| Titel: | Patent-Spannstab für Gewebe von Joh. Mathis in Dornbirn; beschrieben von Prof. C. H. Schmidt in Stuttgart. | 
| Fundstelle: | Band 172, Jahrgang 1864, Nr. CV., S. 411 | 
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                        CV.
                        Patent-Spannstab für Gewebe von Joh. Mathis in Dornbirn;
                           beschrieben von Prof. C. H.
                              Schmidt in Stuttgart.
                        Aus dem württembergischen Gewerbeblatt, 1864, Nr.
                              22.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Schmidt, über Mathis' Patent-Spannstab für Gewebe.
                        
                     
                        
                           Fig. 17
                              stellt diesen Spannstab in der Ansicht von vorn mit aufgeklapptem Deckel dar, Fig. 18 in der
                              Ansicht von oben. Es bezeichnet a eine mit dem
                              Stuhlgestell verbundene Stange, an welcher der Spanner mittelst der durch die Hülse b
                              geführten Preßschraube c befestigt wird. Der die
                              Spannung des Gewebes bewirkende Theil g bildet einen
                              cylindrischen, aus mehreren Stücken zusammengesetzten Eisenkörper, in welchen unter
                              schräger Richtung, wie Fig. 17 zeigt, sieben mit
                              ganz feinen Spitzen oder Nadeln versehene Messingringe eingelassen sind. Diese
                              Nadelringe drehen sich außerordentlich leicht um ihre Achse und liegen so, daß die
                              Spitzen über die Oberfläche des Eisenkörpers hervorragen. Ein bronzener Deckel k, dessen Arm n sich um eine
                              Achse x, x dreht, wird über das in die Nadeln
                              eingeführte Gewebe gelegt und durch die Schraube m in
                              seiner Lage erhalten.
                           Diese Anordnung bietet gegen die bisher angewandten Spanner mehrfache Vortheile. Das
                              Gewebe wird durch die Nadeln auf einer Länge von 4 Centimetern gefaßt, und kann
                              dadurch, ohne zu leiden, scharf gespannt werden. Es soll dadurch möglich seyn, die
                              Waare um 1'' breiter als bisher zu erhalten, ein Umstand, der in vielen Fällen für
                              den Fabrikanten von Nutzen seyn dürfte. Durch die größere Spannfähigkeit kann ferner
                              die Breite des Gewebes vor dem Blatt gleich der Breite im Blatt gehalten, und das
                              für die Blätter so nachtheilige Zusammenziehen der Stäbe an der Sohlleiste beseitigt
                              werden. Endlich ergibt sich noch der wohl zu beachtende Vortheil, daß die Spannung
                              mit größter Leichtigkeit und ohne Zeitaufwand geändert werden kann. Nach Lüftung der
                              Schraube i kann man nämlich die Nadelwalze g um ihre Achse drehen, dadurch die Nadelringe in eine
                              andere Lage bringen, und deren Angriffspunkte im Gewebe mehr nach außen oder nach
                              innen verlegen.
                           Die Zeichnungen sind nach einem Spannstab ausgeführt, welcher bei Erzeugung
                              leichterer Stoffe, wie Kattun, Merino, Orleans etc. in Anwendung kommt. Für
                              schwerere Stoffe, namentlich Tuche, wird noch ein Nadelring mehr aufgesteckt und
                              dann das Gewebe auf 5 Centimeter Breite gefaßt.
                           Der Preis eines Paares der leichteren Gattung beträgt 7 fl., derjenige eines Paares
                              der schwereren Gattung 8 fl. Hr. Georg Beyschlag in
                              Stuttgart hat den alleinigen Verkauf übernommen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
