohr oder Canäle mit einander verbundenen Gefäßen; diese
                              Gefäße müssen beide für die Dauer des Destillationsprocesses luftdicht geschlossen
                              werden. Das eine derselben, welches das rohe Magnesium enthält, wird in einem Ofen
                              angebracht und mit dem Brennmaterial umgeben; das andere Gefäß befindet sich
                              unmittelbar darunter außerhalb des Ofens. Nachdem das rohe Magnesium in das obere
                              Gefäß gebracht und der Apparat luftdicht geschlossen worden ist, leitet man einen
                              Strom trockenes Wasserstoffgas durch die beiden Gefäße, zu welchem Zweck in jedem
                              derselben eine kleine Oeffnung gelassen wurde. Wenn sämmtliche Luft durch das Gas
                              ausgetrieben ist, verschließt man diese Oeffnungen durch Eintreiben von
                              Stahlpfropfen, läßt jedoch in dem Pfropf des unteren Gefäßes eine sehr kleine
                              Oeffnung, damit, wenn der Apparat erhitzt wird und das Gas sich ausdehnt, der
                              Ueberschuß desselben entweichen kann. Letztere Oeffnung kann durch einen genau
                              hineinpassenden Draht geschlossen werden.
                           Nachdem der Apparat beschickt und vorgerichtet ist, zündet man das Feuer um das obere
                              Gefäß herum an, und entzündet das aus der erwähnten kleinen Oeffnung entweichende
                              Wasserstoffgas, welches man so lange brennen läßt, bis es von selbst verlöscht,
                              wornach man die Oeffnung mittelst des Drahtes verschließt. Das untere Gefäß wird
                              während des Processes äußerlich mit Wasser abgekühlt. Das Gefäß, welches das Magnesium enthält, muß
                              auf eine sehr helle Rothglühhitze, nahezu auf die Weißglühhitze gebracht und diese
                              Temperatur so lange unterhalten werden, bis das untere Gefäß dessenungeachtet kühler
                              wird als es am Anfang des Processes war.
                           Nach beendigter Operation nimmt man den Apparat aus dem Ofen und läßt ihn erkalten;
                              wenn man ihn dann auseinander nimmt, wird man das Magnesium als eine mehr oder
                              weniger feste Masse im unteren Gefäße finden.
                           In der Abbildung des Apparates, Fig. 17, bezeichnet A einen schmiedeeisernen Tiegel; B ist der auf denselben geschraubte schmiedeeiserne Deckel; C, C ist ein schmiedeeisernes Rohr, welches den Tiegel
                              mit dem Condensator verbindet und bei D luftdicht in den
                              Tiegel geschraubt ist.
                           E ist der schmiedeeiserne Condensator mit einem Loch e von 1/4 Zoll Durchmesser, welches mit einem eisernen
                              Pfropf verschlossen wird; F ist der auf den Condensator
                              mittelst Schraubenbolzen G befestigte Deckel.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
