| Titel: | Beschreibung der Kohlenziegelmaschine von Mazeline und Comp. | 
| Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. XLIV., S. 180 | 
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                        XLIV.
                        Beschreibung der Kohlenziegelmaschine von
                           Mazeline und Comp.
                        Aus der berg- und hüttenmännischen Zeitung, 1863,
                              Nr. 46.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Kohlenziegelmaschine von Mazeline und Comp.
                        
                     
                        
                           Das Verfahren der Maschinenbauer Mazeline und Comp. in Havre zur Fabrication von Kohlenziegeln oder
                              Briquettes besteht darin, daß sie durch die gemengte Staubkohle oder pulverisirte
                              Kohle einen heißen Strom von Wasserdampf oder einem anderen Gase hindurchgehen
                              lassen, um die erweichbaren Partikelchen aufzuschließen und zum Zusammenballen unter
                              sich geeignet zu machen. Bei diesem Acte ist die Masse in Bewegung; wir wollen uns
                              aber nicht weiter bei diesem Verfahren und denjenigen Modificationen, welche es je
                              nach der Natur des zu erzeugenden Productes und der benutzten Materialien erleiden
                              muß, aufhalten, sondern im Nachstehenden nach Armengaud's
                              Publication industrielle Bd. XIV eine Beschreibung der
                              von Mazeline u. Comp. zur
                              Bereitung von Kohlenziegeln erfundenen Maschine mittheilen, deren Fabricat als sehr
                              vorzüglich anerkannt ist.
                           Diese Maschine vereinigt in sich die verschiedenen Operationen der Mengung und
                              Erweichung der Masse, sowie des Formens und Austragens der Briquettes, arbeitet mit
                              großer Geschwindigkeit und gewährt also große Ersparniß an Zeit und
                              Arbeitslöhnen.
                           Man hat an ihr folgende drei Haupttheile zu unterscheiden:
                           die Meng- und Erweichungsvorrichtung,
                           die Füllvorrichtung,
                           die Form- und Ablegevorrichtung.
                           Diese Organe bilden ein fest zusammenhängendes, auf ein und derselben Grundplatte
                              stehendes und von derselben liegenden Hauptwelle aus betriebenes Ganzes.
                           Der Mengeapparat ist an sich nicht neu, kommt vielmehr schon bei vielen ähnlichen
                              Maschinen vor, jedoch hat Mazeline mehrere Verbesserungen
                              daran angebracht, namentlich eine sehr vollkommene Vertheilung der Dampfstrahlen, so
                              daß die ganze Masse beim Mengen gleichzeitig auch genügend erhitzt und
                              aufgeschlossen wird. Auch die Füll- und Formvorrichtungen enthalten neue
                              Combinationen und sind so eingerichtet, daß sie mit größter Regelmäßigkeit und
                              bestem Effect arbeiten.
                           
                           Fig. 5 stellt
                              einen verticalen Durchschnitt des Apparates vor, genommen nach der Achse der
                              Meng-, Füll- und Formvorrichtung,
                           Fig. 6 einen
                              horizontalen Durchschnitt nach der Linie 1–2 in der vorigen Figur,
                           Fig. 1 ist ein
                              verticaler Durchschnitt rechtwirklich zu dem vorigen, also nach der Linie 3–4
                              in Fig. 6,
                              oder durch die Achse der Formmaschine gelegt,
                           Fig. 2 ein
                              theilweiser horizontaler Durchschnitt nach der Linie 5–6 in Fig. 1.
                           Diese Figuren sind im Maaßstabe von 1/40 der natürlichen Größe gezeichnet; die
                           Fig. 3 und
                              4 aber,
                              welche in einem doppelt so großen Maaßstabe gezeichnet sind, zeigen Details des
                              Dampfvertheilungshahnes.
                           Der erste Theil der Kohlenziegelmaschine, die Meng- und
                              Erweichungsvorrichtung, besteht aus einem großen blechernen Cylinder A, der oben offen und durch einen Rand aus Winkeleisen
                              und ein innerlich angeschraubtes gußeisernes Kreuz b
                              verstärkt ist, unten aber durch einen gußeisernen Boden B, welcher zugleich als Sockel oder Gerüste dient, geschlossen wird, und
                              eine Seitenöffnung c' besitzt, durch welche die
                              durchgemengte Masse austreten kann. Durch diesen Cylinder geht eine schmiedeeiserne
                              Welle C hindurch, welche auch unterhalb des Bodens noch
                              verlängert ist und ein Winkelrad C', mittelst dessen sie
                              getrieben wird, sowie ein Stirnrad C² trägt,
                              welches die Bewegung auf die Füllvorrichtung überträgt. Diese stehende Welle wird am
                              oberen Ende in dem Kreuze b, in der Mitte in dem Kreuze
                              b¹ und am unteren Ende in dem Fußlager d geführt. Sie trägt mehrere gezahnte Arme D, abwechselnd gerade und krumm, welche bei ihrer
                              rotirenden Bewegung die oben in den Cylinder aufgegebene Masse zerreißen und mengen,
                              und diese Mengung erfolgt um so vollständiger, da die Masse durch die überall
                              hervortretenden Dampfstrahlen in dem Maaße wie sie eintritt, erwärmt wird. Der Dampf
                              strömt nämlich nicht bloß durch eine einzige Oeffnung aus, sondern durch eine Menge
                              feiner Löcher, wie man aus den Figuren 1, 3, 4 erkennen kann. Jedes
                              Dampfrohr endigt in einem gußeisernen düsenförmigen Gehäuse, welches um eine gewisse
                              Länge in den Cylinder hineinragt; in dem Gehäuse e
                              befindet sich ein Ventil e', um den Dampfzutritt
                              beliebig reguliren und absperren zu können, und an der durch eine Stopfbüchse
                              gehenden Ventilstange sitzt ein Röllchen e². Es
                              sind vier solcher Düsen vorhanden, welche durch Röhren unter sich verbunden sind;
                              der Dampf tritt durch das Rohr e³ (Fig. 1) zu und,
                              wenn eine Schnur um die vier Röllchen e²
                              geschlungen wird, so kann man dieselben hierdurch ganz gleichzeitig in Bewegung setzen.
                              Diese einfache Vorrichtung ist aus dem Grunde sehr vortheilhaft, weil sie die
                              Einführung der Dämpfe bis in die Mitte der Masse gestattet, und ist als eine
                              wesentliche Verbesserung anzusehen.
                           Der Boden B des Cylinders ist etwas conisch, um den
                              Austritt der Masse zu erleichtern, und der darauf liegende Armstern D' hat gekrümmte Arme, um die Masse nach der Oeffnung
                              c zu weisen. Die Oeffnung wird durch den äußerlich
                              zwischen Falzen gehenden Schieber c' nach Belieben mehr
                              oder weniger geschlossen.
                           Die Füllvorrichtung E ist eine Streichvorrichtung mit 5
                              Armen oder beweglichen Schaufeln f, welche die Masse den
                              Formen zuführt. Sie ist unausgesetzt in Gang, während die 10 Formen sich nur in
                              Pausen bewegen; diese Bewegungen sind aber so regulirt, daß jede Form gerade zweimal
                              unter den Schaufeln stille hält, damit sie auch gehörig voll wird.
                           Der Armstern E besteht aus einer gußeisernen Rosette mit
                              5 Armen, welche an der stehenden Welle F aufgekeilt ist
                              und von der Welle C aus mittelst der Stirnräder C², G und G'
                              getrieben wird; die gekrümmten und unten gezähnten Schaufeln f sind von Schmiedeeisen gefertigt und an der Rosette durch Schrauben
                              befestigt, so daß sie leicht eingewechselt werden können. Die Welle F wird oben in einem gußeisernen Kreuze g und unten durch das Spurlager g' geführt, und letzteres steht zwischen Stellschrauben auf einem
                              gußeisernen Stühlchen H, welches an dem Gestell B des Mengapparates solid befestigt ist.
                           Die Schaufeln f drehen sich auf dem oberen ringförmigen
                              Boden eines Troges I, in welchen die durchgemengte Masse
                              aus der Oeffnung c fällt, und welcher mit einem
                              blechernen trichterförmigen Hute I' bedeckt ist, damit
                              die Kohlenmasse nicht oben austreten kann. Der mittlere Theil des Bodens ist von
                              conischer Form, damit die Masse von selbst nach den Formen hingewiesen wird.
                           Das Formen ist natürlich die schwierigste und wichtigste Operation der Maschine, denn
                              man verlangt, daß die Kohlenziegel vollkommen regelmäßig und in genügendem Maaße
                              gepreßt sind, während auf der anderen Seite schnell und billig gearbeitet werden
                              soll. Um diesen Anforderungen zu genügen, sind bei dieser Maschine mehrere, dicht
                              bei einander stehende Formen angebracht, und der Formtrog erhält an Stelle einer
                              continuirlichen Drehbewegung eine Bewegung mit Pausen mitgetheilt, welche sowohl
                              bezüglich des Füllens, als auch des Formens und Ablegens der Ziegel viel günstiger
                              ist.
                           Die Formmaschine besteht aus einem starken gußeisernen Plateau J, welches am Umfange 10 rechteckige Kästen von der Form und Größe der darzustellenden
                              Preßsteine enthält. Die Kästchen sind zur Erleichterung des Pressens mit Stahlblech
                              ausgelegt, welches man nach Bedürfniß erneuern kann. Dieses Plateau ist in der Mitte
                              ausgebohrt und dreht sich leicht um die verticale Säule K, welche an die Fundamentplatte H angegossen
                              ist und also auch zu den bereits erwähnten übrigen Organen der Maschine in einem
                              bestimmten Abstande bleibt. Es ruht zur Verminderung der Reibung mittelst mehrerer
                              conischen Rollen h (Fig. 5) auf der Basis der
                              Säule und diese Röllchen drehen sich um eiserne Spindeln, welche in einem
                              gemeinsamen die Säule umgebenden Ringe liegen.
                           Auf den Obertheil der Säule ist ein gußeiserner cylindrischer Sockel L geschraubt, welcher den Dampfcylinder M trägt, dessen Kolben die Pressung des in die Formen
                              gestrichenen Teiges erzeugt und unterhält. Der Dampfcylinder ist mit einem
                              Vertheilungsschieber l (Fig. 1) versehen, welcher
                              den Eintritt des Dampfes unter den Kolben vermittelt; beim Aufgange des Kolbens wird
                              der starke gußeiserne Balancier O durch die Stange m angehoben, welche mit etwas Spielraum am Balancier
                              befestigt ist, damit der letztere um seinen Drehpunkt n
                              schwingen kann. Dieser Balancier trägt eine Art Schwinge o, die einen gekrümmten Kopf besitzt, mittelst dessen sie stets axial
                              gegen die Preßkolben P drückt; die Schwinge geht also
                              mit dem Balancier auf und nieder, und schiebt beim Aufgange des Dampfkolbens den
                              Preßkolben in die Form. Dieser Aufgang erfolgt aber gerade in dem Augenblicke, wo
                              die Form mit ihrer Füllung unter der am Sockel L
                              angegossenen, durch hohe Rippen verstärkten und durch die in den Säulchen L² enthaltenen Schrauben mit der Fundamentplatte
                              verbundenen Platte L' angelangt ist; daher wird die in
                              der prismatischen Form enthaltene Masse zwischen der Platte L' und dem Stempel P stark zusammengepreßt, so
                              daß ihr Volumen um eine dem Hube des Preßstempels entsprechende Größe reducirt
                              wird.
                           Während auf der einen Seite ein Ziegel gepreßt wird, muß eine andere Form entleert
                              und wieder eine andere Form neu gefüllt werden, und wir haben nun zu beschreiben,
                              wie dieß durch den Mechanismus der Maschine bewirkt wird.
                           Wir wollen zunächst noch bemerken, daß die Preßstempel nicht bloß einfache Prismen
                              von Gußeisen sind, welche die Form ausfüllen, sie sind vielmehr unterhalb ihres
                              oberen genau in die Form passenden Kopfes an der Seite ausgenommen und ruhen unten
                              mit einer ebenen Fläche auf einer am Gerüste H außen
                              angebrachten schiefen Fläche Q (Fig. 1 und 2), welche dazu bestimmt
                              ist, die Stempel bei der von ihr nach jeder Pressung ausgeführten Drehung etwas mehr
                              in die Höhe zu heben, als in Fig.
                                 5 auf der linken Seite angegeben ist, nämlich um so viel, bis ihre Basis
                              in das Niveau des oberen Randes der Formplatte gelangt ist. Dann ist der geformte
                              Ziegel ganz aus der Form herausgehoben, da sich bei der Drehung das Plateau der
                              Formmaschine ganz unter der Deckplatte hervorgeschoben hat, und in diesem Momente
                              wird der fertige Ziegel durch die bewegliche Schaufel q
                              (Fig. 1)
                              zur Seite geschoben. Diese Schaufel ist mit Leder bekleidet, um keinen Eindruck auf
                              dem Ziegel zu hinterlassen, und schiebt denselben auf ein Tuch ohne Ende R, welches ihn weiter fortführt bis an einen Punkt
                              außerhalb der Maschine, wo er abgenommen wird.
                           Damit diese verschiedenen Bewegungen genau zu der Zeit und in der Aufeinanderfolge
                              vor sich gehen, welche zu einer richtigen und raschen Wirkungsweise erforderlich
                              ist, werden sie von der Maschine selbst, vollständig selbstthätig und ohne
                              Eingreifen einer Menschenhand verrichtet, wie wir nun noch näher auseinander zu
                              setzen haben.
                           Wie bereits bemerkt, erhält die stehende Welle C der
                              Mengvorrichtung ihre Bewegung von der etwa 20 Umdrehungen per Minute machenden liegenden Welle S (Fig. 5)
                              mittelst des 25 Centimeter hohen Winkelrades S' und des
                              1 Meter hohen Rades C'. Sie macht also 5 Umdrehungen per Minute und überträgt die Bewegung weiter auf die
                              Achse der Füllvorrichtung, wenn man den Kuppelmuff t
                              (Fig. 6)
                              in die Nabe des lose an der Welle C sitzenden Stirnrades
                              C² eingreifen läßt. Letzteres greift in das
                              auf der kurzen Achse t' sich drehende Rad G, welches mit dem 2/3 so hohen Stirnrade G' in Eingriff steht. Die Einrückung der Kuppelung
                              erfolgt mittelst des Hebels S², welcher am Ende
                              der die Gabel s' tragenden liegenden Achse s steckt (Fig. 6). Die Nabe des
                              Getriebes G ist mit einer Kurbel versehen, welche eine
                              Art Sperrkegel T treibt, und der letztere, welcher durch
                              die Schiene T' angedrückt wird, liegt fortwährend an dem
                              gezahnten äußeren Umfange des beweglichen Plateau's und greift in dessen Zähne u ein. Der Sperrkegel schiebt also bei jedem Umgange des
                              Getriebes G das Plateau der Presse um einen Theil des
                              Umfanges weiter und zwar um 1/10, weil das Plateau 10 Formen trägt. Da nun die
                              Füllschaufeln E zwei Umdrehungen machen, während das
                              Getriebe G drei Umgänge macht, und da immer mehrere
                              Formen unter dem Fülltroge offen bleiben, so ergibt sich, daß während der
                              Verschiebung des Plateau's um 3/10 des Umfanges nothwendigerweise 10 Schaufeln über
                              jede Form weggegangen seyn müssen, während sie selbst dreimal fortgerückt ist. Dieß
                              genügt, um die Formen jederzeit vollständig zu füllen und die Masse darin
                              festzurütteln.
                           Die übrigen Bewegungen gehen von der zweiten stehenden Welle F
                               aus, damit alle zum
                              Pressen und Ablegen der Preßsteine gehörigen Bewegungen ruhen, wenn diese
                              Füllvorrichtung nicht im Gange ist. Es zeigt sich nämlich an dieser Welle ungefähr
                              in der Mitte ihrer Länge ein Winkelrad R', welches das
                              Tuch ohne Ende treibt. Das Rad R' greift nämlich in das
                              conische Getriebe r an der horizontalen Welle R² Gig. 6), an deren anderem Ende wieder ein
                              conisches Rad r' sitzt, und letzteres treibt eine andere
                              liegende Welle r² mit der Rolle R³, über welche das Tuch ohne Ende gezogen
                              ist.
                           Weiter befindet sich am oberen Ende der Welle F ein
                              kleines Winkelrad t², welches mittelst des
                              Getriebes t³ das horizontale Wellchen v treibt. Am Ende des letzteren sitzt eine gußeiserne
                              Excenterscheibe U, welche den Hebel der beweglichen
                              Schaufel q hin- und herschiebt, indem sie gegen
                              ein damit zusammenhängendes Abstreichblech V stößt,
                              weiter aber auch noch die Verstellung des Dampfschiebers l bewirkt, indem sie mittelst der Excenterstange das eiserne Kreuz X verstellt. Die Excenterstange x kann beliebig ein- und ausgelegt werden.
                           Nachdem die einzelnen Theile der Maschine ausführlich beschrieben worden sind, ist
                              über das Spiel derselben nicht mehr viel hinzuzufügen übrig. Die Kohle wird in eine
                              Grube am Boden geworfen, aus welcher sie mittelst einer per Minute 10 Umgänge machenden und nach Art der Convoyers in Mühlen
                              eingerichteten Schnecke nach einem Elevator geführt wird, der sie nach einem
                              Walzwerk mit 2 bis 3 Umgängen per Minute machenden
                              Walzen hebt, wo die großen Stücke zermahlen werden. Unter dem Walzwerke befindet
                              sich ein Rumpf und ein kleines nach der Art der Kaffeemühlen eingerichtetes
                              Quetschwerk, welches das zur Bindung der Masse erforderliche Bindemittel in
                              passender Quantität zuführt. Hierauf erfolgt unter Dampfzutritt die Mengung und
                              Erweichung in dem cylindrischen Troge A, aus welchem der
                              Teig nach der Füllvorrichtung E austritt, und endlich
                              das Anfüllen der Formen, das Pressen und Ablegen auf das Tuch ohne Ende in der
                              bereits angegebenen Weise. Hierbei ist alles so bemessen, daß trotz der
                              Schnelligkeit der Arbeit keine Art von Confusion eintreten kann. Bei der Drehung der
                              horizontalen Welle v wird auf der einen Seite der Hebel
                              der beweglichen Schaufel zur Seite geschoben, um den fertigen und über die Form
                              heraufgeschobenen Stein zur Seite zu schieben, während auf der anderen Seite das
                              Excenter U einen Aufgang des Schiebers bewirkt und Dampf
                              unter den Kolben treten läßt, um einen neuen Ziegel zu pressen. Der durch das Rohr
                              Y vom Kessel zugeführte Dampf tritt nämlich durch
                              den Dampfweg y (Fig. 1) unter den
                              Dampfkolben N und treibt diesen in die Höhe, wobei die
                              Kolbenstange auch den Balancier O mitnimmt und
                              gleichzeitig den Preßstempel unter welchem die Schwinge o
                              steht, in die Form schiebt. Je mehr aber der Kolben aufsteigt, um so mehr schließt
                              sich der Dampfschieber und verhindert den Dampfzutritt; der Preßstein ist genügend
                              comprimirt, und der Stempel, welcher ihn gepreßt hat, verändert mit dem Plateau der
                              Maschine seine Stellung, indem der Sperrkegel letzteres um einen Zahn fortschiebt.
                              Während dieser Bewegung muß aber der Stempel immer noch steigen, um den Preßstein
                              bis in die Höhe des oberen Randes zu heben, und dieß wird durch die schiefen Ebenen
                              oder Spiralgänge Q (Fig. 2) bewirkt. Der
                              Dampfkolben ist inzwischen in Folge der Expansion des Dampfes bis an das obere Ende
                              des Cylinders gestiegen und der Dampfschieber so weit niedergegangen, daß er die
                              Communication zwischen dem oberen und unteren Raume des Cylinders hergestellt und
                              dem Dampfe den Austritt durch die Oeffnung z im Deckel
                              des Dampfcylinders eröffnet hat, von wo man ihn etwa noch nach dem Mengcylinder
                              abführen kann.
                           In dieser Weise greifen alle Theile der Maschine vollkommen harmonisch in einander,
                              ob sie gleich mit einer so großen Geschwindigkeit arbeiten, daß bequem 30 Preßsteine
                              in der Minute, oder 1000 Stück in der Stunde gefertigt werden können.
                           Das Gewicht eines solchen Ziegels beträgt ungefähr 10 Kilogramme, folglich können in
                              12 Stunden Arbeitszeit 200 Tonnen Kleinkohle verarbeitet werden.
                           Hr. Gerondeau führt in der „Revue universelle“ an, daß die mit einer
                              solchen Maschine zu Mühlheim an der Ruhr fabricirten Briquettes 0,3 Meter lang, 0,24
                              Meter breit und ungefähr 0,11 Meter dick seyen, 9 1/2 bis 10 Kilogr. wögen und
                              hellklingend, gar nicht hygroskopisch und so schön gepreßt seyen, daß man zwischen
                              den beiden Seiten kaum einen Unterschied in der Dichtigkeit bemerke.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
