| Titel: | Ueber ein neues Verfahren zur Anfertigung der Gießformen für gußeiserne Röhren; von Georg Lauder, Civilingenieur. | 
| Fundstelle: | Band 176, Jahrgang 1865, Nr. LXXXVI., S. 284 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXVI.
                        Ueber ein neues Verfahren zur Anfertigung der
                           Gießformen für gußeiserne Röhren; von Georg Lauder, Civilingenieur.
                        Vorgetragen in der Versammlung der Mitglieder der
                              Institution of Engineers in Scotland
                              vom 2. Dec. 1864. – Aus dem Mechanics' Magazine, Febr. 1865, S.
                              103.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Lauder, über ein neues Verfahren zur Anfertigung der Gießformen für
                           gußeiserne Röhren.
                        
                     
                        
                           Mit der Einführung maschineller Vorrichtungen zum rascheren und leichteren Einformen
                              gußeiserner Röhren – also seit wenig Jahren erst – hat sich die
                              Fabrication solcher Röhren zum Range eines besonderen Zweiges des
                              Eisenhüttengewerbes emporgeschwungen, und die große Schnelligkeit, so wie die
                              Billigkeit ihrer Herstellung hat die Anwendung von Handarbeit bei derselben ganz
                              verdrängt, so daß die letztere bei diesem Industriezweige keine Zukunft mehr hat.
                              Nach der Einführung von Maschinen zur Anfertigung der Formen für Gußeisenröhren sind
                              verschiedene Verbesserungen der ersteren aufgetaucht, welche zwar für das größere
                              technische Publicum von geringerer Bedeutung seyn mögen, für das Eisenhüttengewerbe
                              selbst aber dennoch von Wichtigkeit sind.
                           
                           Die wesentlichsten Bedingungen für einen guten Röhrenguß sind: 1) Festigkeit des zum
                              Gusse verwendeten Materialeisens; 2) gleiche Wandstärke, sowie vollkommen
                              cylindrische und gerade Gestalt der Röhren; 3) glatte und ebene Oberfläche des
                              Gusses, namentlich auf der Innenseite der Röhren, so daß jede Reibung auf das
                              mögliche Minimum zurückgeführt wird und nirgend Unebenheiten vorhanden sind, welche
                              zur Bildung fester Absätze Anlaß geben könnten; 4) möglichst vollkommene
                              Vorrichtungen zur möglichst dichten Verbindung der Röhren unter einander.
                           Das Verfahren, die Röhren in aufrechtstehende Sandformen, mit der Kröpfung nach unten
                              gekehrt, zu gießen, wird schon seit mehreren Jahren beim Guß größerer Röhren sehr
                              allgemein angewendet. Diese Methode hat den Vorzug, daß alle Schlacken und anderen
                              Unreinigkeiten des Metalls nach oben steigen und hier einen verlorenen Kopf bilden,
                              welcher nachher abgeschnitten wird, indem zu diesem Zwecke die Röhre um 12 bis 16
                              Zoll länger eingeformt und gegossen wird; dadurch erhält gleichzeitig die Kröpfung
                              eine größere Festigkeit, so daß dieselbe in der That den haltbarsten Theil der Röhre
                              bildet.
                           Fig. 10 gibt
                              den senkrechten Durchschnitt der Form für eine 40zöllige, nach diesem Verfahren zu
                              gießende Röhre, mit verbesserter Einrichtung der Kernstange. A, A ist der Kernkasten, in welchem die Kernstange an der Bodenplatte B, B befestigt wird. Diese letztere ist an ihrem Rande
                              so abgedreht, daß sie genau in einen entsprechend ausgedrehten Theil der
                              ringförmigen Platte, auf welcher der Mantel F, F
                              befestigt ist, hineinpaßt. D, D bezeichnet den Kern, E, E den das Modell bildenden Sand.
                           Beim Gusse von Röhren mit nach unten gekehrter Kröpfung wird der Kern gewöhnlich in
                              zwei Theilen angefertigt, deren einer den Hauptkörper, der andere das Bodenstück mit
                              der Kröpfung bildet. Das Bodenstück wird zuerst eingeformt; dann wird der
                              Hauptkörper des Kerns darauf gesetzt. Leider hat man kein Mittel, um sich an der
                              Verbindungsstelle beider Theile überzeugen zu können, ob letztere auch genau
                              zusammen passen, bevor der Guß vollendet ist, so daß jeder Fehler beim Aufstellen
                              des Kerns unbemerkt bleibt, bis es zu spät wird, ihn zu verbessern.
                           Bei Anwendung der hier abgebildeten Kernstange wird dagegen der Kern aus einem Stücke
                              geformt. Er erhält seine richtige Stellung in der Form dadurch, daß er aus einer
                              unter dieser befindlichen Grube in dieselbe emporgehoben und mittelst der
                              abgedrehten Bodenplatte B, B, an welcher die Kernstange
                              befestigt ist, gehörig gerichtet wird, was ohne große Schwierigkeit geschehen kann,
                              indem die ringförmige und, wie schon bemerkt, dem Rande der Bodenplatte entsprechend
                              ausgedrehte Platte C, C in eine auf der Bühne des, den
                              Formkasten tragenden Wagens eingegossene und sorgfältig abgedrehte Rinne genau paßt.
                              Da mittelst dieser Führungen Modell und Kern vollkommen concentrisch zu einander
                              gestellt werden, so muß der Guß ganz gleichförmig und vollkommen symmetrisch
                              ausfallen. Das Modell wird zu dieser Führung dadurch concentrisch gestellt, daß der
                              der Kröpfung entsprechende Theil mit einem ebenso geformten Stücke versehen wird,
                              welches auf B, B in seine gehörige Stellung gebracht und
                              festgestampft werden muß, bevor man mit dem Einformen der Röhre fortfährt.
                           Der in der Zeichnung abgebildete Kern wird gleich dem Modelle E, E aus Sand angefertigt, welcher um die zusammenlegbare Kernstange herum
                              festgestampft wird. Für Röhren von kleineren Dimensionen, von etwa 3 Zoll
                              Durchmesser, sind Sandkerne schon seit längerer Zeit gebräuchlich. Dagegen muß
                              hervorgehoben werden, daß bei der Fabrication von größeren und weiteren Röhren
                              Sandformen zuerst von den Herren D. Y. Stewart und Comp. zu Liverpool in Anwendung gebracht worden sind. Die
                              nach ihrem verbesserten Verfahren gegossenen Röhren haben eine im Handel bisher
                              unbekannte Vollkommenheit erreicht. Dieselben werden auf folgende Weise
                              angefertigt.
                           Aus einem gußeisernen Cylinder, dessen möglichst sauber und glatt ausgedrehtes Innere
                              dieselbe Form und Größe wie das Innere der zu gießenden Röhre hat, wird ein
                              Kernkasten, Fig.
                                 11, dadurch hergestellt, daß bei L, L eine
                              fast durch die ganze Metallstärke hindurchgehende Spur in den Cylinder
                              eingeschnitten, und dann der letztere der Länge nach aufgesprengt wird. Die Löcher
                              K, K dienen zur Einführung von Spletten, mittelst
                              deren mit Zuhülfenahme einer Schraube der Cylinder, beziehungsweise Kernkasten
                              geöffnet wird. Die angegossenen Lappen J, J dienen dazu,
                              den Schlitz des Kernkastens zusammenzuziehen und den letzteren beim Einstampfen des
                              Kerns fest geschlossen zu halten. Bei der Anfertigung des Kerns selbst wird die
                              Kernstange zu dem vollen Durchmesser, den der erstere behalten soll,
                              auseinandergeschoben und dann festgestellt, so daß sie genau in seine Mitte zu
                              stehen kommt. Darauf wird der Kernkasten über sie hinabgestülpt und auf der
                              Bodenplatte befestigt; er ist mit Führungen versehen, damit der abgedrehte Theil der
                              Bodenplatte B, B mit der Stange gehörig zusammenpaßt.
                              Nun wird der Raum zwischen Kernkasten und Kernstange voll Sand gestampft, dann der
                              erstere geöffnet und abgehoben, worauf der genügend festen Zusammenhalt zeigende
                              Kern in die Trockenstube gefahren und nachdem er völlig trocken geworden, auf die
                              bereits angedeutete Weise in das Modell gestellt wird. Das Formen oder Einstampfen des
                              Kerns geschieht auf dem in der Zeichnung angegebenen Wagen, auf welchem er so lange
                              bleibt, bis er seinen Platz im Modelle erhält.
                           Bei diesem Verfahren fällt der Kern durchaus cylindrisch aus und kann sich auch beim
                              Trocknen nicht verziehen, da er in aufrechter Stellung getrocknet wird. Ebenso sind
                              auch Verschiedenheiten in den Dimensionen, namentlich im Durchmesser der in einem
                              und demselben Kernkasten geformten Kerne beinahe unmöglich, da der Arbeiter dafür zu
                              sorgen hat, daß der Kernkasten ganz fest geschlossen ist, bevor der Kern
                              eingestampft wird. Bei diesem Formsystem sind demnach alle wichtigen Theile des
                              Verfahrens, welche besondere Aufmerksamkeit seitens des Arbeiters erfordern, seinen
                              Händen entzogen und es wird auf diese Weise eine Genauigkeit erzielt, welche auf
                              andere Weise nicht erreicht werden kann.
                           Das gänzliche Fehlen aller Rauhigkeiten und Unebenheiten der nach diesem Verfahren
                              gegossenen Röhren fällt Jedem sogleich auf. Von Ringen und wellenförmigen Streifen,
                              welche bei Lehmgußröhren in Folge des Reißens des Lehmkerns beim Trocknen so häufig
                              vorkommen, ist gar Nichts wahrzunehmen. Auch hat sich die Befürchtung, daß der
                              gußeiserne Kernkasten durch das wiederholte Oeffnen und Schließen leiden müsse, als
                              ungegründet erwiesen, indem ein noch jetzt im Gebrauch befindliches Exemplar eines
                              solchen Kernkastens bereits zur Anfertigung von mehr als 2500 Stück Kernen gedient
                              hat und noch ebenso gut ist als im Anfange.
                           Bei den ersten Versuchen mit diesem Verfahren entstanden einige Schwierigkeiten
                              dadurch, daß das aus einer Höhe von 13 Fuß in die Form einfallende Eisen die
                              Schultern oder den hintern Theil der Kröpfung wegspülte. Diesem Nebelstande ward
                              indessen bald mittelst einer einfachen Vorrichtung abgeholfen, die sich vielleicht
                              auch in anderen Fällen mit Nutzen anwenden lassen würde. Am oberen Ende der Form
                              wird nämlich rings um den Rand derselben eine Rinne oder Gießgasse C, C in den Sand eingeformt und am Boden derselben eine
                              Anzahl kleiner Löcher eingebohrt, welche bis in die Form hinein gehen und als
                              Eingüsse oder Gießlöcher dienen. Dadurch wird das Einfließen des Eisens verlangsamt
                              und eine Verletzung des Kerns an den gefährdeten Stellen vermieden; gleichzeitig
                              dient diese Vorrichtung dazu, die auf dem Eisen schwimmende Schlacke etc.
                              zurückzuhalten, während das auf diese Weise mechanisch gereinigte Metall die Form
                              füllt.
                           Bezüglich der Geradheit dieser Röhren kann ich die Versicherung geben, daß ich unter
                              einer Anzahl von mehreren tausend Stück derselben, welche seit einigen Monaten durch
                              meine Hände gegangen sind, auch nicht ein einziges krummes Exemplar gefunden habe. Es ist keine
                              Uebertreibung, wenn ich behaupte, daß die nach dieser Methode gegossenen Röhren so
                              nett und schön aus der Form kommen, wie von der Drehbank – abgesehen
                              natürlich von der immer etwas rauhen Gußhaut. Neben den angeführten Vortheilen darf
                              die Gleichheit des Gewichts dieser Röhren nicht übersehen
                              werden. Nehmen wir auf's Gerathewohl 50 Stück Röhren von 3 Fuß Durchmesser, so liegt
                              die größte Gewichtsdifferenz zwischen 49 Centner 70 Pfund und 47 Ctr. 70 Pfd., eine
                              Differenz von durchschnittlich nur 2 Procent, die aber im Allgemeinen und gewöhnlich
                              nicht über 1,166 Procent beträgt. Der Grund dieser Schwankungen liegt in dem mehr
                              oder weniger festen Einstampfen des Sandes, in der Differenz zwischen der Temperatur
                              des Kernkastens und derjenigen des Mantels während des Gusses, sowie in einer
                              Verschiedenheit des specifischen Gewichts des Materialeisens. Alle diese Quellen der
                              obigen Differenzen lassen sich in der Praxis bei einiger Sorgfalt leicht
                              vermeiden.
                           Die Herstellungskosten dieser Formen sind nach Hrn. Stewart's Mittheilung allerdings höher, als die
                              der Lehmformen; allein da nur äußerst wenig Ausschuß vorkommt und auch kein
                              Eisenverlust durch Uebergewicht stattfindet, so liegt der Vortheil doch auf Seiten
                              der ersteren. Den größten Theil der Kosten verursacht das Feststampfen des Sandes,
                              indem bisher noch kein ausführbarer Plan zur Anwendung von Dampfkraft für diesen
                              Zweck in Vorschlag gebracht ist. – Der zur Anfertigung des Kerns sowie des
                              Modells verwendete Sand kann mehrere Male gebraucht werden, wenn nur für jede neue
                              Form die zur Anfertigung der Kröpfung erforderliche Menge frischen Sandes zugesetzt
                              wird.
                           Zwei Röhren von 2 Fuß Durchmesser und 12 Fuß Länge wurden mittelst langer, von einem
                              Ende bis zum anderen hindurchgehenden Bolzen verbunden – dann wurden sie dem
                              Drucke einer Wassersäule von 400 Fuß unterworfen: die Verbindungen erwiesen sich als
                              ganz dicht; als dann die mittleren Stützen oder Unterlagen um 2 Zoll tiefer gelegt
                              wurden, blieben die Verbindungen dicht; und als hernach die ersteren ganz
                              weggenommen wurden, stieg, soweit wir beurtheilen konnten, die
                              „Sackung“ in der Mitte auf 5 bis 6 Zoll, bevor ein
                              einigermaßen bedeutender Leck entstand. Bei einem anderen, mit Röhren von 3 Fuß
                              Durchmesser angestellten Versuche konnte die Verbindungsstelle um 2 Zoll gesenkt
                              werden, bevor sich ein Leck zeigte. Die Verbindungen wurden mit Asphalt, der durch
                              Zusatz von Pechöl bis zur Consistenz von Glaserkitt verdünnt war, und mit zwei
                              Touren Kabelgarn oder Hanfzöpfen, welches letztere um das Zapfenende der Röhren
                              gewickelt ward, gedichtet, wobei dieses Ende, sowie die Kröpfung der folgenden Röhre
                              erwärmt und der Asphaltkitt in heißem Zustande angewendet wurde.
                           ––––––––––
                           An den vorstehenden Vortrag knüpfte sich eine Discussion, in deren Verlaufe Professor
                              Rankine erwähnte, daß er
                              den ganzen Proceß des Einformens und des Gießens der Röhren nach dem von Lauder beschriebenen Verfahren durch eigene Anschauung
                              kennen gelernt habe, und die vom Referenten hervorgehobenen Vorzüge nur bestätigen
                              könne. Ein ganz besonderer Vortheil erwachse aus dem Gießen der Röhren mit nach
                              unten gerichteter Kröpfung dadurch, daß alle Blasen und alle eingeschlossene Luft
                              immer nach oben gedrängt werden, so daß nach dem Abschneiden des oberen Endes die
                              Röhre ganz vollkommen sey. Außerdem seyen mit den verschiedenen Details noch andere
                              Vorzüge verbunden, überhaupt sey das ganze Verfahren außerordentlich sinnreich und
                              ganz zweckentsprechend.
                           Alex. Smith war im Stande, über die Leistungen der
                              beschriebenen maschinellen Vorrichtung ein auf Erfahrung gegründetes Urtheil
                              abzugeben. Sein Haus hatte Cylinder von acht Fuß Durchmesser zu Pfeilern für die
                              Brücke über den Clyde (auf der caledonischen Eisenbahn) erhalten, welche in Bezug
                              auf Genauigkeit der Dimensionen unübertroffen seyen. Seiner Ansicht nach sey die
                              Maschine zur Lieferung ausgezeichneter Producte durchaus geeignet.
                           Lauder machte darauf aufmerksam, daß die hauptsächlichste
                              Neuheit in der Anwendung von Sandkernen, anstatt der Lehmkerne liege. Die von Smith erwähnten Cylinder seyen gleichfalls über Sandkerne
                              gegossen. – Die Anfertigung längerer Sandkerne mittelst Maschinen sey in
                              Folge der Nothwendigkeit sehr langer Stampfer mit sehr bedeutenden Schwierigkeiten
                              verknüpft; Dampfkraft lasse sich zu diesem Zwecke nicht anwenden, da der zur
                              Aufnahme des Sandes bestimmte Raum zwischen der Kernstange und dem Kernkasten nicht
                              gestatte die Stampfer von solcher Stärke anzufertigen, daß sie dem Motor gehörig
                              Stand halten; außerdem träten hier noch Schwierigkeiten anderer Art in den Weg.
                           Downie bemerkte, bei den jetzt gebräuchlichen weitesten
                              Röhren für Wasserleitungen betrage der Durchmesser 3 Fuß bis 3 Fuß 4 Zoll; allem
                              Anschein nach würden aber Sandkerne auch bei Röhren von
                              beliebig größeren Dimensionen anwendbar seyn, wenn der Kostenpunkt nicht
                              berücksichtigt zu werden braucht. Eine große Schwierigkeit bei der Anwendung dieser
                              Art von Kernen liege darin, daß die letzteren den Transport in die Trockenstuben
                              in noch grünem (feuchtem) Zustande abhalten müssen;
                              sobald sie vollständig trocken geworden, sey die Gefahr
                              dabei nur sehr gering. Eine andere praktische Schwierigkeit bei der Anwendung von
                              Sandkernen erwachse aus der starken Neigung des Sandes, am hinteren Theile der
                              Kröpfung abzuspringen oder sich abzuschälen, wenn das flüssige Metall aus dem hoch
                              gelegenen Gießloche mit großer Gewalt auf die vorspringenden Theile des Kerns
                              herabfalle. Obschon diesem Uebelstande durch die von Lauder beschriebene Vorrichtung, eine größere Anzahl von kleineren
                              Gießlöchern anzubringen, in bedeutendem Grade abgeholfen werde, so sey doch zu
                              beachten, daß eine derartige Schwierigkeit bei Anwendung von gut angefertigten
                              Lehmkernen nicht vorkomme. Dagegen verdiene wieder der Vorzug der Sandkerne, daß
                              dieselben Röhren mit ganz glattem Innern liefern, die größte Anerkennung. Die von
                              Smith erwähnten Cylinder seyen nicht mit der
                              Formmaschine, sondern durch Handarbeit mit Anwendung einer zusammenlegbaren Lehre
                              und eines mehrtheiligen Kernkastens geformt worden.
                           Lauder hob noch hervor, daß die in Folge der Ausdehnung
                              des Kernkastens durch Hitze entstehenden Ungleichheiten der Röhren dadurch vermieden
                              würden, daß der erstere den ganzen Tag über gleichmäßig warm erhalten werde, nachdem
                              er Morgens angewärmt worden. Daß dieses Verfahren den günstigsten Erfolg habe, werde
                              durch die geringen Schwankungen im Gewichte der Röhren bewiesen.
                           Schließlich bemerkt Downie noch, daß bei dem beschriebenen
                              Verfahren die Kernstange vor den bekanntlich sehr nachtheilig wirkenden raschen
                              Temperaturwechseln geschützt sey, insofern der, eine 1 1/4 Zoll dicke Schicht
                              bildende Sand ein schlechter Wärmeleiter und daher in dieser Beziehung einem
                              gewöhnlichen, ohne Heu- und Strohbänder angefertigten Lehmkerne weit vorzuziehen
                              sey. Bei raschem Gießen seyen bedeutende Schwankungen in der Temperatur des Kerns
                              nicht zu vermeiden und er sey der Ansicht, daß dieselben auch durch das von Lauder erwähnte Anwärmen des letzteren nicht gänzlich
                              ausgeglichen werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
