| Titel: | Ueber Darstellung des krystallisirten Fuchsins (Anilinroths) mittelst Arseniksäure; von Dr. Habedank. | 
| Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. XVIII., S. 73 | 
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                        XVIII.
                        Ueber Darstellung des krystallisirten Fuchsins
                           (Anilinroths) mittelst Arseniksäure; von Dr. Habedank.
                        Habedank, über Darstellung des krystallisirten Fuchsins mittelst
                           Arseniksäure.
                        
                     
                        
                           Versuche, die in der Absicht unternommen wurden, die gebräuchlichen Operationen bei
                              der Darstellung des krystallisirten Fuchsins mittelst
                              Arseniksäure zu vereinfachen, führten auf folgendes Verfahren. Das Rohfuchsin, so
                              wie es aus den Retorten kommt, wird zerschlagen und mit einer, der angewandten
                              Arseniksäure äquivalenten Menge Kochsalz und Wasser (5 Theile) gekocht. Die Stücke
                              des Rohfuchsins schmelzen in der siedenden Flüssigkeit sehr schnell zu einer öligen
                              Masse, welche beim Erkalten fest wird und zu Boden sinkt. Man läßt zwei Stunden
                              abkühlen, und zieht die Lauge, welche neben wenig Fuchsin die Arsenikverbindungen
                              als Natronsalze enthält, in ein anderes Gefäß ab, worin man mit Kochsalz den
                              gelösten Farbstoff ausfällt. Man filtrirt und kocht den Niederschlag
                              gemeinschaftlich mit dem erwähnten harzigen Fuchsin in demselben Gefäße mehrmals mit
                              Wasser aus und filtrirt. Die erste Lauge fällt man zweckmäßig aus, da sie zu unrein
                              ist, die dritte und vierte Lauge geben hinlänglich reine Krystallisationen; die
                              Mutterlaugen dienen zu neuen Auskochungen. Die Zerlegung des Rohfuchsins
                              (arsenigsauren Rosanilins) mittelst Kochsalz geht sehr leicht und vollständig vor
                              sich, die Arbeit
                              erfordert weniger Unkosten als die übliche Methode, und werden die Arbeiter dabei
                              geschont, welche bisher bei dem Auskochen des Farbstoffs mittelst Salzsäure
                              schwerheilende, tiefe Wunden sich zuzogen. Da die Lösungen bei dem beschriebenen
                              Verfahren neutral sind, so ist dieß weniger zu befürchten und Einreibungen der Hände
                              mit Talg sind das beste Vorbeugungsmittel gegen die Einflüsse des arsenigsauren
                              Alkalis. (Jacobsen's chemisch-technisches
                              Repertorium, II. Jahrg. erstes Halbjahr, S. 14.)