| Titel: | Die fractionirte Destillation bei constantem Niveau behufs der Trennung der in den Erd- und Theerölen enthaltenen Kohlenwasserstoffe zur Erzielung einer größeren Brennöl-Ausbeute; von Dr. H. Vohl in Cöln. | 
| Autor: | Hermann Vohl | 
| Fundstelle: | Band 177, Jahrgang 1865, Nr. XXVIII., S. 133 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXVIII.
                        Die fractionirte Destillation bei constantem
                           Niveau behufs der Trennung der in den Erd- und Theerölen enthaltenen
                           Kohlenwasserstoffe zur Erzielung einer größeren Brennöl-Ausbeute; von Dr. H. Vohl in Cöln.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Vohl, über die fractionirte Destillation bei constantem Niveau zur
                           Trennung der in den Erd- und Theerölen.
                        
                     
                        
                           Wer sich längere Zeit mit fractionirten Destillationen befaßt hat, wird mir
                              beipflichten, wenn ich behaupte, daß diese Operation eine der schwierigsten und
                              langwierigsten ist, wobei die Geduld oft auf die größte Probe gestellt wird. Es ist
                              demnach leicht ersichtlich, daß da, wo die Technik diese Operation beansprucht, sich
                              eine Menge Hemmnisse und Störungen in den Weg stellen, welche Jedem diese
                              Manipulation verleiden, während andererseits bei nicht sehr strenger Beaufsichtigung
                              die Producte nicht in der Reinheit geliefert werden, wie die Anwendung derselben es
                              erheischt.
                           Die fractionirte Destillation hat in der Beleuchtungs- und
                              Farben-Industrie (bei letzterer zur Trennung der basenbildenden
                              Kohlenwasserstoffe) die erste Stelle eingenommen, und es ist fast unerklärlich, wie
                              in Hinsicht auf diese Operation so wenig Verbesserungen gemacht wurden.
                           Es ist nicht allein der Siedepunkt dabei zu beachten, welchem entsprechend eine
                              gewisse Flüchtigkeit der Körper vorwaltet, sondern es muß auch bei der Trennung
                              dieser Körper durch fractionirte Destillation das specifische Gewicht der Dämpfe und
                              deren latente Wärme berücksichtigt und denselben Rechnung getragen werden.
                           
                           Gehen wir die ganze Industrie der Theeröle durch, so finden wir gewöhnlich Blasen zur
                              Destillation eingeführt, die freilich eine Destillation zulassen, aber keineswegs
                              zur Fractionirung zu gebrauchen sind.
                           Bei der ersten Rohdestillation der Oele, d.h. bei der Trennung der Oele von den
                              harzigen Bestandtheilen des Theers, kann von einer scharfen Trennung resp. Fractionirung der Oele eigentlich keine Rede seyn.
                              Es kann sich hier nur darum handeln, die Oele von dem Harz und den sonstigen
                              Verunreinigungen, welche im Theer enthalten sind, zu trennen und so schnell als
                              möglich die gebildeten Oeldämpfe den Kühlvorrichtungen zuzuführen, damit eine
                              weitere Zersetzung der Oele durch das Zurückfließen derselben nicht stattfindet.
                           Kessel mit großer Verdunstungs-Oberfläche, also mehr breit wie hoch,
                              mindestens ebenso breit wie hoch, niedrige Helme mit weiten Schnäbeln, die man noch
                              zur Verhütung des Zurückfließens mit Sand oder Asche deckt, kommen hier in
                              Anwendung.
                           Ganz anders verhält es sich jedoch mit den sogenannten Rectificationskesseln, durch
                              die man die Oele nach den verschiedenen specifischen Gewichten, resp. Siedepunkten trennen muß.
                           In den meisten Fabriken findet jedoch eine besondere Form, je nachdem die Oele
                              constituirt sind, nicht statt.
                           Wenn wir die Destillation des Weingeistes, resp. des
                              Branntweins und des Aethers und die dabei in Anwendung gebrachten Apparate näher
                              in's Auge fassen, so können wir nicht lange mehr zweifeln, daß diese Apparate die
                              günstigsten Bedingungen für eine fractionirte Destillation in sich schließen.
                           Bei den Weingeist-Erzeugungsapparaten sehen wir sowohl dem Siedepunkt, wie
                              auch dem specifischen Gewichte der Dämpfe Rechnung getragen. Die gemischten Dämpfe
                              von Alkohol und Wasser werden durch partielle Kühlung, wobei sich die specifisch
                              schwereren Wasserdämpfe zuerst condensiren, getrennt und der leichtflüchtigere
                              Alkohol, dessen Dämpfe auch specifisch leichter als die Wasserdämpfe sind, werden
                              durch ein aufsteigendes Rohr einer absoluten Kühlung zugeführt und dadurch schon bei
                              der ersten Destillation als ein fast wasserfreier Weingeist gewonnen.
                           Vor noch nicht langer Zeit hielt man es fast für unmöglich, durch eine einzige
                              Destillation der Maische sogleich Alkohol von 80 Procent zu erhalten, heutigen Tages
                              ist diese Operation so gang und gebe, daß wir dieselbe nicht mehr anstaunen. Früher
                              mußte der Branntweinbrenner zuerst einen schwachen Branntwein und aus diesem durch
                              mehrmalige Rectificationen einen starken Weingeist darstellen.
                           Der Brennapparat von Pistorius läßt in dieser Hinsicht
                              nichts zu wünschen übrig
                              und wird hier die fractionirte Destillation des wässerigen Weingeistes in großer
                              Vollkommenheit ausgeführt, wobei dem Siedepunkte der gemischten Flüssigkeiten, sowie
                              dem specifischen Gewichte der Dämpfe etc. Rechnung getragen ist.
                           Eine ähnliche fractionirte Destillation findet bei der Bereitung des Aethers statt,
                              bei welcher auf eine höchst sinnreiche Weise die Dämpfe des Aethers, Alkohols und
                              Wassers von einander getrennt werden. Das Wasser mit dem schweren Weinöl etc. fließt
                              beständig ab, wohingegen die mit übergerissenen Alkoholdämpfe, nachdem sie abgekühlt
                              worden sind, in den Aetherbildungs-Kessel zu der Schwefelsäure zurückfließen,
                              die Aetherdämpfe jedoch durch ein Steigrohr einen Waschapparat passiren, welcher mit
                              kohlensaurem Kali gefüllt ist, und alsdann durch gute Kühlung liquid gemacht, als
                              wasserfreier Aether gewonnen werden.
                           Diese Methode wurde schon vor 40 Jahren von meinem sel. Vater in Anwendung gebracht
                              und die besten Resultate mit derselben erzielt.
                           Wir sehen also, daß die fractionirte Destillation keine in die Technik neu
                              eingeführte Methode und für Verbesserung derselben bei der Branntweinbrennerei
                              Vieles geschehen ist.
                           Die fractionirte Destillation bei constantem Niveau unterscheidet sich von einer
                              gewöhnlichen Fractionirung nur dadurch, daß man in dem Generator stets so viel
                              Flüssigkeit zufließen läßt, als durch die Dämpfe demselben entführt wird.
                           Man sieht leicht ein, daß die Beibehaltung des constanten Niveau's ein
                              ununterbrochenes Fortarbeiten bis zu einer gewissen Grenze zuläßt.
                           Ich habe nun durch Erfahrung gelernt, daß bei den verschiedenen Theerölen die
                              Trennung durch bloße Fractionirung in gewöhnlichen
                                 Kesseln eine höchst schwierige ist und daß bei gewissen
                              Mischungsverhältnissen der schweren und leichten Oele große Mengen der letzteren von
                              den ersteren zurückgehalten werden, oder aber die leichten Oele mit den schweren
                              Oelen zusammen überdestilliren, weil der Siedepunkt dieser Gemische sehr hoch liegt.
                              Es ist deßhalb an eine Trennung auf diese Weise nicht zu denken. Vielfache
                              Rectificationen selbst liefern nicht den ganzen Gehalt an leichtem Oel; dabei ist
                              der Verlust durch Zersetzung, abermalige Behandlung mit Säuren und Alkalien so groß,
                              daß diese Methode in der Technik nicht Nutzen bringend ist.
                           Um den Nachweis zu liefern, wie fest gebunden die leichten Oele von den schweren
                              gehalten werden, wurden folgende Versuche angestellt.
                           Gleiche Gewichtstheile verschiedener specifisch schweren Oele wurden gemischt und das
                              Gemisch einer vorsichtigen fractionirten Destillation unterworfen. 50 Pfd.
                              Blätterschiefer-Photogen von 0,815 spec. Gewicht wurden mit 50 Pfd. Solaröl von
                              0,850 specifischem Gewichte in einen eisernen Destillirkessel zusammen gegeben und
                              einer vorsichtigen Destillation unterworfen. Im Anfange giengen natürlich Oele von
                              niederem specifischem Gewicht über und es wurde die Destillation so lange
                              fortgesetzt, bis das Destillat der leichteren und schwereren übergehenden Oele im
                              Durchschnitt ein specifisches Gewicht von 0,815 hatte.
                           Das gesammte Destillat betrug 42 Pfund und es waren demnach von dem Solaröl 8 Pfd.
                              leichtes Photogen zurückgehalten worden; dich ist 16 Procent des zur Mischung
                              gegebenen Photogens.
                           Bei fortgesetzter Destillation steigerte sich das specifische Gewicht beständig, so
                              daß nach einer abermaligen Ausbeute von 36 Pfd. Destillat, das specifische Gewicht
                              desselben gleich 0,835 war. Es waren somit noch 22 Pfd. im Kessel zurückgeblieben,
                              welche bei fortgesetzter Destillation ein braunes schweres Oel lieferten, dessen
                              specifisches Gewicht 0,850 überstieg. Der Rückstand im Kessel betrug dann circa 10 Pfd. und konnte nicht mehr ohne Zersetzung
                              übergetrieben werden, weil die Kesselwände, von Oel entblößt, das dampfförmige Oel
                              zersetzten.
                           Die Operation wurde deßhalb unterbrochen und die 36 Pfund Destillat von 0,835 in
                              einem kleineren kupfernen Kessel einer abermaligen Destillation unterworfen. Das Oel
                              lieferte ein Destillat, dessen specifisches Gewicht anfangs 0,800 war.
                           Nachdem das Destillat im Durchschnitt ein specifisches Gewicht von 0,815 hatte, wurde
                              die Vorlage gewechselt und es ergab sich, daß die Rectification der 36 Pfd.,
                              dreizehn Pfund Photogen von 0,815 specifischem Gewichte geliefert hatten.
                           Die Gesammtausbeute an Photogen überstieg demnach das zugemischte Photogen um 5
                              Pfund, die also offenbar in dem angewandten Solaröl enthalten und aus demselben
                              durch abermalige Fractionirung erhalten worden waren.
                           Es geht daraus klar hervor, daß bei der Fabrication des Solaröls eine unvollständige
                              Trennung stattgefunden hatte und daß durch eine geeignete Construction der Apparate
                              die Möglichkeit vorhanden ist, ohne Zersetzung der schweren
                                 Oele durch bloße Fractionirung noch Photogen von 0,815 specifischem Gewicht
                              zu erhalten.
                           Es wurden demnach wieder gleiche Gewichtstheile (von jedem 100 Pfund) Photogen und
                              Solaröl gemischt und eine kleine Destillirblase, welche eine Capacität von
                              60–70 Pfund hatte, bis zu 2/3 damit angefüllt.
                           Durch vorsichtiges Feuern wurde der Blaseninhalt in's Sieden gebracht und durch ein
                              Zuflußrohr, welches nur 1/2 Zoll tief in die siedende Flüssigkeit eintauchte,
                              beständig so viel von der gemischten Flüssigkeit zulaufen gelassen, als Oel in die
                              Vorlage überdestillirte.
                           Im Anfang war das Destillat sehr leicht (0,795), allmählich steigerte sich das
                              specifische Gewicht und nachdem das zusammengemischte Destillat 0,815 specifisches
                              Gewicht hatte, wurde die Vorlage gewechselt.
                           Das Oel, welches nun destillirte und dessen durchschnittliches specifisches Gewicht
                              0,835 betrug, wurde separirt. Der Rückstand in der Destillirblase wurde nach dem
                              Abkühlen abgelassen; er hatte ein specifisches Gewicht von 0,885.
                           Die Oele von 0,835–0,840 wurden in demselben Apparat einer nochmaligen
                              Fractionirung unterworfen, und wieder eine reichliche Ausbeute an Photogen daraus
                              erzielt. Auch die bei dieser Fractionirung abfallenden schwereren Oele wurden einer
                              dritten Operation unterworfen, bei welcher ebenfalls Photogen von 0,815
                              resultirte.
                           Die 200 Pfund Mischung ergaben schließlich:
                           
                              
                                 Photogen von 0,815 spec. Gew.
                                 =
                                 118 Pf.
                                 
                              
                                 schweres Oel (woraus noch Solaröl
                                    dargestellt    werden konnte) von 0,885
                                    spec. Gew.
                                 =
                                 81 Pf.
                                 
                              
                                 Verlust
                                 =
                                 1 Pf.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 200 Pf.
                                 
                              
                           Der geringe Verlust, welcher nur 1/2 Procent betrug, war größtentheils durch
                              Verschütten etc. entstanden; Gas trat bei den Destillationen gar nicht auf. Es waren
                              demnach 18 Procent Photogen aus dem Solaröl erhalten worden.
                           Aus Solarölen, welche von Blätterkohlen, Braunkohlen, Torf und Petroleum herrührten
                              und in diesem Apparat behandelt wurden, erhielt ich zwischen 10 und 18 Procent
                              Photogen.
                           Auf diese Ergebnisse gestützt, construirte ich meinen
                              Fractionirungs-Apparat.
                           
                        
                           Destillations-Apparat für
                                 Theeröle (Fractionirung bei constantem Niveau),Figur
                                 5.
                           A und B zwei gußeiserne
                              Destillirkessel;
                           C Zuflußrohr, welches 3–4 Zoll in die Flüssigkeit
                              eintaucht.
                           D und D Mannloch mit
                              Deckelverschluß.
                           E Abzugs- resp.
                              Steigrohr für die in A sich entwickelnden Oeldämpfe,
                              wodurch dieselben nach B geführt werden.
                           F Abzugs- resp.
                              Steigrohr für die Oeldämpfe, welche nach G, dem
                              Separator übertreten.
                           
                           H Abzugsrohr für die schwereren Oele, welches mit einer
                              Kühlschlange in Verbindung steht.
                           I Abzugsrohr für die leichtesten Oele, ebenfalls mit
                              einem Kühlapparat in Verbindung.
                           K Verbindungsrohr zwischen beiden Kesseln, welches den
                              Krahnen U eingeschraubt enthält, den man durch die
                              Handhabe L öffnen und schließen kann, was das Ablassen
                              der in B angesammelten Flüssigkeit nach A ermöglicht.
                           m und n zwei Schwimmer,
                              wovon m so eingerichtet ist, daß beim Steigen der
                              Flüssigkeit in A über das Niveau a, a derselbe durch eine Hebelvorrichtung den Zuflußhahn für das Rohr C schließt; n dagegen ist
                              mit einem losen Ventilschluß angelegt, der sich bei zu hohem Niveau öffnet.
                           O Ablaßkrahn für die in A
                              angesammelten schweren Oelrückstände.
                           P Feuerung, welche den Kessel A und B erhitzt und bei V die Thüre zum Feuerschüren hat.
                           Q, Q, Q Verankerung des Mauerwerks.
                           R, R, R Ansatzlappen zur Befestigung der Kessel in dem
                              Mauerwerk.
                           S, S, S Kamin.
                           T Thüre zum Reinigen des Kamins.
                           Soll der Apparat in Thätigkeit gesetzt werden, so wird A
                              bis a, a durch das Zuflußrohr C gefüllt, der Inhalt durch die Feuerung bei P
                              zum Sieden gebracht und alsdann ein dünner continuirlicher Strahl durch C zufließen gelassen.
                           Der Zug, welcher gewöhnlich unter beiden Kesseln A und
                              B hinstreicht, um beide zu erwärmen, wird so lange
                              durch einen Schieber von dem Kessel B abgehalten und
                              durch einen anderen Canal direct in den Schornstein geführt, bis der Kessel A im starken Destilliren begriffen, B sowohl wie der Separator G
                              stark erwärmt, und durch das Rohr H ein beständiger
                              Oelstrahl als Destillat in die Vorlage gelangt ist. Nun wird der Schieber, welcher
                              den Zug von B abgehalten hat, geöffnet und der directe
                              Zug von P nach dem Kamine gesperrt.
                           Man erhält nun durch I leichtere und durch H schwerere Oele. In B
                              bleiben sehr schwere Oele zurück.
                           Schließt m den Zufluß, so muß das Feuer verstärkt werden.
                              Hebt sich das Ventil durch den Schwimmer n bei der Blase
                              B, so ist dieß ebenfalls ein Zeichen von zu
                              schwachem Feiler, welches eine zu starke Condensation im Kessel B verursachte, oder aber der Schieber, welcher die
                              Feuerung von B abhielt, ist zu spät aufgezogen worden.
                              Ist A abgetrieben, was man sehr bald durch die Erfahrung
                              lernt, so wird das Feuer
                              mit nasser Asche gedeckt und der Rückstand in A durch
                              einen Oel-Refrigator, der aus einem Röhrensystem von Gußeisen besteht,
                              welches in einem Gefäße mit Wasser liegt, in ein eisernes Reservoir, welches fest
                              zugedeckt wird, abgelassen. Alsdann läßt man den Inhalt von B durch K und U
                              nach A fließen, ersetzt das Fehlende bis zur Linie a, a durch Zufluß bei C, und
                              indem man durch den Schieber den Zug nach B
                              abgeschnitten hat, beginnt man wieder wie anfangs angegeben.
                           Ein solcher Apparat kann bequem in 12 Stunden 30 Centner fertiges Photogen
                              liefern.Diese Apparate zur fractionirten Destillation bei
                                    constantem Niveau werden in großer
                                    Vollkommenheit von den Herren Thiriart und Comp. in Cöln angefertigt. Er bietet ferner den Vortheil, daß nach der Theerdestillation bei richtiger Behandlung der Rohöle sofort gutes Brennöl
                              erhalten wird. Bei den amerikanischen Erdölen sogar liefert er mit Umgehung der
                              Rohdestillation sofort fertige Brennöle, die von aller Essenz befreit sind.
                           Schließlich muß ich noch bemerken, daß dieser Apparat auch zur Destillation der Steinkohlentheeröle mit großem Vortheil zu verwenden ist
                              und fast die doppelte Ausbeute an basenbildenden
                              Kohlenwasserstoffen, welche zur Farbenfabrication geeignet sind, dadurch erzielt
                              wird.Bis jetzt hatte ich die Art und Weise meiner fractionirten Destillation bei
                                    constantem Niveau und die dabei anzuwendenden Apparate noch nirgendwo
                                    mitgetheilt, sondern sie nur beiläufig in meiner Abhandlung im polytechn.
                                    Journal Bd. CLXXIII S. 472 erwähnt, und auch nirgendwo an anderen Orten ist
                                    eine ähnliche Methode bekannt gemacht worden, weßhalb es auffallend
                                    erscheinen muß, daß Hr. Dr. Breitenlohner im polytechn. Journal Bd. CLXXV S.
                                       392 von derselben als einer allgemein bekannten Operation spricht und zu
                                    gleicher Zeit erklärt, daß dieses Verfahren bei seinen Oelen nicht anwendbar
                                    wäre, wodurch alsdann bei dem Publicum die Meinung entstehen könnte, als ob
                                    Hr. Dr.
                                    Breitenlohner mit meiner Methode gründlich
                                    bekannt sey, während jedoch das Gegentheil sich aus seinem beigefügten
                                    Raisonnement sofort ergibt. In chronologischer Beziehung will ich nur
                                    bemerken, daß die angezogene Abhandlung des Hrn. Dr. Breitenlohner, worin er meiner
                                    Methode erwähnt, im 1, Märzheft d. J. erschienen ist und ich obige
                                    Abhandlung erst im Mai d. J. geschrieben habe.
                              
                           Cöln, im Mai 1865.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
