| Titel: | Ueber die zweicylindrige Expansionsdampfmaschine; von W. Poole. | 
| Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. CIII., S. 403 | 
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                        CIII.
                        Ueber die zweicylindrige Expansionsdampfmaschine;
                           von W. Poole.
                        Nach einem Vortrage in der Institution of Mechanical Engineers im
                           Civil Engineer, August 1863, S. 223; aus dem polytechnischen
                                 Centralblatt, 1864 S. 561.
                        Poole, über die zweicylindrige Expansionsdampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Als der wichtigste Fortschritt in der Ausbildung der Dampfmaschine ist vom
                              ökonomischen Standpunkte aus die Anwendung des Expansionsprincips zu bezeichnen, das
                              im höchsten Grade bei den Cornwall'schen
                              Wasserhebungsmaschinen ausgebeutet worden ist, weil die geradlinig fortschreitende
                              Bewegung demselben besonders günstig ist, während bei Dampfmaschinen mit drehender
                              Bewegung gewisse Schwierigkeiten erwachsen, welche die Anwendbarkeit des
                              Expansionsprincips in engere Grenzen einschränken und die mit demselben verbundenen
                              Vortheile auf ein geringeres Maaß zurückführen.
                           
                           Durch die Einführung zweier Cylinder statt eines einzigen können die Uebelstände,
                              welche den Dampfmaschinen mit drehender Bewegung anhaften, beseitigt oder wenigstens
                              in erheblichem Maaße vermindert werden. Worin diese Vorzüge der zweicylindrigen
                              Maschinen bestehen, worauf sie beruhen und wie man sie bisher ausgebeutet hat,
                              darüber sollen sich die nachfolgenden Zeilen verbreiten.
                           Die Erfindung der zweicylindrigen Maschine steht in nahem Zusammenhang mit der
                              Entdeckung und ersten Anwendung des Expansionsprincips selbst und rührt von Jonathan Hornblower her, einem verdienstvollen Ingenieur
                              in Cornwall, der an der Einführung der Dampfmaschine in seinem Bezirke einen
                              namhaften Antheil hat. Die erste Idee dazu scheint er im Jahre 1776, wenn nicht noch
                              früher, aufgenommen zu haben. Er experimentirte an einem großen gangbaren Modell,
                              dessen Cylinder 11 und beziehentlich 14 Zoll Durchmesser hatten, und veröffentlichte
                              seine Erfindung im Jahre 1781, indem er als Eigenthümlichkeit derselben hervorhob,
                              sie bestehe in der Anwendung von zwei Dampfcylindern, und der Dampf, der bereits im
                              ersten Cylinder gearbeitet habe, arbeite dann noch im zweiten Cylinder, in dem er
                              sich ausdehne; beide Cylinder seyen durch geeignete Dampfwege und Schieber mit
                              einander verbunden. Zu gleicher Zeit beschrieb er kurz, aber deutlich einige andere
                              Erfindungen, welche auf die Dampfmaschine Bezug hatten; von diesen betraf eine die
                              Oberflächencondensation, welche heutzutage so häufig angewendet wird, eine andere
                              die Fortschaffung der Luft und des Condensationswassers, und endlich noch eine
                              andere einen Dampfkolben, der neuerdings ebenfalls, mit einigen Modificationen, in
                              gewöhnlichem Gebrauche steht. Durch diese Erfindung war sowohl das theoretische
                              Princip, als die praktische Anwendbarkeit der Expansion völlig klar dargelegt, und
                              es kann gar kein Zweifel seyn, daß die erste Veröffentlichung des Expansionsprincips
                              von Hornblower herrührt. Gewöhnlich wird allerdings die
                              Erfindung der Expansion Watt zugeschrieben, und zwar auf
                              Grund eines Briefes, welchen derselbe im Jahre 1769, also zwölf Jahre vor Hornblower's Publication, an seinen Freund, Dr. Small in Birmingham,
                              gerichtet hat und in welchem er das allgemeine Princip der Expansion klar und
                              deutlich beschreibt. Und doch scheint er trotz der bedeutenden Thätigkeit, die er
                              damals entwickelte, nicht früher eine Anwendung von der Expansion im Interesse der
                              Ersparniß gemacht zu haben, als im Jahre 1776, in welchem er zu Soho eine Maschine
                              für Expansionsbetrieb umänderte. Im Jahre 1778 wurde ein anderer Versuch zu Shadwell
                              gemacht, und erst im Jahre 1782, acht Monate nach Hornblower, veröffentlichte Watt seine die
                              Expansion betreffende Erfindung. Die allzu eifrigen Freunde Watt's, welche
                              – keineswegs in Watt's eigenem Sinne –
                              seinen Ruhm auf Kosten Anderer zu überheben suchen, haben Hornblower vorgeworfen, er sey durch Erschleichung der Watt'schen Versuchsresultate zur Aufstellung des von ihm
                              veröffentlichten Princips gelangt; man ist aber stets den Beweis für diese Anklage
                              schuldig geblieben. Sie hat auch an sich selbst sehr wenig Wahrscheinlichkeit, um so
                              weniger, als die Originalität der Hornblower'schen
                              Erfindung von Watt selbst anerkannt worden ist. Hiernach
                              ist die Erfindung der Benutzung des Dampfes durch Expansion, eines der wichtigsten
                              und werthvollsten Principien im gesammten Gebiete der Industrie, Watt und Hornblower
                              gemeinschaftlich zuzuschreiben. Die Priorität der Idee gebührt Watt, Hornblower dagegen die der Veröffentlichung über deren Anwendbarkeit
                              bei der zweicylindrigen Maschine.
                           In den nächstfolgenden Jahren verbreiteten sich die Hornblower'schen Maschinen in Cornwall rasch; man sah, daß die
                              zweicylindrige Maschine ziemlich gut arbeitete, und stellte sie theilweise sogar
                              über die eincylindrige Expansionsmaschine, die zu derselben Zeit ebenfalls in
                              ausgedehnte Anwendung kam. Ohne den im Jahre 1769 erfundenen Condensator konnte aber
                              Hornblower den Watt'schen
                              Maschinen die Concurrenz nicht halten, und so kam es, daß in der Folge die
                              zweicylindrige Maschine wieder außer Gebrauch gesetzt wurde.
                           Beide, Hornblower sowohl, als Watt, hatten übersehen, daß zur möglichst vortheilhaften Benutzung der
                              Expansion eine möglichst hohe Spannung des Dampfes beim Eintritt desselben in den
                              Cylinder nothwendig ist. Bis zum Jahre 1814 betrug die Dampfspannung in den
                              cornischen Maschinen nie über eine Atmosphäre, und man fand in der Anwendung der
                              Expansion bei so geringer Dampfspannung so wenig reellen Vortheil, daß man, als Watt's unmittelbare Verbindung mit Cornwall aufhörte, die
                              Expansion ganz aufgab und rasch vergaß. Das Verdienst, die Expansion ihrer
                              Vergessenheit wieder entrissen zu haben, gebührt den beiden Cornwallern, Richard Trevithick und Arthur Woolf; beide führten fast zu
                              gleicher Zeit in ihrer Gegend den wahren Hebel einer vortheilhaften Expansion, die
                              Anwendung von Hochdruckdampf, ein; Trevithick wendete ihn
                              beider eincylindrigen Watt'schen Maschine, Woolf bei der
                              zweicylindrigen Hornblower'schen an. Neide
                              Maschinenformen rivalisirten zum zweitenmale mit einander und haben lange Jahre
                              hindurch ihre Concurrenz bestanden.
                           Woolf veröffentlichte seine Erfindung im Jahre 1804 von
                              London aus. Sie bestand lediglich in der Benutzung von Hochdruckdampf in 
                              Hornblower's zweicylindriger Maschine, die zugleich nach
                              dem Vorgang der Watt'schen Maschine doppeltwirkend
                              hergestellt und dadurch zur Erzeugung drehender Bewegung geeignet gemacht wurde. Die
                              Bezeichnung „Woolf'sche Maschine,“
                              die allerdings allgemein gebräuchlich ist, ist daher eigentlich eine falsche. Die
                              Maschine ist ganz und allein Hornblower's Erfindung, und
                              man müßte mit demselben Grunde, mit welchem man dieselbe als Woolf'sche bezeichnet, die gegenwärtige Cornwallmaschine die Trevithick'sche nennen.
                           Woolf hatte von den Gesetzen der Expansion des
                              Hochdruckdampfes eine sehr rohe Vorstellung, und es ist kaum begreiflich, wie ein
                              Mann von so vielseitigem praktischen Wissen in den Hypothesen, auf welche er die
                              Vortheile des Hochdruckdampfes gründete, sich so arg täuschen konnte. Dagegen hat er
                              ein großes Verdienst um die Ausführung der einzelnen Theile; in dieser Beziehung
                              sind seine Verbesserungen der Dampfmaschine fast zahllos, denn es gibt fast keinen
                              Theil derselben, der nicht aus seiner Hand mit einer vortheilhaften Umänderung
                              hervorgegangen wäre. Woolf's erste Maschine wurde im
                              Jahre 1806 in Meux's Brauerei, in welchem Etablissement
                              er Ingenieur war, aufgestellt, und darauf folgten noch einige andere in
                              verschiedenen anderen Fabriken; doch dienten ihm alle diese Maschinen nur zu
                              Versuchszwecken. Im Jahre 1813 kehrte er nach Cornwall zurück, und hier fand er ein
                              weites Feld für seine Verbesserungen. Er beschäftigte sich von nun an nur noch mit
                              der Fabrication von Dampfmaschinen und erreichte einen sehr großen Erfolg. Der
                              Verbrauch von Brennmaterial erlitt durch die neue Lehre vom Hochdruckdampf eine
                              vollständige Umwandlung, und die von Watt erreichte
                              Leistung von 20 Millionen Fußpfund per Bushel (94 Pfd.)
                              Kohle erhob sich bis auf 50 bis 60 Millionen, was einer Brennmaterialersparniß von
                              2/3 entspricht.
                           Trotz dieser günstigen Resultate, welche Woolf erreichte,
                              wendeten sich doch bald die cornischen Ingenieure der Trevithick'schen Einrichtung zu, weil sie einfacher war, als die Woolf'sche, und doch gleich gute Resultate versprach.
                              Versuche in großem Maaßstabe, bei denen Woolf selbst
                              zugezogen wurde, bestätigten diese Ansicht. Man verließ allmählich bei den
                              Bergwerken die kostspielige Woolf'sche Maschine und
                              stellte die Cornwallmaschine in ihrer einfachsten Gestalt her; d.h. man construirte
                              eine Watt'sche Maschine und führte ihr nach Trevithick's Angabe Hochdruckdampf zu.
                           So wurde denn die zweicylindrige Maschine zum zweitenmale aufgegeben, bis sie in der
                              neueren Zeit zum drittenmale erscheint. Bei dieser erneuten Wiederaufnahme haben
                              viele Ingenieure mitgewirkt; der Verf. beschränkt sich aber bei seiner Darstellung auf
                              dasjenige, was ihm aus eigener Erfahrung bekannt ist.
                           Im Jahre 1848 faßte die Lambeth-Wasserwerks-Gesellschaft, auf den Rath ihres
                              Ingenieurs James Simpson, den kühnen Plan, den Ort ihrer
                              Wasserentnahme an das Themseufer bei Long Ditton zu verlegen, um dem Einfluß der
                              Ebbe und Fluth weniger ausgesetzt zu seyn; dieß ergab zugleich die Nothwendigkeit,
                              das Wasser mittelst eines Dampfpumpwerks durch eine Röhrenleitung von 9 engl. Meilen
                              Länge und 30 Zoll Durchmesser von dem Punkt der Entnahme bis nach den Reservoirs bei
                              Brixton Hill zu leiten. Die Aufgabe war eine sehr schwierige, da man über
                              Wasserleitungen von solcher Länge und Weite noch keine Erfahrungen hatte. Die große,
                              durch die ganze Leitung hindurch in Bewegung befindliche Wassermasse, in Verbindung
                              mit der Sprödigkeit des Gußeisens, erforderte, daß die Bewegung möglichst
                              gleichförmig vor sich gehe und Erschütterungen oder Schwankungen im Druck möglichst
                              zu vermeiden seyen, wenn man nicht häufigen Röhrenbrüchen, die zu sehr ernsten
                              Folgen für den von der Leitung berührten Bezirk führen konnten, entgegensehen
                              wollte. Eine andere Rücksicht war bei der bedeutenden Stärke der Dampfkraft auf
                              möglichst ökonomischen Betrieb zu nehmen. Die Cornwallmaschine, die durch Wicksteed in London eingeführt worden war, hatte zwar
                              damals schon eine ziemlich ausgedehnte Verbreitung bei Wasserwerken, die sie ihrem
                              billigen Betriebe verdankte, allein man fürchtete die Ungleichmäßigkeit des Ganges
                              und nahm deßhalb die zweicylindrige Maschine in Aussicht. Wegen der Wichtigkeit des
                              Gegenstandes, der einer gründlichen Beleuchtung bedurfte, wurde der Verf.
                              beauftragt, in Gemeinschaft mit David Thomson den Plan im
                              Allgemeinen zu prüfen und dabei im Besondern die Ersparniß im Auge zu behalten.
                           Als man zur Prüfung schritt, stellte sich heraus, daß die zweicylindrige Maschine
                              bereits von neuem in Gebrauch genommen war und daß einzelne Exemplare derselben, zum
                              Theil von bedeutender Größe, kurz vorher an verschiedenen Orten aufgestellt worden
                              waren. Dieselben wurden besucht und ihre Wirkung sorgfältig geprüft. Der Erfolg war
                              im Allgemeinen kein günstiger; denn es war weder einerseits das Expansionsprincip
                              genug ausgebeutet, um wesentliche Brennmaterialersparniß zu geben, noch war
                              andererseits für möglichste Gleichförmigkeit der Bewegung hinreichend Sorge
                              getragen, und die Anordnung der Schieber und Dampfwege war meistens so mangelhaft,
                              daß sie zu großem Kraftverlust und zu Brennmaterialverschwendung Anlaß gab. Trotz
                              dieser ungünstigen Resultate führte eine aufmerksame Betrachtung der Principien, auf denen die Maschine
                              beruht, zu dem Schlusse, daß dieselbe, planmäßig entworfen und sorgsam ausgeführt,
                              für den vorliegenden Fall sich nicht nur vorzüglich eignen würde, sondern auch einen
                              größeren Gewinn durch die Expansionswirkung verspräche, als man von einer
                              eincylindrigen Maschine mit drehender Bewegung erwarten dürfte. Auf Grund hierauf
                              wurden, als der neue Plan für die Lambeth-Wasserwerke zur Ausführung kam, vier große
                              zweicylindrige Maschinen von zusammen 600 Pferdestärken entworfen, deren Betrieb die
                              gehegten Erwartungen vollständig gerechtfertigt hat. Seitdem hat sich die Anwendung
                              solcher Maschinen rasch und in weiten Grenzen verbreitet; die Richtigkeit des
                              Constructionsprincips kann nunmehr als erwiesen gelten.
                           Was nun die Vortheile der zweicylindrigen Maschine betrifft, so muß zunächst
                              vorausgesetzt werden, daß die Intensität der Expansionswirkung in der
                              zweicylindrigen Maschine nicht größer ist, als in der eincylindrigen. Die letztere
                              arbeitet aber an verschiedenen Stellen des Hubes unter verschiedenem Druck. Nehmen
                              wir z.B. eine sechsfache ' Expansion an und setzen den durchschnittlichen Druck 100,
                              so ist in einer eincylindrigen Maschine der Druck zu Anfang 215 und zu Ende 36. Ein
                              so bedeutender Drucküberschuß bei Beginn des Kolbenhubes verursacht Stöße, welche
                              sich durch die ganze Maschine fortpflanzen und mancherlei Uebelstände hervorrufen.
                              Bei noch stärkerer Expansion wird das Nebel noch größer. Aus diesem Grunde ist es
                              nicht möglich, bei eincylindrigen Maschinen mit rotirender Bewegung die Expansion so
                              weit zu treiben wie bei eincylindrigen Maschinen mit nur geradliniger Bewegung, bei
                              welchen der erste Antrieb auf die Ueberwindung der Gestängmasse verwendet wird. Bei
                              rotirender Bewegung dagegen muß die Kurbel mit dem Schwungrad den Stoß aufnehmen,
                              und zwar jedesmal im todten Punkte, der gerade hierzu am wenigsten geeignet ist.
                              Zweicylindrige Maschinen vermindern diesen Uebelstand und gestatten somit bei
                              richtiger Construction eine stärkere Expansion.
                           In den früheren zweicylindrigen Maschinen von Hornblower
                              und von Woolf arbeitete der Dampf im kleinen Cylinder nur
                              mit Volldruck und expandirte sich erst im großen, so daß das Verhältniß zwischen den
                              Fassungsräumen der beiden Cylinder zugleich das Expansionsverhältniß ausdrückte.
                              Diese Art des Betriebes war bis zum Jahre 1848 die herrschende. Später erkannte man,
                              daß es zweckmäßiger sey, schon im kleinen Cylinder eine gewisse Expansionswirkung
                              eintreten zu lassen, und es war nun die Aufgabe zu lösen, diejenige Cylinderfüllung
                              zu bestimmen, welche bei einem gegebenen Expansionsgrad den kleinsten
                              Ungleichförmigkeitsgrad ergibt.
                           
                           Bleiben wir bei dem Beispiel für sechsfache Expansion stehen, so ist der anfängliche
                              Druck in einer zweicylindrigen Maschine, in welcher der kleine Kolben mit Volldruck
                              arbeitet, gerade wie bei der eincylindrigen, 215, dauert aber nur einen Augenblick,
                              während er bei der eincylindrigen 1/6 des Hubes fortdauert. Sperrt man dagegen den
                              Dampf im kleinen Cylinder bei 41 Proc. des Hubes ab, so wird der anfängliche Druck
                              auf 140 reducirt, und dieß ist das Minimum, das man für sechsfache Expansion erhält.
                              Würde man z.B. schon bei 25 Proc. des Hubes absperren, so würde der anfängliche
                              Druck sich bis auf 161 erheben. Man findet dieß durch folgende Rechnung.
                           Ist
                           A der Querschnitt des großen Cylinders,
                           a der Querschnitt des kleinen Cylinders,
                           L der Hub,
                           l die der Cylinderfüllung entsprechende Hublänge,
                           p die Spannung des frischen Dampfes,
                           q die Spannung im Condensator,
                           so wird der Druck auf beide Kolben bei irgend einer Hublänge
                              x, die kleiner als l
                              ist, ausgedrückt durch
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 172, S. 409
                              
                           Unter Vernachlässigung des Gegendrucks wird hiernach der Druck auf beide Kolben zu
                              Anfang des Hubes, also für x = 0,
                           y = ap +
                              (A – a) p l/L.
                           Bezeichnet man in dieser Gleichung die gesuchte Veränderliche l/L durch z und
                              das gegebene Expansionsverhältniß AL/al durch E, so wird
                           y = Ap
                              (1/Ez + z – 1/E).
                           Dieser Werth geht in das Minimum über für
                           dy/dz = 0
                              = – 1/Ez² + 1 oder z = √1/E.
                           Hiernach wird
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 172, S. 409
                              
                           Die folgende Tabelle enthält
                           in der ersten Rubrik den gegebenen Expansionsgrad E,
                           in der zweiten das günstigste Verhältniß l/L = z,
                           
                           in der dritten das entsprechende Verhältniß zwischen den
                              Fassungsräumen der Cylinder a/A = 1/Ez = z,
                           in der vierten das Verhältniß des anfänglichen Drucks zum
                              durchschnittlichen Druck bei der zweicylindrigen Maschine,
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 172, S. 410
                              
                           in der fünften dasselbe Verhältniß bei der eincylindrigen
                              Maschine,
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 172, S. 410
                              
                           
                              
                                 
                                 Günstigste
                                 Fassungsraum des
                                 Anfänglicher Druck
                                 
                              
                                 Expansionsgrad.
                                 Cylinderfüllungdeskleinen Cylinders.
                                 kleinen Cylindersim Verhältnißzu dem des
                                    großen.
                                 bei derzweicylindrigenMaschine.
                                 bei dereincylindrigenMaschine.
                                 
                              
                                 
                                 Proc.
                                 Proc.
                                 Proc.
                                 Proc.
                                 
                              
                                   4
                                 50
                                 50
                                 126
                                 168
                                 
                              
                                   6
                                 41
                                 41
                                 140
                                 215
                                 
                              
                                   8
                                 35
                                 35
                                 151
                                 260
                                 
                              
                                 10
                                 32
                                 32
                                 161
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