| Titel: | Pneumatischer Stempelhammer von W. Walton in Smethwick. | 
| Fundstelle: | Band 176, Jahrgang 1865, Nr. LIII., S. 176 | 
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                        LIII.
                        Pneumatischer Stempelhammer von W. Walton in
                           Smethwick.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, März 1865, S.
                              139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Walton's pneumatischer Stempelhammer.
                        
                     
                        
                           Der durch Dampf betriebene Stempel- oder Fallhammer, welcher beim Schmieden großer
                              Eisenstücke so gute Dienste leistet, kann zum Schmieden kleiner Stücke nicht
                              verwendet werden; deßhalb hat man jetzt verschiedene Systeme von Schmiedemaschinen im Gebrauche, von welchen z.B.
                              Spindeln, Bolzen, Schrauben, dicke Nägel etc. erzeugt werden. Im Nachstehenden wollen wir nun
                              eine neue Construction eines kleinen Hammers mittheilen, der zum Hämmern, Schmieden
                              in Gesenken oder zum Abhauen kleiner metallener Gegenstände der erwähnten Art dienen
                              soll.
                           Fig. 2 ist ein
                              Horizontaldurchschnitt dieses Hammers;
                           Fig. 3 zeigt
                              im Detail die Ansicht eines unteren Ventils, mittelst dessen der Gang des Apparates
                              regulirt wird.
                           Die Maschine besteht aus dem Cylinder A, in welchem sich
                              der mit der Stange C aus einem Stücke geschmiedete
                              Kolben B bewegt; mit dem unteren Ende der Kolbenstange
                              ist der Hammer D, oder ein Durchschlag oder ein Stempel
                              verbunden. Auf den Cylinder ist ein Hut E befestigt, der
                              im Innern hohl ist und zwei concave, sich gegenüberliegende Wände hat. Zwischen die
                              umgebogenen Ränder dieses Hutes ist eine Kautschukscheibe F eingespannt, in deren Mitte die Stange H
                              mittelst zweier tellerförmigen Schießbleche i und j befestigt ist, von welchen das untere mit der Stange
                              fest verbunden ist, während das obere durch die Mutter k
                              auf die Oberfläche der Kautschukscheibe festgeschraubt ist. Die Stange H steht durch die Stange G
                              mit der Kurbel I an der Welle in Verbindung, welche die
                              Stufenscheibe J mit dem von irgend einem Motor in
                              Bewegung gesetzten Treibriemen trägt.
                           Bei der Umdrehung der Kurbel wird die Kautschukscheibe F
                              aufgehoben und niedergedrückt, und die in dem Hute E
                              befindliche Luft setzt den Kolben B mit dem Hammer in
                              eine ununterbrochene auf- und niedergehende Bewegung.
                           Man kann ebenso wie über dem Kolben auch einen luftleeren Raum unter demselben
                              hervorbringen und zwar auf folgende Weise:
                           Es wird ein (punktirt angegebenes) Rohr M angebracht,
                              dessen eines Ende man auf den Hut E befestigt, dessen
                              anderes aber mit der Oeffnung m unter dem Kolben in
                              Verbindung steht. Um in diesem Falle den Raum über dem Kolben luftdicht zu machen,
                              muß der Hut geschlossen und zur Durchführung der Stange H mit einer Stopfbüchse versehen werden.
                           Um Luft unter die biegsame Kautschukscheibe zu leiten, bringt man eine Röhre Q mit einem Hahne R an,
                              welcher letztere zum Reguliren der eintretenden Luftmenge dient; die unter den
                              Kolben einzuführende Luftmenge wird dagegen durch einen an dem Rohr M angebrachten Schieber S
                              (Fig. 3)
                              regulirt. Die Luft wird auf diese Weise comprimirt und bildet gewissermaßen ein
                              elastisches Polster, um den Schlag des Hammers zu mäßigen. Der Hammer wird hiernach
                              nur durch die Vermittelung der Luft in Bewegung gesetzt, welche letztere indessen
                              nicht nothwendigerweise
                              comprimirt werden muß. Je nachdem mit dem Apparate gelocht oder ausgebaucht etc.
                              werden soll, ist das entsprechende Werkzeug in das Ende der Kolbenstange zu
                              befestigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
