| Titel: | Weston's Ratschbohrer. | 
| Fundstelle: | Band 171, Jahrgang 1864, Nr. LXXXVI., S. 344 | 
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                        LXXXVI.
                        Weston's Ratschbohrer.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Januar 1864, S.
                              261.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Weston's Ratschbohrer.
                        
                     
                        
                           Hr. T. H. Weston in Birmingham hat kürzlich einen
                              Ratschbohrer erfunden und sich in England patentiren lassen, welcher in Fig. 11 im
                              Grundriß mit theilweisem Durchschnitte und in Fig. 12 in einer
                              vollständigen Seitenansicht abgebildet ist. Die Fig. 13 bis 21 sind
                              Detailzeichnungen der wirksamen Theile.
                           A ist der Handgriff des Ratschbohrers, an dessen einem
                              Ende sich eine hohle cylindrische Nabe oder Büchse B
                              befindet. Diese letztere ist innen mit parallel zur Achse laufenden Rinnen oder
                              Nuthen versehen, so daß zwischen diesen, wie Fig. 13 zeigt,
                              vorspringende Rippen a, a stehen bleiben. Eine Spindel
                              C ist so in die Bohrung der Nabe B eingepaßt, daß sie sich leicht in derselben drehen
                              kann. Sie ist, wie Fig. 14 zeigt, unten mit einem vorspringenden Rande oder einer Schulter
                              b versehen, auf welcher die Nabe B aufruht und welche, so zu sagen, den Boden für B bildet. In jeder der durch die Rippen a gebildeten Nuthen liegt ein Schieber I), und es sind
                              deren in dem abgebildeten Ratschbohrer vier angebracht. Unter jedem solchen Schieber
                              liegt eine kleine Spiralfeder c, welche das Bestreben
                              hat, die Schieber D beständig in die Höhe zu drücken, so
                              daß dieselben mit ihrem oberen Ende mit den fünf Zähnen des Kronsperrrades E in Eingriff kommen, welches auf das Gewinde F fest aufgeschraubt ist, mit dem der obere Theil der
                              Spindel C versehen ist.
                           Fig. 15 ist
                              die obere Ansicht des Kronsperrrades, an welches wie an eine Schraubenmutter ein
                              Sechseck angefeilt ist. Fig. 16 ist eine Seitenansicht und Fig. 17 eine
                              Ansicht von unten oder von der gezahnten Seite. Einer von den Schiebern D, welche in die Zähne des Sperrrades einfallen, ist in
                              Fig. 18
                              und 19
                              besonders im Grundrisse und Aufrisse gezeichnet. Das obere Ende eines jeden solchen
                              Schiebers ist, wie aus Fig. 19 ersichtlich, von
                              einer Seite abgeschrägt, so daß die Schieber sich von den Sperrradzähnen leicht
                              niederdrücken lassen, wenn der Handgriff A in der einen
                              Richtung um die Spindel C gedreht wird. G ist die Schraubenmutter, welche auf die Spindel paßt,
                              und welche oben mit einem Stahlkörner versehen ist. Diese beiden Theile sind in Fig. 20 und
                              21
                              abgebildet, und haben den Zweck, den nöthigen Druck auf den Bohrer auszuüben.
                           Es kann nun eine beliebige Zahl von Schiebern oder Sperrzähnen und von Sperrradzähnen
                              angewandt werden; um aber bei einer Umdrehung ein möglichst oftes Einfallen der
                              Sperrzähne oder Schieber zu verursachen, sollte das Sperrrad um einen Zahn mehr
                              haben, als Schieber vorhanden sind. Hat man vier Schieber und fünf Sperrradzähne
                              angebracht, wie dieß bei unserem vorliegenden Muster der Fall ist, so fallen bei
                              einer Umdrehung die Sperrschieber zwanzigmal ein. Wären fünf Schieber und sechs
                              Zähne angewandt, so würde man bei einer Umdrehung dreißig Eingriffe erzielen.
                           Der Ratschbohrer kann auseinander genommen werden, wenn man zuerst die Mutter G abschraubt, und dann mittelst eines
                              Schraubenschlüssels das Krousperrrad E löst, während die
                              Spindel C fest eingespannt ist. Bringt man aber eine
                              Clavettenuth in dem Rande der Mutter E an, wie dieß in
                              Fig. 15
                              angedeutet ist, und bohrt man in den Handgriff A ein
                              entsprechendes Loch, wie Fig. 11 zeigt, und steckt
                              in dasselbe einen Stahlstift d, Fig. 12, so daß der
                              Handgriff mit dem Sperrrade fest verbunden ist, so hat man beim Abschrauben des
                              Sperrrades keinen Schraubenschlüssel nöthig, da dann der Handgriff B selbst die Stelle eines solchen vertritt.
                           
                        
                     
                  
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