| Titel: | Reines Aetznatron als Handelswaare. | 
| Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LVII., S. 193 | 
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                        LVII.
                        Reines Aetznatron als Handelswaare.
                        Ueber reines Aetznatron als Handelswaare.
                        
                     
                        
                           Das Union-Alkali-Work in St. Helens (Lancashire) fabricirt jetzt nach
                              Dr. PH. Pauli (Chemical News, vol. V, No. 134 p. 351) ein käufliches Aetznatron, welches sich durch seine große Reinheit
                              auszeichnet. Man bereitet es folgendermaßen.
                           Einige Tonnen käufliches unreines Aetznatron, welches viel Wasser, Thonerde und
                              sonstige Unreinheiten enthält, werden in gußeisernen Kesseln geschmolzen, wobei das
                              eingemengte kohlensaure Natron und die meisten anderen Salze auf der Oberfläche
                              schwimmen und als Schaum abgezogen werden. Die geschmolzene Masse erhält man eine
                              Nacht hindurch in Rothgluth und läßt sie dann abfließen, worauf sie erkaltet eine
                              harte brüchige Masse, reines Natronhydrat mit nur einer Spur kohlensauren Natrons,
                              bildet. Alle
                              Thonerde, Eisenoxyd und Kalk sind davon entfernt und finden sich an den Wänden des
                              Eisenkessels in blumenkohlähnlichen Krystallmassen, die aus Thonerdesilicat, Kalk,
                              Chlornatrium und schwefelsaurem Natron bestehen.
                           Schmilzt man das reine Natronhydrat im Platintiegel mit reiner Thonerde, so schwimmt
                              diese ungelöst darin, aber wenn die erkaltete Masse mit Wasser übergossen wird, löst
                              sich die Thonerde völlig auf. Eisenoxyd bleibt ungelöst. Kalk löst sich in
                              schmelzendem Natron reichlich, scheidet sich aber bei Zusatz von Wasser wieder
                              vollständig aus.