| Titel: | Das Vier- oder Stirlinger-Moos bei Lambrechtshausen im Herzogthume Salzburg, und dessen Ausbeute für industrielle Zwecke; Bericht von Dr. Georg Thenius, Director des Torfverkohlungs-Etablissements daselbst. | 
| Autor: | Georg Thenius [GND] | 
| Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. C., S. 361 | 
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                        C.
                        Das Vier- oder Stirlinger-Moos bei
                           Lambrechtshausen im Herzogthume Salzburg, und dessen Ausbeute für industrielle Zwecke;
                           Bericht von Dr. Georg Thenius, Director des
                           Torfverkohlungs-Etablissements daselbst.
                        (Schluß von S. 305 des vorhergehenden
                           Heftes.)
                        Thenius, über den Biermoostorf und dessen Ausbeute für industrielle
                           Zwecke.
                        
                     
                        
                           Nebenproducte der
                                 Torf-Destillation.
                           
                              I. Die Verarbeitung des Torftheeres
                                    zur Gewinnung des rohen leichten und schweren Oeles, sowie des
                                    Asphaltes.
                              Der von dem Theer-Reservoir abgelassene Torftheer muß vor seiner
                                 Destillation zur vollkommenen Abscheidung des Ammoniakwassers in große oben
                                 offene Fässer gebracht und mittelst Dampf geschmolzen werden; man läßt denselben
                                 hierauf erkalten, nimmt den erkalteten Theer von dem darunter befindlichen
                                 Wasser ab, und bringt ihn in ein neues Gefäß. Er wird hierauf nochmals mit Dampf
                                 geschmolzen unter Zusatz von etwas verdünnter Schwefelsäure, um die
                                 ammoniakalischen Producte zu entfernen. Dieser nochmals erkaltete Theer wird von
                                 neuem von der Flüssigkeit abgehoben, und mit 2 Proc. Aetznatronlauge von
                                 15° Baumé wiederholt mit Dampf geschmolzen und ebenso erkalten
                                 gelassen.
                              Dieser alsdann erkaltete Theer hat bereits eine ziemlich feste Consistenz, und
                                 kann in diesem Zustande zur Destillation verwendet werden. Man bringt denselben
                                 hierauf in große gußeiserne Destillationsblasen, und zwar nicht mehr, als daß
                                 die Hälfte der Blase damit gefüllt ist, und schraubt alsdann den mit Lehm
                                 bestrichenen Deckel darauf. Im Anfange unterhält man ein sehr gelindes Feuer, um
                                 das Uebersteigen des Theeres möglichst zu verhindern, und hält zur Vorsicht
                                 stets einige größere Gefäße in der Nähe bereit, um sogleich dieselben unter das
                                 Abgangsrohr stellen zu können. Bei einer vorsichtigen Destillation geht zuerst
                                 Wasser mit leichtem Oele über, welches man in eine Florentinerflasche bringt, um
                                 das unter dem Oele befindliche Wasser durch das Abgangsrohr ablaufen zu lassen.
                                 So lange noch Oel und Wasser zusammen übergehen, schüttet man das Oel in ein
                                 besonderes Gefäß; sobald aber die letzten Wassertheile aus der
                                 Destillationsblase sich unter starkem Geräusche entfernen, setzt man ein neues
                                 Gefäß unter. Das mit dem Wasser zusammen übergegangene Oel ist das rohe leichte
                                 Torföl und besitzt ein spec. Gewicht von 0,820 bis 0,830. In der Regel erhält man
                                 durchschnittlich von 100 Theilen Theer 8 bis 10 Thle. dieses leichten rohen
                                 Oeles. Bei der Entfernung der letzten Wassertheile aus der Destillationsblase
                                 muß auch das Feuer unter derselben verstärkt werden, bis das schwerere Oel
                                 anfängt überzugehen. Dieses jetzt übergehende Oel besitzt ein spec. Gewicht von
                                 0,830 bis 0,860. Man läßt von diesem Oele in der Regel 8 bis 10 Proc. des
                                 destillirten Gewichtes des Theeres übergehen und mischt es mit dem zuerst
                                 erhaltenen leichten Oele. Es besitzt alsdann in der Regel ein durchschnittliches
                                 spec. Gewicht von 0,850. Die quantitative Ausbeute beider Oele von 100 Theilen
                                 Theer beträgt durchschnittlich 16 Thle. Es wird hierauf nochmals das Feuer
                                 verstärkt, und das jetzt übergehende schwere Oel wiederum besonders aufgefangen.
                                 Dieses besitzt ein spec. Gewicht von 0,890. Man läßt davon circa 30 Proc. übergehen und bringt dasselbe in
                                 große offene Bottiche in einen Keller. Das zuletzt übergehende Oel ist sehr
                                 paraffinhaltig und erstarrt sogleich, sobald es aus dem Abgangsrohre
                                 herausgelaufen ist. Um Verstopfungen des Kühlrohres zu verhindern, muß man zu
                                 dem Kühlwasser kein kaltes Wasser mehr zulaufen lassen, damit sich das
                                 Kühlwasser und die Kühlungsröhren etwas erwärmen. Dieses paraffinhaltige Oel
                                 beträgt 12 Proc. Es wird in den Keller gebracht und kann nach der vollkommenen
                                 Erkaltung sogleich gepreßt werden. Nachdem dieses paraffinhaltige Oel
                                 übergegangen ist, unterbricht man die Destillation, indem man das Feuer von dem
                                 Roste entfernt, und läßt die Destillationsblase 6 Stunden hindurch auskühlen;
                                 hierauf wird der Deckel derselben geöffnet, und der darin befindliche flüssige
                                 Asphalt in besondere, mit Lehm oder Thon ausgestrichene Formen von Gußeisen oder
                                 Holz, die man auseinander nehmen kann, ähnlich den Ziegelformen, gegossen. Man
                                 läßt die Masse ruhig erkalten, und schlägt die Formen alsdann auseinander. In
                                 diesen erhaltenen Blöcken wird der Asphalt in Handel gebracht oder zu anderen
                                 Zwecken verwendet. Die quantitative Ausbeute an Asphalt beträgt 16 bis 18 Proc.
                                 Bevor man in die Destillationsblase frischen Theer bringt, müssen die am Boden
                                 derselben noch befindlichen Schlacken herausgenommen werden, indem sonst bei der
                                 hierauf folgenden neuen Destillation mehr Feuerungsmaterial erfordert wird und
                                 ein Stoßen der Destillationsmasse sich bemerklich macht. Bekanntlich sind die
                                 Kohlenschlacken ein schlechter Wärmeleiter, und erfordern dadurch bei der
                                 Destillation mehr Feuerungsmaterial; außerdem bilden diese Schlacken, wenn sie
                                 bei mehreren Destillationen in der Blase zurückgelassen werden, eine sehr feste
                                 Kruste, welche sich nur mit Hammer und Stemmeisen herausschlagen läßt.
                              
                           
                              
                              II. Die Reinigung des rohen leichten
                                    Torföles.
                              Bevor man zur Reinigung des rohen Torföles schreitet, ermittelt man im kleinen
                                 Maaßstabe den Kreosotgehalt desselben, indem man in einen graduirten in 100
                                 Theile getheilten Glascylinder die Hälfte rohes Torföl bringt, alsdann die
                                 andere Hälfte mit 15° Baumé starker Aetznatronlauge füllt, und
                                 einige Zeit gut unter einander schüttelt. Man läßt hierauf die Flüssigkeiten
                                 absetzen und sieht alsdann, wie viel Theile Oel auf der Flüssigkeit sich
                                 befinden. Die fehlenden Theile vom rohen Oele haben sich mit der Aetznatronlauge
                                 vereinigt oder sind von derselben aufgelöst worden, und bestehen hauptsächlich
                                 aus Kreosot und Brandharzen. Durch diese Operation hat man den Gehalt an Kreosot
                                 und Brandharzen in dem rohen leichten Oele quantitativ ermittelt, und kann
                                 hierauf leicht die Quantität der zur Reinigung nochwendigen Aetznatronlauge
                                 ermitteln. Man schreitet hierauf zur Reinigung des rohen leichten Torföles,
                                 indem man 6 bis 8 Centner desselben in ein offenes, am besten älteres Oelfaß
                                 bringt, und die nöthige frisch bereitete Aetznatronlauge von 15 bis 18°
                                 Baumé zusetzt. Es wird hierauf die Flüssigkeit ununterbrochen mit einem
                                 hölzernen Rührer eine Stunde lang gemischt, worauf man sie ruhig absetzen läßt.
                                 Nach mehrstündiger Ruhe wird das obenauf schwimmende klare Oel vorsichtig in ein
                                 zweites reines Gefäß abgeschöpft, bis man auf die am Boden befindliche dicke,
                                 dunkle Aetznatronlauge kommt. Ist der Kreosotgehalt des Rohöles sehr groß, so
                                 muß diese Operation nochmals wiederholt werden. Die dabei erhaltenen
                                 kreosothaltigen Flüssigkeiten werden in besondere Gefäße gebracht, und später
                                 auf Kreosot verarbeitet, wobei man den Natrongehalt wieder gewinnen kann. Das
                                 von der Aetznatronlauge abgeschöpfte klare Oel bringt man in ein neues reines,
                                 inwendig mit gewalztem Blei ausgeschlagenes, oben offenes Faß, und setzt 5 Proc.
                                 concentrirte Schwefelsäure zu, rührt eine Stunde lang ununterbrochen das Oel mit
                                 der Schwefelsäure und läßt dann ruhig absetzen. Das klare Oel wird hierauf von
                                 der am Boden des Gefäßes befindlichen Schwefelsäure in ein zweites reines Gefäß
                                 abgeschöpft und mit 1 bis 2 Procent Aetznatronlauge von 15° Baumé
                                 gut gemischt. Die schwefelsäurehaltigen Flüssigkeiten gießt man auf gelöschten
                                 Kalt, und benützt denselben später zur Bereitung eines künstlichen Düngemittels.
                                 Das leichte Oel wird hierauf nochmals von der Aetznatronlauge vorsichtig
                                 abgehoben, und in eine reine gußeiserne oder kupferne Destillationsblase
                                 gebracht, in dieselbe noch 2 Proc. Aetznatronlauge von 20° Baumé
                                 geschüttet, und der mit Lehm bestrichene Deckel aufgeschraubt. Man unterwirft
                                 dieses Oel einer im Anfange sehr vorsichtigen langsamen Destillation bei sehr
                                 guter Kühlung. Das zu allererst übergehende leichte Oel ist in der Regel von etwas
                                 gelber Farbe und mit etwas Wasser gemischt. Man bringt dasselbe in ein
                                 besonderes Gefäß und setzt erst ein neues reines Gefäß unter das Abgangsrohr,
                                 wenn das Oel vollkommen farblos übergeht. So lange das übergehende Oel ein
                                 specifisches Gewicht bis 0,820 besitzt, schüttet man dasselbe in einen gläsernen
                                 Ballon und mischt nach vollendeter Destillation das Oel. Es zeigt sich hierauf
                                 in der Regel ein specif. Gewicht von 0,815. Das zuletzt aus der
                                 Destillationsblase übergehende Oel ist etwas gelb gefärbt, und besitzt ein
                                 höheres specif. Gewicht; man verwendet dasselbe bei der Destillation des
                                 schweren oder Solaröles. Der in der Destillationsblase befindliche schwarze,
                                 ätznatronhaltige Rückstand wird herausgenommen und besonders aufbewahrt.
                              
                           
                              III. Die Reinigung des rohen
                                    schweren Torföles oder die Darstellung des Solaröles.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 170, S. 364
                                 Das in den Keller gebrachte schwere rohe Oel wird, nachdem es vier Wochen
                                    lang zur Krystallisation des Paraffins stehen gelassen worden ist, von den
                                    Paraffinkrystallen auf nebenstehend abgebildete Weise abgelassen. Die
                                    Bottiche, in welche das schwere Oel gebracht wurde, haben nämlich an
                                    verschiedenen Stellen Löcher, welche durch Zapfen zugeschlagen werden. Man
                                    zieht nun, wenn man das Oel ablaufen lassen will, einen Zapfen nach dem
                                    anderen von oben angefangen heraus, wobei das Oel abläuft und das
                                    krystallisirte Paraffin in Blättern zurückbleibt.
                                 
                              Die Reinigung des abgelaufenen schweren Oeles ist nun die
                                 nämliche wie bei dem leichten rohen Torföle, nur mit dem Unterschiede, daß man
                                 sehr oft etwas mehr Aetznatronlauge nehmen muß. Es wird zu diesem Zwecke
                                 wiederholt in offenen Bottichen mit Aetznatronlauge abgerührt, die Oele
                                 abgeschöpft, von neuem mit Aetznatronlauge behandelt, und das abgeschöpfte Oel
                                 mit 5 Proc. concentrirter Schwefelsäure eine Stunde lang gemischt. Das von der
                                 Schwefelsäure abgehobene schwere Oel wird ebenfalls mit 2 Proc. Aetznatronlauge
                                 von 18° Baumé gemischt, und entweder nochmals, nachdem es von der
                                 Aetznatronlauge abgehoben worden ist, mit 3 Proc. concentrirter Schwefelsäure
                                 gemischt, mit 1 Proc. Aetznatronlauge das abgehobene Oel abgerührt und hierauf
                                 in die Destillationsblase gebracht, oder man unterwirft das nur einmal mit
                                 Schwefelsäure behandelte Oel einer zweimaligen Destillation. Bei der
                                 Destillation des schweren Oeles geht im Anfange stets etwas leichteres über,
                                 welches bei der
                                 Destillation des leichten Torföles in die Destillationsblase mit geschüttet
                                 wird. Das hierauf übergehende Oel besitzt im Anfange der Destillation eine
                                 wasserhelle Farbe und zeigt, wenn Alles gemischt ist, ein specifisches Gewicht
                                 von 0,835 bis 0,840; das später übergehende Oel ist von gelber Farbe und muß
                                 einer nochmaligen Rectification unterworfen werden. Die quantitative Ausbeute
                                 des reinen schweren Oeles beträgt circa 20 Proc. Der
                                 in der Destillationsblase befindliche schwarze, ätznatronhaltige Rückstand wird
                                 herausgenommen und in besonderen Gefäßen aufbewahrt, um später das Natron wieder
                                 gewinnen zu können.
                              
                           
                              IV. Die Reinigung des rohen
                                    Torfparaffins und die Gewinnung des Schmieröles.
                              Das in den Kellern in den Bottichen zurückgebliebene, in Blättern krystallisirte
                                 rohe Paraffin, von welchem das schwere Oel vollständig abgelaufen ist, wird in
                                 leinene und wollene Preßtücher eingeschlagen, und in einer hydraulischen Presse,
                                 welche im Keller aufgestellt ist, einem Drucke von 200,000 bis 300,000 Pfd.
                                 ausgesetzt. Man schlägt in der Regel zwölf Preßtücher mit rohem krystallisirten
                                 Paraffin ein; man kann jedoch auch mehr einschlagen, wenn man dünnere Preßkuchen
                                 herstellen will. Die vollständigere Pressung erreicht man bei dünneren Kuchen,
                                 kann jedoch dann in einer bestimmten Zeit nicht so viel Paraffin pressen als bei
                                 großen Kuchen.
                              Nachdem die Presse angetrieben worden ist, bleiben die Kuchen eine halbe bis 3/4
                                 Stunden darin stehen, während man die Presse öfters von neuem antreibt. Hierauf
                                 werden die Kuchen herausgenommen und die inzwischen neu vorbereiteten und
                                 eingeschlagenen Preßtücher mit Paraffin wieder herein gebracht. Die aus der
                                 Presse herausgenommenen Kuchen werden von den wollenen und leinenen Tüchern
                                 befreit und die Paraffinkuchen, welche theils gelb, braun und schwarz aussehen,
                                 in einen Kessel gebracht und mittelst Dampf geschmolzen. Man läßt hierauf die
                                 Flüssigkeit ruhig stehen, damit die Unreinigkeiten sich absetzen können, seiht
                                 das noch flüssige Paraffin in ein reines Gefäß und läßt erkalten.
                              Dieses rohe gepreßte Paraffin wird entweder noch im flüssigen Zustande mit 8
                                 Proc. concentrirter Schwefelsäure behandelt, oder man setzt dem flüssigen
                                 Paraffin 8 Proc. gereinigtes leichtes Photogenöl zu und gießt die Masse in reine
                                 flachs Holzbottiche. Nachdem die Masse erkaltet ist, wird sie gröblich
                                 zerkleinert, die pulverige Masse in gute reine, wollene und leinene Preßtücher
                                 gepackt und in einer reinen hydraulischen Presse mittelst eines Druckes von
                                 500,000 Pfd. gepreßt, und eine Stunde lang die Preßtücher in der Presse
                                 gelassen. Das aus der Presse abfließende dunkelgelb gefärbte dicke Oel wird besonders
                                 gesammelt, um das leichte Oel mittelst Destillation wieder zu gewinnen. Das bei
                                 der Pressung des rohen krystallisirten Paraffins von der Presse abgelaufene
                                 dunkelbraun gefärbte dicke Oel wird als Maschinenschmieröl in den Handel
                                 gebracht. Die bei der zweiten Pressung erhaltenen Paraffinkuchen besitzen eine
                                 viel hellere, fast weiße Farbe und werden von neuem geschmolzen, mit 50 Proc.
                                 Schwefelsäure behandelt, das darüber befindliche klare helle Paraffin
                                 abgeschöpft und mit 2 Proc. Aetznatronlauge behandelt. Hierauf wird es in Tafeln
                                 gegossen und nochmals zwischen wollenen Tüchern warm gepreßt. Der Druck der
                                 Presse wird hierbei bis auf 800,000 Pfd. gesteigert, und man läßt die Kuchen
                                 zwei Stunden lang in der Presse stehen. Nachdem die Kuchen erkaltet sind, werden
                                 sie aus der Presse genommen, wornach man die Tücher ablöst und das weiße
                                 durchscheinende helle Paraffin in einer Destillationsblase mit Dampf schmilzt,
                                 die warme Flüssigkeit eine halbe Stunde ruhig stehen läßt und das klare Paraffin
                                 durch ein reines Leintuch in ein reines Gefäß seiht. Nach dieser Operation ist
                                 das Paraffin zum Gießen der Kerzen fertig.
                              
                           
                              V. Die
                                    Paraffinkerzen-Fabrication.
                              Bei dieser Fabrication sind verschiedene Umstände zu beobachten, um gute und
                                 klare Kerzen zu erhalten. Man gießt dieselben am besten im Winter, weil dann das
                                 Paraffin schneller erhärtet und die Kerzen besser aus den Formen
                                 herausgehen.
                              Die erste und wichtigste Operation besteht darin, daß man die Kerzenformen von
                                 Metall inwendig gut putzt und zwar mittelst mit Oel angefeuchtetem Werg, welches
                                 um ein Holz gewickelt wird, das in die Formen gut paßt; später putzt man die
                                 Formen mit trockenem Werg aus, bis sie inwendig spiegelhell sind. Hierauf folgt
                                 das Einziehen der Dochte, welche vorher 2 bis 3 Minuten in eine verdünnte
                                 Auflösung von Wismuth in Salpetersäure gelegt, dann schnell herausgenommen,
                                 ausgedrückt und getrocknet werden. Die trockenen Dochte zieht man in die Formen,
                                 wie bei der Stearinkerzen-Fabrication, ein.
                              Das Paraffin wird hierauf in einem reinen Gefäße, am besten im Wasserbade, mit 2
                                 Proc. reinem Stearin zusammengeschmolzen und die Unreinigkeiten absetzen
                                 gelassen; man seiht hierauf das flüssige Paraffin durch ein reines leinenes Tuch
                                 und benützt es alsdann zum Gießen. Neuerdings setzt man dem Paraffin 2 bis 3
                                 Proc. japanesisches Wachs zu, wodurch die Kerzen etwas klarer werden. Wagenmann klärt das Paraffin mit Eiweiß und schmilzt
                                 es unter einer schwachen Chlorzinklösung um.
                              
                              Inzwischen werden die Kerzenformen in Blechkästen, welche mit warmem Wasser
                                 angefüllt sind, eingehangen und das flüssige Paraffin in die Formen gegossen,
                                 nachdem sie sich gut erwärmt haben. Beim allmählichen Erkalten des Wassers und
                                 des flüssigen Paraffins ist ein Nachgießen in die Formen erforderlich, indem man
                                 sonst hohle Kerzen erhält. Dieses Nachgießen muß zwei bis dreimal wiederholt
                                 werden, und es haben zwei Gießer mit dieser Arbeit hinreichend zu thun. Sobald
                                 die Masse anfängt zu erkalten, gibt man die Kerzenformen in neue Blechkästen mit
                                 kälterem Wasser, und nach und nach in ganz kaltes; zuletzt werden die Formen,
                                 wenn es hinreichend kalt ist und kein Wind geht, an die Luft gehangen, um
                                 vollständig zu erkalten. Bei windigem Wetter springen die Kerzen gern, ebenso
                                 wenn man sie zu rasch erkalten läßt. Um zu sehen, ob die Kerze sich von der Form
                                 löst, drückt man auf die obere Masse der Kerze mit einem starken Holze; sobald
                                 sich ein Geräusch vernehmen läßt, hat sich die Kerze gelöst. Dieses Drücken mit
                                 einem Holze ist unbedingt bei allen Kerzen nothwendig, indem sie sonst nicht aus
                                 der Form herausgehen. Die Kerzen werden hierauf aus den Formen genommen, und das
                                 Endstück abgeschnitten. Hernach reibt man dieselben noch mit wollenen oder
                                 seidenen Tüchern, um ihnen einen größeren Glanz zu geben und etwaige
                                 Unreinigkeiten, welche von den Formen herrühren, zu entfernen.
                              
                           
                              VI. Die Gewinnung des Holzgeistes,
                                    des Ammoniaks und des rohen essigsauren Kalkes aus dem
                                    Torfammoniakwasser.
                              Das von dem Torftheer möglichst befreite Ammoniakwasser bringt man in große
                                 gußeiserne Destillationsblasen und setzt ihm eine hinreichende Menge
                                 abgelöschten Kalk zu, schraubt dann den Deckel auf und unterwirft die Mischung
                                 einer sehr vorsichtigen langsamen Destillation bei sehr guter Kühlung. Das
                                 übergehende Destillat, worin sich der Holzgeist und das Ammoniakwasser befinden,
                                 wird mit Schwefelsäure neutralisirt und nochmals einer Destillation unterworfen,
                                 wobei der Holzgeist übergeht und das schwefelsaure Ammoniak in der Blase
                                 zurückbleibt. Der Holzgeist enthält noch viele Wassertheile und wird hierauf, um
                                 ihn concentrirter zu erhalten, über geschmolzenes Chlorcalcium rectificirt. Bei
                                 der ersten Destillation des Torfammoniakwassers mit Kalk bleibt in der
                                 Destillationsblase der essigsaure Kalk in löslicher Form zurück; man filtrirt
                                 die Lösung, um die abgeschiedenen harzigen Theile zu entfernen und dampft
                                 vorsichtig unter immerwährendem Umrühren die Flüssigkeit ein. Der erhaltene
                                 essigsaure Kalk wird noch eine Zeit lang erhitzt, um die brenzlichen öligen Theile zu
                                 entfernen, aber sehr vorsichtig, weil bei zu großer Hitze der essigsaure Kalk
                                 zersetzt wird. Dieser rohe essigsaure Kalk wird alsdann entweder verkauft oder
                                 man verwendet ihn zur Darstellung der reinen Essigsäure, indem derselbe
                                 aufgelöst, filtrirt, von neuem eingedampft und der trockene essigsaure Kalk
                                 mittelst Salzsäure in Retorten zersetzt wird; die hierbei erhaltene Essigsäure
                                 wird noch mehreren Rectificationen unterworfen, um sie vollständig rein zu
                                 erhalten.
                              
                           
                              VII. Die Gewinnung des rohen
                                    Torfkreosotöles und die Reinigung desselben.
                              Die bei der Reinigung der rohen leichten und schweren Torföle erhaltenen
                                 Aetznatronlaugen werden in einen großen Holzbottich gebracht, und nach und nach
                                 verdünnte Schwefelsäure zugesetzt, bis die dunkelbraun gefärbte Flüssigkeit
                                 hellgelb wird und sich bei fernerem Zusatz von Säure kein dunkelbraun gefärbtes
                                 Oel mehr abscheidet. Man trennt hierauf die ölige Flüssigkeit von der
                                 wässerigen, bringt erstete in ein neues Faß und wäscht das braune Oel wiederholt
                                 mit warmem Wasser, um die überschüssige Säure zu entfernen und läßt das Wasser
                                 ab; das braune kreosothaltige Oel wird alsdann in eine Destillationsblase
                                 gebracht, etwas Aetznatronlauge zugesetzt und der Rectification unterworfen. Man
                                 unterhält nun so lange die Rectification, bis circa
                                 70 Theile helles rohes Kreosotöl übergegangen sind, worauf die Rectification
                                 unterbrochen und später der in der erkalteten Destillationsblase befindliche
                                 schwarzbraune Rückstand herausgenommen wird. Dieser Rückstand besteht
                                 hauptsächlich aus Brandharzen, welche durch die Aetznatronlauge zurückgehalten
                                 werden. Das erhaltene helle Kreosotöl bringt man in ein reines Faß und setzt 8
                                 bis 10 Proc. englische Schwefelsäure, sowie 1/4 bis 1/2 doppeltchromsaures Kali
                                 zu und rührt die Flüssigkeiten eine Stunde lang gut mit einem hölzernen Rührer,
                                 läßt absetzen, schöpft das wieder dunkel gefärbte Kreosotöl in ein neues Gefäß
                                 von der darunter befindlichen dicken schwarzen Schwefelsäure ab und wäscht das
                                 Oel wiederholt mit Wasser. Das vom Wasser getrennte Oel wird nochmals in eine
                                 Destillationsblase gebracht, ihm wieder etwas Aetznatronlauge zugesetzt, und der
                                 Rectification unterworfen. Das Kreosotöl geht bei der zweiten Rectification
                                 bedeutend heller als bei der ersten über, jedoch muß das übergehende Rectificat
                                 noch zwei bis dreimal mit 1 bis 2 Proc. Schwefelsäure behandelt, mit Wasser
                                 gewaschen und rectificirt werden, wobei man das zuerst und das zuletzt
                                 übergehende Rectificat für sich auffängt und nur das mittlere zu der
                                 Kreosotbereitung verwendet.
                              Nach der vierten bis fünften Rectification ist dieses Kreosotöl fast vollständig von Brandharzen
                                 befreit, und wird hierauf mit Aetzkalilauge von 1,12 specifischem Gewicht
                                 versetzt. Das ungelöst bleibende, oberhalb sich ausscheidende Eupionöl wird
                                 abgehoben und die Lauge längere Zeit gekocht, um alle flüchtigen nicht
                                 kreosothaltigen Oele zu entfernen. Hierauf wird die Lauge mit Schwefelsäure
                                 versetzt und das sich abscheidende Kreosot in ein besonderes Gefäß gebracht.
                                 Diese Operation mit Kalilauge und Schwefelsäure wird noch zwei bis dreimal
                                 wiederholt, worauf das Kreosotöl mit Wasser gewaschen und in einer Glasretorte
                                 einer letzten Destillation unterworfen wird, wobei das Kreosot vollkommen
                                 wasserhell übergeht.
                              Das reine Torfkreosot stellt eine wasserhelle, das Licht sehr stark brechende
                                 Flüssigkeit dar und besitzt ein specifisches Gewicht von 1,037. In seinen
                                 sonstigen Eigenschaften gleicht es vollkommen dem Kreosot aus Holz und kann
                                 ebenfalls zu arzneilichen Zwecken verwendet werden. Die bei den Reinigungen des
                                 rohen Kreosotöles erhaltenen schwefelsauren Natron- und Kaliflüssigkeiten
                                 werden eingedampft, um die Salze wieder zu gewinnen und an Glasfabriken zu
                                 verkaufen.
                              
                           
                              VIII. Die Darstellung von
                                    verschiedenen Rußsorten aus den harzigen, natronhaltigen
                                    Destillationsrückständen.
                              Die bei den verschiedenen Destillationen und Reinigungen der Rohöle, sowie des
                                 Kreosots erhaltenen natronhaltigen, öl- und harzreichen Rückstände werden
                                 mit Torfasphalt gemischt und auf einer eisernen Platte in einem besonderen
                                 Rußofen verbrannt. Der sich hierbei erzeugende Ruß wird in mehrere Kammern
                                 geleitet, wo er sich von selbst sortirt; der feinste Ruß befindet sich in der
                                 hintersten und der gröbste in der ersten Kammer. Dieser Ruß wird theils zur
                                 Fabrication bunter Papiere, theils zur Druckerschwärze und zu vielen anderen
                                 technischen Zwecken verwendet. Durch Brennen des Rußes in geschlossenen
                                 Cylindern stellt man den calcinirten Ruß für Lithographen-Schwärze dar,
                                 welcher einen nicht unbedeutenden Handelswerth besitzt. Von einem Centner dieser
                                 Rückstände erhält man 25 Pfund verschiedene Rußsorten. Der auf der Eisenplatte
                                 bleibende Rückstand wird mit Wasser ausgelaugt, um das Natron wieder zu
                                 gewinnen. In einem solchen Rußofen können auch die Schmier- und anderen
                                 Oele, wenn sie keine Verwendung finden, verbrannt werden, nur mit dem
                                 Unterschiede, daß man die Oele mittelst eines eisernen Rohres auf eine glühende
                                 Platte fallen läßt und den Luftzug gehörig regulirt.
                              
                           
                              
                              IX. Die Gewinnung von Basen wie
                                    Anilin etc. aus den rohen Torftheerölen.
                              Nicht alle Torfe enthalten in ihren Destillationsproducten solche Basen, aus
                                 welchen Farbstoffe hergestellt werden, sondern sie scheinen nur dann darin
                                 aufzutreten, wenn der Torf einen größeren Stickstoffgehalt besitzt und
                                 namentlich bei einer höheren Temperatur der Destillation unterworfen wird. Es
                                 ist daher nothwendig, daß man sich erst von der Anwesenheit dieser Basen durch
                                 nähere Untersuchung der rohen Torföle überzeugt. Man verfährt dabei
                                 folgendermaßen:
                              Die mit Wasser gewaschenen Torföle werden in ein großes, oben offenes Faß
                                 gebracht, und darin mit 10 Procent verdünnter Schwefelsäure versetzt; hierauf
                                 rührt man die Flüssigkeiten eine Stunde gut durch einander und läßt ruhig
                                 absetzen. Die Oele werden alsdann von der säurehaltigen Flüssigkeit abgeschöpft,
                                 und letztere in ein besonderes Gefäß gebracht. Diese Operation wiederholt man zu
                                 verschiedenen Malen mit neuen Quantitäten Theeröl, bis man eine hinreichende
                                 Menge der säurehaltigen Flüssigkeit erhalten hat; dieselbe bringt man dann in
                                 eine Bleipfanne und läßt sie längere Zeit kochen, um die flüchtigen Oele zu
                                 verjagen. Die erkaltete sehr trübe Flüssigkeit wird zunächst filtrirt, um sie
                                 von den ausgeschiedenen harzigen Bestandtheilen zu trennen und dem gelben
                                 Filtrat wird Aetznatronlauge von 20° Baumé zugesetzt, wobei das in
                                 der Flüssigkeit enthaltene schwefelsaure Ammoniak zersetzt wird und die
                                 basischen Körper sich auf der Oberfläche theils in butterartiger, theils in
                                 öliger Consistenz abscheiden. Diese obenauf schwimmenden Basen werden in ein
                                 besonderes Gefäß abgeschöpft und die Flüssigkeit, in welcher sehr viel Flocken
                                 vertheilt sind, wird durch Papier filtrirt. Die auf dem Filtrum zurückbleibenden
                                 Basen werden den übrigen zugefügt und das Filtrat wird in einer Blase der
                                 Destillation unterworfen, wobei das Ammoniak zuerst übergeht, und später noch
                                 einige flüchtige Basen, wie das Pyridin, welche in Wasser löslich sind und sich
                                 erst bei Zusatz von starker Aetznatronflüssigkeit ausscheiden. Man bewahrt diese
                                 besonders auf und löst die übrigen Basen nochmals in verdünnter Schwefelsäure,
                                 filtrirt und scheidet wiederum mit Aetznatronlauge aus. Diese Operation wird
                                 mehrmals wiederholt und nach der dritten Ausscheidung werden die Basen mit
                                 festem Aetzkali behandelt, um die letzten Wassertheile zu entfernen. Man
                                 unterwirft sie hierauf einer fractionirten Destillation in Glasretorten. Nach
                                 viermaliger Fractionirung sind die Basen rein genug, um sie zur Darstellung der
                                 Farben verwenden zu können.
                              
                           
                        
                           
                           Kostenanschläge zur Gewinnung von
                                 Torf.
                           
                              I. Gewinnung von Stichtorf in
                                    Biermoos.
                              Ein guter Stecher in Biermoos sticht in der Woche 20 bis 24,000 Stücke Torf,
                                 wobei er einen Gehülfen oder Gehülfin hat, die den gestochenen Torf auf die
                                 Auslegeplätze bringen.
                              Für 1000 Stücke Stichtorf erhält ein jeder Stecher 50 Kreuzer neue öster. Währ.
                                 für das Stechen und eben so viel für Trocknen und Magaziniren, wobei von jedem
                                 Stecher 60 Stücke bei 1000 Stücken gratis gestochen
                                 werden müssen, um den Abfall zu decken, und 1000 Stücke Torf vollkommen
                                 magazinirt werden können.
                              Zur Gewinnung eines Quantums von 9,000,000 Stücken Stichtorf in einem Sommer sind
                                 36 Stecher nebst ihren Gehülfen nothwendig. Dieselben erhalten die nöthigen
                                 Werkzeuge, wie Stecheisen, Schaufeln, Gabeln, Haken und Karren, unentgeldlich
                                 von dem Unternehmer. Die Auslegeplätze für den Torf richten besondere Arbeiter
                                 her, welche von dem Unternehmer bezahlt werden.
                              Obige 36 Stecher können wöchentlich 720,000 und in 3 Monaten 8,640,000 Stücke
                                 Torf erzeugen.
                              Hierbei ist jedoch angenommen, daß ein Stecher durchschnittlich wöchentlich bloß
                                 20,000 Stücke sticht, während viele Stecher in dem gleichen Zeitraume 24,000
                                 Stücke stechen, wodurch jedenfalls so viel Stichtorf erzeugt wird, um obige
                                 9,000,000 Stücke vollständig zu liefern.
                              Die Kosten derselben stellen sich wie folgt:
                              
                                 
                                    9,000,000 Stücke Torf zu stechen, trocknen und
                                       magaziniren
                                       9000 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    für Abräumen des Moores und Instandhaltung der
                                       Wasserabzugsgräben
                                         500 „
                                    
                                 
                                    für Werkzeuge und Instandhaltung derselben
                                         200 „
                                    
                                 
                                    für Instandhaltung der Magazine
                                         300 „
                                    
                                 
                                    für einen Aufseher oder Torfmeister
                                         500 „
                                    
                                 
                                    für Zinsen des Betriebscapitals
                                         560 „
                                    
                                 
                                    für Steuern und Abgaben
                                         100 „
                                    
                                 
                                    Nebenkosten für die Arbeiter, wie ärztliche Behandlung
                                       und Arzneien
                                         100 „
                                    
                                 
                                    Reserve
                                         500 „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––
                                    
                                 
                                    
                                    11,760 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                              1000 Stück Biermoostorf wiegen durchschnittlich 8 Centner, folglich 1,000,000 =
                                 8000 Centner, 9,000,000 = 72,000 Centner; demnach kostet ein Centner
                                 lufttrockener Torf in Biermoos 16,33 Kreuzer neue öster. Währung.
                              
                           
                              
                              II. Gewinnung von Stichtorf nach
                                    Berechnung des Herrn Prof. Dr. August
                                    Vogel.
                              Derselbe führt hierüber Folgendes an:
                              Bei einer jährlichen Production eines Quantums von 60,000 Ctrn. lufttrockenen
                                 Torfes, welche einer Masse von 300,000 Kubikfuß oder 11,000,000 Stücken à 280 Kubikzoll Inhalt entsprechen, wobei 9
                                 Procent Verlust des Torfes beim Trocknen und Einbringen gerechnet sind, folglich
                                 12,000,000 Stücke gestochen werden müssen, erwachsen folgende Kosten:
                              
                                 
                                    Für Arbeitslöhne zum Stechen und Trocknen obigen
                                       Quantums  (per
                                       Centner 6,9 kr.)
                                    6910 fl. Reichsw.
                                    
                                 
                                    Nebenkosten:
                                    
                                    
                                 
                                    Abräumen des Moores unter der Voraussetzung, daß ein
                                       Theil  dieser Kosten durch den Ertrag an Holz und
                                       Wurzeln gedeckt  werde
                                        50 „
                                    
                                 
                                    Kosten der Magazine
                                      600 „
                                    
                                 
                                    Nebenkosten für die Arbeiter, für ärztliche und polizeil.
                                       Fürsorge
                                      100 „
                                    
                                 
                                    für Werkzeuge
                                      200 „
                                    
                                 
                                    für Aufsicht und Direction
                                      700 „
                                    
                                 
                                    für Zinsen und Betriebscapital per Jahr
                                      266 „
                                    
                                 
                                    für Steuern und Abgaben
                                        50 „
                                    
                                 
                                    Reserve
                                      500 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    9376 fl. Reichsw.
                                    
                                 
                              Die Nebenkosten betragen eine Summe von 2466 fl., was 2,4 kr. per Centner ausmacht. Mit Einschluß der Bodenrente
                                 betragen also die Selbstkosten 12,3 kr. per Centner.
                              Der Verfasser erlaubt sich hierbei zu bemerken, daß ihm die Summe von dem
                                 angesetzten Arbeitslohne für Torfgewinnung von 6910 fl. etwas zu niedrig
                                 erscheint, und dieselbe jedenfalls nur bei sehr billigen Accorden, welche mit
                                 einzelnen Partieführern der Torfstecher abgeschlossen worden sind, möglich
                                 ist.
                              
                                 
                                    Nach Dr. Vogel's Berechnungen kostet ein
                                       Centner    lufttrockener Torf 12,3 kr.
                                       Reichsw. oder circa    mit Bodenrente.
                                    18 kr. neue öster. Währ
                                    
                                 
                                    Nach des Verfassers Berechnung kostet ein
                                       Centner    lufttrockener Biermoostorf
                                       ohne Bodenrente
                                    16,19
                                       kr.    „          „
                                    
                                 
                              
                           
                              
                              III. Berechnung der Kosten der
                                    Fabrication von condensirtem Torf mit der Schlickeysen'schen Maschine in
                                    Biermoos bei Fabrication von 25,000 Stücken
                                    Torfziegel per Tag.
                              
                                 
                                    Graben des Torfes 6 Mann à 80 kr. n. öster. W.
                                      4 fl. 80 kr. n. öster. Währ.
                                    
                                 
                                    Anfahren der Torfmasse zur Maschine und
                                       Abladen,    4 Mann à 80 kr. n. öster. W.
                                      3  „  20    „
                                    
                                 
                                    Einräumen in die Maschine, 1 Mann
                                      –  „  80    „
                                    
                                 
                                    Abschneiden der Torfmasse, 1 Mann
                                      –  „  80    „
                                    
                                 
                                    Abfahren der fertigen Torfziegel, 10 Personen à 50 kr.
                                      5  „  
                                       –    „
                                    
                                 
                                    ein Maschinist per Tag
                                      1  „  50    „
                                    
                                 
                                    Feuerungsmaterial
                                      4  „  
                                       –    „
                                    
                                 
                                    Trocknen und Magaziniren von 25,000 Stücken    à
                                       1000 = 50 kr
                                    12  „  50    „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                    32 fl. 60 kr. n. öster. Währ.
                                    
                                 
                              Es stellen sich demnach folgende Kosten:
                              
                                 
                                    Betriebscapital zur Erzeugung des Torfes, bei 150
                                       Arbeitstagen    à 32 fl. 60 kr.
                                    4890 fl. – kr. n. öster. W.
                                    
                                 
                                    Gehalt eines Werkführers
                                      800
                                       „  –  „
                                    
                                 
                                    für Erneuerung und Abnützung der Maschine und
                                       Utensilien
                                      500
                                       „  –  „
                                    
                                 
                                    Reserve
                                      500
                                       „  –  „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––––
                                       
                                    
                                 
                                    Summe des ganzen
                                       Betriebscapitals
                                    6690 fl. – kr.
                                    
                                 
                              
                                 
                                    Hierzu kommen noch die Zinsen des Anlagecapitals
                                       der    Maschine und der Gebäude:
                                    
                                 
                                    Maschine
                                      5000  fl.
                                    
                                 
                                    Gebäude
                                      3000  „
                                    
                                 
                                    für Werkzeuge u. sonstige Einrichtungen
                                      2000  „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––
                                    
                                 
                                    
                                    10,000 fl.
                                    
                                 
                              
                                 
                                    5 Proc. Zinsen des Anlagecapitals von 10,000 fl.
                                      500 fl.  – kr.
                                    
                                 
                                    5 Proc. Zinsen des Betriebscapitals
                                      334  „  50
                                       „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                    7524 fl. 50 kr. n. öster. W.
                                    
                                 
                              In 150 Arbeitstagen liefert obige Maschine 3,750,000 Stücke Torf, wovon 1 Stück
                                 durchschnittlich 1 Pfd. wiegt, daher dieses Quantum 37,500 Centner
                                 repräsentirt.
                              Nach obiger Aufstellung kostet demnach ein Centner lufttrockener Maschinentorf 20
                                 1/2 kr. oder 1000 Stücke gleich 10 Ctr. 2 fl. 5 kr. neu öster. Währ.
                              Bei vorstehender Berechnung ist eine künstliche Trocknung des Torfes nicht in
                                 Anschlag gebracht, sondern der Betrieb bloß auf die Sommermonate berechnet
                                 worden.
                              Bei weitem günstiger würde sich die Fabrication stellen, wenn man den größten
                                 Theil des Jahres hindurch arbeiten kann, was bei künstlichen Trockenanstalten
                                 der Fall ist.
                              
                              Bei zwei der vorstehenden Berechnungen hat der Verfasser die Verzinsung des
                                 Torflandes außer Acht gelassen. Wenn man annimmt, daß ein derartiges Unternehmen
                                 einen Flächeninhalt von 200 niederösterreichischen Jochen besitzt und das Joch
                                 300 fl. im Ankaufspreise gekostet hat, so wären 60,000 fl. zu verzinsen,
                                 folglich zu 5 Proc. = 3000 fl. Zinsen.
                              
                                 
                                    Demnach würden bei Kostenanschlag Nr. I zu den
                                    11,760 fl.
                                    
                                 
                                    die 5 Proc. Zinsen von 60,000 fl. zu rechnen seyn
                                       mit
                                      3,000 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    14,760 fl.
                                    
                                 
                              und 1 Ctr. Biermoostorf loco
                                 Biermoos 20 1/2 kr. n. öster. Währ. kosten.
                              Nach Hrn. Dr. Vogel's
                                 Berechnung, Kostenanschlag Nr. II, würde 1 Ctr. lufttrockener Torf 12,3 Kreuzer
                                 Reichswährung oder 18 Kreuzer neue öster. Währ. kosten.
                              Nach Kostenanschlag Nr. III stellt sich 1 Ctr. Maschinentorf in Biermoos auf 28
                                 Kreuzer neue öster. Währ.
                              Hieraus ist ersichtlich, daß nach Dr. Vogel's Berechnung die Erzeugung des Torfes in Bayern
                                 um 2 1/2 Kreuzer neue öster. Währ. billiger kommt als in Oesterreich.
                              Der Verfasser hat sich schon erlaubt zu bemerken, daß Hr. Dr. Vogel die Arbeitslöhne für Stechen und
                                 Trocknen des Torfes sehr niedrig angesetzt hat, und daß darin wohl hauptsächlich
                                 der Unterschied zu suchen ist.
                              Es kommt nun hauptsächlich darauf an, wie hoch der Verkaufspreis des Torfes ist,
                                 um den Reinertrag darnach zu bemessen.
                              
                                 1) Bei einem Verkaufspreise von 2 fl. neue öster. Währ. per 1000 Stücke loco
                                    Biermoos stellt sich ein Reinertrag oder Dividende von 18 Proc.
                                    heraus.
                                 2) Wenn der bayerische Torf loco
                                    Torfstich per 1000 Stücke gleich 8 Centner mit 2
                                    fl. Reichswährung verkauft wird, so ergeben sich 17 Proc. Dividende oder
                                    Reinertrag.
                                 3) Verkauft man den Maschinentorf loco Torfstich per 1000 Stücke = 10
                                    Ctr. mit 3 fl. 50 kr. neue öster. Währ., oder den Centner zu 35 kr. neue
                                    öster. Währ., so ergibt sich ein Reinertrag von 13,9 Proc.
                                 
                              Es ist wohl schwerlich anzunehmen, daß man den Maschinentorf höher verwerthen
                                 kann als den Centner mit 35 Kreuzer loco Torfstich,
                                 indem die Transportkosten nach entfernteren Orten jedenfalls sehr bedeutend
                                 sind, und diese Fabrication sich nur in der Nähe von größeren Städten rentiren
                                 kann, oder wenn man den Torf an Ort und Stelle zu Kohle und Theer
                                 verarbeitet.
                              Es folgt hier noch zur Vergleichung die Kostenberechnung der Herstellung von
                                 Maschinentorf bei Anwendung einer Schlickeysen'schen
                                 Ziegelpresse
                                 nach den von Hrn. Bergmeister Wilhelm Leo in seiner
                                 Schrift über das gesammte Torfwesen aufgestellten Berechnungen.
                              Die Löhne gestalten sich per Tag wie folgt:
                              
                                 
                                    6 Mann à 48 kr. zum
                                       Graben des Torfes
                                    4 fl. 48 kr. Reichsw.
                                    
                                 
                                    2 Mann à 48 kr. zum
                                       Anfahren zur Maschine u. Abladen
                                    1 „   36 „
                                    
                                 
                                    1 Mann à 48 kr. zum
                                       Einreiben der Masse
                                    – „   48 „
                                    
                                 
                                    1 Mann à 48 kr. zum
                                       Abschneiden der Ziegel
                                    – „   48 „
                                    
                                 
                                    1 Mann à 48 kr. zum
                                       Abfahren der Ziegel
                                    – „   48 „
                                    
                                 
                                    1 Mann à 48 kr. zum
                                       Umsetzen der Ziegel
                                    – „   48 „
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                    9 fl. 36 kr. Reichsw.
                                    
                                 
                              oder per Centner lufttrockenen
                                 Torf = 1,788 Kreuzer, wobei angenommen worden ist, daß die in einem Tage
                                 verarbeitete Torfmasse lufttrocken 322 Centner ergibt.
                              Hierzu treten noch folgende Posten für die Jahresrechnung:
                              
                                 
                                    für Maschinen
                                    1000 fl. Reichsw.
                                    
                                 
                                    für Gebäude und sonstige Einrichtungen
                                    1500 „
                                    
                                 
                                    Gehalt des Werkführers
                                      800 „
                                    
                                 
                                    Gehalt des Maschinisten
                                      300 „
                                    
                                 
                                    für Utensilien
                                      500 „
                                    
                                 
                                    Betriebscapital von 5000 fl. à 5 Proc
                                      250 „
                                    
                                 
                                    Reserve
                                      500 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    4850 fl. Reichsw.
                                    
                                 
                              oder für 200 Arbeitstage à 322 Centner in runder Summe 60,000 Ctr. = 4,8 Kreuzer per Centner.
                              Bei Anwendung einer Schlickeysen'schen
                                 Ziegel-Preßmaschine stellt sich die Maschinenanlage um 1000 fl. noch
                                 höher, so daß der Centner Torf an Erstehungskosten mit 5 Kreuzer anzusetzen
                                 ist.
                              Hr. Bergmeister Leo gibt die Kosten für den Centner
                                 lufttrockenen Torf ohne Schlickeysen'sche Maschine in
                                 runder Summe auf 8 kr. an, mit Schlickeysen'scher
                                 Maschine in runder Summe auf 7 Kreuzer. Nach seiner Berechnung ergibt sich
                                 demnach bei Production von 60,000 Ctr. Torf mit der Schlickeysen'schen Maschine eine Ersparniß von 1000 fl.
                              Aus den vorausgehenden Berechnungen des Verfassers ersieht man, daß ein nicht
                                 unbedeutender Unterschied bei der Berechnung der Arbeitslöhne sich herausstellt,
                                 wenn man dieselben mit den von Hrn. Bergmeister Leo
                                 aufgestellten vergleicht, denn
                              
                                 1) sind zum Anfahren der Torfmasse zur Maschine und Abladen
                                    derselben 2 Mann mehr erforderlich;
                                 2) ist zum Abfahren der fertigen Torfziegel unbedingt mehr
                                    als eine Person nothwendig;
                                 3) sind die Kosten für Trocknung und Magazinirung gar nicht
                                    in Anschlag gebracht, welches auch eine bedeutende Rubrik ist;
                                 4) ist für Feuerungsmaterial der Maschine nichts
                                    angesetzt.
                                 
                              Einen großen Unterschied bei diesen Berechnungen dürfte wohl der Umstand
                                 bedingen, daß nach Bergmeister Leo's Berechnung der
                                 Maschinentorf sogleich auf Reale der Trockenanstalten geschafft wird, während
                                 bei der Berechnung des Verfassers derselbe im Freien ausgelegt ist und daher
                                 mehr Arbeitslöhne erforderlich waren. Dessenungeachtet hält der Verfasser die
                                 von Hrn. Bergmeister Leo aufgestellten Berechnungen
                                 für zu niedrig.
                              Kostenanschlag zur Errichtung einer
                                    Torfkohlen- und Theer-Fabrik.
                              
                                 
                                    Für Ankauf von 200 Jochen uncultivirten Torflandes à 300 fl.
                                    
                                      60,000 fl. n. öster. W.
                                    
                                 
                                    für Herstellung von Straßen, Entwässerungsarbeiten
                                       und  Ausstockung des Moores
                                    10,000 fl.
                                    
                                    
                                 
                                    für einfache Torfmagazine mit Ladendach zur
                                       Unterbringung  von 15,000,000 Stücken Stichtorf oder
                                       120,000 Centnern
                                       5000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Rolleisenbahnen von Holz mit Eisenbeschlägen
                                       5000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Rollwägen und Werkzeuge zum Torfbetrieb
                                       3000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für eine künstliche Trockenanstalt
                                    10,000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Torskohlenmagazine
                                         500 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Theer- und Oelmagazine
                                       1000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Vortrockenanstalten
                                       5000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für das Hauptfabrikgebäude
                                    14,000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Wohngebäude für die Beamten
                                       4500 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Arbeiterwohnungen
                                       2000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für einen Stall nebst Wagenschuppen
                                       1500 „
                                    
                                    
                                 
                                    für einen Keller
                                       3000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für einen Brunnen
                                         500 „
                                    
                                    
                                 
                                    Innere
                                          Einrichtung.
                                    
                                    
                                    
                                 
                                    Für 12 Retortenöfen, per Ofen
                                       3 Retorten, zusammen 36  schmiedeeiserne Retorten
                                       nebst Condensations-Vorrichtung  und
                                       Theerkästen
                                    25,000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Kühlapparate für die Torfkohlen
                                       1200 „
                                    
                                    
                                 
                                    für 2 große eiserne Destillationsblasen à 500 fl.
                                       1000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für 2 Rectificationsblasen von Kupfer à 400 fl.
                                         800 „
                                    
                                    
                                 
                                    hierzu die nöthigen Kühlvorrichtungen, Kupferschlangen
                                       für 4  Destillationsblasen
                                       1000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Erneuerung der Destillationsblasen
                                       2000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für 2 hydraulische Pressen à 500 fl.
                                       1000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für Fässer und diverse Geräthschaften
                                       2000 „
                                    
                                    
                                 
                                    für 2 Pferde nebst Wägen
                                       1000 „
                                    
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––
                                    100,000 fl.
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    ––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Summe des ganzen
                                       Anlagecapitals
                                    160,000 fl. n. öster. W.
                                    
                                 
                              
                              Kostenberechnung der Verkohlung des
                                    Torfes in Biermoos bei einer Anlage von 36 Retorten.
                              In einer Retorte werden in vier Stunden 120 Pfund Torf abdestillirt, folglich in
                                 24 Stunden 720 Pfund.
                              Man benöthigt daher täglich oder in 24 Stunden für 36 Retorten 259 Centner 20
                                 Pfd. Destillationstorf.
                              Nimmt man 300 Arbeitstage an, so ergibt sich ein Quantum von 77,760 Ctrn.
                                 Destillationstorf, welches einem Quantum von 9,720,000 Stücken Stichtorf
                                 entspricht, wenn man 1000 Stücke zu 8 Centnern annimmt.
                              Zur Destillation dieses Quantums Torf ist ein Drittel Heizmaterial
                                 erfahrungsgemäß erforderlich, was demnach 3,260,000 Stücken entspricht. Es sind
                                 daher zur Inbetriebsetzung der 36 Retorten im Ganzen Heiz- und
                                 Destillationstorf 12,980,000 Stücke Stichtorf oder circa 13,000,000 erforderlich.
                              Dieses Quantum würde 104,000 Centnern entsprechen. Es ergibt sich demnach
                                 folgende Kostenberechnung der Ausgaben bei der
                                 Fabrication von Torfkohle und Theer:
                              
                                 
                                    Für 13,000,000 Stücke Stichtorf = 104,000 Centner à 16,33   Kreuzer
                                       n. öster. W. zur Heizung und zur Destillation des  
                                       Torfes circa
                                    17000 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    Arbeitslöhne für Destillation u. Herbeischaffung des
                                       Torfes
                                      9000 „
                                    
                                 
                                    für Verarbeitung des Theeres
                                      1500 „
                                    
                                 
                                    für Chemikalien zur Verarbeitung des Theeres
                                      2000 „
                                    
                                 
                                    für Gehalte (Director, Buchhalter und Kanzellist)
                                      4000 „
                                    
                                 
                                    für Steuern, Stempel
                                      1200 „
                                    
                                 
                                    für Regie, Fuhrwerk
                                      2000 „
                                    
                                 
                                    für diverse Ausgaben
                                      2000 „
                                    
                                 
                                    Reservefond und Amortisation
                                      2000 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                       Summe der
                                          Ausgaben
                                       
                                    40,700 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    Einnahmen.
                                    
                                    
                                 
                                    Für 31,104 Centner Torfkohlen à 1 fl. 50 kr.
                                    46,656 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    für 3110 Centner Theer à 8 fl. durch Verarbeitung zu  
                                       Photogen, Solaröl und Paraffin
                                    24,880 „
                                    
                                 
                                    für Nebenproducte, wie essigsaurer Kalk, Ammoniak
                                       und   Farbstoffe
                                       3000 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    74,536 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    Summe der Einnahmen
                                    74,536 fl.
                                    
                                 
                                    „      
                                       „      Ausgaben
                                    40,700 „
                                    
                                 
                                    
                                    ––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                       Reingewinn
                                       
                                    33,836 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                              
                              
                                 
                                    Von dem Reingewinn
                                       per
                                              sind in Abrechnung zu bringen:
                                    
                                    33,836 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                    5 Proc. Zinsen von 60,000 fl. für  
                                       Grund und Boden
                                      3000 fl.
                                    
                                    
                                 
                                    5 Proc. Zinsen des Anlagecapitals  
                                       von 100,000 fl.
                                      5000 „
                                    
                                    
                                 
                                    5 Proc. Zinsen von 40,000 fl.  
                                       Betriebscapital
                                      2000 „
                                    
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––
                                    10,000 fl.
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    ––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    
                                    Bleibt Dividende
                                    23,836 fl. neue öster. W.
                                    
                                 
                                      gleich 11,9 Procent.