| Titel: | Maschine zur Bearbeitung von Häuten; als Mittheilung patentirt für R. A. Brooman in London. | 
| Fundstelle: | Band 173, Jahrgang 1864, Nr. LXIII., S. 258 | 
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                        LXIII.
                        Maschine zur Bearbeitung von Häuten; als
                           Mittheilung patentirt für R. A. Brooman in
                           London.
                        Aus dem London Journal of
                                 arts, Juni 1864, S. 343.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Brooman's Maschine zur Bearbeitung von Häuten.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine (patentirt in England am 8. September 1863) ist in Fig. 11 und 12 im Aufriß
                              und im Grundriß dargestellt. a ist ein Rahmen von
                              solcher Größe, daß eine Haut darüber gespannt werden kann. Er besteht aus Gußeisen
                              und ist mit einer Korklage bedeckt; über diese ist eine Schicht vulcanisirten
                              Kautschuks gelegt und das Ganze durch eine mit Alaun präparirte Kuhhaut
                              zusammengehalten und geschützt. An der einen Seite des Rahmens befindet sich die
                              Schiene oder der Halter c zur Befestigung des einen
                              Endes der Haut. Sie wird von Haltern auf einem Wagen e
                              gehalten, welcher auf den Schienen l läuft und mit einer
                              denselben parallelen Zahnstange m versehen ist; diese
                              Zahnstange kann sich in der Mitte oder auch an beiden Seiten des Wagens
                              befinden.
                           Quer über dem Rahmen a liegt auf besonderen Lagern der
                              Cylinder n, welcher mit, je nach der beabsichtigten
                              Operation, scharfen oder stumpfen Klingen versehen ist. Von diesen Klingen sind 8
                              bis 16 vorhanden; sie fangen in der Mitte des Cylinders an und gehen spiralförmig
                              herum – die eine Hälfte von links nach rechts, die andere von rechts nach
                              links.
                           An einem Ende des Cylinders befindet sich die Rolle p und
                              das Getriebe q; erstere empfängt die Bewegung von dem
                              Treibriemen und letzteres bewegt ein Zahnrad r, an
                              dessen Welle ein anderes in die Zahnstange m
                              eingreifendes Getriebe sich befindet.
                           Die zu bearbeitende Haut wird auf den Rahmen gespannt und an dem einen Ende durch die
                              Schiene c festgehalten; man stellt den Wagen so, daß
                              diese Schiene gerade unter dem Cylinder mit den Klingen sich befindet. Wird nun die
                              Rolle in Drehung versetzt, so überträgt sie die Bewegung auf den Cylinder und der
                              Wagen bewegt sich mit dem Rahmen in entgegengesetzter Richtung zur Drehung des
                              Cylinders, bis das andere Ende des Wagens unter den Cylinder kommt. Ein Keil oder
                              Vorsprung innerhalb der Zahnstange rückt nun das Getriebe s aus und der Rahmen steht still. Der Arbeiter wendet dann die Haut um,
                              befestigt ein anderes Ende derselben in der Schiene c,
                              schiebt den Wagen in seine anfängliche Stellung zurück, rückt das Getriebe s in die Zahnstange ein und die Arbeit beginnt von neuem.
                           Der Rahmen ruht auf dem Wagen ähnlich wie ein Deckel auf einer Schachtel und kann
                              etwas gehoben werden. Er kann gegen den Cylinder mit einer beliebigen Kraft mittelst
                              des belasteten Hebels x an dem Halter t unter dem Gestell angedrückt werden.
                           Dieselbe Maschine kann man zum Schneiden und Spalten der Häute benutzen, indem man
                              vor dem mit den Klingen versehenen Cylinder Spanncylinder j mit einer ähnlichen Schraube aber von viel geringerer Ganghöhe anbringt;
                              sie sind an ihrem Ende mit gezahnten Rädern a versehen
                              und werden durch das Zahnrad b auf der Achse des
                              Klingencylinders bewegt. Die Klingen stehen aber nicht rechtwinklich auf dem
                              Cylinder, wie bei der früher beschriebenen Maschine, sondern parallel zu demselben,
                              so daß sie schneiden und nicht schaben.
                           Die Oberfläche des Wagens ist eine Platte polirten Metalls; vier Schrauben in den
                              vier Ecken des Rahmens reguliren die Dicke, bis zu welcher die Haut geschnitten
                              werden soll.
                           
                        
                     
                  
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