| Titel: | Regulator für mechanische Webstühle, von L. R. Chesbrough in Brooklyn. | 
| Fundstelle: | Band 176, Jahrgang 1865, Nr. LVII., S. 189 | 
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                        LVII.
                        Regulator für mechanische Webstühle, von
                           L. R. Chesbrough in
                           Brooklyn.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Chesbrough, Webstuhlregulator.
                        
                     
                        
                           In der Abbildung des dem Amerikaner Chesbrough in den
                              Vereinigten Staaten und in England patentirten Webstuhlregulators, Fig. 27, bezeichnet A das Gestelle eines mechanischen Webstuhls und B den Kettenbaum; ein Flügel oder Finger, der bei C an der schwingenden Welle D sitzt, wird durch das Gewicht H
                              hochgehalten; letzteres ist mit einem Widerhalt verbunden, der das gänzliche
                              Niederfallen verhindert, wenn ein leerer Kettenbaum durch einen neu gefüllten
                              ausgewechselt wird. Ueber die Welle D, sowie über den
                              Flügel C geht die Kette x,
                              die durch die Lage des Flügels gezwungen wird, etwas von der geraden Richtung
                              abzuweichen und, wenn sie gespannt wird, sich zu strecken und den Flügel
                              niederzudrücken sucht. Der Hebel E an der Welle D trägt einerseits das Gewicht H, anderseits eine Stange P, die bei ihrer
                              Bewegung durch das Oehr d stets in verticaler Richtung
                              erhalten wird. Ein
                              Getriebe, das sich an der kurzen, durch die Gestellwand gesteckten Welle K befindet, setzt durch ein Zahnrad den Kettenbaum in
                              Bewegung. In ein Sperrrad L, das außerhalb auf der Welle
                              K sitzt, können die Sperrklinken des um a drehbaren Sperrkegels M
                              eingreifen, dessen Ende bei c so stark beschwert ist,
                              daß die Klinke c für gewöhnlich in das Sperrrad
                              eingreift und dessen Drehung verhindert. Beim Anschlagen der Lade gegen den Schuß
                              und in Thätigkeit-Treten des Waarenbaumes wird die Kette gespannt, und zwar, da das
                              Sperrrad an der Drehung verhindert ist und sich keine neue Kette vom Kettenbaume
                              abwinden kann, so lange, bis der Flügel C
                              niedergedrückt, das Gewicht H gehoben und die Stange P gesenkt wird, wodurch letztere gegen den Sperrkegel
                              M trifft, die Klinke b
                              in Eingriff mit dem Sperrrade gebracht und die Klinke c
                              ausgelöst wird. Bei dem nächsten Rückgange der Lade nach dieser Umsteuerung wird die
                              Spannung der Kettenfäden vermindert; das Gewicht H
                              senkt, Stange P und Klinke b
                              heben sich und der nun freie Kettenbaum dreht sich um so viel, daß die Klinke c nicht wieder in die Kerbe einfallen kann, in der sie
                              vorher lag. Während sich der Kettenbaum dreht und Kette abgibt, wird der Flügel C von dem Gegengewichte H
                              gehoben und die Stange P steigt so hoch, daß die Klinke
                              c bei der weiteren Drehung des Kettenbaumes in die
                              nächste Kerbe einfällt u.s.w. Die Zahl der Zähne des Sperrrades und der Stirnräder
                              ist so zu bestimmen, daß beim Abweben der letzten Kettenlänge vom Kettenbaume (der
                              natürlich bei jeder Fortrückung mehr abgeben wird, wenn er mehr, als wenn er weniger
                              voll ist, so daß die Hemmung um so öfter frei werden wird, je weniger voll derselbe
                              ist) etwa 9 Kerben des Sperrrades auf 10 Ladenschläge kommen. Da die Kette stets
                              beim Rückgange der Lade vom Baume abgewunden wird, so erleidet die Kette unter dem
                              arbeitenden Schlage der Lade niemals eine Veränderung der Spannung. (Deutsche
                                    Industriezeitung, 1865, Nr. 11)
                           
                        
                     
                  
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