| Titel: | Hydraulischer Durchstoß von J. Tangye in Birmingham. | 
| Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. IV., S. 6 | 
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                        IV.
                        Hydraulischer Durchstoß von J. Tangye in
                           Birmingham.
                        Aus dem London Journal of arts, December 1863, S.
                              341.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Tangye's hydraulischer Durchstoß.
                        
                     
                        
                           Von diesem Durchstoß (patentirt in England am 14.
                                 März 1863) zeigt Fig. 12 die Seitenansicht
                              und Fig. 13
                              den Verticaldurchschnitt; die Theile der Maschine sind in der Lage gezeichnet,
                              welche sie bei gehobener Stellung des Stempels annehmen.
                           a ist der Wassercylinder, b
                              der Druckkolben; c ist der Stempel, welcher mit dem
                              Kolben b durch eine Preßschraube d verbunden ist. Der Kolben b arbeitet dicht
                              in dem Wassercylinder a und hat zu diesem Zwecke eine
                              Lederdichtung, welche durch eine Schraube i und eine
                              Platte k am Kolben befestigt ist. Der Cylinder a bildet einen Theil des starken bügelförmigen Gestelles
                              e, in dessen unterem Theile die Unterlage f befestigt ist. Zwischen dem Boden des Cylinders a und der oberen Fläche der Unterlage f befindet sich ein freier Raum g, in welchen die zu lochenden Bleche eingeführt werden. Oberhalb des
                              Cylinders a ist das Reservoir l befestigt, welches durch den Deckel l² geschlossen wird. Die Verbindung des Reservoirs mit dem Cylinder
                              wird durch einen Lederstulp, ähnlich dem des Kolbens b,
                              dicht abgeschlossen. In dem Boden des Reservoirs 1 befindet sich eine Bohrung, in
                              welche die Pumpe m eingeschraubt ist.
                           Die Construction und Wirkungsweise der Pumpe ist folgende: Durch die Pumpe in ist
                              ihrer ganzen Länge nach ein Canal gebohrt, an dessen unterem Ende ein Ventil sich
                              befindet; dasselbe wird durch eine Schraubenfeder n³ gegen seinen Sitz n² angedruckt.
                              Ueber dem Ventil ist eine Lederpackung, welche durch eine hohle Stellschraube n⁴ festgehalten wird und das Wasser hindert,
                              zwischen dem Ventil und der Bohrung der Pumpe hindurch zu dringen. In
                              gemeinschaftlicher Achse mit dem eben genannten Ventil liegt das Austrittsventil,
                              welches durch die kleine Schraubenfeder o² gegen
                              seinen Sitz angedrückt wird. Die Feder o² stützt
                              sich gegen eine durchbohrte Scheibe o³, welche
                              den Boden der Pumpe bildet. p ist der Pumpenkolben; derselbe bewegt sich
                              mit seinem oberen Ende in einer Höhlung des Deckels I.
                              Das untere Ende des Pumpenkolbens p enthält das
                              Einlaßventil q, welches durch die Schraubenfeder q² gegen seinen Sitz heran gezogen wird; der
                              obere Theil der Feder q² wird durch einen Stift,
                              der quer durch den Kolben hindurch gesteckt ist, an diesem festgehalten. Die Pumpe
                              nimmt ihr Wasser durch die Oeffnung r ein, welche in das
                              Reservoir l einmündet und ungefähr in der halben Höhe
                              der Flüssigkeit liegt, so daß die Maschine von jeder Stellung aus in Gang gesetzt
                              werden kann. Die Zugänge zu den Aus- und Eintrittsventilen sind mit
                              Drahtgeweben überdeckt, damit kein Schmutz zwischen die Ventile und ihre Sitze
                              eintreten kann. Zum Betriebe der Pumpe dient der Schwengel s an dem einen Ende der Welle t. Dasjenige
                              Ende der Welle t, welches in dem Reservoir l liegt, läuft in eine Gabel aus, welche den
                              Pumpenkolben p umfaßt. Durch die Bewegung des Schwengels
                              s wird der Pumpenkolben p in eine auf und nieder gehende Bewegung versetzt und das Wasser
                              vermittelst der Ein- und Austrittsventile aus dem Reservoir l in den Cylinder a gepumpt.
                              Der Preßkolben b und der Stempel c werden dadurch zum Niedergange veranlaßt und der Stempel drückt ein Loch
                              durch die auf der festen Unterlage f liegende
                              Viechplatte. Der Niedergang des Schwengels s wird durch
                              eine Nase v am Reservoir l
                              begrenzt.
                           Das Heben des Preßkolbens nach dem Lochen geht in folgender Weise vor sich: Der
                              Schwengel s kann auf seiner Welle von dem Reservoir so
                              weit abgeschoben werden, daß er mit der Nase v nicht
                              mehr zusammentrifft. Ist dieß geschehen, so kann er noch unter die Nase herab
                              gedrückt werden. Dabei geht der Kolben p so weit nieder,
                              daß das Eintrittsventil q an seinem unteren Ende auf die
                              Stellschrauben n⁴ oberhalb der Lederpackung n² sich aufsetzt. Dadurch wird das Ventil,
                              welches unten die Lederpackung n² abschließt, von
                              seinem Sitze abgehoben und das Wasser kann aus dem Cylinder a durch den Wasserweg w in das Reservoir l zurück fließen. Nachdem hierdurch der Druck auf den
                              Preßkolben b aufgehoben ist, wird derselbe durch den
                              Daumen x in die Stellung übergeführt, welche Fig. 13
                              darstellt. Dieser Daumen x sitzt an dem Ende einer Welle
                              y, welche durch einen Handhebel z in Thätigkeit gesetzt werden kann, und ist so
                              gestaltet, daß er in seiner tiefsten Lage den Niedergang des Preßkolbens nicht
                              hindert; gibt man ihm aber von dieser Lage aus eine halbe Umdrehung, so geht er in
                              die Stellung Fig.
                                 13 über.
                           Um die Hubhöhe des Preßkolbens zu reguliren und um zu verhindern, daß der Preßkolben
                              nach vollendetem Niedergange einen Druck auf den Boden ausübt, ist mit dem Austrittsventil eine
                              kleine metallene Stange 2 verbunden, welche durch die Achse der Schraube i hindurch geht. Die Stange 2 hat unten ein
                              Schraubengewinde, auf welches die Stellmuttern 3 aufgeschraubt werden. Diese
                              Stellmuttern 3 werden an der Stange 2 so eingestellt, daß die Entfernung zwischen
                              ihnen und dem unteren Ende der Schraube i genau so groß
                              wird als die Hubhöhe, welche dem Preßkolben gegeben werden soll. Wenn daher der
                              Kolben b den erforderlichen Weg durchlaufen hat, so
                              trifft die Schraube i mit ihrem unteren Ende gegen die
                              Stellmuttern 3; dadurch wird das Austrittsventil von seinem Sitze abgezogen und die
                              Pumpe kann keine Wirkung weiter auf den Preßkolben ausüben.
                           
                        
                     
                  
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