| Titel: | Skizzen von Holzbearbeitungsmaschinen aus der Maschinenfabrik von Joh. Zimmermann in Chemnitz; von Dr. Rob. Schmidt, Civilingenieur in Berlin. | 
| Autor: | Robert Schmidt | 
| Fundstelle: | Band 173, Jahrgang 1864, Nr. XCV., S. 401 | 
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                        XCV.
                        Skizzen von Holzbearbeitungsmaschinen aus der
                           Maschinenfabrik von Joh. Zimmermann in Chemnitz; von Dr. Rob.
                              Schmidt, Civilingenieur in Berlin.
                        (Schluß der Hobelmaschinen von S. 346 des
                           vorhergehenden Hefts.)
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        [Zimmermann's und Schmidt's Skizzen von Holzbearbeitungsmaschinen
                           aus der Maschinenfabrik.]
                        
                     
                        
                           3) Walzenhobelmaschine mit feststehendem Tisch. –
                              Diese Maschine arbeitet nach demselben Princip wie diejenige, welche wir seiner Zeit
                              in diesem Journal mitgetheilt haben, mit horizontaler Messerwelle nämlich, und der
                              Anordnung, daß das zu hobelnde Holz nicht auf dem Arbeitstisch befestiget wird,
                              sondern sich auf demselben fortschiebt. Die Zimmermann'sche Maschine unterscheidet sich aber sehr wesentlich dadurch von
                              jener, daß bei derselben nicht der Arbeitstisch, sondern die Messerwelle in
                              verticaler Richtung beweglich gemacht ist, überhaupt aber die Construction solider
                              als bei jener erscheint. Fig. 1 gibt eine
                              Vorderansicht der Zimmermann'schen Maschine, wornach
                              dieselbe in der Hauptsache folgendermaßen zusammengesetzt ist:
                           Der Betrieb geschieht hier von einer Deckenvorgelegewelle
                              aus, welche mittelst der Riemscheibe B die an der
                              Maschine befindliche Vorgelegewelle a in Umdrehung
                              setzt. Die Riemscheibe B sitzt am hinteren Ende der
                              Welle a, wogegen das vordere Ende noch eine Riemscheibe
                              D trägt, welche mittelst der Riemscheibe E eine Welle b bewegt, die
                              an ihrem hinteren Ende mit einer Schraube ohne Ende versehen ist und außerhalb der
                              Maschine die Welle eines Schneckenrades A in Umdrehung
                              setzt.
                           Die Welle des letzterwähnten Schneckenrades bewegt nun einerseits mittelst
                              Räderverbindung die zwei festgelagerten Walzen F, F und
                              anderseits die zwei Walzen F', F', deren Lagerstellen
                              eine kreisförmige Bewegung machen können.
                           Die Messerwelle M wird direct von der auf der Welle a sitzenden Riemscheibe C
                              getrieben und bewegt sich in Lagern, die in zwei auf der Maschine befindlichen
                              Stücken G in verticaler Richtung verschiebbar sind. Diese Verschiebung
                              wird in ganz ähnlicher Weise wie bei der vorigen Maschine bewirkt, nämlich durch das
                              Handrad K, auf dessen Welle zwei conische Räder sich
                              befinden, die mittelst eben solcher Räder zwei Schraubenspindeln bewegen, welche
                              ihre Muttern in den Lagerstücken der Messerwelle finden. An der etwaigen Bewegung
                              der Messerwelle nehmen übrigens auch die Drehpunkte der Hebel m und m' Theil, welche zur Belastung der
                              Walzen F', F' dienen, so daß diese Hebel bei
                              verschiedenen Holzstücken immer eine fast horizontale Lage einnehmen.
                           Die Walzen F und F' bilden
                              bei dieser Maschine den Tisch, die Unterlage für die zu hobelnden Breter, welche
                              noch durch die vier Rollen k vergrößert wird. Bei der
                              angedeuteten Drehbewegung der Walzen F und F' wird, wie ersichtlich, das zu hobelnde Holz
                              selbstthätig durch die Maschine gezogen, und da ein Rückgang desselben nicht
                              erfolgt, vielmehr immer neue Breter zum Hobeln nachgeschoben werden können, so wird
                              diese Maschine sehr schnell arbeiten (13 Fuß per
                              Minute). Dieselbe liefert übrigens, wie die vorige, immer glatte Flächen, die auch
                              ziemlich eben ausfallen, wenn die unteren Flächen der Hölzer richtig sind. Die
                              Maschine eignet sich zu allen Hobelarbeiten, wo es darauf ankommt, daß glatt gehobelt wird, und hat dieselbe solche Dimensionen
                              erhalten, daß man damit Hölzer, die eine Breite von 18 Zoll und eine Dicke von 1/4
                              bis 8 Zoll haben, darauf hobeln kann. Der Preis einer solchen Maschine ist 650
                              Rthlr.
                           
                        
                     
                  
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